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Wahrnehmung
Bez. für Prozesse, "die sich auf den Zufluss von Informationen aus der
Umgebung (Reize) und
ihre anfängliche Verarbeitung durch den Organismus beziehen" (Bourne/Ekstrand
42005, S.81); quasi die Nachwirkungen der
Rezeptoraktivität der Sinne, "d.h. für Prozesse, die der Reizung folgen
und die zentraleren kognitiven Funktionen des Organismus in Anspruch
nehmen." (ebd.);
auch wenn die Unterscheidung nicht in jeder Hinsicht überzeugen kann, im
Ggs. zum Empfinden, das im Allgemeinen mit den "unmittelbaren Effekte
des Reizes" (ebd.)
in Verbindung gebracht wird, "der auf ein Sinnesorgan einwirkt" und
damit "die Aktivität des Sinnesorgans selbst (beinhaltet)." (ebd.)
- vgl. Wahrnehmungspsychologie,
Empfindung,
Reiz,
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Wahrnehmungsbild Bezeichnung für ein inneres Bild (Vorstellungsbild), das durch die sinnliche
Wahrnehmung eines präsenten Gegenstandes oder einer präsenten Abbildung
eines Gegenstandes durch ein Subjekt entsteht (vgl.
Kroeber-Riel/Weinberg 1999,
S.343) - vgl.
inneres Bild,
Gedächtnisbild,
Imagery,
Perzept,
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Wahrnehmungseindruck
Bez. für die Kombination verschiedener symbolischer Repräsentationen,
die durch die Verarbeitung von Lichtwellen auf der Retina in neuronale
Aktivität entsteht und eine mehr oder weniger zuverlässige Beschreibung
der Welt darstellt (vgl.
Müsseler 2017,
S.40f.)
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Wahrnehmungskonstanzen
auch Objektkonstanzen; Bez. für das Phänomen bei der Wahrnehmung, wonach
(in den meisten Fällen schon bekannte) Objekte trotz wechselnder Umgebungs- und Lichtverhältnisse ihre Farbe,
Form, Größe und Helligkeit behalten; dadurch wird der
Wahrnehmungseindruck stabilisiert, die zu einer stabilen Objekterkennung
beiträgt;
unterschieden werden: a) Größenkonstanz:
Fähigkeit unseres visuellen Wahrnehmungssystems, ein Objekt in gleicher
Größe wahrzunehmen, auch wenn sein Abbild auf der Netzhaut (proximaler
Reiz) sich, z. B. durch eine andere Entfernung zum Objekt, deutlich
verändert und kleiner wird; Grundlage dafür ist unser Wissen darüber,
dass dass Menschen im Allgemeinen eine gleichbleibende Körpergröße
besitzen, Berechnungen des Systems, mit dem es zu einer Einschätzung der
jeweiligen Größe auf der Grundlage von Distanzinformationen gelangt,
"die weitgehend unabhängig von der Distanz zum Beobachter ist." (Müsseler
2017, S.32) b) Formkonstanz oder
Gestaltkonstanz: Ein Objekt behält eine
konstante Form bzw. Gestalt, auch wenn es gedreht
oder gekippt ist (Bsp.: Der obere Rand eines Trinkglases wird von uns
als rund bzw. als Kreis wahrgenommen, obwohl das Retinaabbild
wahrscheinlich elliptisch ist; c)
Farbkonstanz: Objekte erscheinen unabhängig wechselnder
Lichtverhältnisse mit ihren verschiedenen Wellenlängen, die von einem
Objekt reflektiert werden, in ihrer Farbe gleich; menschliches Gehirn
vergleicht dabei das von einem Objekt reflektierte Licht mit dem Licht,
das aus der Umgebung kommt, und steuert aus seinem Wissen dazu, dass ein
bestimmtes Objekt seine Farbe behält; in Wirklichkeit ist allerdings die
von einer schwarzen Fläche reflektierte Lichtmenge in der Sonne
natürlich um ein Vielfaches höher als in einem schlecht beleuchteten
Raum; trotzdem bleibt das Schwarzempfinden davon unverändert; (Bsp.: Eine ausgereifte rote
Tomate wird nicht dadurch als gelb wahrgenommen, wenn man sie einen
schwach beleuchteten Kühlschrank legt.) d)
Helligkeitskonstanz: Objekte
erscheinen unabhängig wechselnder Lichtverhältnisse gleich hell bzw.
dunkel, auch wenn sich die Beleuchtungsverhältnisse objektiv ändern bzw.
