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Nacherzählung 1.
schulische
Schreibform; Form der Erzählung; Ausgangspunkt der Erzählung ist
kein eigenes Erlebnis (vgl.
Erlebniserzählung)
oder der Inhalt eines Bildes, sondern ein Erzähltext; als Schreibform
im Kontext des
textnahen Lesens mehr als bloße Textreproduktion, Vorform der
Interpretation über die weitgehend am Inhalt orientierte
Freizeitlektüre hinaus; lesedidaktisches Ziel: Verbesserung der Kompetenz sinnerfassenden
Lesens; als mündliches Nacherzählen über die reine memorierende
Textwiedergabe hinausgehende vom Interesse des Erzählers geprägte Aneignung
eines Textes sowie eine klare Adressatenorientierung am jeweiligen Zuhörer;
als schriftliche Nacherzählung, zwischen Textaneignung und Interpretation
positioniert, Anspruch nach sprachlich-stilistischer Gestaltung; Probleme:
wenn zu sehr an wörtlicher Übernahme, Gedächtnisleistung
orientiert: Tendenz zur Reproduktion 2. alltagsübliche Form der Wiedergabe
von Erzählungen, Berichten, Gesprächen Dritter, an denen andere
innerlich teilhaben sollen - vgl.
Aneignende
Nacherzählung,
literarische
Nacherzählung,
partnergerichtete Nacherzählung,
perspektisch-umgestaltende Nacherzählung,
schulische
Schreibformen,
Erlebniserzählung,
Inhaltsangabe,
textnahes Lesen,
statarisches Lesen
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Nacherzählung, aneignende
vgl. Aneignende
Nacherzählung
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Nacherzählung, literarische
vgl. Literarische
Nacherzählung
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Nacherzählung, partnergerichtete
vgl.
Partnergerichtete Nacherzählung
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Nacherzählung, perspektivisch-umgestaltende
vgl.
Perspektivisch-umgestaltende Nacherzählung
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Nacherzählung, umgestaltende
vgl.
Umgestaltende Nacherzählung
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Nachschaltungen (Positionsmarkierung)
vgl.
Positionsmarkierungen
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Nachricht 1. Mitteilung 2. tatsachenbetonte Darstellungsform des Journalismus, nach
bestimmten Regeln (Lead-Stil u.ä.) gestaltete aktuelle Information über
Ereignisse, Sachverhalte und Argumente; vollständig gibt sie Antwort auf
die folgenden W-Fragen: Wer-was-wann-wo-warum-wie; Formen: harte
Nachrichten (hard news) und weiche Nachrichten (soft news) - vgl.
journalistische
Darstellungsformen
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Nachträge
Revisionsklasse bei der
sequenziellen Textrevision
(Überarbeitung) von Texten, deren
Revisionshandlungen sich
überwiegend auf die Buchstabenebene beziehen und überwiegend kleinere
kosmetische Korrekturen am Schriftbild und/oder Streichungen
und Ergänzungen umfassen - vgl.
Revision,
Textrevision,
sequenzielle Revision,
Revisionsklasse,
Revisionsebene,
Revisionshandlungen,
Schreibprozess
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Nahperspektive vgl.
Fernperspektive,
Standort des Erzählers
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Namen, sprechende
vgl. Sprechende Namen
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Namengebung (im literarischen Text)
Lautmalerische (onomatopoetische), sprechende,
klassifizierende o. ä. Namen Beispiel: Der preußisch-pflichtbessene Amtsvorsteher von Wehrhahn in
Gerhart Hauptmanns Komödie "Der Biberpelz"
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Narrated monologue engl. Bezeichnung von
D. Cohn
1978 für erlebte Rede - vgl.
erlebte
Rede
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Narrative Geschwindigkeit
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
Kriterium zur Differenzierung der
Erzählzeit einer Erzählung; im Ggs. zur "Performanzgeschwindigkeit
(soviel Seiten in der Stunde) die "mittlere oder optimale
Lektüredauer" (Genette,
Die Erzählung, 2. Aufl., S.213), "die durch das Verhältnis der Länge
der Erzählung zur Dauer der Geschichte gemessen wird: soviel Seiten
für eine Stunde." (ebd.)
– vgl. Zeitgestaltung,
Dauer,
Erzählgeschwindigkeit,
Geschwindigkeit,
Erzählzeit,
Performanzgeschwindigkeit,
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Narrative Kommunikation
vgl. Epische
Kommunikation
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Narrative Kompetenz
Bezeichnung für die Präsenz des Erzählers "in den Teilwelten, das Wissen
um die zu erzählende Geschichte und ihre Hintergründe, die Fähigkeit zur
Introspektion in das
Innere der Figuren der erzählten Welt)" (Schmid
2011a, S.131) - vgl.
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Narrativer Block
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) Bez.
für größere Abschnitte (makrostrukturelle Einheiten) eines erzählenden
Textes, die auf der Grundlage wichtiger Informationen zur
erzählten Zeit (z. B.
Angaben über zum Zeitrahmen eines bestimmten Textabschnitts im Vergleich
zu denen anderer), sogenannte zeitliche Brüche, oder durch
Ortsveränderungen auf der Ebene der erzählten Geschichte (räumliche
Brüche) oder in Kombination beider Abgrenzungsmerkmale gebildet werden
können; wenn ein narrativer Block für die Analyse der ▪
Zeitgestaltung
eines epischen Textes herangezogen werden soll, muss er einer
wenigstens eine "annähernd klare und kohärente innere Chronologie" (Genette,
2. Aufl. 1998, S.63) besitzen; im Ggs. dazu geht die im
Deutschunterricht verbreitete Vorstellung von Sinnabschnitten vom Inhalt
(des Erzählten) aus oder umfasst auch strukturelle Merkmale, wie sie dem
Konzept der narrativen Blöcke zugrunde liegen - vgl.
