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Zur
Textcollage
"Fernher rauscht das Meer in die holde Stille" hat eine
Schülerin das folgende "Gutachten" zum Nachweis der
Kompilation
verfasst:
»Meiner Meinung nach lässt sich der vorliegende
Text in sieben verschiedene Strukturen unterteilen, die jeweils von sieben verschiedenen
Autoren verfasst sein könnten.
Von Zeile 1 - 4 glaube ich den ersten
Textabschnitt gefunden zu haben. Dieser Abschnitt könnte sehr gut in einer Erzählung
über eine frühere Zeit zu finden sein, wobei ich aufgrund des Gewandes der Frau glaube,
dass diese aus dem ostasiatischen Raum stammt. Der nächste Satz stellt für mich den Text
eines neuen Autors dar. Wenn mich nicht alles täuscht, dann stammt dieser Satz aus dem
Nibelungenlied und wurde nur ein wenig verändert, indem seine ursprüngliche Struktur
abgewandelt wurde. Die Person, um die sich der Inhalt dieses halben Satzes dreht, ist
Brunhild, Siegfrieds Frau.
Dann, so meine ich, folgt ein längerer
Textabschnitt, der in Zeile 4 ab der Hälfte des vorangegangenen Satzes beginnt und bis
Zeile 16 reicht. Die Frau, um die es hier geht, heißt ebenfalls Brunhild, Ich bin jedoch
der Überzeugung, dass dies nur so ist, um den inneren Zusammenhalt des Textes ein wenig
zu stabilisieren. Dieser Textabschnitt könnte aus irgendeinem Roman stammen, da er für
mich wie die Beschreibung einer spannenden Situation klingt. Brunhild sitzt in einem
prächtig geschmückten Raum vor dem Piano. Sie spielt eine bezaubernde Melodie, die ihren
Gedanken Flügel verleiht und sie an verschiedene Plätze ihres Lebens trägt.
Der nächst Abschnitt reicht von Zeile 16-18. Ich
könnte mir vorstellen, dass dieser Text ursprünglich in einem Märchen oder einer
Erzählung zu finden war. Er wirkt ein wenig wie die Beschreibung eines Traumes. Zeile
18-21 beinhaltet einen neuerlichen Abschnitt. Er erzählt die biblische Geschichte von der
Geburt des Sohn Gottes. Die Erzählweise könnte auf eine Version dieser Geschichte
hinweisen, die speziell für Kinder geschrieben wurde.
Der nächste Abschnitt von Zeile 22 - 25 klingt
für mich ein wenig nach einer Weihnachtsgeschichte. Die Erzählweise lässt auf einen
Autor aus unserer Zeit schließen und könnte vielleicht in jedem Buch mit
Weihnachtsgeschichten zu finden sein.
Der letzte Abschnitt reicht meiner Meinung nach
von Zeile 25 bis zum Ende des Textes. Es ist ein anderer Erzählstil als der
vorangegangene, und dennoch lässt sich nicht eindeutig sagen, wo dieser Satz stehen
könnte oder was genau er sagen möchte. Er hat keinerlei Beziehung zu den vorangegangenen
Texten und könnte in den verschiedensten Textarten vorkommen.«
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