sich Unterschiede bei der tatsächlichen Lichtmenge zeigen, die von einem
Objekt reflektiert wird (Bsp.: Die Spielkarten Kreuz und Pik wirken
gleichermaßen schwarz unabhängig davon, ob man sie in der Sonne oder in
einer dunklen Kneipe betrachtet.) – vgl. Größenkonstanz,
Objektkonstanz, Formkonstanz, Helligkeitskonstanz,
Gestaltgesetze
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Wahrnehmungsperspektive
(Erzählung)
auch Perzeption oder
perzeptive Perspektive; in der neueren
Erzähltheorie von »Wolf
Schmid (geb. 1944)
(2005)
einer der fünf ▪ Parameter
der Perspektive, mit denen die beiden prinzipiell möglichen und in
Opposition zueinander stehenden ▪
Perspektiven
des Erzählers (= ▪
narratoriale Perspektive) und der Figuren/-en (= ▪
figurale bzw. personale Perspektive ) in einer Erzählung gestaltet
werden können; wird oft verkürzt mit Erzählperspektive
gleichgesetzt; bei der Wahrnehmungsperspektive geht es
um die Fragen a)
Mit wessen Augen wird das Geschehen gesehen? b)
An welchen (Wissens-)horizont ist das Wahrgenommen gebunden?
(epistemologische
Position); es handelt sich um das ""Prisma, durch das das Geschehen wahrgenommen wird"
(Schmid
(2005, S.131); handelt es sich um eine figurale perzeptive
Perspektive kann man das u. U. an Themen, die auf den
eingeschränkten Horizont der Figur verweisen, an ihren
Emotionen, an ihrem "Raumgefühl" etc. erkennen;
– vgl.
Erzählperspektive,
Parameter der Perspektive,
perzeptive Perspektive,
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Wahrnehmungspsychologie
– vgl. Wahrnehmung,
Empfindung,
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Waise
Bez. für eine reimlose Zeile, die die Verse eines Reimpaares
unterbricht; bei der Reimdarstellung mit kleinen Buchstaben des
Alphabets wird dazu die Chiffre w verwendet; Bezeichnung geht auf die
Metrik des ▪
Meistergesanges zurück; reimen sich Waisen verschiedener Strophen
untereinander, wurden sie als Körner
bezeichnet
|
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Wandzeitung
mindestens plakatgroße Präsentation von Informationen jedweder Art,
die an einer Wand angebracht werden kann - vgl. Präsentationsformen,
Ergebniswand, Ideenwand, Informationswand, Meinungswand,
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Warnung Sprechakt, der den Partner festlegen soll; Sprecher will den Partner von
einem bestimmten Verhalten abbringen; andernfalls Androhung von
Sanktionen, die allerdings nicht von ihm selbst verhängt werden (vgl.
dagegen: Drohung) - vgl.
Engel,
1996, S.52 - vgl.
Sprechakte
Beispiele: Ich warne dich ein letztes Mal.... -
Halte dich hier besser heraus! - Bei Nichtbeachtung wird Anzeige
erstattet! - Du rauchst aber viel! - Bissiger Hund!
|
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Warum-Frage
1) allgemein Frage, die mit dem ▪
Interrogativpronomen "Warum" eingeleitet wird; 2)
Warum-Fragen können a) auf die Erklärung von Sachverhalten
dringen und sind dann Informations- bzw. Sachfragen; Beispiel: Warum
trägt der CO2-Ausstoß zum Klimawandel bei? deutet auf ein
Wissensdefizit
hin und appelliert an einen Kommunikationspartner, Ursachen dafür zu
nennen, mit denen sich der Sachverhalt erklären lässt; bei der Erklärung
werden dabei empirisch nachprüfbare Fakten erwartet, die als Ursachen
für den Zusammenhang von CO2-Ausstoß und Klimawandel angesehen werden
können; die dafür in Frage kommenden Fakten entstammen der objektiven
Welt, die nicht noch eigens gedeutet werden müssen, um sie zu verstehen;
insofern spricht man dabei von der
sinnfreien Ereignissen; b) auf die Deutung sinnhafter
Ereignisse der sozialen Welt, z. B., zwischen Handlungen und ihren
leitenden Orientierungen, dringen und sind ebenfalls Sachfragen, wenn
sie nach den Motiven einer Handlung fragen, um diese zu deuten;
Beispiel: Warum gehst du zur Demonstration für ein generelles
Tempolimit? fragt nach den Handlungsmotiven, an einer solchen
Protestaktion teilzunehmen; Motive können dabei nicht nur im
Hinblick auf die "Wahrheit" ihrer Deutung, sondern auch die
"Richtigkeit" ihrer normativen Orientierung thematisiert werden; c)
nach der Gültigkeit bzw. Wahrheit einer bestimmten Deutung einer
Handlung fragen und damit nach den Geltungsgründen einer bestimmten
Beziehung zwischen Ursache und Wirkung; sie sind
Geltungsfragen, weil sie das Angeben von
Geltungsgründen erwarten; sie erfragen die Gültigkeit bzw. Wahrheit
eines explizit oder implizit erhobenen Geltungsanspruchs; Beispiel:
Woher weißt du eigentlich so genau über den Klimawandel Bescheid?