Sinnabschnitt,
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Narrative
Zustandsveränderung
vgl. Zustandsveränderung
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Narrativer Modus des Erzählens
1)
auf die Erzähltheorie »Gérard
Genettes (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
zurückgehende Kategorie der Distanz im Rahmen des Modus der
Darstellung
(Das "Wie" der Erzählung), dessen grundlegendes Merkmal die
Mittelbarkeit darstellt (vgl.
Martínez/Scheffel 1998/2016, S.52); im Ggs. zum
dramatischen Modus (mimetischen Modus),
der von Unmittelbarkeit gekennzeichnet ist, tritt der Erzähler im
narrativen Modus z. B. durch
Raffungen,
Kommentierungen, Beschreibungen oder in Form des Gesprächsberichts deutlich hervor; 2) in der
neueren Erzähltheorie von Wolf
Schmid (2005) Bez. für den neben dem
deskriptiven Modus
grundlegenden Modus für narrative
Texte i. w. S.; im Ggs. zu jenem Präsentation von
Zustandsveränderungen
als dynamische Teilmengen (Elemente, Komponenten) der erzählten
Geschichte; "in jeder Narration steckt auch Deskription" (Schmid 2005,
S. 17), daher fließende Grenze zwischen deskriptivem und narrativem
Modus, oft eine Frage der Interpretation; ob ein Text bzw. eine
Textpassage dominant narrativ oder dominant deskriptiv ist, hängt dabei
nicht von der Menge der narrativen (dynamischen) oder deskriptiven
(statischen) Elemente ab, sondern von ihrer Gesamtfunktion in einem
Text; Mischform zwischen beidem "eher das Normale" (ebd.) – vgl. Erzähltheorie, Distanz,
Modus (Erzählung),
Mittelbarkeit,
dramatischer Modus,
narrativer
Modus, Showing,
mimetischer Modus
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Narrativer Text
allg. engl. narrativ = erzählend; auch:
erzählender Text, Erzähltext,
narrativer Text,
epischer Text; in der
neueren Erzähltheorie von Wolf
Schmid (2005) Bez. für narrative Texte i. w. S., die eine Geschichte
darstellen, bei der es nur auf die
Zustandsveränderung
als grundlegendes Merkmal ankommt; Ggs. zu deskriptiven Texten, die
einen Zustand oder eine Situation zu einem bestimmten Zeitpunkt
darstellen; Oberbegriff für
erzählende Texte (= narrative Text i. S.), bei denen neben der für
narrative Texte konstitutiven
Zustandsveränderung
die Geschichte von einem
explizit oder implizit mit gestalteten Erzähler
vermittelt wird
Schmid (2005, S.18) und mimetische Texte (z. B. Drama, Film Ballett,
Pantomine etc.) die ohne Vermittlung (Mittelbarkeit)
auskommen; – vgl. mimetischer Text, Erzähltext,
narrativer Text,
epischer Text,
Zustandsveränderung
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Narrative Texte i. e. S.
vgl. Erzählender Text
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Narrative
Texte i. w. S.
in der neueren
Erzähltheorie von Wolf
Schmid (2005) Bez. für narrative Texte
(i. w. S.), die eine Geschichte darstellen, bei der es nur auf die
Zustandsveränderung
als grundlegendes Merkmal ankommt; übergeordnete Kategorie zu
erzählenden Texten (=
narrative Texte i. e. S.) und
mimetischen Texten; – vgl.
erzählende Texte,
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Narrative Themenentfaltung
1) in der ▪ Textlinguistik
Bez. für eine Form der ▪ thematischen Entfaltung:
Thema als abgeschlossenes, singuläres
Ereignis im emphatischen Sinne
(außergewöhnlich); zentrale thematische Kategorien: Komplikation
(Darstellung des ungewöhnlichen Ereignisses), Resolution (Auflösung der
Komplikation in positivem oder negativem Sinne), Evaluation
(Bewertungen, emotionale Urteile und Stellungnahmen des Erzählers zu den
Ereignissen der erzählten Welt), Orientierung (Angaben zu Ort, Zeit und
handelnden Figuren usw.), Koda ("Moral" bzw. Lehren für die Zukunft)
(vgl.
Brinker 1997, S.69)– vgl. Themenentfaltung,
deskriptive
Themenentfaltung,
argumentative
Themenentfaltung,
explikative
Themenentfaltung
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Narratives Tempo
auch:
Erzählgeschwindigkeit; Pl. "narrative Tempi" (Genette
2. Aufl. 1998, S.67); Grundformen: Ellipse, deskriptive Pause,
summary, Szene, – vgl. Dauer,
Erzählgeschwindigkeit,
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Narrativik vgl.
Erzähltheorie,
Narratologie
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Narrativisierte Rede
auch: erzählte Rede;
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Narratologie vgl.
Erzähltheorie
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Narratoriale Perspektive
in der neueren Erzähltheorie von
Wolf Schmid (2005,
S.132ff.) statt des im
Konzept der Erzählsituationen von »Franz
K. Stanzel (geb. 1923) verwendeten Begriffs der
auktorialen
Erzählsituation Bez. für die "Erzählperspektive", die dem Erzähler
zugeordnet werden kann; im Ggs. zu der Perspektive, die einer Figur oder Figurengruppe (personale
Perspektive) zugeordnet werden kann; der Begriff
auktorial wird verwendet, um
auf die Instanz des Autors zu verweisen – vgl.
