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Twitter

Schöne, neue Twitter-Welt

Eine kurze Einführung in den Kurznachrichtendienst

 
 
  Twitter ist ein Kurznachrichtendienst, mit dem man zum Gedanken, Meinungen und Erfahrungen mit anderen austauschen kann.
Wer mitmacht, tut dies mit dem PC, seinem Tablet oder seinem Smartphone mit dafür geeigneter Software. Beim „Twittern“ kann man auf seinen Internet-Browser zurückgreifen, aber auch mit besonderen, in der Regel kostenlosen Apps auf Smartphones oder Tablets loslegen. Spezielle Apps gibt es für die, die wirklich viel „twittern“. Was „getwittert“ wird, verbreitet sich in Windeseile und ist oft hochaktuell, weil in unserer Zeit fast immer jemand mit seinem twittertauglichen mobilen Endgerät vor Ort ist, wenn etwas passiert. Ein paar Klicks weiter, schon weiß es die ganze Welt. So sind Kurztexte, Bilder oder auch Videos über und von Ereignissen, persönlichen Situationen oder Befindlichkeiten, Kommentare zu diesem oder zu jenem eher Belanglosen oder Wichtigen jedenfalls oft brandaktuell und verbreiten sich schneller als dies Buschfeuern, Trommelsignalen oder Radio- und Fernsehsendungen zusammen gelingt. Ob das, was da getwittert wird, auch wahr ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Wer selbst „twittern“ will, also „Tweets“ versenden will, muss sich bei Twitter anmelden und ein Profil anlegen. Dieses Profil ist dann über den so genannten „Twitter-Identifikator“, welche die Twitter-Domain mit dem Usernamen kombiniert im Internet unter einer bestimmten Web-Adresse zu finden. Sie könnte aussehen, wie die nachfolgende URL: http://twitter.com/username. Wird diese Adresse in einem Browser ins Adressfeld eingegeben, gelangt man auf das Profil und kann sich dort einloggen. Twitter legt zunächst standardmäßig ein öffentliches Profil an, so dass jedermann/jedefrau die versendeten Tweets lesen kann. Wer das nicht will, und seine Tweets nur solchen Followern zu Gesicht bringen will, denen er dies erlauben will, muss die Privacy-Einstellungen entsprechend ändern.
Der Twitter Account wird auf der Website twitter.com erstellt. Dabei gibt man Name, E-Mail-Adresse und ein sicheres Passwort ein, notiert sich diese Angaben und verwahrt sie an einem sicheren Ort. Ein kurzer Benutzername erleichtert den Login. Er sollte nur dann Hinweise auf die eigene Identität zulassen, wenn man das ausdrücklich wünscht. Die als Frage vorgebrachte Aufforderung die Kontakte aus dem eigenen Adressbuch importieren zu lassen, ignoriert man in diesem Stadium am besten. Das kann man später immer noch machen, wenn es sein soll.
Wie das Profil mit den vorgegeben Optionen im Einzelnen gestaltet wird, bleibt dem User selbst überlassen. Man kann z. B. ein Profilbild oder das Bild eines Avatars hochladen und /oder eine Kurzbiografie über sich erstellen. Wer kein eigenes Profilbild einstellt, wird von vielen mit dem standardmäßigen „Twitter-Ei“ im Profil für einen Twitter-Neuling gehalten.
Ob man per E-Mail gefunden werden will, sollte man sich indessen gut überlegen, wenn nicht, ist es ratsam, dies in den Einstellungen zu deaktivieren.
Ob man schließlich sein Profil geschlossen halten will und damit seine Tweets nur bestimmten Personen zum Lesen und, wenn sie genehm sind, auch zum Abonnement anbieten will, kann dann entschieden werden. Was aber über den Twitter-Account einmal in die Welt entlassen ist, kann auch durch die nachträgliche Änderung der Privacy-Einstellung des Twitter-Profils nicht rückgängig gemacht werden.
Wer sich bei Twitter über ein Smartphone oder Tablet registrieren will, muss dies nach den in der jeweiligen App vorgegebenen Spielregeln tun.