zielt nicht auf die Erklärung und auch nicht auf die motivationale
Deutung des Interesses am Klimawandel, sondern darauf, das Wissen des
Angesprochenen in Frage zu stellen, um damit Zweifel an der
Gültigkeit seines Wissens auszudrücken und auf die Entkräftung diese
Zweifels durch den Angesprochenen zu dringen; (vgl.
Kopperschmidt 1989,
S.68-75) – vgl.
Fragearten,
Frage, Entscheidungsfrage,
Ergänzungsfrage,
Informationsfrage,
Geltungsfrage,
Warum-Frage,
Wertfrage,
Werturteil
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Webquest im Allgemeinen komplex angelegte Lernarrangements in
einer Lernumgebung, in der das
Internet eine zentrale
Bedeutung besitzt (vgl.
Wagner 2004); Neben dem
erleichterten Zugriff auf Informationen aus dem Internet für einen
handlungsorientierten Unterricht stellt die problemorientierte und situativ
eingebettete Aufgabenstellung den Dreh- und Angelpunkt des
methodisch-didaktischen Konzepts dar, mit dem sich mehr oder weniger
problemlos an handlungsorientierte Methoden wie Fallstudien, Pro- und
Contra-Diskussionen sowie Rollen- und Planspiele anknüpfen lässt. (vgl.
Wagner 2007a, S. 3) - vgl.
kurzer Webquest, langer
Webquest,
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Webquest, kurzer vgl.
Kurzer Webquest
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Webquest, langer vgl.
Langer Webquest
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Weibliche Kadenz
Form der Kadenz in der Verslehre;
auch: klingende Kadenz
, klingender Reim, weiblicher Reim; zweisilbiges
Versende in einer Folge von
Hebung
und Senkung;
Ggs. einsilbige männliche
Kadenz mit einer
Hebung
am Versende (=
stumpfe Kadenz) – vgl.
klingende Kadenz,
Kadenz,
weiblicher Reim
|
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Weiblicher Reim
Bez. für den Reim eines
Verses, der zweisilbig mit einer
Hebung
und Senkung
endet; Ggs. männlicher Reim
– vgl. klingende Kadenz,
Reim,
Kadenz,
weibliche Kadenz,
klingender Reim,
|
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Weil
Kausale Konjunktion (Subjunktion);
semantisch: epistemisches
"weil",
faktisches
"weil",
expressives "weil", - vgl.
Konjunktion,
Subjunktion,
Kausalsatz,
faktisches 'weil', epistemisches 'weil',
diagnostisches 'weil',
expressives "weil",
propositionales 'weil',
Kausalsatz
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Weitererzählung
als
texttransformierendes Schreiben eine der ▪
schulischen Schreibformen
des Erzählens, bei der eine in der Regel in Textform vorliegende
Geschichte weiterzählt werden soll;
textproduktives
Verfahren (▪
produktive Textarbeit)
des ▪
kreativen
Schreibens; vgl.
Perspektivisch-umgestaltende Weitererzählung,
|
|
Weitererzählung, perspektivisch-umgestaltende
als
texttransformierendes Schreiben eine der ▪
schulischen Schreibformen
der ▪
Weitererzählung, bei der eine in der Regel in Textform vorliegende
Geschichte unter einer veränderten Perspektive weiterzählt werden soll;
textproduktives
Verfahren (▪
produktive Textarbeit)
des ▪
kreativen
Schreibens ;vgl. Weitererzählung,
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|
Werbeanzeige auch:
Annonce;
appellative
Textsorte aus dem Bereich der
Printwerbung; - vgl.
Fließtext,
copy,
shortcopy,
longcopy,
Headline,
Slogan,
Logo,
Visual,
Catch-visual,
Key-visual,
Focus-visual, Low-Imnvolvement-Anzeige,
High-Involvement-Anzeige,
|
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Welt, erzählte
vgl. Erzählte Welt
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Weltwissen auch:
enzyklopädisches Wissen,
allgemeinster und umfassendster außersprachlicher Wissensbereich, der sehr
unterschiedliche Wissensinhalte umfasst, z.B. Alltagswissen, individuelles
Erfahrungswissen, Bildungs- und Fachwissen; steht in enger Verbindung zur
Kulturgemeinschaft oder Gruppe, in der man lebt; - vgl.