Perspektive,
Erzählperspektive,
auktorial,
auktoriale
Erzählperspektive,
personale Perspektive, personale Erzählperspektive
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Narratorial
indirekte Figurenrede
auch: narratorial indirekte Rede; in der neueren Erzähltheorie von
Wolf Schmid (2005,
S.132ff.) eine Form der
indirekten Figurenrede
(transponierte
Figurenrede), bei der die indirekte Wiedergabe dessen, was eine
Figur wörtlich sagt bzw. gesagt hat (▪
Darstellung
von gesprochenen Worten), vom Erzähler bei der Darstellung dadurch
"verfälscht" wird, dass seine Sicht der Dinge, z. B. durch seine eigene
Akzentuierung des Gesagten bzw. Annäherung an seinen eigenen Sprachstil
die Primäräußerung bzw.
der Primärtext der Figur
deutlich überformt; Ggs.
figural indirekte (Figuren-)rede; – vgl.
figural indirekte (Figuren-)rede,
freie indirekte
Figurenrede
Beispiel: Die direkte Figurenrede als Primäräußerung "Mann, wie
geil ist das denn! Einfach herumhängen und nichts tun müssen, das ist ja
wie Urlaub oder ... wie eben wie Rente." könnte in narratorialer
Überarbeitung vom Erzähler wie folgt wiedergegeben werden: Sie sagte,
dass es ihr richtig Spaß mache, einmal nur auszuspannen und keinen
Verpflichtungen nachkommen zu müssen. Das fühle sich an wie im Urlaub
oder, wenn man in Rente gegangen sei.
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Nationalliteratur schriftliche Texte, die in einer bestimmten Nationalsprache abgefasst sind;
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Naturalistischer Fehlschluss
▪
Kausaler Fehlschluss, der darauf beruht, dass Fakten
mit Bewertungen gemischt werden; dies kann dadurch geschehen, dass 1)
aus rein faktischen Aussagen (Tatsachenbehauptungen)
normative Aussagen, die eigentlich
mindestens eine weitere normative Prämisse benötigten, wird eine
normative Aussage abgeleitet; Beispiel: Wir müssen weniger fossile Brennstoffe benutzen,
denn andernfalls geht die Menschheit zugrunde! – damit der Schluss
logisch korrekt wird, muss zumindest die normative Prämisse "Die
Menschheit soll nicht zugrunde gehen." eingefügt werden; 2) die
Argumentation mit einem moralischen Verweis daherkommt, der die
vermeintliche Natürlichkeit eines Sachverhaltes oder eines Verfahrens
unterstellt; Beispiel: "Homosexualität ist unnatürlich." – "Weil Männer und Frauen
»von Natur aus da sind«,
wird Heterosexualität als »normale Lebensform« gefolgert (soweit noch
korrekt: Faktum folgt aus Faktum), diese dann als moralisch positiv
bewertet (hier passiert der Fehlschluss) und eine homosexuelle
Lebensform als negativ abgelehnt." (Kolmer/Rob-Santer 2002,
S.189); 3) Gegenstrategien: die dem
dem naturalistischen Fehlschluss zugrundeliegenden Werturteile erfragen
und damit offenlegen lassen (vgl.
Kolmer/Rob-Santer 2002, S.189) – vgl.
Schluss,
Fehlschluss,
deduktiver Fehlschluss,
genetischer Fehlschluss,
kausaler Fehlschluss,
naturalistischer Fehlschluss,
statistischer Fehlschluss
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Natürliches Gespräch Gespräch, das real in gesellschaftliche Funktionsabläufe eingelassen ist
bzw. diese begründet; Typen: spontane (natürliche) Gespräche
(unvorbereitet); arrangierte Gespräche (vorbereitet) - vgl.
Gespräch,
Gesprächsanalyse,
arrangiertes Gespräch,
spontanes Gespräch
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Navigierendes Lesen
auch: ▪ Digitales Lesen; ▪
Leseweise (Lesetechnik)
und/oder ▪
Lesemodus; hebt auf die
Besonderheiten der Rezeption digitaler Textformate in in
E-Books oder auf verschiedenen Internetseiten ab, vor allem:
Nutzungspraktiken beim Lesen ▪
diskontinuierlicher
Hypertexte; Ziele - je nach Informationsbedürfnissen - sehr
unterschiedlich, daher gewisse Hybridform, die sich mit
unterschiedlichen
Leseweisen
wie z. B. dem
orientierenden, suchenden,
punktuellen oder als
strategisches Quer- und
Stellenlesen verbinden kann - vgl.
Lesen,
Leseweise,
Lesetechnik,
digitales Lesen,
|
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Nebenfigur 1. Im dramatischen Text auftretende Figuren des
Personals,
die sich z. T. nur ein einziges Mal sprachlich äußern oder stumme Figuren
oder Figurengruppen darstellen (vgl.
Pfister
1977, S.225) - vgl.
Drama,
Dramentheorie,
Figur,
Personal,
backstage character
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Nebenhandlung Strukturbegriff der Dramenanalyse; quantitativ und/oder funktional einer
dominierenden Haupthandlung bzw. Handlungssequenz graduell untergeordnete
Handlung, von der für die Haupthandlung neue Entwicklungsimpulse ausgehen
oder die durch Korrespondenz- oder Kontrastbezüge die Haupthandlung
verdeutlicht oder relativiert; S; - vgl.
Pfister 1977, S.286f.) - vgl.
Nebenhandlung,
Handlung
- vgl. Handlung,
Haupthandlung
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Nebensatz unter dem Aspekt der Satzverbindung unselbständiger Satz, der von einem
Haupt- oder einem Nebensatz abhängig ist - vgl.
