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Historischer Hintergrund zu Friedrich Schillers Maria Stuart

Die Stuarts und die Tudors

Genealogie - Stammtafel

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Friedrich SchillerBiographie
Werke Dramatische WerkeDie Räuber ● Maria Stuart Entstehungsgeschichte  [ Historischer Hintergrund Grundprobleme schottischer Politik im 16. Jahrhundert Zeittafel England unter Heinrich VIII. und Elisabeth I. Die Stuarts und die Tudors: Genealogie Links ins Internet ] StoffgeschichteHandlungsverlauf Figurenkonstellation Einzelne Figuren Sprachliche Form Aufführungsberichte und - kritiken Bausteine Links ins WWW Lyrische Werke Sonstige Werke Bausteine Links ins WWW  Quickie für Eilige: So analysiert man eine dramatische Szene W-Fragen zur systematischen Szenenanalyse Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

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Zeittafel

Der historische Hintergrund zu Schillers Drama »Maria Stuart« lässt sich ohne genauere Kenntnisse der Genealogie der Häuser Stuart und Tudor im 15. und 16. Jahrhundert nicht hinreichend verstehen.


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Heinrich VIII. und seine Frauen

Der Thronstreit zwischen Maria Stuart und Elisabeth I. von England ( Die Thronfolge nach dem Tode Heinrichs VIII.) lässt sich historisch nur unter Berücksichtigung der verschiedenen Heiraten Heinrichs VIII. erklären, der in seinen insgesamt sechs Ehen Thronfolgeansprüche bei seinen verschiedenen Nachkommen möglich machte. So gehören die Genealogie der Tudors und Stuarts im Allgemeinen und die verschiedenen Ehen Heinrichs VIII. zum historischen Hintergrund zu Schillers Drama »Maria Stuart« .

Heinrich VIII. (28.6.1491-28.1.1547) ist die Schlüsselfigur zur Erklärung des Thronstreits zwischen Elisabeth I. und Maria Stuart. Der Enkel Edmund Tudors (gest. 1456) ( Die Stuarts und die Tudors - Genealogie) war insgesamt sechs Mal verheiratet:

  • In erster Ehe heiratet Heinrich VIII. Katharina von Aragón (1485-1536), die er in Erfüllung eines Ehevertrages für seine verstorbenen älteren Bruder Artur (1486-1502) 1509 ehelicht. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Maria Tudor (1516-1558, Königin von England 1553-1558), die sich als Königin später wegen ihrer brutalen Verfolgung der Protestanten den Namen "die blutige Maria" oder "die katholische Maria" machte. Als Heinrich VIII. sich in Erwartung eines männlichen Thronfolgers mit Anne Boleyn (1501-1536) verheiratet (25.11.1533), lässt er die Ehe mit Katharina mit Hilfe von Thomas Cranmer, dem Erzbischof von Canterbury, gegen den erklärten Willen von Papst Clemens VII. für nichtig und Maria damit zum nicht zur Thronfolge berechtigten Bastard erklären.

  • Die zweite Frau, die Heinrich VIII. 1533 heiratet, ist Anne Boleyn (1501-1536), die ihm statt des erwünschten männlichen Thronfolgers "nur" eine Tochter, nämlich Elisabeth (1533-1603, Königin von England 1558-1603), schenkt. Da eine kirchenrechtlich legitimierte Scheidung aus diesem Grund nicht möglich war, wurde Anne Boleyn unter haltlosen Beschuldigungen wegen Ehebruchs, unter anderem mit ihrem eigenen Bruder, in den Tower geworfen und 19.5.1536 enthauptet.

  • Elf Tage nach dem Tode Anne Boleyns heiratet Heinrich VIII. Jane Seymour (1509-1537), die ihm am 12. Oktober 1537 den erwünschten männlichen Thronfolger, Eduard (1537-1553; König von England von 1547-1553) gebärt. Der Plan Heinrichs VIII., seinen Sohn mit der schottischen Thronfolgerin Maria Stuart (1542-1587) zu verheiraten, scheitert an den Plänen der Mutter von Maria Stuart, Marie de Guise (1515-1560), die ihre Tochter am französischen Hof erziehen lässt und deren Heirat (24.4.1558) mit dem französischen Dauphin Franz (1544-1560, König Franz I.1558-1560) ) einfädelt. Jane Seymour stirbt noch im Wochenbett, elf Tage nach der Geburt des männlichen Thronfolgers.