Alltagswissen, Bildungs- und
Fachwissen,
individuelles Erfahrungswissen,
Textarbeit,
Textverstehen,
Wissen,
|
|
Werkstattbericht vgl.
Arbeitsjournal,
|
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Werktreue 1) vergleichsweise unscharfer Begriff zur Bezeichnung des
Verhältnisses von ursprünglichem dramatischen Text (dramatisches
Textsubstrat) und der Inszenierung auf der Theaterbühne bzw. in einem
anderen Medium; oft missverstanden als ein Verfahren, bei dem es am Ende
gelingen könnte, einen dramatischen Text buchstabengetreu 1:1 auf die Bühne
zu bringen; vom Ansatz her schafft es eine werktreue Inszenierung, ohne
Berücksichtigung des historischen Kontextes der Entstehung des Textes und
seiner Inszenierung dem Publikum das Stück quasi "im Original" zu
präsentieren. Ausdrucksformen einer so verstandenen Werktreue sind dann eine
möglichst genaue Rekonstruktion historischer Räume, Kostüme, Sprech- und
Darstellungsformen ("eine quasi archäologisch motivierte Ausgrabung und
Präsentation einer Theaterszenerie für ein heutiges Publikum" (Denk/Möbius
2008, S.183); bei seiner Regiearbeit wird der jeweilige Regisseur auf
eine einzige "richtige" Interpretation festgelegt werden, der sich mehr oder
weniger stark als Sachwalter des dramatischen Textsubstrats und Mittler der
Autorintentionen zu verstehen hat; Werktreue setzt sich damit in
Opposition zu den von ihren Verfechtern meist deutlich als flach und bloß
modischen abgewertete Inszenierungen, die ein Drama mit aktuellen Bezügen
etc. in seiner Aussage mehr oder weniger festlegen; die Konzepte des
modernen Regietheaters mit seinen Tendenzen zur Tilgung, Umstellung und
Veränderung von Textteilen sowie von Schlüssen, Hinweisen und Anordnungen
der Autoren bilden den direkten Gegensatz zum Konzept der Werktreue. 2)
Dramendidaktisch ist die Werktreuediskussion von großer Bedeutung, da
Schülerinnen und Schüler häufig Erwartungen einer vermeintlich werktreuen
Inszenierung mitbringen, wenn sie ein im Literaturunterricht behandeltes
Stück im Theater sehen; wird von der "Werktreue" in ihrem Kopf abgewichen,
reagieren sie häufig mit Ablehnung; daher empfiehlt es sich Schülerinnen und
Schüler vorher mit verschiedenen historischen, aktualisierenden oder
ideologisierenden Regiestilformen und verschiedenen Inszenierungen vertraut
zu machen. - vgl. Regietheater
|
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Wertfrage Fragestellungen, die sich auf vergleichsweise stabile Einstellungen und mehr
oder weniger normative Wertvorstellungen beziehen, die bei ihrer
Beantwortung entweder der Selbstaufklärung über das eigene Selbst dienen
oder in kommunikativen Handlungen thematisiert und ggf. beantwortet oder
geklärt werden können über - vgl. Werturteil,
allgemeine Werfrage,
individuelle Wertfrage, persönliche Wertfrage,
Sachurteil,
|
|
Wertfrage, allgemeine vgl.
Allgemeine
Wertfrage
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|
Wertfrage, individuelle vgl.
Individuelle
Wertfrage
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Wertfrage, persönliche vgl. Persönliche Wertfrage
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Werturteil Aussage, welche ein Urteil über ein Ding, einen Sachverhalt, ein Ereignis
oder eine oder mehrere Personen umfasst, das aufgrund persönlicher
Empfindungen, Überzeugungen, Vorstellungen und Werten gefällt wird; vgl.
