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Parabel
▪
Didaktische und methodische Aspekte
▪
Überblick
▪
Fremdheitserfahrungen thematisieren
▪
Kontexte einbeziehen
▪
Prototypen als Orientierungshilfe
anbieten
▪
Unterschiede zwischen den
Parabeltypen herausarbeiten
▪
▪
Geeignete Schreibaufgaben stellen
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Überblick
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Typen: Traditionelle und moderne Parabeln
▪
Überblick
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Traditionelle Parabel
▪
Moderne Parabel
▪
Übertragung vom Bild- in den Sachbereich
▪
Abgrenzung von anderen Textsorten
▪
Eine
traditionelle Parabel interpretieren
▪
Quickie: So interpretiert man eine
traditionelle Parabel
▪
Überblick
▪
Aspekte der Schreibaufgabe
▪
Musterbeispiele
▪
Textauswahl
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Bausteine
Die wichtigsten
erzähltechnischen Mittel,
die Lessing bei der Gestaltung der
Die
Ringparabel (III,7) einsetzt, sind:
Fricke/Zymner (1993, S.271f.) betonen, dass die Erzählung
nach einem kurzen Dialog-Einschub
zwischen
Nathan und
Saladin berichtend und raffend
werde und
mit kurzen einmischenden Erzählerkommentaren ("Wie auch wahr!",
"Wie nicht minder wahr!") wieder aufgenommen werde. Dabei sei der Richter die erste Figur der Erzählung, der die
direkte Rede zugestanden
werde. "Das dominante
telling der ersten Hälfte der Erzählung wird
somit abgelöst durch ein
neutral gestaltetes
showing.
Zuvor wird eine vorbereitende Motivation ihrer erzählerischen Gestaltung
szenisch präsentiert. Saladin sagt nämlich: »Mich verlangt zu
hören, Was du den Richter sagen lässest. Sprich!« [...] Der
Wechsel von zeitraffendem Erzählerbericht zu
zeitdeckender direkter
Rede, der Wechsel im
Erzähltempo entspricht einem erzähl- und
gleichzeitig bühnentechnischen Kalkül." Der Zweck dieses Wechsels
sei es
vor allem, sowohl den epischen als auch den dramatischen Fiktionsrahmen
punktuell zu durchbrechen. In der Richterrede könne Lessing nämlich seine
sentenzartigen Appelle unterbringen, Appelle, die weder durch die
Dramenfiktion noch durch die Erzählfiktion relativiert würden, weil sie
durch ihre Allgemeinheit die ästhetische Distanz zu Zuschauer und Leser
aufhöben. "»Es eifre ein jeder seiner unbestochnen / Von Vorurteilen
freien Liebe nach!« (Verse
2041f.) - das ist so ein Appell, der als
doppeltes Rollensprechen, als direkte Rede des Richters in der
Erzählfiktion und als Ausruf Nathans im dramatischen
Haupttext
rampenüberschreitend Nathans früher geäußertem Wunsch entspricht: »Möcht
auch doch / Die ganze Welt uns hören.« Zugleich signalisiert Saladins Aufforderung, Nathan möge nun die Worte
des Richters mitteilen, dramenintern eine Wendung in der Beziehung
zwischen Nathan und Saladin (und damit eine implizite
Figurencharakterisierung beider). Diese Wendung wird schon vorher
angedeutet, wenn Nathan nach dem Zwischendialog zu Saladin sagt: »Lass'
auf unsre Ring / Uns wieder kommen.« (Vers
1992) Die anfängliche zurückhaltende
Skepsis auf beiden Seiten, so deutet die Formulierung »unsre Ring« an,
weicht hier einvernehmlicher Freundlichkeit."
-
Zeitgestaltung
-
story und
plot verlaufen unter dem Aspekt der Abfolge der
Handlungselemente parallel
-
erzählte
Zeit: unbestimmter, wahrscheinlich Jahrhunderte
umfassender Zeitraum,
Erzählzeit: wenige Minuten
-
iterative Raffung: »So kam nun dieser Ring, von Sohn
zu Sohn« (Aspekt: einmalige Darstellung eines sich mehrfach
wiederholenden Vorgangs,
V 1929
-
durative Raffung: »Was Wunder, / dass ihn der Mann im Osten
darum nie / vom Finger ließ«,
V 1917
-
Sprungraffung: »So kam nun dieser Ring, von Sohn zu Sohn«
(Aspekt: Aufreihung von Vorgängen und Gegebenheiten in Richtung der
erzählten Zeit in zeitausgreifender Form wie "Ich kam, sah und
siegte (veni, vidi, vici),
V 1929
-
zeitdeckendes Erzählen bei direkter Rede des Richters
-
Zeitformen des Erzählens
-
episches Präteritum bis »Allein / Es kam zum Sterben «,
V 1940
-
historisches Präsens: »...und der gute Vater / Kömmt in
Verlegenheit. Es schmerzt ihn ..«,
V
1941, dadurch Annäherung auch
an zeitdeckendes Erzählen
-
Figurengestaltung
-
begrenztes Figurenarsenal
-
explizite
Figurencharakterisierung durch die Erzählinstanz
(Nathan)
-
Figurenkonstellation
/
Figurenkonzeption
-
handelnde Figuren: »Mann im Osten«,
V 1911 - »Vater« der drei Söhne,
V
1930- seine drei
Söhne, der Künstler,
V
1945, der Richter,
V 1994
-
technische Figuren: Figuren oder Figurenskizzen, die nur punktuell am Rande der Erzählung aus
erzähltechnischen Gründen auftauchen »So kam nun dieser Ring, von Sohn zu Sohn« (iterative Raffung),
V 1929: soll Anfang einer langen Reihe von Erben signalisieren; »aus
lieber Hand« (Metonymie),
V
1913: soll erklären, warum die
Familie in den Besitz des Rings gelangt ist
(vgl.
Fricke/Zymner 1993, S. 267-270)
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023
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