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OER braucht aktuelle und moderne Texte

Verlage und Zeitschriften können und müssen sich beteiligen

Unterzeichnen Sie die Online-Petition:

https://secure.avaaz.org/community_petitions/de/verlage_und_kultusministerien_oer_braucht_frei_zugaengliche_zeitgenoessische_texte_sagen_sie_ja/?woedGpb&utm_source=sharetools&utm_medium=twitter&utm_campaign=petition-1125289-oer_braucht_frei_zugaengliche_zeitgenoessische_texte_sagen_sie_ja&utm_term=oedGpb%2Bde

 

Open Educational Resources werden für institutionelles und nicht-institutionelles Lernen immer wichtiger

Seit über 20 Jahren bietet teachSam seinen umfangreichen Content, der über 20.000 Seiten umfasst, im Internet zur Nutzung durch Lehrkräfte, Studierende und Schüler*innen an. Seit mehreren Jahren sind alle diese Seiten, sofern das Urheberrecht bei teachSam liegt, unter einer Creative Commons Lizenz (CC-BY-SA 4.0 International license) als freie Bildungsmaterialien von jedem kostenlos unter dieser Lizenz nutzbar und weiterverwertbar.

Dabei entstand und entsteht dieser Content in vielen tausend Arbeitsstunden in den letzten 20 Jahren, die ohne Vergütung für die vielen Tausend Nutzerinnen und Nutzer erbracht worden sind. Die geringen Werbeeinnahmen, die eine Seite wie teachSam erzielt, reichen dabei nicht einmal, um die Kosten für den Betrieb der Plattform zu decken.
Und die Nutzerinnen und Nutzer verstehen vielleicht bis heute noch nicht, dass Ihr Interesse für die Werbetreibenden auf dieser Seite, indem Sie die entsprechenden Werbepartner mit einem Klick auf das entsprechende Werbebanner besuchen, der einzige Weg ist, mit dem sie einen Beitrag für den Fortbestand von teachSam und ähnlicher Plattformen leisten können. Adblocker für teachSam genau so im Einsatz wie für andere Seiten dieser Art, ruinieren dabei nicht nur das "Geschäftsmodell", sondern verhindern, dass diejenigen, die bereit sind, qualitativ hochwertige OER-Materialien für Schule und Unterricht  bereitzustellen, nicht wirklich zunimmt. Die Zeit der "Nerds" des Internet 1.0 und 2.0, die in umfangreichen Webseiten und Blogs ihr Wissen kostenlos zur Verfügung gestellt haben, ist wohl vorbei, ihre Produzentinnen und Produzenten schon im oder kurz vor dem Ruhestand. Was aber könnte sie motivieren weiterzumachen?

Worum geht es?

Es geht darum, dass die Erstellung von OER-Content durch Lehrkräfte und Studierende häufig daran krankt, dass Verlage diesem Prozess, wo sie können, Steine in den Weg legen.

Viele Lehr- und Lernprozesse in unterschiedlichen Fächern sind darauf angewiesen, aktuelle Texte aus Zeitungen und Zeitschriften zu verwenden. Dies findet auch statt. Texte werden z. B. aus großen Zeitungen fleißig auseinandergeschnitten, zusammengeklebt oder per Handy fotografiert, sie werden auf den Kopierer gelegt und hinter den Zugangssperren von Lernplattformen Schülerinnen und Schülern verfügbar gemacht.

Was mit den Texten aber methodisch-didaktisch "geschieht", bleibt jedem selbst überlassen. Wie mit dem Text gelernt werden soll u. v. a. mehr, entscheiden die Lehrkräfte, wie schon immer, eben jede/r für sich.

Was wir brauchen, sind über das Internet downloadbare Angebote der Verlage, mit denen alle, die in Lehr- und Lernprozessen tätig sind, arbeiten können und, wenn sie wollen Materialien erstellen können, die sie dann als Agenten der "Shared Culture" wieder anderen zur Verfügung stellen können.

Zeitungsverlage sollten ihre Haltung gegenüber freien Bildungsmaterialien zügig überdenken

  • Zeitungsverlage sollten Lehrkräften, die Materialien erstellen wollen, den Bezug von bestimmten Artikeln aus ihren Archiven kostenlos zur Verfügung stellen. Sie sollten darüber hinaus ermöglichen, dass diese Artikel auf OER-Webseiten kostenlos eingestellt und/oder von dort vom Server der Zeitungen heruntergeladen werden können.