Satzverbindungen,
Hauptsatz,
Satzgefüge,
Untersatz
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Nebentext Textschicht des dramatischen Textes, die bei der Inszenierung eines
dramatischen Textes nicht gesprochen wird: Dramentitel, Epigraphe,
Widmungsschriften, Vorwörter, Personenverzeichnis, Akt- und
Szenenmarkierungen, Bühnenanweisungen zur Szenerie und zum Verhalten
einer Figur; Abgrenzung vom Haupttext, der die gesprochene dramatische
Rede enthält; Unterscheidung von Haupt- und Nebentext geht auf »Roman Ingarden
(1893-1970) zurück und wurde von
Manfred
Pfister (1977, S.35f.) wieder aufgegriffen - vgl.
Haupttext,
Drama,
auktorialer Nebentext,
dramatische Rede,
|
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Nebentext, auktorialer vgl.
Auktorialer Nebentext
|

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Neologismus auch: Wortneuschöpfung;
zählt im Bereich der ▪
Wortstilistik zur der Gruppe der ▪
Wörter mit zeitlich
begrenzter Geltung wie der
Archaismus, der
Anachronismus oder das
Modewort; – vgl.
Stilmittel des
Wortschatzes 1)
Bildung von Neologismen auf drei Arten möglich: a) das neue Wort wird
von schon vorhandenem Wortmaterial abgeleitet (z. B. Leiden-schaft,
von
Phliipp von Zesen (1616-1689) im 17. Jh. "erfunden"), kommt durch
neue Wortzusammensetzungen zustande (Null-Wachstum, Zwei-Grad-Ziel,)
oder einfach durch die Kombination schon vorhandener Sprachelemente; b)
durch Übersetzungen von Fremdwörtern (z. B. das englische sentimental
wurde von »Gotthold
Ephraim Lessing (1729-1781) als empfindsam übersetzt); c) durch
Bedeutungsverlagerungen (so wurde der Begriff Zweck, der ursprünglich
bis zum 16. Jahrhundert Nagel bedeutet hat (diese Bedeutungsvariante
gibt es heute noch in der allerdings etwas ungebräuchlichen Form
"Heftzwecken" (Heftklammern); 2) da Neologismen häufig
manieristisch wirken, wird der Begriff auch zur Bezeichnung für
gekünstelte Wortneuschöpfungen verwendet; oft auch
ironische Wirkung; 3) beim
Neologismen geht man davon aus, dass er zwar vielen Sprecherinnen und
Sprechern der Sprachgemeinschaft bekannt und geläufig und damit
habitualisiert ist, aber noch nicht im sprachlichen Lexikon gespeichert
("lexikalisiert") ist, also noch einen gewissen Neuigkeitswert hat, ehe
der Begriff so bekannt ist, dass er darin gespeichert ist; im Gegensatz
dazu gibt es die sogenannten Augenblicksbildungen (auch:
Ad-hoc-Bildungen oder
Okkasionalismen, "die erstmalig oder auch einmalige in einem Text
auftauchen und bei denen noch nicht abzusehen ist, ob sie sich
durchsetzen, also sich zu Neologismen und damit in Richtung
Lexikalisierung weiterentwickeln - oder ob sie auf die Verwendung in
einem singulären Kontext beschränkt bleiben und damit nie den Weg in das
Lexikon finden." (Janich
1999/2005, S.105); solche oft nur auf den Kontext bezogene
Ad-Hoc-Bildungen (z. B. Goethe "feuchtverklärt", Mörike "herbstkräftig")
sind auch in der Literatur (oft in der Lyrik) weit verbreitet und werden
dabei als Neologismen bezeichnet; 4) Funktion von Neologismen:
Neubenennung, sprachliche Ökonomie durch syntaktische und/oder
inhaltlich-semantische Bedeutungsverdichtung, Erhöhung der
Bildhaftigkeit (Poetizität) und der Expressivität der Sprache,
Signalisierung von Kontaktzonen zwischen Kulturen sowie bestimmter
stilistischer Niveaus; darüber hinaus fungieren sie auch als
Signalwörter und können in dieser Funktion verschiedene Diskurse
miteinander verbinden; 5) vor allem in der ▪
Werbung wird ausgiebig von Neologismen, insbesondere neuen
Wortzusammensetzungen Gebrauch gemacht; Beispiel:
Technologiepark,
Windpark, durchschnupfsicher (Tempo®),
Podcast,
kidnappen, Doppelklick, porentief, magenzärtlich, Frischeflirt,
kussfrisch, unkaputtbar,
Maroditis,
Leichtschwung-Kurzski, - vgl.
Okkasionalismus,
Barbarismus,
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Netz, kausales
vgl. Kausales Netz
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Neuere Erzähltheorie
in Abgrenzung zur
älteren Erzähltheorie (traditionelle
Erzähltheorie) vergleichsweise unscharfer Sammelbegriff, der eine
Mehrzahl unterschiedlicher erzähltheoretischer (narratologischer)
Ansätze zum literarischen Erzählen umfasst, z. B. »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) (z. B.
Die Erzählung,
2. Aufl. 1998), »Matías
Martínez (geb.1960) (z. B. gemeinsam mit
Einführung in die Erzähltheorie 1998, 10. Aufl. 2016), »Michael
Scheffel (geb.1958), »Fotis
Jannidis (geb. 1961), Simone Winko (z. B. gemeinsam mit Tillmann
Köppe,
Neuere Literaturtheorien 2008), »Monika
Fludernik (geb. 1957)(z. B.
Einführung in die
Erzähltheorie 2006), »Wolf
Schmid (geb. 1944) (z. B.
Elemente der Narratologie
2005) etc. – vgl.
