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Ungewöhnliche Paare

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Ungewöhnliche Paare sind Zweierbeziehungen von Menschen, die von ihrer Umwelt als irgendwie disharmonisch bis zu gegensätzlich, irgendwie ungleich wahrgenommener Paare. Es geht dabei immer wieder um die "Ungleichheit zwischen zwei Menschen, die auf Standes- oder Altersunterschieden, Dienst- oder Abhängigkeitsverhältnissen, divergierenden Interessenlagen, Mentalitäten oder Emotionalitäten. Differenzen im Konzept der Lebensführung, der Rechtsvorstellung, Kindererziehung oder Ehre" ((Labouvie 1997, S.8)

Es gibt solche Paare eigentlich schon immer. Wo der Fokus sich auf sie richtet, muss der Blick auch stets auf die historischen und sozialen Kontexte fallen, in denen sie "auffallen" und als ungewöhnlich oder ungleich wahrgenommen werden. Und solche Wahrnehmungen, die auf Einstellungen der Menschen beruhen, die sie erworben haben, können sehr unterschiedlich ausfallen, nach Kulturen, Gesellschaften, Regionen u. v. m.

Was als ungewöhnlich oder als ungleich gilt, ist dabei stets sozial konstruiert. In jedem Fall gilt auch heute die Beobachtung: "Ungleiche Paare haben es schwerer: durch die Blicke der anderen in der Öffentlichkeit, durch dumme Sprüche, im schlimmsten Fall sogar durch Kontaktabbruch. Viele ungleiche Paare fühlen sich daher "im gesellschaftlichen Abseits", so eine US-Studie." (Deckner, Das Geheimnis ungleicher Paare)

Hier einige willkürlich zusammengestellte Facetten des Themas.

Die Mischehe

Wenn es darum ging, ungewöhnliche Paar- und Ehebeziehungen zwischen Angehörigen unterschiedlicher Religionen und Konfessionen zu verhindern, schenkten sich auch die christlichen Kirchen in Deutschland lange Zeit wenig. In ihren Augen war die Mischehe eine eindeutiges Ehehindernis, auch wenn die Zivilehe sich darum nicht scherte.

Bis zum »2. Vatikanischen Konzil Mitte der 1960er Jahre war für Brautleute, die unterschiedlichen christlichen Konfessionen angehörten, eine Heirat mit kirchlichem Segen nicht möglich und wer dennoch ein solche Zivilehe vor dem Standesbeamten geschlossen hatte, wurde von den Sakramenten, also auch dem Empfang der »Heiligen Kommunion, ausgeschlossen. Und wer sich diese dennoch abholte, beging eine »Todsünde.

Wie immer bei außergewöhnlichen Paarbeziehungen darf man sich aber auch hier nicht vorstellen, dass sich die Menschen überall solchen, angeblich um Seelen- und Religionsfriede bemühten Vorstellungen angeschlossen haben. Ob sie es taten, hing von vielen verschiedenen familiären und soziokulturellen Faktoren ab. Wer auf dem Lande mit einem jeweils dominierenden protestantischen oder katholischen Bekenntnis lebte, stand als Paar da sicherlich unter einem stärkeren sozialen Druck und vielfältigen Formen der Ausgrenzung als in der Stadt.

Der Begriff der Mischehe, heute eine Bezeichnung für eine Ehe zwischen Personen unterschiedlicher ethnischer, kultureller, nationaler, konfessioneller oder religiöser Zugehörigkeit, hat in Deutschland aber auch eine rassistische Geschichte. Die Rassegesetze des Nationalsozialismus bezeichnete damit Ehen zwischen einem Juden oder einer Jüdin und einem "deutschblütigen" Partner, um sie aus dem öffentlichen Leben auszuschließen.

Das auch heute noch das unterschiedliche religiöse Bekenntnis in der Wahrnehmung bestimmter Menschen ein "ungewöhnliches Paar" darstellt, lässt sich sicher noch immer dann feststellen, wenn z. B. ein Muslim oder eine Muslima einen Christen oder eine Christin heiratet. Aber auch das Zusammenleben eines erklärten Atheisten mit einem bekennenden Christen kann als "ungewöhnlich" angesehen werden.

Altersungleichheit von Paaren

Der »Altersunterschied in Partnerschaften ist oft ein Kriterium für eine als "ungewöhnlich" oder "ungleich" bezeichnete Paarbeziehung. Sie war und ist bis heute Gegensand zahlreicher Debatten, in der natürlich immer heftig darüber gestritten wird, ab welcher Größe ein Altersunterschied nicht mehr als gesellschaftlich akzeptiert gelten kann.

Grundsätzlich hängt die Akzeptanz größerer Altersunterschieden in Liebesbeziehungen von etlichen persönlichen, sozialen und ökonomischen Faktoren ab. Im Laufe der Jahrhunderte wurde er sehr verschieden, oft auch nach Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Schicht,  beurteilt. Bis heute gibt es auch zwischen verschiedenen Kulturen ganz unterschiedliche Bewertungen des Altersunterschiedes bei Partnerschaften. in Bezug auf die jeweils praktizierten Partnerschaften.


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Dabei kann man das Thema zunächst einmal »statistisch unter die Lupe nehmen, aber auch sein Augenmerk auf bestimmte Konstellationen von Paarbeziehungen richten, die in altersungleichen Partnerschaften zusammenleben, wie z. B.

Was die Wahrnehmung eines hohen Altersunterschiedes zwischen Frauen und Männern angeht, wandeln sich die Einstellungen. Auch wenn es wohl zu weit geht, wenn behauptet wird, dass  " die Frauenzeitschriften, die ältere Partnerin als erotischen Standard durchzusetzen" (Bitttrich 2010, S.25), ist zu beobachten, dass heute viele Life- und Homestorys die Geschichte erfolgreicher Frauen präsentieren, die eine Paarbeziehung mit einem erheblich jüngeren Mann führen.

In der Geschichte ist das Thema insbesondere in der Frühen Neuzeit (1300-1800) in der Bildenden Kunst, aber auch in der Literatur immer wieder dargestellt.

 
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Und auch in moderner Literatur gehört ist die altersungleiche Paarbeziehung immer wieder gestaltet worden.

Immerhin: Das Thema "Ungleiche Paare" ist ein Longseller in allen Medien, über alle Zeiten hinweg:

In Emblemen aus der Frühen Neuzeit (1300-1800)  (▪ Renaissance und Humanismus, ▪ Barock) ist das Thema immer wieder präsent und auch in der Lyrik dieser Zeit taucht es immer wieder auf. (z. B. ▪ GErrn gesellt sich gleich und gleich)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 30.01.2022

 
 

 
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