Wer mündlich vermittelte Informationen aus unterschiedlichen Gründen
schriftlich festhalten will, muss sinnvoll mitschreiben können.
Daher zählt die • Mitschrift zu den grundlegenden
•
Arbeitstechniken
in der mündlichen Kommunikation. Zugleich ist sie Voraussetzung für
die Bewältigung anderer Schreibaufgaben wie z.B. die Abfassung eines
• Verlaufs-
oder • Ergebnisprotokolls.
Auch wenn heutzutage moderne Medien vielerorts an die Stelle
herkömmlicher Hilfsmittel getreten sind, kann auch das modernste Notebook
normalerweise die Arbeit mit Stift und Papier nicht gänzlich
ersetzen.
Wer bei einer Veranstaltung (im Unterricht, im Seminar o. ä.) mitschreiben
will, möchte natürlich kein
Redeprotokoll
erstellen. Und in aller Regel sind dazu auch nur wenige in der Lage, die
noch das Handwerk der Stenographie (Kurzschrift) beherrschen. Auch wenn es
keine festgelegte Form für die Abfassung einer Mitschrift gibt, sollte
man doch von bestimmten erprobten Arbeitstechniken beim Mitschreiben nicht
ohne weiteres abweichen. (vgl. Schreibtipps)
Mitschreiben heißt zuhören
Wer nicht zuhören kann, kann auch nicht mitschreiben! So
einfach ist das. Dieses Zuhören ist aber nicht passiv, sondern ein echtes
Hinhören, denn nur wer dem, was er mit seinen Ohren aufnimmt, auch
gedanklich folgt, kann sinnvoll mitschreiben.
Mitschreiben heißt auswählen
Es macht keinen Sinn, möglichst viel und dazu noch wörtlich
mitschreiben zu wollen. Denn wer so mitschreibt, kann nicht mehr
hinhören. Und außerdem soll eine Mitschrift etwas Gesagtes ja auch nicht
dokumentieren. Wer mitschreibt, muss aber - und das ist die eigentliche
Kunst - Sinnvolles von weniger Sinnvollem, Wichtiges von weniger Wichtigem
oder gar Unwichtigem unterscheiden. Und das ist - wie immer wenn darauf
die Rede kommt - leichter gesagt als getan.
Mitschreiben heißt den Überblick
bewahren
Um eine sinnvolle Auswahl der Informationen vornehmen zu
können, die sich für die Mitschrift eignen, sollte man erst dann
Gesagtes schriftlich fixieren, wenn ein Sinnabschnitt beendet oder aber
der Referent zu einem u. U. weniger wichtigen Aspekt seiner Mitteilungen
übergeht. Es ist besser, einem Gedanken also zu Ende zu folgen, statt ihn
unterwegs ständig aufsammeln zu wollen.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
15.01.2024