Begriff Ausländerfeindlichkeit
In Deutschland wird häufig auch dann von Ausländerfeindlichkeit
gesprochen, wenn es eigentlich um Rassismus geht. Mit dem Begriff Ausländerfeindlichkeit bezeichnet man im Allgemeinen eine
feindselige Haltung gegenüber Ausländern jedweder Art. Allerdings wird
dabei meistens übersehen, dass viele dabei aber eine deutlich zwischen
z. B. Schweden, Franzosen, Holländer usw. einerseits und z.B. Türken,
Kanaken , Afrikanern andererseits unterscheiden.
Neben eindeutigem und
geradezu programmatischem Rassismus gibt es aber auch eine Ablehnung von
Fremden, die man als Ausländer- oder Fremdenfeindlichkeit bezeichnen
kann und in dem Gefühl der Überlegenheit des eigenen Volkes begründet
ist. Mit dieser Fremdenfeindlichkeit werden ablehnende
Einstellungen und Verhaltensweisen bezeichnet, die die Menschen wegen
anderer Herkunft, Sprache, Religion oder Kultur diskriminieren.
Gemeinsam ist der Fremdenfeindlichkeit bzw. dem Ethnozentrismus und dem
Rassismus, dass sie von der Überlegenheit und Höherwertigkeit ausgeht
und daraus die Unterordnung von Minderheiten ableitet. Man behauptet
die Ungleichwertigkeit zwischen den Gruppen und rechtfertigt damit
Diskriminierungen. Der Ethnozentrismus geht von der Überlegenheit der
eigenen Kultur aus, der Rassismus darüber hinaus von der angeblichen
Überlegenheit des sog. "Erbgutes". Der Rassismus geht also von der
prinzipiellen Unveränderbarkeit der behaupteten Ungleichheit und
Ungleichwertigkeit aus (n. F. Heckmann, 1987).
Von einem rassistischen Verhalten ist dann zu sprechen, wenn
einzelne oder Gruppen daran festhalten, dass Diskriminierungen von
anderen, z.B. aus biologischen Gründen, gerechtfertigt werden können. Wo
diese Unterschiede zwischen den Menschen interpretiert und zu eigenen
Gunsten gewertet werden, da handelt es sich um Rassismus.
Nicht die Wahrnehmung eines Unterschiedes macht es also aus, sondern der
Gebrauch des Unterschiedes zum eigenen Vorteil und als Waffe gegen das
Opfer. Die angeblichen, z.B. biologischen Merkmale des anderen werden
negativ gesehen. Der Rassist rechnet sich selbst zur guten Welt und
seine Opfer zur Welt des Bösen. Der Sinn und Zweck des Rassismus liegt
in der Vorherrschaft. Wo Rassismus auftaucht, da geht es um die
Unterdrückung von Menschen.
(nach:
Posselt/Schumacher (1993, S. 104-105)
Begriffserklärung
Kanake = 1)polynesisch: Mensch;, Kanaken = Eingeborene der
Südsee und Polynesiens; 2) umgangssprachlich abwertend für ungebildeter
Mensch; 3) umgangssprachlich abwertend für ausländischen Arbeiter,
insbesondere Türken