Erzähltheorie,
ältere Erzähltheorie,
traditionelle
Erzähltheorie,
|
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Neufassungen - vgl.
Reformulierungen
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Neugierorientierte Erzählstruktur
vgl. Neugierorientiertes
Erzählschema
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|
Neugierorientiertes Erzählschema
auch: neugierorientierte
Erzählstruktur; in der neueren Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016) Mittel zur emotionalen
Steuerung des Lesers in erzählenden Texten;
die durch Abstraktion
gewonnene Vorstellung von dem typischen Verlaufsmuster der Erzählung
wird ähnlich wie beim überraschenden Erzählschema durch dem Leser
vorenthaltene Informationen über ein wichtiges Intitialereignis, wobei
ihm aber angedeutet wird, dass ein wichtiges Geheimnis vorhanden ist;
typisch die Verwendung neugierorientierter Schemata sind klassische
Detektiverzählungen,
die "mit der Entdeckung der Konsequenzen des Verbrechens" beginnen, um
dann im weiteren Verlauf der Geschichte "den Hergang des Verbrechens und
die Identität der Figur zu enthüllen, welche das Verbrechen begangen
hat." ( (ebd., S.173);
Erwartungshaltung richtet sich auf den dem Leser (unbekannten)
Ausgangspunkt bzw. dem Ausgangszustand
der erzählten
Geschichte; – vgl.
Erzählschema,
Handlungsschema,
Handlungsverlauf,
spannendes
Erzählschema,
überraschendes
Erzählschema, Schema,
Schematheorien,
Detektivgeschichte,
|
|
Neutrale Erzählperspektive
1) in der in der
älteren Erzähltheorie,
namentlich zeitweise in dem von »Franz
K. Stanzel (geb. 1923) über die Jahre hinweg entwickelten und
modifizierten Konzept der
Erzählsituationen (auktoriale,
personale,
neutrale Erzählsituation,
Ich-Erzählsituation,)
Bezeichnung für einen Typ von Perspektive, der sich im übertragenen Sinn
durch die Neutralität des Erzählers auszeichnet, weil er sich bis an die
Grenze der Unkenntlichkeit hinter das Geschehen zurückzieht und den
Eindruck eines erzählerlosen, ohne Perspektivierung durch eine
Erzählinstanz, Erzählablaufs vermittelt; 2) in der
neueren Erzähltheorie, z. B. von
Wolf Schmid (2005, S.
133) wird die eine neutrale Perspektive wie auch das ihr ähnliche
Konzept der Nullfokalisierung von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) aus
prinzipiellen, logischen und kategorialen Erwägungen als Kategorie der
Perspektive abgelehnt; (vgl. neutrales
Erzählen) Perspektiven werden danach nur durch die beiden Pole
Erzähler (narratoriale Perspektive)
oder Person/Figur (personale
Perspektive) geschaffen, eine neutrale Perspektive gibt es aufgrund
dieser binären Opposition der Perspektiven nicht; was
fälschlicherweise als neutrales Erzählen oder neutrale Erzählperspektive
bezeichnet wird, ist eben auch dann noch eine narratoriale Perspektive,
"wenn das Erzählen 'objektiv' zu sein scheint oder nur geringe Spuren
einer Brechung der WIrklichkeit durch ein irgendwie geartetes Prisma
enthält. Denn der Erzähler ist ist im Erzählwerk immer präsent und sei
es nur durch die Auswahl der Geschehensmomente." (Schmid
2005, S.134) – vgl.
Erzählperspektive,
Erzählsituation,
auktoriales
Erzählen,
personales
Erzählen– vgl. neutrales Erzählen
|
|
Neutrale Erzählsituation vgl.
neutrales Erzählen
|
|
Neutraler Erzähler
derzeit nur Platzhalter! – vgl. neutrales
Erzählen, neutrale
Erzählsituation, neutrale
Erzählperspektive,
|
|
Neutraler Stil
▪ Stil im
Stilregister der Beziehungsgestaltung verschiedener Sprach- bzw.
Texthandlungen wie Anreden, Grüßen, Fragen, Auffordern, z. B. bei Frage-
und Aufforderungshandlungen in Werbetexten; Ziel: Art der Beziehung soll
unbestimmt bleiben; Mittel dazu: Formulierungen, die die Anrede des
Adressaten vermeiden z. B. bei ▪
Fragehandlungen in Form von
Ellipsen (z. B. Schnupfen? Husten? Heiserkeit? (Werbung für
eine Mittel gegen grippale Infekte); ▪
Aufforderungsakte werden
mit dem Infinitiv statt dem
Imperativ gebildet (Am
Black Friday supergünstig einkaufen und bei Schnäppchen zuschlagen);
bei ▪
Empfehlungshandlungen kommen das ▪
Indefinitpronomen und das ▪
Relativpronomen
zum Einsatz (Man spürt es. Man sieht es.; – Wer sie liest,
sieht mehr. (Süddeutsche Zeitung); neutral ist ein Stil aber nur
dann, wenn einer einen normal- bzw. standardsprachlichen Wortschatz
verwendet. (vgl.
Hoffmann 2017, S.325) – vgl.
Stil,
Stilregister,
Anrederegister,
Stilregister der Beziehungsgestaltung,
elitärer Stil,
förmlicher Stil,
freundlicher Stil,
familiärer Stil, lässiger
Stil,
|
|
Neutrales Erzählen
1) in der
älteren Erzähltheorie neben dem
auktorialen und dem
personalen Erzählen
eine Perspektive des Erzählens; Form der
Er-Erzählung,
die von keiner Perspektive einer Figur geprägt ist; keine Innensicht; ohne spürbare
Erzählerfigur und ohne Einmischungen jedweder Art durch den Erzähler bzw. die
Erzählinstanz; 2) in der neueren
Erzähltheorie, z. B. von
Wolf Schmid (2005, S.
