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Methodenrepertoire zur
szenischen Erarbeitung von Dramentexten
▪
Expositionsanalyse
als produktive Textarbeit
▪
Exposition im Drama der
geschlossenen Form
▪
Allgemeine Expositionsanalyse
▪
Arbeitsschritte
▪
Überblick
▪
Aspektorientierte Expositionsanalyse
▪
Feedbackformular zur schriftlichen Expositionsanalyse
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Analyse der Exposition in I,1
Die
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Exposition der Vorgeschichte in
▪
Schillers
Drama
▪»Maria
Stuart« wird mit allen wichtigen Aspekten im
▪
1. Akt des Dramas geleistet. Nur wenige Elemente
der Vorgeschichte (▪ präteritaler Expositionsbezug
= Vergangenheitsbezug), werden im weiteren Verlauf der Dramenhandlung
noch eingefügt. Allerdings handelt es sich bei den später zur
Vorgeschichte nachgelieferten Informationen meist nicht mehr um
Informationen, die für das Verständnis der grundlegenden Strukturen der
Handlung nötig sind. (▪
Exposition)
▪
Formen der ExpositionsanalyseDrei verschiedene
▪Zeitbezüge expositorischer Informationsvergabe
können
unterschieden werden:
-
Maria Stuart
ist eine Königin, die in spärlich möblierten Räumen inhaftiert
ist (Bühnenbild, Requisiten: Zinngeschirr, kein Spiegel, keine Bücher,
Eisengitter), Maria hat keinen Kontakt mehr zur Außenwelt, die Fenster
ihrer Gemächer sind vergittert und steht unter strengster Bewachung (I,1
- 120).
-
Maria ist ihrer wertvollen persönlichen Habe beraubt und untersteht
der Aufsicht
Amias Paulets. (I,1 - 8)
-
Maria ist der Willkür Paulets ausgesetzt, der ihre letzten
persönlichen Habe (darunter in Französisch gehaltene Schriften, dabei
ein Brief an "ihre königliche Schwester" (II,1 – 161) und ein
Geschmeide) beschlagnahmt
-
Maria besitzt ein königliches Stirnband "durchzogen mit den Lilien
von Frankreich" (I,1 - 19), ein "Brautgeschmeide" (I,2 – 151). Frankreich
ist mit England verfeindet.
-
Maria soll ihr "üppig lastervolles Leben" büßen (I,1 – 56, Paulet)
-
Maria befindet sich in England, wo ein Gerichtsverfahren gegen sie
läuft (I,1 - 61/62).
-
Maria werden verschiedene "Frevel" vorgeworfen (I, 1 – 64, Paulet).
-
Ständig finden Hinrichtungen von Verschwörern statt (I,1 - 79).
-
Maria erhebt einen Thronanspruch auf die englische Krone. (I,1 -
105)
-
Maria erhält seit ihrer Ankunft in England keine Audienz bei
Elisabeth, der
Königin von England (I,2 – 169).
-
Maria verfasst einen Brief an ihre "königliche Schwester"
Elisabeth (I,2 - 174) , indem sie um eine Unterredung bittet.
-
Maria will wissen, ob der Prozess gegen sie entschieden ist, ob das
Urteil des damit betrauten Gerichtshofs unter Leitung von
Wilhelm Cecil, Baron von
Burleigh, und
Hatton in Westminsterhall gefällt ist. (I,2 - 236)
-
Maria ist am Jahrestag der Ermordung König Darnleys (I,4 - 278) von
Schuldgefühlen geplagt und gesteht sich (und Kennedy) ihre Mitschuld
ein.
-
Maria ist auf der Grundlage eines Gesetzes aus dem Jahr zuvor, das
bei einem Tumult in England nicht nur die Täter, sondern auch die
Hintermänner, die von derartigen Aktionen profitieren, mit der Todesstrafe
bedroht(I,7 – 847ff.). Sie verlangt unter
Berufung auf ein englisches Gesetz, eine Gegenüberstellung mit den sie
belastenden Schreibern Nau und Kurl (I,7 – 909).
-
Maria bestreitet die Legitimität der englischen Gerichte, über sie zu urteilen (I,3
–242; I,7 – 695ff., 956).
Aussagen, die eindeutig die Deutung von bestimmten Figuren (figural
perspektivierte Informationen im Rahmen der Exposition) sind, wurden mit
dem Namen der jeweiligen Figur versehen.
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Analyse der Exposition in I,1
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023
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