Sachurteil
Beispiele: "Heute ist es kalt." - "Das Theaterstück war eine
Zumutung." - "Mathematik ist doof." -
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Werkimmanente Interpretation hermeneutische Methode der Textinterpretation, für die die
Geschichtlichkeit der Literatur unerheblich ist; geprägt durch die
Literaturwissenschaftler »Emil Staiger
(1908-1987), »Wolfgang Kayser
(1906-1960) und »Benno von Wiese
(1903-1987); Betonung der formal-ästhetischen Merkmale des literarischen Textes in
ihrem Funktionszusammenhang für die Gestaltung der Aussage; aus
zeithistorischen Gründen (NS-Diktatur) Abwendung von Politik, Geschichte
und Gesellschaft hin zum "sprachlichen Kunstwerk"; Art
Dichtungs-Religion, die verloren gegangene weltanschauliche Orientierungen
kompensierte
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W-Frage Frage(satz), der mit einem
Interrogativpronomen
(fragendes Fürwort), wie wer, was, wann, wo, warum beginnt. Meist in Form einer
Ergänzungsfrage.;
manchmal auch Erschließungsfragen oder Schlüsselfragen genannt
Beispiele: Wer ist der derzeitige Bundeskanzler? - Wann zündete die Atombombe auf Hiroshima?
- Wen hast du denn getroffen?
|
|
W-Fragen-Methode auch:
Fragemethode, Methode zur Erfassung von
Inhalt, des Gedankenganges und/oder der argumentativen Strukturen eines Textes durch Formulierung
eines Kataloges von Fragen, auf die der Text antwortet. Diese Fragen werden als
W-Fragen formuliert. vgl.
Strukturwortmethode,
Sprechaktmethode
|
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Wiederaufnahme
1. (auch: Rekurrenz) in
der ▪ Textlinguistik ein
Prinzip, mit dem aufeinanderfolgende Sätze so miteinander verknüpft
werden, dass ein zusammenhängender Text entsteht; dabei wird in einem
darauffolgenden Satz etwas wieder erwähnt, was schon ausgedrückt worden
ist; 2. im ▪
Konzept der integrativen Textanalyse von »Klaus Brinker
(1938-2006) (1997)
werden unter semantischem Aspekt zwei ▪
Formen der
Wiederaufnahme unterschieden: ▪
explizite und ▪
implizite
Wiederaufnahme; a) die
explizite
Wiederaufnahme erfolgt dadurch, dass die Beziehung zwischen den
Ausdrücken auf der Textebene hergestellt werden
Referenzidentität
besteht. d. h. dass sie sich auf das gleiche außersprachliche Objekt als
Referenzträger beziehen:
sprachliche Objekte können dabei Personen, Dinge, Sachverhalte,
Ereignisse, Handlungen, Vorstellungen etc. sein durch b)
bei der impliziten
Wiederaufnahme beziehen sich der wiederaufgenommene Ausdruck
(Bezugsausdruck als Substituendum) und der wiederaufnehmende
Ausdruck (Substituens) auf verschiedene Referenzträger entfalten
aber Beziehungen zueinander, die einen zusammenhängenden Text schaffen
(z. B. durch Teil- und Enthaltenseinrelationen). 3. eine weitere
Möglichkeit der Wiederaufnahme stellen Verfahren dar, die bestimmte
satzübergreifende Strukturen nutzen (strukturelle
Wiederaufnahme) wie z, B.
Ellipsen,
(grammatischer) Parallelismus oder die Wiederaufnahme von
Teilstrukturen eines Textes (z. B. Strophen mit und ohne Refrain). -
vgl. explizite
Wiederaufnahme,
implizite Wiederaufnahme,
Referenzträger,
Referenzidentität, Rekurrenz,
|
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Wiederaufnahme, explizite
vgl. Explizite
Wiederaufnahme
|
|
Wiederaufnahme, implizite
vgl. Implizite
Wiederaufnahme
|
|
Wiederholungsanalepse
vgl. Repetitive Analepse
|
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Wiederholungsstrategien
(für einfache und komplexe Lernaufgaben)
▪
Lesestrategien,
bei denen es um bestimmte kognitiv-transformationale Aktivitäten bei der
Rezeption und beim Verstehen von Texten geht; neben den ▪
Organisationsstrategien
und den ▪
Elaborationsstrategien eine der sogenannten ▪
Primärstrategien (vgl.
Christmann/Groeben
1999, S.194); Herstellung eines vertieften Textverständnisses durch
Wiederholungsaktivitäten unterschiedlicher Art; – vgl.
Primärstrategien,
Stützstrategien,
Organisationsstrategien,
Strukturierungsstrategien,
Elaborationsstrategien
Beispiele:
-
leise oder laut wiederholen und aufsagen
-
mehrmals lesen
-
wichtige Textpassagen abschreiben
-
▪
Annotieren: Wichtiges unterstreichen,
markieren oder
hervorheben
-
Notizen anfertigen
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Wiewort vgl.
Adjektiv
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Wirklichkeitsform vgl.
