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Petrarca und die
Überbietungspoetik des Barock
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Petrarkismus und barocke Liebesauffassung
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Petrarkismus, Manierismus und galanter Stil
Der epigrammatische
Text, den der Autor in seiner ▪
Vorschau über den
Sonettzyklus zu diesem Gedicht verfasst, lautet:
50. Die Schöne Alte.
Ein schöner Sommer ist am Herbste noch zu kennen;
Will dir der Jahre Zahl der Schönheit Öl entziehen/
So wird ihr Funken doch biß in die Grube brennen.
Hans Assmann von Abschatz
50. Die Schöne Alte.
Was deiner Jahre Lenz nicht hat
vermocht zu fangen/
Steckt deines Herbstes Blitz mit heißen Flammen an.
Der Alten Schönheit Glanz/ die nicht ersterben kann/
Hat durch die Zeit mehr Macht und neuen Trieb empfangen.
Man erntet reife Treu in Furchen deiner Wangen/
Der Jugend Wankelmut steht hier auf fester Bahn:
Ob Brust/ ob Haare weiß/ beruht in bloßem Wahn.
Die Lilien sieht man auch mit weißer Krone prangen.
Brennt wohl ein grünes Holz? die Eiche/ wenn sie alt/
Ist für die Sonne ein Schild/ ein Schirm für rauhe Winde.
Und ihre Zweige sein der Vögel Aufenthalt.
Du/ die ich ganz hierin Cybelen ähnlich finde/
Hältst in verborgener Flamm ein ewig Feuer bereit:
Cupid'/ ein Kind zu erst/ ist Riese mit der Zeit.
(Hans Assmann von Abschatz: Alexandri Adimari übersetzte
Schertz-Sonnette oder Kling-Gedichte über die auch bey ihren
Mängeln vollkommene und Lieb-würdige Schönheit des Frauenzimmers
in: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und
Gedichte. Leipzig, 1704., online verfügbar: In: Deutsches
Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/294>,
abgerufen am 21.03.2022)
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Petrarca und die
Überbietungspoetik des Barock
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Petrarkismus und barocke Liebesauffassung
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Petrarkismus, Manierismus und galanter Stil
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023