133) wird hingegen auf das neutrale Erzählen im Sinne einer neutralen
Erzählperspektive aus prinzipiellen Erwägungen verzichtet; die
prinzipiell immer vorhandene Perspektive wird demnach nur durch die
beiden Pole Erzähler (narratoriale
Perspektive) oder Person/Figur (personale
Perspektive) geschaffen, eine neutrale Perspektive gibt es aufgrund
dieser binären Opposition der Perspektiven nicht; was
fälschlicherweise als neutrales Erzählen oder neutrale Erzählperspektive
bezeichnet wird, ist eben auch dann noch eine narratoriale Perspektive,
"wenn das Erzählen 'objektiv' zu sein scheint oder nur geringe Spuren
einer Brechung der WIrklichkeit durch ein irgendwie geartetes Prisma
enthält. Denn der Erzähler ist ist im Erzählwerk immer präsent und seies
nur durch die Auswahl der Geschehensmomente." (Schmid
2005, S.134) – vgl.
Erzählperspektive,
Erzählsituation,
auktoriales
Erzählen,
personales
Erzählen Beispiel: Die Vorstandssitzung des FC Ringersbergen befasste sich mit dem
anstehenden Rechenschaftsbericht. Der Vorsitzender, Hans Rosenhaus, lobte die
zuverlässige Haushaltsüberwachung durch den Kassenwart Thomas Kurz.
|
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Neuversionen-Schreiber nach
Ortner (2000,
S.346ff.) Schreibtyp, der in der Verfolgung einer den Schreibprozess
zerlegenden Schreibstrategie (=zerlegendes
Schreiben) eine
aktivitätszerlegendes Vorgehen
bevorzugt; a) Merkmale: u einem
bestimmten Schreibimpuls bzw. einer Idee werden verschiedene Textvarianten
verfasst; (Mehrversionen-Schreiber)
b)
Schreibdidaktische Bedeutung: Neufassung schreiben,
statt einen Text in mühevoller Kleinarbeit zu
überarbeiten - vgl.
Schreibstrategie,
zerlegendes Schreiben,
aktivitätszerlegendes Schreiben,
produktzerlegendes
Schreiben, Mehrversionen-Schreiber),
Versionen-Schreiben,
|
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Nicht autonome zitierte Figurenrede
vgl.
Autonome zitierte Figurenrede
|
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Nichtdiegetischer Erzähler
auch:
heterodiegetischer Erzähler; von Wolf
Schmid (2011a, S.133)
eingeführter Begriff, der "im Wesentlichen" den von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
verwendeten Begriff des
heterodiegetischen Erzählers und gemeinsam mit dem Begriff des
diegetischen Erzählers die traditionelle Dichotomie von Ich- und
Erzählung ersetzen soll; Ggs.
diegetischer Erzähler
(=
homodiegetischer Erzähler);- vgl.
homodiegetisches Erzählen,
Diegesis,
diegetischer Erzähler,
heterodiegetischer Erzähler,
|
|
Nichtdiegetisches Erzählen
auch:
heterodiegetisches Erzählen; von Wolf
Schmid (2011a, S.133)
eingeführter Begriff, der "im Wesentlichen" den von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
verwendeten Begriff des
heterodiegetischen Erzählens und gemeinsam mit dem Begriff des
diegetischen Erzählers die traditionelle Dichotomie von Ich- und
Erzählung ersetzen soll;; Ggs.
diegetisches Erzählen
(=
homodiegetisches Erzählen) -
vgl.
homodiegetisches Erzählen,
Diegesis,
diegetischer Erzähler,
heterodiegetischer Erzähler,
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Nichtpartnerschaftliche
Argumentation
im Ggs. zur ▪
partnerschaftlichen
Argumentation eine Partnerorientierung beim Argumentieren, die an
einem Sieg-Niederlage-Modell orientiert ist; Merkmale u. a.: Ziel:
unbedingt recht haben; überreden; Gesprächspartner wird nicht mit eigenen
Vorstellungen, Auffassungen und Meinungen akzeptiert; eristische
Tricks ( ▪
rhetorischer Giftschrank), geringe
Responsivität; ▪
Ich-verstehe-Zuhören; ... - vgl.
Argumentation,
partnerschaftliche Argumentation,
Eristik,
rhetorischer Giftschrank
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Nicht-fiktionaler Text auch: Gebrauchstexte, Sachtexte pragmatische oder expositorische Texte
genannt; Texte, die im Unterschied zu den
fiktionalen Texten
(literarische Texte) von zweckgebundenen Anlässen oder Gegenständen ausgehen
und einen nachprüfbaren Bezug zur außersprachlichen Realität besitzen - vgl.
fiktionaler Text,
Gebrauchstext, pragmatischer Text, Sachtext, Gebrauchstext
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Nicht-lineares Erzählen
auch: Anachronie; eine Geschichte wird durch
Rückwendungen und
Vorausdeutungen in ihrem sukzessiven,
chronologischen Zeitablauf (▪ lineares Erzählen) unterbrochen.