Indikativ
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Wirkungsakzent intendierte Wirkung eines
rhetorischen
Mittels, einer
rhetorischen
Figur auf den Leser/ Hörer:
Anschaulichkeit,
Eindringlichkeit, ästhetische Anschaulichkeit,
Adressatenbezug,
Spannung
|
|
Wirkungsästhetik Literaturwissenschaftlicher Ansatz, der die Rezeption von Texten vom
Standpunkt des Textes aus bestimmt; in der
Konstanzer
Schule der Rezeptionsästhetik von Wolfgang Iser vertreten - vgl.
Rezeptionsästhetik
|
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Wissen Gesamtheit der gespeicherten Gedächtnisinhalte (Repräsentationen) im
Gehirn - vgl.
Aktives Wissen,
allgemeines Wissen,
Allgemeinwissen,
Alltagswissen,
Anwendungswissen,
Erfahrungswissen, deklaratives
Wissen,
enzyklopädisches Wissen, episodisches
Wissen, explizites Wissen,
Fachwissen,
Faktenwissen,
Gattungswissen,
generisches
Wissen,
Handlungswissen,
implizites Wissen,
Illokutionswissen,
Interaktionswissen,
kompiliertes Wissen,
konzeptuelles Wissen,
konzeptionelles
Wissen, pragmatisches Wissen,
praktisches Wissen,
prozedurales
Wissen,
Sprachwissen,
theoretisches
Wissen,
Textmusterwissen,
Textsortenwissen,
Textstrukturwissen,
träges
Wissen,
Weltwissen,
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Wissen, aktives vgl.
Aktives Wissen
|
|
Wissen, allgemeines vgl.
Allgemeines Wissen
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Wissen, deklaratives vgl.
Deklaratives Wissen
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Wissen, enzyklopädisches vgl.
Enzyklopädisches
Wissen
|
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Wissen, episodisches vgl.
Episodisches Wissen
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|
Wissen, explizites vgl.
Explizites Wissen
|
|
Wissen, generisches vgl. Generisches Wissen
|
|
Wissen, implizites vgl. Implizites Wissen
|
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Wissen, kompiliertes vgl.
Kompiliertes Wissen
|
|
Wissen, konzeptionelles vgl.
Konzeptionelles
Wissen
|
|
Wissen, punktuelles vgl.
Punktuelles Wissen
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|
Wissen, praktisches vgl.
Praktisches Wissen
|
|
Wissen, prozedurales vgl.
Prozedurales Wissen
|
|
Wissen, propositionales vgl.
Propositionales
Wissen
|
|
Wissen, thematisches
vgl. Thematisches Wissen
|
|
Wissen, theoretisches vgl.
Theoretisches Wissen
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|
Wissen, träges vgl. Träges Wissen
|
|
Wissen, umfassendes vgl.
Umfassendes Wissen
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Wissenschaftliche Gebrauchstexte
Pragmatische Texte (Sachtexte),
die von ihrem Gegenstands- und Verwendungsbereich ausgehend,
wissenschaftlichen Zwecken dienen; dazu zählen nach
Belke (1980, S.35ff.)
Traktat.
Abhandlung und
wissenschaftlicher Aufsatz,
Monographie, Biographie,
Rezension und Forschungsbericht,
Kommentar,
Protokoll
- vgl. Gebrauchstexte,
private Gebrauchstexte,
didaktische
Gebrauchstexte,
|
|
Wissenschaftlicher Aufsatz eine den
pragmatischen Texten (Gebrauchstexten)
zuzuordnende Textsorte, die im
Allgemeinen eine wissenschaftliche Schreibform (wissenschaftlicher
Gebrauchstext) darstellt, die gewöhnlich als Beitrag in einer
Fachzeitschrift, in Periodikas, Festschriften etc. publiziert wird; wie bei
der Abhandlung ist der
wissenschaftliche Aufsatz gekennzeichnet von methodischem Vorgehen,
einem systematischen Aufbau, logischer Beweisführung, einer der Objektivität
verpflichteten Argumentation, ihrer Orientierung am Gegenstand; sie
verwendet eine sachliche und klare Sprache (vgl.
Belke 1980, S.30) - vgl.
Gebrauchstext,
wissenschaftliche Gebrauchstexte,
Traktat,
Abhandlung,
|
|
Wissensrahmen
in der kognitionspsychologischen Theorie des Textverstehens von »Teun
A. van Dijk (geb. 1943) Bezeichnung für das Wissen, das man neben
dem allgemeinen semantischen Wissen benötigt, um Makroregeln und
Makrostrategien anwenden zu können; entscheidet bei der fortlaufenden
Rezeption und dem fortlaufenden Verstehen eines Textes darüber, "welche
Art von Information im Text wahrscheinlich noch weiterhin relevant sein
wird oder welche Art von globalem Sachverhalt im Text beschrieben wird."
