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Bausteine: Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)

Die Beschwerden der Landschaft 1764

Alb. Eugen Adam (1907)

 
GESCHICHTE
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Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
Konkurrenzkampf und Prasserei: Absolutistische Repräsentation von Macht
Versailles in Schwaben: Ludwigsburg zur Zeit Carl Eugens
Höfische Festkultur zur Zeit Carl Eugens

(Auf dem am 25. Oktober 1764 zusammengetretenen württembergischen Landtag tragen die Stände dem Herzog die sechs verschiedenen Kategorien zusammengefassten Beschwerden vor. , d. Verf.)

"Sie betrafen die Landesverfassung (Grundsatz absoluter Fürstengewalt, Lahmlegung des Geheimen Rates, schnöde Behandlung und Lahmlegung der Landschaft bei Gesetzgebung und Steuerbewilligung, Eingriffe in die Landschaftskasse, Kabinettsjustiz, Beschränkung des freien Zuges), die Kirchenverfassung (reversalienwidrige Anstellung von Katholiken in Hofämtern, Geheimem Rat, Reichs- und Kreisgesandtschaften, Instruierung der Reichsgesandtschaft in Religionsfragen durch den Herzog, statt den Geheimen Rat, gesetzwidrige Ausdehnung des katholischen Gottesdienstes, Aufdrängung von Katholiken als Bürgern und Gemeindebeamten; sodann beim Kirchengut: gesetzwidrige Grundstockangriffe, Verweigerung des Dritteiligen Beitrages der Landschaft, Besetzung der Kirchenratsdirektorenstelle mit Wittleder, der einmal die hinlängliche Kenntnis und Treue nicht habe und bei seinen vielen anderen Geschäften (durch den Dienstverkauf) nicht erlangen werde, Verbot des verfassungsmäßig gewährleisteten Verkehrs des Kirchenrats mit der Landschaft, Weggabe von Teilen der Klosterämter an weltliche Ämter, Verpfändung der Amtswohnungen und Besoldungsgüter, Erpressungen bei den milden Stiftungen u. a.), das Militärwesen (unangemessene Vermehrung der Truppen und Zwangsbeitreibung ungeschuldeter und unerschwinglicher Militärsteuern, gesetzwidrige Aushebungen und erzwungene Werbungen, Verwendung dieser gepressten Mannschaft zum Schanzen an der Solitude, gesetzwidrige Verwendung der Ausgehobenen zu auswärtigen Kriegen, gesetzwidrige Naturalquartiere, Naturallieferungen und Servisgeldern, unmäßige Fuhr- und Botenfronen, untererträgliche Deserteurattrapierungsanstalten, Aufdringung der unbrauchbar gewordenen Militärpferde an die Ämter zu hohem Preis, Wanderverbot für Handwerksbursche und trotzdem Taxforderung für unterlassenes Wandern, Erhöhung der Taxe für Heiratserlaubnis an Minderjährige), das Kameralwesen (schlechte Verwaltung und übermäßige Belastung des Kammergutes, ungesetzliche Veräußerungen von Grundstock, Dienstverkauf, Amtsmissbrauch der Beamten, ungesetzliche Auflagen an Salzmonopol, Tabakmonopol, Mühlbann, erhöhten Mühlenabgaben und erhöhtem Umgeld, erzwungener Kammerbeitrag, Zwangsanleihen bei Stadt- und Amtsschreibern, Prägung minderwertigen Geldes und manches andere), das Forstwesen (Verwüstung der herrschaftlichen, der kirchenrätlichen und Gemeindewaldungen, lagerbuchwidrige Einschränkung der Gemeinden in der Waldbenutzung und in ihrer Jagdgerechtigkeit, unbeschreiblicher Wildschaden, unerträgliche Forst- und Jagdfronen u. a.), endlich noch Beschwerden der Gemeinden (sog. Miscellanea, nämlich Eingriffe in die freie Ämterersetzung der Gemeinden, Vervielfältigung der Gemeindedienste und Einsetzung eingekaufter unbrauchbarer Beamten, Abtrennung einzelner Orte von ihren Amtsbezirken ums Geld, Beschimpfung und Bestrafung pflichtgemäß handelnder Gemeindebeamter, Wegnahme der Gemeindefruchtvorräte, Wegnahme der Privatgrundstücke zu den herzoglichen Anlagen, noch dazu ohne Bezahlung, Aufdringung neuer Bürger, Aufdringung von Lotterielosen, Nichtbezahlung der Guthaben der Städte und Ämter u.1.)

(aus: Alb. Eugen Adam (1907), S.247f.)

(in der Rechtschreibung an die derzeit geltenden Regeln angepasst;)

Württemberg zur Zeit Herzog Carl Eugens (1728-1793)
Konkurrenzkampf und Prasserei: Absolutistische Repräsentation von Macht
Versailles in Schwaben: Ludwigsburg zur Zeit Carl Eugens
Höfische Festkultur zur Zeit Carl Eugens

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 09.11.2023

     
   
   Arbeitsanregungen
  1. Ordnen Sie die verschiedenen Beschwerden nach übergeordneten Gesichtspunkten.

  2. Wie schwer wiegen Ihrer Ansicht nach die einzelnen Beschwerden?

  3. Erläutern Sie, was den Herzog zu solchen "Verfehlungen" veranlasst?

  4. Was bedeutet die Vereinbarung im Hinblick auf die Entwicklung zum modernen Staat?

   
 

 
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