Mit einer Reihe von
▪ "Sag'-mal-Fragen"
könnte die Figur der ▪
Elisabeth Gegenstand einer
▪
szenischen
Interpretation sein. Aus heutiger Position lassen sich an die Figur
der Elisabeth eine ganze Reihe von unzeitgemäßen, z. T. auch unbequemen Fragen
stellen.
Die Antworten auf diese Fragen können unter Einbezug
textorientierter
sozialhistorischer Gegebenheiten der Figur bzw. ihres Autors oder
und/oder des
Erfahrungsbezugs
des »Schauspielers« Plausibilität erlangen.
Beachtet werden muss bei der szenischen Interpretation, dass Textbezug und
Textorientierung bei der Gestaltung kein größeres Gewicht haben als die von
der Spielerin der Elisabeth eingenommenen Haltungen und vorgenommenen Handlungen (Subjekt-
und Gruppenbezug).
Die Fragen können entweder spontan, nach
Vorbereitung in Arbeitsgruppen oder häuslicher individueller Vorbereitung
gestellt werden.
1
Spielleiter, 1 Spieler/in- der Elisabeth, übrige Teilnehmer und
Teilnehmerinnen |
Spielverlauf
-
Ein
Spielleiter wird bestimmt, der
animieren und zielgerichtet eingreifen kann, wenn das Spiel stockt
oder andere Schwierigkeiten auftreten.
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Ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin (u. U. auch mehrere Teilnehmer)
versetzt sich in die Rolle Elisabeths.
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Die anderen Teilnehmer nehmen
Elisabeth ins Kreuzverhör und
stellen auf der Basis des Textes "unbequeme" Fragen an
sie, die diese zur
Äußerung von Gefühlen, Wertungen und zur Abgabe von
Rechtfertigungen und Begründungen für ihr Verhalten veranlasst.
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Elisabeth versucht im Kreuzverhör die gestellten Fragen
möglichst wahrheitsgetreu und authentisch zu beantworten.
-
Im Anschluss an das Kreuzverhör äußert sich
Elisabeth in ihrer
Rolle über
ihre Eindrücke, Gefühle
und Wahrnehmungen während der Befragung.
-
Zuletzt geben die Fragenden ihre
Eindrücke über das beobachtete Verhalten Elisabeths im Kreuzverhör wieder.
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Spielanweisung
Sie haben nun die
Gelegenheit, Elisabeth alle möglichen Fragen zu stellen, die
sich Ihnen im Zusammenhang mit der Figur, ihrem Verhalten,
ihren Einstellungen, Haltungen und Gefühlen stellen. Stellen
Sie ihr möglichst auch, unbequeme Fragen, die sie zur
Stellungnahme und Rechtfertigung oder zur Äußerung von
Gefühlen bewegen könnten.
"Elisabeth" wird diese Fragen alle so beantworten, wie
es ihr nach ihrer Kenntnis des dramatischen Geschehens auf
der Bühne, der Vor- und der möglichen Nachgeschichte
verfügbar ist. Dabei kommen natürlich auch die eigenen
Lebenserfahrungen des Spielers/der Spielerin zum Zuge, die so viel zählen
wie der Textbezug. |
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Figurengestaltung in dramatischen Texten
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Kontrast-
und Korrespondenzbeziehungen der Figuren
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Figurencharakterisierung
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Techniken
der Figurencharakterisierung in dramatischen Texten
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Auktoriale Techniken
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Figurale
Techniken
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Literarische Charakteristik
Literarische
Charakteristik dramatischer Figuren
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023