  • In vierter Ehe heiratet Heinrich VIII., um durch Annäherung an die protestantische Welt seine außenpolitische Isolierung zu mindern, Anna von Cleve (1515-1557), deren Vater Johann III. (gest.1539), der Herzog von Cleve und Geldern, durch verwandtschaftliche Beziehungen eine gewisse Affinität zum Luthertum zeigte. Da Heinrich VIII., der von einem schmeichelnden Gemälde Annas, das Hans Holbein d. Jüngere (1497-1543) gemalt hatte, beeindruckt gewesen war, schon bei der ersten persönlichen Begegnung eine große Abneigung gegen Anna empfand und die Ehe nie vollzogen worden ist, wurde sie im Juli 1540 ohne Schwierigkeiten wieder aufgelöst.

  • Catherine Howard (1525-1542); eine 19-jährige, sehr attraktive junge Frau, tat offenbar das, was Anne Boleyn wenige Jahre zuvor aufs Schafott gebracht hatte. Sie betrog den 49-jährigen Heinrich nach ihrer Heirat am 28. Juli 1540, wo es ging, und wurde wegen Ehebruchs am 13. Februar 1543 enthauptet.

  • In sechster Ehe heiratet Heinrich VIII. am 12.7.1543 Catherine Parr (1514-1548), die Heinrich während seiner letzten dreieinhalb, von Krankheit gezeichneten Lebensjahren aufopferungsvoll pflegt. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor.

Die Thronfolge nach dem Tod Heinrichs VIII.

Die Auseinandersetzungen um die Thronfolge nach dem Tode Heinrich VIII. (28.6.1491-28.1.1547) liefern wichtige Fakten zum historischen Hintergrund zu Schillers Drama »Maria Stuart«. Die Genealogie der Tudors und Stuarts stellt dabei die dynastische Basis der Auseinandersetzungen dar.

1536 hatte Heinrich VIII. (28.6.1491-28.1.1547) seine beiden Töchter Maria Tudor (1516-1558, Königin von England 1553-1558) und Elisabeth (1533-1603, Königin von England 1558-1603) zu illegitimen Nachkommen erklärt und beide durch einen Parlamentsbeschluss von der Thronfolge ausschließen lassen. (Heinrich VIII. und seine Frauen)  Ein paar Jahre später wurde dieser Parlamentsbeschluss wieder aufgehoben und die beiden wurden damit von den englischen Großen wieder ausdrücklich zur Thronfolge zugelassen. In seinem Testament revidierte Heinrich VIII. seinen früheren Entscheidungen und legitimierte Eduard, Maria und Elisabeth zur Thronfolge.

  • Als Heinrich VIII. am 25.1.1547 stirbt, wird sein zehnjähriger Sohn Eduard VI. (1537-1553) aus seiner dritten Ehe mit  Jane Seymour (1509-1537) Eduard für knapp sechs Jahre unter Regentschaft König.

  • Als Eduard VI. am 6.7.1533 stirbt, tritt  Maria Tudor (1516-1558) aus der Ehe mit Katharina von Aragón (1485-1536) die Thronfolge (1553-1558) an. Sie heiratet den Sohn Kaiser Karls V. (1500-1558)  Philipp II. (1527-1598), den König von Spanien, deren Ehe allerdings kinderlos bleibt. Maria Tudor, die Katholische, zögert lange, ob sie ihre Halbschwester Elisabeth als ehelich geboren und damit als Thronfolgerin anerkennen sollte oder nicht. Im letzten Fall hätte dies Maria Stuart (1542-1587) begünstigt, die im Todesjahr Maria Tudors den Thron Frankreichs bestiegen hatte und Ansprüche auf die englische Krone erhob. Als Elisabeth die zwei Bedingungen Maria Tudors, sich öffentlich zum Katholizismus zu bekennen und die Schulden Marias zu übernehmen, mit ihrer Unterschrift formell anerkennt, kann Elisabeth I. (1533-1603, Königin von England 1558-1603) den englischen Thron besteigen.

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Zeittafel

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 23.10.2023

 
 

 
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