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Petrarca und die
Überbietungspoetik des Barock
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Petrarkismus und barocke Liebesauffassung
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Petrarkismus, Manierismus und galanter Stil
Der epigrammatische
Text, den der Autor in seiner ▪
Vorschau über den
Sonettzyklus zu diesem Gedicht verfasst, lautet:
48. Die Schöne Lange-Geliebte.
Was soll dich dann für Ruhm/ mein alter Schatz/ bezieren?
Was meine Jugend hieß der Liebe Morgenrot/
Muß billig jetzt den Preis der Abendröte führen.
Hans Assmann von Abschatz
48. Die Schöne Lange-Geliebte.
Mein erster Herzensbrand/ ob zwar
der Jahre Schatten
Den vormals hellen Glanz der Wangen Feld bedeckt/
Ist doch das alte Blutt bei mir ganz unersteckt/
Ich denke noch mit Lust der alten Liebes-Taten.
Ist meinem trüben Geist ein kühner Flug geraten/
Hat er zu Pindus Haupt die Federn ausgestreckt/
So hat dein munteres Licht mein schläfrig Herz erweckt/
Und meiner Kälte kam dein Feuer wohl zu statten.
Bei Fall und Graus behält der Marmor seinen Preis:
Was erst ins Herze kam/ wird nie daraus Versehwinden:
Das Blutt gefrieret nicht/ wenn gleich das Haar bereift.
Die Wunde bleibt/ ist gleich der Bogen nicht gesteift.
Verhängnis/ das uns bindet/ kann keine Trennung finden;
Und Aetnae heiße Schoß brennt unter Schnee und Eis.
(Hans Assmann von Abschatz: Alexandri Adimari übersetzte
Schertz-Sonnette oder Kling-Gedichte über die auch bey ihren
Mängeln vollkommene und Lieb-würdige Schönheit des Frauenzimmers
in: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und
Gedichte. Leipzig, 1704., online verfügbar: In: Deutsches
Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/294>,
abgerufen am 21.03.2022)
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Petrarca und die
Überbietungspoetik des Barock
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Petrarkismus und barocke Liebesauffassung
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Petrarkismus, Manierismus und galanter Stil
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023