Er lag im Bett und blickte zum
Fenster hinaus. Er sah sein Gärtchen. Er sah den Abschluss
des Gärtchens, die Bretterwand. Weiter sah er nicht. Die
Fabrik sah er nicht, nur den Frühling im Gärtchen und eine
Wand aus gebeizten Brettern. Bald kannst du wieder hinaus,
sagte die Frau, es steht alles in Blust*. Er glaubte ihr
nicht. Geduld, nur Geduld, sagte der Arzt, das kommt schon
wieder. Er glaubte ihm nicht. Es ist ein Elend, sagte er
nach drei Wochen zu seiner Frau, ich sehe immer das
Gärtchen, sonst nichts, nur das Gärtchen, das ist mir zu
langweilig, immer dasselbe Gärtchen, nehmt doch einmal zwei
Bretter aus der verdammten Wand, damit ich was anderes sehe.
Die Frau erschrak. Sie lief zum Nachbarn. Der Nachbar kam
und löste zwei Bretter aus der Wand. Der Kranke sah durch
die Lücke hindurch, sah einen Teil der Fabrik. Nach einer
Woche beklagte er sich, ich sehe immer das gleiche Stück
Fabrik, das lenkt mich zu wenig ab. Der Nachbar kam und
legte die Bretterwand zu Hälfte nieder. Zärtlich ruhte der
Blick des Kranken auf seiner Fabrik, verfolgte das Spiel des
Rauches über dem Schlot, das Ein und Aus der Autos im Hof,
das Ein des Menschenstromes am Morgen, das Aus am Abend.
Nach vierzehn Tagen befahl er, die stehengebliebene Hälfte
der Wand zu entfernen. Ich sehe unsere Büros nie und auch
die Kantine nicht, beklagte er sich. |