- vgl. Zeitgestaltung (im
epischen Text),
Rückwendung,
Analepse,
Vorausdeutung,
Prolepse,
lineares
Erzählen, chronologisches Erzählen
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Nicht-Responsivität in der
Gesprächslinguistik
Bezeichnung für die Art und das Ausmaß der inhaltlichen Anknüpfung an einen
initiierenden Gesprächsbeitrag (initiierender
Akt) des Gesprächspartners, bei der Sprecher im respondierenden Akt
weder auf den Inhalt noch auf die Intentionen des im initiierenden Akt
Gesagten zurückkommt (Schwitalla
(1976, S.92) - vgl. Nonresponsivität,
Nicht-Responsivität, initiierender Akt,
Respondierung, Responsivität,
respondierender Akt
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Nicht-zerlegendes Schreiben auch:
Schreiben in einem
Zug; nach Ortner (2000,
S.346ff.) Bezeichnung für eine Schreibstrategie, bei der ein Text ohne längeres Nachdenken
niedergeschrieben wird; Schreibprozess wird nicht in einzelne Schritte
zerlegt (=zerlegendes
Scheiben); stattdessen einphasige Ad-hoc-Gestaltung des Textes,
die durch additives Nebeneinander kontinuierliche und vergleichsweise
schnell vonstatten geht; ermöglicht; Schreibdidaktische Bedeutung:
lange Zeit für den den traditionellen Schulaufsatz bestimmend; heute findet
es sich in verschiedenen Formen des
kreativen Schreibens
wieder - vgl. zerlegendes
Scheiben, Schreibstrategie,
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Niederschrift 1. synonym für
Protokoll 2.
allgemein: schriftliche Abfassung eines Textes
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Niveaukonkretisierungen
für den
»Bildungsplan Deutsch in Baden-Württemberg für das Gymnasium aus dem Jahr
2004 entwickelte Beispiele, die als Ergänzungen zu den
Bildungsstandards
einen Leistungskorridor verdeutlichen sollen, in dem die verbindlichen
Anforderungen der Kompetenzen verdeutlicht werden; keine Musteraufgaben
für Prüfungen, sondern
illustrierende
Lernaufgaben; Aufbau: Vorbemerkungen (wenn notwendig) Bezug zu den
Bildungsstandards, Problemstellung, Niveaubeschreibungen
(Niveaustufen A, B, C); Differenzierung der Niveaubeschreibungen folgt
der Systematik der
Anforderungsbereiche; - vgl.
Bildungsstandards,
Anspruchsniveau,
illustrierende
Lernaufgaben
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Nomen veränderliche Wortart; auch: Substantiv, Hauptwort, Dingwort, (derzeit
nur Platzhalter!) - vgl.
Wortarten,
veränderliche
Wortarten, Nominalstil
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Nominaldefinition Begriffserläuterung, die die "ursprüngliche Bedeutung" des Wortes umschreibt
und keine besonderen Begriffsinhalte und Begriffsmerkmale erwähnt; Aussagen, über die
"richtige" bzw. "übliche" Verwendung eines sprachlichen Ausdrucks in
der Metasprache. - vgl.
Definition,
Realdefinition,
lexikalische
Definition, Beispiele: Die Linguistik ist eine Wissenschaft,
die Sprache erforscht. - Ein Sonett ist eine Gedichtform, die aus 14 Versen besteht, die
entweder aus 2 Quartetten und aus 2 Terzetten oder aus 3 Quartetten und einem
abschließenden Reimpaar besteht.
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Nominalisierung auch: Substantivierung; Bildung eines Substantivs (Nomens) aus einem Wort
einer anderen Wortart - vgl.
Nominalstil
Beispiele: das Grün, das Tauchen, das Ich,
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»Nominalphrase
Bezeichnung für eine Wortgruppe als abgeschlossene syntaktische Einheit
(Phrase), deren wichtigste Komponente ein Nomen (Substantiv), ein
Pronomen oder eine substantiviertes Verb oder Adjektiv darstellt;
besteht im Allgemeinen aus dem nominalen "Kopf" bzw. Kern, der erweitert
werden kann um:
- einen Artikel: das Licht
- Adjektivattribute: das schwache Licht
- weitere Nominalphrasen, v. a. Genitivattribute: das Licht
der Laterne
- Präpositionalphrasen: das Licht im Haus
- Sätze: z. B. Relativsätze: das Licht, das sich auf dem See
spiegelt.
innerhalb einer Nominalphrase müssen im Deutschen Artikel, Adjektiv
und Nomen in den Merkmalen Kasus, Numerus, Genusgrammatische
übereinstimmen (Kongruenz); es kann auch vorkommen, dass das Substantiv,
das eigentlich den Kopf einer Nominalphrase bilden müsste, fehlt; dies
ist z. B. bei Ellipsen der Fall
"der mit seinem roten Hut"; im Satz können Nominalphrasen
verschiedene syntaktische Funktionen besitzen.
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Nominalstil (mikrostilistischer)
▪ Satzbaustil; auch: Substantivstil; sprachliche Äußerungen, in denen Nominalisierungen
überwiegen; meist komprimiert wirkende Sätze, aber auch häufig schwerer
verständlich als im ▪ Verbalstil abgefasste Sätze; - vgl.
Verbalstil,
Nominalisierung, Amtssprache,
Periodenstil,
Beispiel: Die Zustimmung des Fürsorgeberechtigten
muss erfolgen - statt - Der Fürsorgeberechtigte muss zustimmen.
(Verbalstil)
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Non-deklaratives Gedächtnis
auch: implizites
Gedächtnis; System des ▪
Langzeitgedächtnisses, das im Gegensatz zum
deklarativen
Gedächtnis (semantisches
und episodisches
Gedächtnis)
prozedurales Wissen im
prozeduralen
Gedächtnissystem speichert; – vgl. Gedächtnis,
Langzeitgedächtnis,
deklaratives
Gedächtnis,
deklaratives Wissen,
prozedurales
Gedächtnis,
implizites Gedächtnis;
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Nonresponsivität vgl. Nicht-Responsivität
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Nonverbale Kommunikation häufig synonym für
Körpersprache; Sammelbegriff und nicht zuletzt deshalb auch in gewisser
Hinsicht fragwürdig; Abgrenzung zwischen Verhalten und (zielbewusstem)
Handeln nicht immer möglich; im Allgemeinen alle Arten von Signalen, die in
der menschlichen Kommunikation eingesetzt werden und dabei nicht zur Sprache
gehören oder zusätzlich zur Sprache verwendet oder rezipiert werden; i. e.
