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Bausteine zum Beispielthema
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Niederschrift
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Überblick
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Einleitung
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Überblick
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Inhaltliche Gestaltung
Das
Beispielthema
"Touristen sind wie Heuschrecken im Besitz von
Devisen. - Nehmen Sie zu dieser Aussage eines afrikanischen Politikers Stellung.
Zu dem oben genannten Beispielthema haben Schülerinnen und
Schüler die nachfolgenden Einleitungen verfasst:
Während noch zu Beginn des 20.
Jahrhunderts das Reisen überhaupt, sieht man einmal von Handelsreisenden
ab, das Vorrecht eines vergleichsweise kleinen, finanziell besonders gut
gestellten Personenkreises war, gehört heutzutage sogar schon die
Fernreise für viele zur selbstverständlichen Urlaubsplanung. Der
Massentourismus unserer Tage hat dabei allerdings auch seine
Schattenseiten. Aus der Sicht eines afrikanischen Politikers werden daher
Touristen zu einem Heuschreckenschwarm, der mit Taschen voller Geld, in
die Reiseländer einfällt und das Überleben von Kultur, Gesellschaft und
Wirtschaft ernsthaft gefährdet. Welche Vor- und Nachteile bringt der moderne Massentourismus für die
Reiseländer mit sich? Zerstört der moderne Massentourismus wirklich Natur und Kultur der Reiseländer,
insbesondere in der Dritten Welt?
Die Hauptzollämter der deutschen Flughäfen können ein trauriges Lied
davon singen: Die Zahl der Touristen, die Korallen, Muscheln,
Elfenbein, Schildpatt, Felle, Krokodil- und Schlangenleder in ihren
Reisekoffern mitbringen, nimmt von Jahr zu Jahr zu. Artenschutz scheint
keine Rolle zu spielen, wenn die Urlauber zu Hause ihre Vitrinen und
Fensterbänke mit den Überresten zum Aussterben bedrohter Tierarten
verzieren wollen. Kein Wunder, dass die Art und Weise wie Touristen sich
in den oft ärmsten Ländern der Welt gebärden, einem afrikanischen
Politiker den Vergleich mit einem die ganze Ernte, und damit sämtliche
Lebensgrundlagen vernichtenden Heuschreckenswarm verglichen wird.
Doch die Auswirkungen des weltweiten Heuschreckenschwarms von Touristen,
der vor allem die ärmsten Länder der Dritten Welt heimsucht, lassen sich
nicht nur in den nüchternen Zahlen beschlagnahmter Schmuggelware messen.
Und doch muss man sich fragen, ob die polemisch wirkende Äußerung des
afrikanischen Politikers zutrifft. Der von ihm vorgenommene Vergleich der
Touristen mit Heuschrecken läuft daher in dieser zugespitzten Form auf die
Frage hinaus, ob der moderne Massentourismus, insbesondere in Länder der
Dritten Welt, wirklich deren langfristige Lebensgrundlagen, Natur und
Kultur gleichermaßen, zerstört.
Eine TV-Reportage bediente mit ihrer Kamera unlängst wieder einen Blick
ins Innere eines kenianischen Naturparks. Tief in den Boden der Savanne
gedrückt zogen sich die Reifenspuren durch die Landschaft, ein Löwe wurde
von einer Wagenburg, vollgepackt mit Fotos schießenden Touristen umstellt,
am Pool der Safari-Luxus-Lounge lümmelten sich vom Sonnenbrand geplagte,
meist übergewichtige Touristen in der Sonne, während vor ihren Augen sich
eine Massai-Tanzgruppe mühte, einen Schimmer Folklore in die Gluthitze zu
bringen. Und am Ende präsentierte ein Urlauber aus Castrop-Rauxel gar
noch, was er, unter der Hand versteht sich, noch Hause zu schmuggeln
gedachte: Eine barbusige, afrikanische Schönheit aus purem Elfenbein.
Angesichts dieser Berichte wundert es nicht, wenn aus dem Munde eines
afrikanischen Politikers der Vergleich kommt, die ausländischen Touristen
benähmen sich mit ihren Taschen voller Geld wie Heuschreckenschwärme, die
immer wieder über das Land herfallen. Und doch ist es ein nicht geklärtes
Problem. Stimmt diese herkömmliche Tourismuskritik eigentlich heute immer
noch?
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Bausteine zum Beispielthema
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Niederschrift
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Überblick ▪
Einleitung
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Überblick
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Inhaltliche Gestaltung
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
03.01.2024
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