Ein einzelner Tweet darf nicht länger als 140 Zeichen lang sein. So heißt „twittern“ eben auch: Fasse dich kurz. Ist der Tweet gesendet, erscheint er auf der Twitterseite ihres Senders, feinsäuberlich nach Datum sortiert, vor all den anderen schon früher in die Welt geschickten Mitteilungen. „In der Kürze liegt die Würze“ sagt man, wenn man ausdrücken will, dass man bei Sachverhalten nicht so viele Worte machen soll. Und dieses „Wortemachen“ will beim Twittern, je nach Anlass und Ziel der Mitteilung, gut überlegt sein. Was nicht in einen einzelnen „Tweet“ passt, kann, wenn sich im Netz irgendwo anders Ausführlicheres oder sonstwie Interessantes dazu findet, mit seiner Webadresse in die Kurznachricht eingebaut werden. Alle Tweets erhalten einen sogenannten Zeitstempel, der anzeigt, wann ein Tweet auf Twitter gepostet worden ist. Als Link führt er auch zur jeweiligen URL des Tweets.
Damit die vielen Tweets nicht in einem Twitter-Chaos verloren gehen, sich aufeinander beziehen und gegenseitig kommentieren können, können sie einem bestimmten Themenstrang zugeordnet werden, der eine Twitter-Diskursarena schafft. Dies geschieht mit Schlagworten, die als Hashtags bezeichnet werden. Die Hashtags sind frei wählbar, müssen aber stets das Raute-Zeichen # vor der Buchstaben- bzw. Zahlenfolge haben – und alles zusammen ohne Leerstelle, z.B. #SPD, #teachSam, #Familie. Und: Vor dem #-Zeichen unbedingt eine Leerstelle! Nach dem Hashtag – Vorsicht das ist das gesamte Schlagwort! -, der auch in die Kurznachricht eingebaut werden kann, lässt man am besten eine Leerstelle oder fügt ein Satzzeichen ein. Beispiel-Tweet: „Bin gerade im #Stadion und schaue das Spiel der #Bayern gegen den #Sportclub“ www.scfreiburg.com“. Manchmal sind aber die URLs schon so lang, dass sich da kaum noch etwas im gleichen Tweet sagen lässt. Dann empfiehlt sich der Einsatz so genannter URL-Kürzer – Online-Dienste dafür können leicht gegoogelt werden. Die URL-Kürzer machen genau das, was ihr Name sagt, sie verringern die Anzahl der Zeichen, die zu einer URL „normalerweise“ gehören.
Ein Grund für die enorme Geschwindigkeit, mit der sich Tweets verbreiten können liegt, an einem speziellen Netzwerkeffekt. So kann einem User, dem gefällt, was ein anderer gepostet hat, seinen Gefallen daran ausdrücken, indem er dessen Tweet favt bzw. favorisiert und dazu mit einem kleinen Stern versehen lässt. Wenn ihm der Tweet aber so wichtig ist, dass er ihn auch denen zukommen lassen will, die seine Tweets abonniert haben, der betätigt in seinem Account einfach den „retweet“-Befehl, schon landet das Ganze im Original auch bei den eigenen Followern. Es ist eine Frage der Nettiquette: Wer das, was er vorgibt, bloß „retweetet“ zu haben, verändert oder kürzt, sollte dies mit der Abkürzung MT (=modifizierter Tweet) machen, den man vor den RT-Text (Abk. RT für Retweet) setzt.
Wer mehr Kontakt und sich weiter in einen Twitter-Diskurs einklinken will, der kann mit der Reply-Funktion des Dienstes eine direkte Antwort zu einem bestimmten Tweet verfassen und diesen ergänzen, kommentieren oder auch richtig stellen. So entstehen spezielle Beiträge zu einem bestimmten Tweet, die auch für alle sichtbar, miteinander in Beziehung stehen. Was da kommuniziert wird, ist öffentlich. Man bekommt aber nur dann alle Posts zu sehen, wenn man den entsprechenden Befehl „Gespräch anzeigen“ durch einen Klick auslöst. Auf diese Weise lassen sich z. B. Thesen zu einem bestimmten Thema, die in einem Tweet formuliert werden, wie in einer Art Chat diskutieren.
Twitter gibt seinen Community-Membern aber auch ein Mittel an die Hand, mit Followern direkt Kontakt aufzunehmen. Dies geschieht mit der so genannten Direktnachricht (Direct Message, Abk. DM), die eine Art private Twitter-Mail an einen bestimmten Follower des eigenen Profils gesendet werden kann. Ebenso kann man selbst eine DM von einem der eigenen Follower erhalten. Diese Direktnachrichten sind nicht öffentlich und erscheinen nur im Profil des jeweiligen Users und können darin auch jederzeit gelöscht werden.
Wer Tweets zu einem bestimmten Topic mit Hilfe von Hashtags sucht oder solche von einem bestimmten Twitteraccount sehen will, kann dafür das vorhandene Suchfeld benutzen. Was als Ergebnis ausgegeben wird, ist in verschiedene Kategorien unterteilt (z. B. Personen, Fotos, Videos usw.), was einem den Überblick erleichtert. Ganz oben steht, was Twitter, warum auch immer, als „Top“-Tweets ansieht. Wem das dennoch zu viel ist, kann einen Suchfilter einsetzen und seine Suche damit solange verfeinern, bis es so hinhaut, wie man es möchte. Wer alle Suchergebnisse sehen will, kann natürlich auch das. Ist einem ein Nutzername bekannt, kann das Aufrufen von dessen Profil in einen Tweet einbauen, indem er das @-Zeichen vor den Nutzernamen stellt, z. B. Hallo @teachSam!
Wer einen Twitter-Account hat und regelmäßig bestimmte Tweets zu einem bestimmten Thema oder einer bestimmten Person, einer Institution, eines Vereins oder eines Unternehmens erhalten möchte, wird Follower dieses Twitter-Users. Ein Follower abonniert per Mausklick auf die Schaltfläche „Folgen“ dessen bzw. deren Tweets, und zwar so lange, wie er nicht das Gegenteil, nämlich „Entfolgen“ erklärt. Wer einem anderen folgt, tut dies also vollkommen freiwillig und bestimmt selbst, wie lange er das tun will. Wer immer auf dem Laufenden sein will, kann sich von Twitter per E-Mail an die hinterlegte E-Mail-Adresse mitteilen lassen, ob sich ein neuer Follower angehängt hat oder eine Direktnachricht eingetroffen ist.
Aber nicht jeder Follower ist unter Umständen erwünscht. Wer sämtliche Follower ausschließen will, kann sein ganzes Twitter-Profil auf privat stellen. Wer einzelne Follower abhängen will, kann diese einzeln blockieren, aber auch jederzeit wieder entblocken. Dem geblockten Follower sind dann nach Angaben von twitter die Twitterhände bzw. -tasten gebunden.

