Der
Dialog zwischen
Saladin
und
Sittah
verläuft symmetrisch, d.h. beide Gesprächspartner sind gleichberechtigt,
und ihr Gesprächsverhalten zeigt, dass Saladin den Rat seiner Schwester
durchaus ernst nimmt.
An keiner Stelle des Gesprächs beansprucht er als
Sultan oder als Mann eine dominante Gesprächsposition. Selbst als er sich
von Sittah mit seinen Vorstellungen als Träumer angegriffen sieht, bleibt
er gelassen und reagiert sehr einfühlend auf diese Kritik.
Die Positionen
von Sittah und Saladin zur aktuellen politischen Lage gehen weit
auseinander. Während Sittah die Gegensätze zwischen Christen und Moslems
wegen des religiös-ideologischen Dogmatismus der Christen für
unüberbrückbar hält, kann Saladin differenzieren zwischen religiösen
und machtpolitischen Gegensätzen als Antriebsmomenten der sich vor seinen
Augen vollziehenden Entwicklung. Dies verhindert, dass er sich die Option
eines Interessenausgleichs, der durch politisches Handeln herbeigeführt
werden kann, prinzipiell offen hält, auch wenn seine Pläne, eine
dauerhaften Frieden durch seine Absprachen mit Richard I. Löwenherz von
England zu schaffen, offenkundig gerade zum Scheitern verurteilt sind.
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