Es ist kaum nachvollziehbar, dass Zeitungsverlage angesichts rückläufiger Leserzahlen Hunderttausende Euro in kostenlose Probeabos, Marketingaktionen an Schulen durchführen und sich sperren, denjenigen, die ihren Qualitätsjournalismus in den Unterricht tragen wollen, mit völlig unsinnigen Lizenzierungsvorstellungen Steine in den Weg legen.

So fordert man Zeilenhonorar, will Lizenzgebühren erheben noch Dauer der Laufzeit, nicht einmal nach Anzahl von Downloads. Mein Verdacht: Man wittert kein großes Geschäft, aber schreckt alle ab, die bereit sind, mit ihren Texten zu arbeiten. Vielleicht hat man in den Zeitungsverlagen aber immer noch nicht begriffen, worum es geht und hofft auf andere Art und Weise, vielleicht auch mit proprietären Lösungen ("Unser Verlag - first!") durchzukommen. Wenn Sie sich nur nicht irren!

Buchverlage sollten umdenken

  • Buchverlage, ich spreche hier vor allem von denen, die literarische Texte verlegen, scheinen die Zeichen der Zeit vollständig ignorieren zu wollen. Moderne Texte, die im Deutschunterricht verwendet werden könnten, kommen im Allgemeinen nur über die in Schulbüchern verfügbaren zum Einsatz. Von dort können sie unter bestimmten Bedingungen ggf. auf den Kopierer gelegt werden oder abfotografiert werden und damit als Arbeitsblätter in den Unterricht einfließen.

Was wir indessen brauchen, sind Texte, die in bestimmter Weise formatiert (z. B. mit Zeilennummern versehen) per Download verfügbar gemacht werden oder aber, wie im obigen Beispiel der Zeitungsverlage), zur Nutzung im OER-Kontext freigegeben werden.

Wir wollen Kurzgeschichten, Kurzprosa, Lyrik, Auszüge aus modernen Romanen u. ä. mehr nutzen können, um sie in OER-Materialien kostenlos einbinden zu können. Dabei können sie, ähnlich wie dies Zeitungsverlage tun, den Download von ihren eigenen Servern organisieren, wenn sie das Ganze kontrollieren und selbst in der Hand behalten wollen. Nur: Die einzelne Lehrkraft dafür zur Kasse zu bieten, ist und bleibt ein No-Go, schließlich gibt es bei uns mit gutem Grund eine Lernmittelfreiheit!

Vielleicht ist das Ganze aber auch unter Marketing-Gesichtspunkten durchaus sinnvoll. Wer, wenn nicht der Deutschunterricht, soll denn Autoren, ich greife hier ganz beliebig in die "klassische" Kurzgeschichtenkiste, Autorinnen und Autoren wie z. B. Peter Bichsel, Elisabeth Langgässer, Kurt Marti, Ilse Aichinger, Marie Luise Kaschnitz, Wolfdietrich Schnurre und viele mehr im Bewusstsein potentieller Käuferinnen und Käufer ihrer Werke halten, wenn nicht die Lehrkräfte, die bereit sind, sie in Lehr- und Lernprozessen zu Wort kommen zu lassen!

Die Kultusministerien müssen endlich aufwachen

  • Die Kultusministerien, die viel Geld für die Lernmittelzulassung aufwenden, müssen sich in den Dienst der kostenlosen Beschaffung von modernen Texten, die urheberrechtlich geschützt sind, stellen. Auch sie könnten, wenn nötig, die betreffenden Rechte zur Nutzung erwerben, um sie dann über das Internet zur Verfügung stellen zu können.

Auch die Erstellung von OER ist nicht kostenlos

Selbstverständlich ist auch die Erstellung von OER-Materialien nicht kostenlos und ein Konzept, das so tut, als könnten Lehrkräfte, die heute mehr denn je aufgebürdet bekommen, auch noch zusätzlich OER-Materialien erstellen, ist gewiss auf Dauer gesehen nicht tragfähig. Aber die vorhanden Ressourcen zu nutzen ist dennoch ein Gebot der Stunde.

Deshalb ist für mich jedenfalls klar:

OER braucht moderne Texte
Verlage und Zeitschriften können und müssen sich beteiligen

Gert Egle, 17.3.2010

 
 

 
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