  • Er kann den geblockten Twitter-Account nicht mehr zu seiner Liste hinzufügen

  • Seine @Antworten und Erwähnungen erscheinen im Profil des blockierenden Users nicht mehr im Tab "Erwähnungen" (in der Suche können sie aber durchaus noch auftauchen)

  • Er kann dem blockieren User nicht mehr folgen

  • Er kann das Profilbild des blockierenden Users nicht mehr auf seiner Profilseite oder in der Liste seiner Tweets sehen.

  • Er erhält keine Benachrichtigung, dass er blockiert worden ist.

Solange die Tweets, die man versendet, öffentlich sind, erscheinen sie in der öffentlichen Twitter-Timeline und können sie dann natürlich auch weiterhin auf der jeweiligen Profilseite von blockierten Personen gelesen werden.
Daher sollte man immer erst denken, dann twittern. Denn was einmal hinausgezwitschert worden ist, entwickelt nicht nur per Favs und RTs ein Eigenleben, das nicht mehr kontrolliert werden kann. In jedem Fall ist man gut beraten, persönliche Daten wie Adresse, Telefonnummer u. ä. lieber für sich zu behalten und Fotos oder Videos (auch von sich) nur zu posten, wenn ihr Inhalt unverfänglich ist und dabei nicht gegen die Persönlichkeits- oder Urheberrechte anderer verstoßen wird. Auch großmäuliges Gehabe oder irgendein anderer Fauxpas kann da schon einmal einen Shitstorm aufgebrachter Follower auslösen, der ganz schön an die Nerven gehen kann. Das alles sollte man wohl auch bedenken, wenn man auf das Angebot von Webseiten eingeht, die einem schnell sehr viele Follower versprechen. Diese GFF-Dienste, GFF steht für „Get Followers Fast (=schnell Followerzahl erhöhen) verlangen dafür nämlich den Nutzernamen und die Preisgabe des Profilpasswortes, um einen dann mit Spam zuzumüllen.
Und ob man und unter welchen Umständen man die Geolocation-Funktion bzw. das Geotagging einsetzt, um anderen mitzuteilen, wo man sich gerade befindet, sollte man wohl von Fall zu Fall entscheiden.
Eine besonders während Vorträgen, Workshops u. ä. Veranstaltungen beliebtes Mittel ist die Projektion von Tweets der Zuhörerinnen und Zuhörer über einen Beamer, mit der diese das Gehörte oder Gesehene unmittelbar kommentieren oder weiterdiskutieren können. Dann macht eine so genannte Twitterwall alle Tweets, die mit einem bestimmten Hashtag versehen sind, auf der Projektionsfläche sichtbar. Dabei werden die einzelnen Tweets chronologisch sortiert und die Liste wird nach einer bestimmten Zeit immer wieder aktualisiert. Solche Twitterwalls können im Internet erstellt werden, z. B. auf der Website von www.socialmediawall.me. Und das geht ganz einfach: Man loggt sich auf der Seite dieses Anbieters mit den Daten seines Twitteraccounts ein. Dann wählt man unter „Feed“ den entsprechenden Hashtag, verbindet den PC, das Notebook oder Tablet mit einem Beamer – schon kann’s losgehen. Unnötig auch hier auf die Nettiquette zu verweisen: Beleidigungen, Beschimpfungen oder sonstige Herabsetzungen haben in dieser örtlich begrenzten Beamer-Öffentlichkeit ebenso wenig zu suchen, wie sonst in der schönen, neuen Twitter-Welt.

Gert Egle. zuletzt bearbeitet am: 05.06.2014
 

 
     
    
   Arbeitsanregungen:
  1. Welche Gründe gibt es Ihrer Meinung nach für den unaufhaltsamen Aufstieg von Facebook im Internet?
  2. Erläutern Sie das (alte) Prinzip Google im Vergleich zur Strategie von Facebook.
     
 
     
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