(van Dijk 1980a, S.184);
durch den Vergleich mit den in einem Text vorkommenden
Propositionen und dem
Wissensrahmen entstehen bestimmte
Rahmenerwartungen,
"die Erwartungen über den weiteren Ablauf der Ereignisse und
daher über den weiteren möglichen Verlauf des Textes" (ebd.)
erzeugen; die Rahmenerwartungen stellen damit, schematheoretisch
betrachtet, die Schemata (Handlungsschemata) dar – vgl.
Rahmenerwartungen,
|
|
»Wochenplanarbeit (derzeit nur Platzhalter!) -
|
|
WordleTM Online-Programm (Online-Generator) zur Erzeugung von
▪ Word
Clouds - vgl. Word Cloud,
Visualisierung,
Visualisieren Sie..,
textdominierte
Visualisierung,
|
|
Word Cloud
1. Textbild, das mit einer bestimmten Anzahl von Wörtern erzeugt
wird; 2. i. e. Sinne Textbild in Form einer
Bildstatistik, das in
einem ▪
einfachen
Mengenvergleich die Häufigkeitsverteilung von Wörtern oder Wortgruppen
(Strings) in einem Text visualisiert; wird mit verschiedenen
▪
Online-Generatoren
erzeugt. - vgl. einfache
Word Cloud, vorstrukturierte Word Cloud,
WordleTM, Visualisierung,
Visualisieren Sie..,
textdominierte
Visualisierung,
|
|
Word Cloud, einfache vgl.
Einfache Word Cloud
|
|
Word Cloud, vorstrukturierte vgl. Vorstrukturierte Word Cloud
|
|
Working portfolio vgl.
Arbeitsportfolio
|
|
Workshopping
Bez. für eine bestimmte Form der Kooperation beim
kooperativen
Schreiben, bei dem das Schreibteam
schrittweise kooperativ mit Experten
auf seinem
Fachgebiet
schreibt, die dem Team und seinen Mitgliedern geben in unterschiedlichen Phasen des
Schreibprozesses Feedback
geben. - vgl.
kooperatives Schreiben,
Co-Authoring, Knowledge
making
|
|
Wortarten unter dem Aspekt
Flexion zwei
Großgruppen in der deutschen Sprache; veränderliche Wortarten (auch:
flektierte, flektierbare oder beugbare Wortarten genannt) und
unveränderliche Wortarten (auch: unflektierte, nicht flektierbare oder
unbeugbare); veränderliche Wortarten werden
konjugiert
(Verben),
dekliniert (alle
anderen veränderlichen Wortarten) oder gesteigert (Komparation)
(Adjektive). - vgl.
Grammatik,
Syntax,
unveränderliche
Wortarten,
veränderliche
Wortarten,
Verknüpfungswörter
|
|
Wortarten, unveränderliche vgl.
unveränderliche
Wortarten
|
|
Wortarten, veränderliche vgl.
veränderliche Wortarten
|
|
Wortbildung vgl. Zusammensetzung,
Wortzusammensetzung,
Wortbildung,
Kompositum,
Grundwort,
Bestimmungswort
|
|
Wörter mit zeitlich begrenzter Geltung
als ▪
Stilmittel des
Wortschatzes Wörter, deren Bedeutung nur von zeitlich begrenzter
Dauer sind; dazu zählen
Neologismen, Archaismen,
Modewörter und
Anachronismen. (vgl.
Sowinski (1978,
S.241f.; 21999,
S.121f..) – vgl. Stilmittel,
Stilmittel des
Wortschatzes,
|
|
Wortfiguren Wirkungsbereich rhetorischer Figuren:
rhetorische
Figuren, die sich auf den Sinn oder die Bedeutung von Wörtern oder
Wortfolgen beziehen; zwei Grundformen: 1. a) es werden Wörter oder Folgen
von Wörtern, die die gleiche oder eine verwandte Bedeutung haben,
unmittelbar hintereinander (Gemination)
oder mit etwas Abstand wiederholt (Anapher,
Epipher) 1.b) ebenso: Abwandlungen
von Wörtern (Anagramm) 2. Es kommt zu einer Häufung von Wörtern, die demselben
Sinnbezirk angehören (Akkumulation,
Klimax,
Pleonasmus,
Tautologie) (es gibt keine
allgemeinverbindliche Systematik):
Anapher,
Epipher,
Gemination,
Klimax,
Pleonasmus,
Tautologie,
rhetorische
Figuren
|
|
Wortfrage Form des Fragesatzes; auch:
Ergänzungsfrage; Antwort auf eine
Ergänzungsfrage meist in Form eines Wortes oder einer Wortgruppe, daher
Begriff Wortfrage (Verb-zweit-Stellungstyp) - vgl.
