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Bausteine zu Wolfgang Borchert: Nachts schlafen die Ratten doch

Analyse des Gesprächs

Ein eigenes Analyseraster entwickeln

 
FAChbereich Deutsch
Center-Map Glossar Literatur Autorinnen und Autoren ● Wolfgang Borchert Kurzgeschichten Nachts schlafen die Ratten doch Text Aspekte der Erzähltextanalyse [ Bausteine Verschiedene Arbeitsanregungen (Sammlung)
Mit dem Text kreativ umgehen Den Text in Sinnabschnitte gliedern und die Inhaltliche Gliederung herausarbeiten Das Thema der Geschichte formulieren (Schülerbeispiel) Den Aussagekern für die Inhaltsangabe formulieren (aus Schülerarbeiten) Den Dialog der Figuren indirekt wiedergeben Eine Inhaltsangabe konzipieren ▪ Nacherzählung Das Gespräch der Figuren mit eigenem Analyseraster analysieren Das Gespräch der Figuren mit einem vorgegebenen Analyseraster untersuchen Sprechakte des Gesprächs näher bestimmen Den Anfang der Geschichte analysieren: Den Text zur Analyse annotieren Erzähltechnische Mittel herausarbeiten und beschreiben Einem Interpretationsansatz folgen Interpretationsaussagen am Text belegen Strukturen für eine Interpretationsskizze visualisieren ] Die KüchenuhrAn diesem Dienstag Die Kirschen Das Brot Die drei dunklen Könige Lesebuchgeschichten Mein bleicher Bruder Die Katze war im Schnee erfroren Der Kaffee ist undefinierbar Die lange lange Straße lang Die Mauer Das Gewitter Die traurigen Geranien Im Schnee, im sauberen Schnee Bleib doch, Giraffe Gottes Auge Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch

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Das Gespräch zwischen den beiden Figuren genau untersuchen
Die Analyse des Gesprächs zwischen dem Mann und dem Jungen stellt den Kern der Interpretation von Wolfgang Borcherts Kurzgeschichte »Nachts schlafen die Ratten doch« dar.

Der nachfolgende Text gibt nur den in direkter Rede erzählten Dialog des Mannes mit dem Jungen wieder (szenische Darstellung). Alle Textpassagen, die Erzählerbericht sind, wurden ausgelassen und mit [...] gekennzeichnet. Die Dialogpassagen wurden zudem, der besseren Übersicht halber, durchnummeriert.

  • Raum des Geschehens: Ruine eines nach einem Bombenangriff zerstörten Hauses

  • Figuren: ein neunjähriger Junge, ein Mann

  1. Du schläfst hier wohl, was? fragte der Mann [...]

  2. Nein, ich schlafe nicht. Ich muss hier aufpassen. [...]

  3. So, dafür hast du wohl den großen Stock da?

  4. Ja, [...]

  5. Worauf passt du denn auf? [...]

  6. Das kann ich nicht sagen. [...]

  7. Wohl auf Geld, was? [...]

  8. Nein, auf Geld überhaupt nicht [...] Auf etwas ganz anderes.

  9. Na, was denn? [...]

  10. Ich kann es nicht sagen. Was anderes eben.

  11. Na, denn nicht. Dann sage ich dir natürlich auch nicht, was ich hier im Korb habe.  [...]

  12. Pah, kann mir denken, was in dem Korb ist [...] Kaninchenfutter.

  13. Donnerwetter, ja! [...]  bist ja ein fixer Kerl. Wie alt bist du denn?

  14. Neun.

  15. Oha, denk mal an, neun also. Dann weißt du ja auch, wie viel drei mal neun sind, wie?

  16. Klar [...] Das ist ja ganz leicht. [...] Dreimal neun, nicht? [...] siebenundzwanzig. Das wusste ich gleich.

  17. Stimmt [...] und genauso viel Kaninchen habe ich. [...]

  18. Siebenundzwanzig?

  19. Du kannst sie sehen. Viele sind noch ganz jung. Willst du?

  20. Ich kann doch nicht. Ich muss aufpassen [...]

  21. Immerzu? [...]  nachts auch?

  22. Nachts auch. Immerzu. Immer. [...] Seit Sonnabend schon [...]

  23. Aber gehst du denn gar nicht nach Hause? Du musst doch essen. [...]

  24. Du rauchst? [...] hast du denn eine Pfeife? [...]

  25. Ich drehe. Pfeife mag ich nicht.

  26. Schade [...] die Kaninchen hättest du ruhig mal ansehen können. Vor allem die Jungen. Vielleicht hättest du dir eines ausgesucht. Aber du kannst hier ja nicht weg.

