Schön wär's! Aber mit dieser Meinung stehst du wirklich nicht allein.
Das Internet als kostenloser Selbstbedienungsladen, so sehen noch viele den
Datenhighway unserer Zeit. Und was es kostenlos gibt, gehört dann auch
allen. - Weit gefehlt! Das
Urheberrecht und die entsprechende Gesetzgebung
setzen der Nutzung des geistigen Eigentums anderer klare Grenzen!
Sagen wir's mal etwas salopp: Alles, was irgendeine
geistige Schöpfung eines Menschen darstellt, begründet sein Urheberrecht,
das sich auf alle Formen der Nutzung seines Werkes erstreckt, wie die das
Vervielfältigungsrecht (§ 16 UrhG), das Verbreitungsrecht (§ 17 UhG) und das
Ausstellungsrecht (§ 18 UrhG). Neben genau festgelegten
Schrankenbestimmungen, die das Urheberrecht begrenzen, z. B. bei
Vervielfältigungen zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch (§ 53 UrhG)
ist mehr oder minder genau geregelt, was man darf und nicht darf. Der Bruch
des Urheberrechts und der Versuch dazu ist strafbar.
Wer Angebote aus dem
Netz zu privaten Zwecken nutzt, braucht sich im Allgemeinen keine
Sorgen zu machen. Wer Texte, Bilder, Musik- oder Filmstücke, die er selbst
legal erworben hat, mehr als privat nötig vervielfältigt, anderen öffentlich
zugänglich macht oder gar noch mit ihrem Vertrieb gegen Geld Gewinne erzielt
bricht das Urheberrecht und macht sich strafbar. Solange Vervielfältigungen
aus Druckwerken im Klassenverband zu Unterrichtszwecken kursieren, ist
sicherlich auch nichts einzuwenden. Jede, außer die eindeutig
wissenschaftliche oder populärwissenschaftliche Nutzung von urheberrechtlich
geschütztem Material (Zitier- und Entlehnungsfreiheit bei
Zitaten § 51 UrhG), ist aber ohne Zustimmung des Urheberechtsinhabers
nicht zulässig.
Neben diesen urheberrechtlichen Aspekten muss man im schulischen Umfeld
bei der Nutzung von Internetquellen für Referate, Kurzvorträge oder
Präsentationen auch noch die schulrechtlichen Gesichtspunkte und die
Beziehungsgestaltung von Schülern und Lehrern beachten.Im Übrigen sollte man Plagiate aus dem Internet, nicht auf die
leichte Schulter nehmen. Auch die Lehrerinnen und Lehrer sind auf diese
Problematik aufmerksam geworden und versuchen
•
Plagiate aus dem Internet aufzudecken und geeignete
•
Maßnahmen zu ergreifen. Und: Sie haben vielfach Erfolg damit!
Gert Egle, zuletzt
bearbeitet am:
16.01.2024