Fragesatz,
Ergänzungsfrage
Beispiele: Wann fängt der Film an? - Wer kommt
heute noch zur Party? - Auf welcher CD finde ich den Song?
|
|
Wörtliches Exzerpt wörtlich zitierter Inhaltsauszug aus einem Text; Auswahlkriterium: Wichtigkeit und
Bedeutung für ein Thema, eine Fragestellung; genaue Quellenangabe erforderlich; Grundlage
für das Zitieren in einer eigenen Arbeit - vgl.
Exzerpieren, freies Exzerpt,
Zitieren
|
|
Wörtliche Rede vgl.
direkte Rede
|
|
Wörtliches Zitieren Wörtliche Übernahme oder Wiedergabe schriftlicher oder mündlicher
Äußerungen von anderen - vgl.
Zitieren,
sinngemäßes Zitieren,
Exzerpieren,
Redewiedergabe,
direkte Rede,
Anführungszeichen,
Beispiel: "Gestern in Davos. Es ist genau so, wie Thomas Mann
es beschrieben hat. Dazu regnet es jeden Tag." (Frisch, Stiller, 1973, S.67)
|
|
Wortkreuzung auch: Wortverschränkung, Wortverschmelzung, Wortmischung, Kontamination,
Kontraktion oder Blending; neue Wortbildung durch Kürzung von Wörtern oder
Wortgruppen; keine Kurzwörter, da keine gleichbedeutenden Langformen als
lexikalische Varianten vorhanden Beispiele: Kurlaub, Stagflation
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Wortmischung vgl.
Wortkreuzung
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Wortneuschöpfung
vgl. Neologismus
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Wortschrift
vgl. Logographie
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Wortspiel
Zusammenstellung klangähnlicher, aber bedeutungsverschiedener Wörter
Beispiel: So fürchten sie keine
Verhandlungen, aber handeln auch nie aus Furcht.
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Wortstamm auch: Stamm; unterschiedliche Verwendung des Begriffs; Vorstellung, wonach
Wörter sich aus Wortteilen (Morphmen) zusammensetzen, einem Grundbestandteil und einem hinzugefügten Wortbestandteil; Bestimmung des Wortstamms durch Weglassen der zuletzt
angefügten Elements (Affix: Flexionsaffixe bei der Konjugation wie -st, -te,
ge- in: baust, baute, gebaut; Wortbildungsaffixe wie un-, zer-, -lich, -ung
in un-kündbar, zer-brechen, pein-lich, Erober-ung; Suffix: Wortbildungselement, das an den Wortstamm angehängt wird, z.
B. Land-ung, gelb-lich, kauf-te; Präfix:
Wortbildungselement, das vor den Wortstamm gestellt wird, z. B. un-möglich,
zer-stören; - vgl. Stamm, Affix, Suffix, Präfix
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Wortverschmelzung vgl.
Wortkreuzung
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Wortverschränkung vgl.
Wortkreuzung
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Wortzusammensetzung vgl.
Zusammensetzung
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Writing assignment
dt.
Schreibaufgabe; im
▪
Prozessmodell des Schreibens von
Hayes/Flower
(1980) einer der beiden Einflussfaktoren des
Aufgabenumfedes (task environment) des
▪
Schreibprozesses (writing
process) - vgl.
Prozessmodelle
des Schreibens,
Schreibprozess,
Text as so far
produced,
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Writing process
dt. Schreibprozess; im ▪
Prozessmodell des Schreibens von
Hayes/Flower
(1980Bezeichnung für den dreiphasigen Prozess den ein Schreiber beim
Schreiben durchläuft - vgl.
Prozessmodelle
des Schreibens,
Schreibprozess,
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Wunschidentifikation
beim ▪ literarischen Lesen eine
von vier Formen der Identifikation; der Leser bzw. die Leserin will
dabei so sein wie eine fiktive Figur und über deren Handlungsoptionen
auch in ihrer eigenen Welt verfügen; typischer (auch:
entwicklungsbedingter) Identifikationsprozess beim Lesen von Kindern -
vgl. Identifikation,
Ähnlichkeitsidentifikation,
Empathie,
Unähnlichkeitsidentifikation
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