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Arbeit mit Portfolios
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Herkömmliche
und offene Unterrichtskonzepte im Vergleich ▪
Erweiterter Lernbegriff
Schüler und Schülerinnen zu selbständig arbeitenden Lernenden und damit zu
den Subjekten des jeweils eigenen Lernprozesses zu machen, ist eine der
zentralen Zielperspektive moderner ▪ Schulentwicklung
und des ▪
kompetenzorientierten Unterrichts geworden und hat sich in der
Unterrichtsdidaktik vor allem im Zusammenhang in ▪
offenen Unterrichtskonzepten durchgesetzt.
Sie können als
Konzepte zum selbstgesteuerten oder eigenverantwortlichen Lernens
beschrieben werden.
Selbststeuerung und
Eigenveranwortlichkeit, und damit eigenveranwortliches Lernen, sind dabei
auch Teil des ▪ kooperativen Lernens
im ▪ offenen
und ▪
kompetenzorientierten Unterricht. Beide Konzepte teilen eine ganze
Reihe von
Prinzipien und
Merkmalen.
Begriffe und Konzepte in Konkurrenz
Zahlreiche
Begriffe und unterschiedliche Konzepte stehen dabei in Konkurrenz
zueinander, durchdringen und/oder ergänzen sich gegenseitig.
Im Konzept
selbstregulierten Lernens, das seine Wurzen in der pädagogischen
Psychologie hat, geht es in besonderem Maße um "Maßnahmen zur
Zielerreichung des Lernens, aber auch Aspekte wie Motivation und Emotion
sowie die Kenntnis von metakognitiven Strategien" (Bastian/Merziger
2007, S.6).
Partizipation und Selbständigkeit bei Problemstellung und Problemlösung
Zu Selbständigkeit bei Problemstellung und Problemlösung anzuleiten,
ist neben dem Ziel der Partizipation einer der Leitbegriffe der
Pädagogik im Allgemeinen und der Schulpädagogik im Besonderen und hat
schon seit den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Eingang in
Bildungsreform und Schulpraxis gefunden.
Wer selbständig lernt, so die
Annahme, wird gesellschaftliche Probleme erkennen und
Lösungsmöglichkeiten suchen und ggf. finden, so die Annahme der
wichtigsten Verfechter der Idee.
Grundsätzlich kann sich die Begründung von Selbständigkeit als Ziel
pädagogischen Handels auf drei verschiedene Art und Weise erfolgen. Man
kann dafür plädieren
-
auf der Basis der
klassischen Bildungstheorie, die "Bildung als Befähigung zu
vernünftiger Selbstbestimmung" versteht und in der "Selbsttätigkeit"
ihre wesentliche Ausdrucksform sieht
-
auf der Grundlage von so genannten
Qualifikationstheorien, für
die Selbsttätigkeit die Voraussetzung dafür ist, dass Erlerntes, um
es vor dem Vergessen zu bewahren, ständig aktualisiert werden muss
-
mit dem Hinweis auf
kognitiv-lerntheoretische Konzepte, die ihre Forderung nach
Selbsttätigkeit von dem stets individuellen und aktiven
Konstruktionsprozess der Gedächtnisinhalte ableitet.
(vgl.
ebd., S.6f.)
Vier Prinzipien selbstregulierten eigenverantwortlichen Lernens
In Anlehnung an
Pintrich (2000) haben
Bastian/Merziger
(2007, S.7f.) vier Gemeinsamkeiten in den Konzepten der
pädagogischen Psychologie über das selbstregulierte Lernen
zusammengefasst.
Danach bedeutet selbstreguliertes Lernen "
-
dass die Lerner ihre eigenen Lernprozesse aktiv und konstruktiv
gestalten. […]
-
dass die Lerner ihre eigenen Lernprozesse überwachen. […]
-
dass die Lerner ihr Lernen an einem bestimmten Sollzustand
ausrichten. […]
-
dass die Lerner zwischen persönlichen Merkmalen und Lernerfolg
vermitteln können. […]
(im Original kursiv, d. Verf.)
Gestaltungs-, Kontroll-, Ziel- und Lernprofilgebot
Diese vier Aspekte
selbstregulierten Lernens lassen sich vereinfacht in folgender Weise
darstellen:
-
Das
Gestaltungsgebot
des Konzeptes (1.) gibt vor, dass die Schülerinnen und Schüler
auch über die Ziele und die von ihnen gewählten Lernstrategien
entscheiden können.
-
Das
Selbstkontrollgebot
des Konzeptes (2.) verlangt die Ausbildung
metakognitiver Fähigkeiten, mit deren Hilfe der Lerner über
seinen Lernprozess und dessen Ergebnisse reflektieren kann.
-
Das
Zielgebot des Konzeptes (3.)
erfordert, das die Schülerinnen und Schüler ihre Lernanstrengungen
im Zusammenwirken von Kognition, Motivation und Verhalten auf das
Erreichen eines bestimmten Zieles hin ausrichten und diese anpassen.
-
Das
Lernprofilgebot des
Konzeptes (4.) zielt auf die Erkenntnis der Schülerinnen
und Schüler, dass "die Selbstregulation des Lerners darüber
entscheidet, wie sich Person und Lernerfolg zueinander verhalten."
(ebd., S.8)
Ebenen selbstregulierten Lernens
Nach Boekarts (1999) findet selbstreguliertes Lernen auf drei
verschiedenen Ebenen statt:

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
05.03.2023
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