S.
Körpersprache eines Individuums; i. w. S. auch Signale wie Geruch,
Kleidung, Accessoires; Klassifikation nach funktionalen oder
kanalorientierten Gesichtspunkten - vgl.
Kommunikation,
akustische Kommunikation
haptische Kommunikation,
olfaktorische Kommunikation,
taktile Kommunikation,
visuelle Kommunikation,
Körpersprache
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Normative Aussage Aussage, die eine moralische, ethische,
gesellschaftliche, politische usw. Forderung beinhaltet; normative
Aussagen beziehen sich auf Wertvorstellungen und Normen, die von
Menschen mit unterschiedlichen Interessen auch in unterschiedlichem Maße
akzeptiert werden (können); sie bezeichnen ein Sollen und schreiben dem
jeweiligen Gesprächspartner gewöhnlich etwas vor, verbieten oder
befehlen etwas und/oder stellen etwas als moralisch gut oder böse,
gerechtfertigt oder ungerechtfertigt dar; normative Aussagen können mit dem Hinweis auf eine übernatürliche
oder sonst wie autoritäre Weisung begründet werden; oft werden sie
aber in Alltagsargumentationen auch damit begründet, dass man sich auf
Tatsachenbehauptungen beruft; statt der normativen Aussage mindestens
eine weitere normative Aussage als Prämisse hinzuzufügen, kommt es zu
einem naturalistischen Fehlschluss (vgl.
Kolmer/Rob-Santer 2002, S.170, 189); meistens wird die
Anwendung der normativen Aussagen aber damit begründet, dass sie aufgrund
bestimmter gesetzmäßiger Zusammenhänge eine bestimmte Folge nach sich zieht;
die Haltbarkeit normativer Thesen hängt davon ab, für wie wahrscheinlich das
Eintreten der behaupteten positiven oder negativen Folgen einer Norm bzw.
deren Nichteinhaltung gehalten werden (Konklusionen) (vgl.
Bayer 1999, S.158, 237);
im Ggs. zu den faktischen Aussagen (Tatsachenbehauptungen)
sind normative Aussagen nicht ohne weiteres objektiv überprüfbar; - vgl.
deskriptive Aussage,
Argumentation,
Argumentationstheorie
Beispiel: Man soll niemanden betrügen.
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Normative Texte
Texttyp
bzw. Textklasse zu der Textsorten zählen, die "explizit bindende Regeln
des Verhaltens und Geltens aussprechen". (Große
1976, S.29f.) - vgl.
Texttyp,
Textklasse,
Textart,
Textsorte,
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Normgerechtes Schreiben
vgl.
Textnormkonformes Schreiben
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Normorientiertes Schreiben
auch: regelgemäßes
Schreiben, flüssiges Schreiben;
performative
writing in Carl
Bereiters (1980)
▪
Stadien-Modell
der Schreibentwicklung in der Übersetzung von Baurmann - vgl.
performative writing,
Schreibentwicklung,
regelgemäßes
Schreiben, flüssiges Schreiben
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Notation h: System von Zeichen und Symbolen einer Metasprache bzw. Fachsprache, z. B.
Zeichensysteme bei der Transkription im Zusammenhang mit der
Gesprächsanalyse – vgl.
Gesprächsanalyse,
Transkriptionssystem,
Partiturnotation,
Textnotation,
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Notebook, collective vgl.
Collective Notebook
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Novelle (derzeit nur Platzhalter!) - vgl.
Erzählung
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Nullfokalisierung
1) (derzeit nur Platzhalter!) in der
Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) ....
2) in der neueren Erzähltheorie
von Wolf Schmid (2005,
S. 133) wird die Nullfokalisierung wie
auch das ihr ähnliche Konzept der
neutralen Erzählsituation aus prinzipiellen, logischen und
kategorialen Erwägungen als Kategorie der Perspektive abgelehnt;
Perspektiven werden danach nur durch die beiden Pole Erzähler (narratoriale
Perspektive) oder Person/Figur (personale
Perspektive) geschaffen, eine Nullfokalisierung gibt es aufgrund
dieser binären Opposition der Perspektiven nicht; was fälschlicherweise
als neutrales Erzählen oder Nullfokalisierung bezeichnet werde, sei eben
auch dann noch eine narratoriale Perspektive, "wenn das Erzählen
'objektiv' zu sein scheint oder nur geringe Spuren einer Brechung der
Wirklichkeit durch ein irgendwie geartetes Prisma enthält. Denn der
Erzähler ist ist im Erzählwerk immer präsent und sei es nur durch die
Auswahl der Geschehensmomente." (Schmid
2005, S.134) – vgl.
Erzählperspektive,
Erzählsituation,
auktoriales
Erzählen,
personales
Erzählen– vgl. neutrales Erzählen
– vgl. Fokalisierung,
neutrales Erzählen,
neutrale Erzählsituation,
neutrale Erzählperspektive
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Nullkonfiguration vgl.
leere Konfiguration
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numinos
allg. göttlich, in der Art des Numinosen, das als das Göttliche bzw.
eine unbegreifliche Macht erscheint, die entweder Vertrauen oder Schauer
auslösen kann
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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