  27. Nein, [...] nein nein.

  28. Na ja, wenn du hier bleiben musst - schade. [...] 

  29. Wenn du mich nicht verrätst [...] es ist wegen den Ratten. [...]

  30. Wegen den Ratten?

  31. Ja, die essen doch von Toten. Von Menschen. Da leben sie doch von.

  32. Wer sagt das?

  33. Unser Lehrer.

  34. Und du passt nun auf die Ratten auf? [...]

  35. Auf die doch nicht! [...] Mein Bruder, der liegt nämlich da unten. [...] Unser Haus kriegte eine Bombe. Mit einmal war das Licht weg im Keller. Und er auch. Wir haben noch gerufen. Er war viel kleiner als ich. Erst vier. Er muss ja noch hier sein. Er ist doch viel kleiner als ich. [...]

  36. Ja, hat euer Lehrer euch denn nicht gesagt, dass die Ratten nachts schlafen?

  37. Nein, [...] das hat er nicht gesagt.
    Na, [...] das ist aber ein Lehrer, wenn er das nicht mal weiß. Nachts schlafen die Ratten doch. Nachts kannst du ruhig nach Hause gehen. Nachts schlafen sie immer. Wenn es dunkel wird, schon. [...]

  38. Weißt du was? Jetzt füttere ich schnell meine Kaninchen, und wenn es dunkel wird, hole ich dich ab. Vielleicht kann ich eins mitbringen. Ein kleines oder, was meinst du? [...]

  39. Ich weiß nicht [...] wenn sie wirklich nachts schlafen.

  40. Natürlich [...] euer Lehrer soll einpacken, wenn er das nicht mal weiß. [...]

  41. Wenn ich eins kriegen kann? Ein weißes vielleicht?

  42. Ich will mal versuchen [...] aber du musst hier solange warten. Ich gehe dann mit dir nach Hause, weißt du? Ich muss deinem Vater doch sagen, wie so ein Kaninchenstall gebaut wird. Denn das müsst ihr ja wissen.

  43. Ja [...] ich warte. Ich muss ja noch aufpassen, bis es dunkel wird. Ich warte bestimmt. [...] Wir haben auch noch Bretter zu Hause. Kistenbretter [...]


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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 16.12.2023

     

   Arbeitsanregung 1:
  1. Überlegen Sie, unter welchen Gesichtspunkten der Dialog der beiden Figuren analysiert werden könnte.

  2. Formulieren Sie Fragen für ein Analyseschema.

 

 
   
   Arbeitsanregungen 2
:

Inszenieren Sie den Dialog in einer Dreier-Gruppe (Zwei Schauspieler, ein Regisseur)

  1. Suchen Sie sich geeignete Requisiten, mit denen Sie das Spiel der Schauspieler und Schauspielerinnen unterstützen.

  2. Spielen Sie danach die Szene.

  3. Artikulieren bzw. verfassen Sie in schriftlicher Form einen "Untertext" zu jeder Äußerung einer der beiden Figuren. Dieser soll beinhalten, was die betreffende Figur gerade denkt oder fühlt. Schreiben Sie diesen Text in Form eines inneren Monologes

  4. Versuchen Sie dann die Sprechakte im Gespräch der beiden Personen genauer zu bestimmen. 

  5. Vergleichen Sie Ihre Bestimmung der Sprechakte mit den vom Erzähler in Borcherts Kurzgeschichte gemachten Angaben.

 

   
 

 
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