Das nachfolgende
Beispiele zur Interpretation von ▪
Herbert
Malechas ▪
Kurzgeschichte "Die
Probe" wurde von einem Schüler in einem Grundkurs Deutsch
(Jahrgangsstufe 12) verfasst.
"Die
Probe", eine der 16 besten Kurzgeschichten geschrieben von
Herbert
Malecha, zeigt einen Mann namens Redluff, der sich nach Monaten zum
ersten Mal auf die Straße traut, er stellt sich zu einer Art von Probe.
Redluff, nun kaum einem Unfall entkommen läuft mit angstverzerrtem
Gesicht durch die Stadt. Er fühlt sich nicht wohl dabei, zwischen den
ganzen Menschen, sein prüfender griff an die Brusttasche verriet ihm die
gute Arbeit des Passes und gab ihm eine Art von Sicherheit. Er wollte nur
nicht auffallen. Nur mit den anderen Menschen Schritt halten,
mitschwimmen, nur nicht auffallen. Er war nervös.
Er bog jetzt in eine Seitenstraße und nach ein paar Abbiegungen war der
Menschenstrom völlig verschwunden. Er lief in ein Lokal hinein, eine
Kneipe, die fast leer war. Redluff gefiel es hier. Er wurde ruhiger. Nach
kurzer Zeit kamen zwei Polizisten in das Lokal. Redluff versuchte ruhig
auf seinem Stuhl zu sitzen. Er drehte sich kaum um. Nachdem er von den
Polizisten durch den Raum lief und alle überprüft hatte, lief er
geradezu auf Redluff. Mit einer verblüffenden Ruhe zog er seinen Pas aus
der Brusttasche. Er wusste selbst nicht, warum er so ruhig war. Redluff
lehnte sich zurück, nachdem die zwei wieder gegangen sind. Er hätte
jubeln können. Dies war die Probe, er hatte sie bestanden.
Langsam kam er wieder in belebtere Straßen, wo er sich an eine Reihe
voller Menschen anstellte, die vor einer riesigen Halle standen. Als ihm
die Einlasskarte abgenommen wurde, ist er der hunderttausendste Besucher
dieser Ausstellung. Noch ehe er wusste, was er sagte, rief er seinen Namen
durch den Lautsprecher: Jens Redluff.
Als Redluff auf die Straße geht, fröstelte es ihm. Er war verunsichert
und hatte Angst aufzufallen. Nur nicht auffallen, sagte er sich. Er lief
vorsichtig durch die Menschenmassen, denen er ausgesetzt war. Er versuchte
dem Schritt der Menschenmassen mitzuhalten. Er bemerkte, dass seine Finger
kalt und schweißig waren. Redluff versucht sich immer wieder einzureden.
wer sollte mich schon erkennen, verdammte Einbildung. Er hatte Angst und
weiß nicht, wie der damit umgehen soll. Durch die vielen Menschen fühlt
er sich beobachtet. Er spürte wie er nicht mithalten konnte mit der
Menge. Nun fror ihn plötzlich. Seine Angst versuchte er sich Auszureden,
die erst etwas legte, als er in die Seitenstraße abbog. Ihm war trotzdem
nicht ganz wohl. Schließlich ging er in ein Lokal hinein, dass ihm sehr
gemütlich erschien. Er setzte sich an die Theke und zündete eine
Zigarette an. Ihm wurde es warm. Er fühlte sich wohler. Gut saß es hier,
bemerkte er, dass ihn sehr beruhigte. Als die zwei Polizisten ihn das
Lokal traten wagte er nicht sich umzudrehen. Es durchfuhr ihn ein tiefer
Schock. Redluff versuch rüberzuschielen, wobei nicht erkannte. Seine
Angst packte ihn wieder. Die Finger verfärbten sich, als er sich an der
Theke festklammerte. In ihm schwankte der Raum: Ihm war schwindelig, der
Schock saß tief. Er wusste nicht, wie er sich verhalten soll.
Aber als dann der Beamte auf ihn zukam und nach dem Ausweis fragte,
überfiel ihn eine völlige ruhe. Er konnte selbst nicht glauben, was ihn
so ruhig machte. Er war verblüfft, die er sich aber nicht anmerken ließ.
Als er den Pass wieder in seiner Hand hielt, war die Ruhe immer noch zu
spüren. Er lehnte sich zurück und die Ruhe schmolz. Er hätte jubeln
können. Die Furcht und die ständige Kälte verflogen. Das war die Probe
die er zu bestehen hatte dachte er. Er sang fast vor Freude.
Als er wieder auf der Straße war merkte er, wie er mit den Menschen
schritt hielt. Es war völlig normal für ihn, auch wie es ihm wohl tat,
wenn die Menschen ihn streiften. Im Sog der Menschen fühlte er sich
wieder wohl, wie nie zuvor. Er hörte die Musik. Er hätte ewig so gehen
können. Er suchte richtig das Gedränge der Menschenmassen, so dass er
sich an eine große Halle anstellte. Als er seine Einlasskarte abgab, war
er völlig verwirrt. Es fielen Fotoblitze, und eine überfreundlich Stimme
rief ihn als den hunderttausendsten Besucher aus. Er wusste nicht wie ihm
geschieht. Er stand wie betäubt. Er konnte nichts mehr machen und nichts
mehr sagen, bis auf den Namen Jens Redluff. Dies sagte er, ohne zu wissen
was er da tat. Er war völlig verzweifelt und verstört. Bis die
Polizisten langsam auf ihn zukamen.
Der erste Abschnitt fängt mit eine erlebte Rede an, die den umgangenen
Unfall beschreibt. Nach der direkten Rede folgt ein innerer Monolog, bevor
er antwortet. Dieser Abschnitt ist zeitdeckend.
Der erste Satz des zweiten Abschnittes ist erlebte Rede, wo die Furcht in
seinem Körper bemerkbar wird. Der folgende Monolog zeigt wie er mit der
Angst umgeht und Ausreden sucht. Bis zu dem Satz: "Seine Hand fuhr
leicht über die linke Brustseite seines Jacketts, er spürte den Pass,
der in der Innentasche steckte...". Das Ende des Satzes ist wieder
innerer Monolog. Dieser Satz ist zeitraffend, da er seine Situation
beschreibt.
Im nächsten Abschnitt ist nun erlebte Rede. Da die Sätze ziemlich kurz
sind, manche auch keinen richtigen Satz ergeben, wo das Prädikat fehlt.
Der Autor beschreibt, wie Redluff verzweifelt versucht nicht aufzufallen.
Der vierte Abschnitt ist ein Monolog, der damit anfängt, Redluffs Angst
zu vertreiben. Indem er sie als Einbildung darlegt. Diese zwei Abschnitte
sind zeitraffend geschrieben.
Die nächsten zwei Abschnitte sind eine erlebte Rede. Sie beschreibt in
zeitdeckender Form, wie Redluff die Menschenmenge in den Seitengassen
ausweicht und in eine Kneipe eintritt.
(Gk 12)