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Daktylus (gr. daktylos = der Finger; jeder Finger mit Ausnahme des Daumens besteht
aus 3 Gliedern); auch: Doppelfaller; 1) antiker Versfuß: Bezeichnung
für einen dreisilbigen Versfuß mit langer erster Silbe und nachfolgend zwei
kurzen Silben (/ ˇ ˇ ) 2) in
deutscher Metrik: einmal betont und zweimal unbetont bzw. schwächer betont
(x'xx, bzw. -vv) - vgl.
Anapäst,
Jambus,
Metrum,
Takt,
Taktart,
Trochäus,
Vers,
Versfuß,
Versmaß,
Beispiele: Heilige, Königin, Buttermilch, Neulinge,
Sturmwetter Schiller: Nimmer, das glaubt mir, erscheinen die Götter
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Darbietungsformen des Erzählens
Erzähltechnik oder Erzählweise, mit der ein Geschehen beim Erzählen dargeboten
wird. Insbesondere unterscheidet man den
Erzählerbericht
i.w.S. (Telling und
Showing) von der Figurenrede einschl. der Gedankenwiedergabe der
Figur (direkte Rede,
indirekte Rede,
erlebte Rede,
innerer Monolog,
Bewusstseinsstrom)
- vgl.
erzähltechnische
Mittel
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Darstellung (Erzählung)
auch: Exegesis; in der
Erzähltheorie
Ebene der Erzählung, bei der es um die Art
und Weise geht, wie das Erzählte vermittelt wird; Ggs. zur
erzählten Welt (Diegesis)
bzw. zur Handlung als der
"Gesamtheit der handlungsfunktionalen Elemente des Erzählten" (Martínez/Scheffel 1999/2016, S.27)
- vgl. Exegesis,
Erzählebene,
Handlung,
Diegesis, erzählte Welt
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Darstellung, berichtende
vgl.
Berichtende Darstellung (Erzählung)
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Darstellung, beschreibende
vgl. Beschreibende
Darstellung
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Darstellung, deskriptive
vgl. Deskriptive Darstellung
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Darstellung, narrative
vgl. Narrative Darstellung
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Darstellung, szenische
vgl. Szenische
Darstellung
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Darstellungsformen der Figurenrede (Erzählung)
Bez. für die unter den Begriff der ▪
Figurenrede fallenden wörtlichen, also gesprochenen Äußerungen
(äußere Rede, engl. speech
representation) und nur mental ablaufenden Gedanken, Gefühle und
Wahrnehmungen (innere Rede, engl. thought
representation) einer Figur - vgl.
Figurenrede,
Erzählung
von gesprochenen Worten (Erzählung),
Erzählung von
Gedanken,
Präsentation von Äußerungen (Erzählung)
|
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Darstellungsmodus des Erzählers
auch; Modus
(Erzählung), Darstellungsweisen des
Erzählers;
auf die Erzähltheorie »Gérard
Genettes (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
zurückgehender Begriff, der die Kategorien der Distanz
und der Fokalisierung der
Darstellung
(Das "Wie" der Erzählung) (vgl.
Martínez/Scheffel 1998/2016, S.52); umfasst; – vgl. Erzähltheorie,
Darstellung,
Zeitgestaltung im epischen
(narrativen) Text, Distanz,
Modus (Erzählung),
dramatischer Modus,
narrativer
Modus, Showing,
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Darstellungsmodus, expliziter des Erzählers
vgl.
Expliziter Darstellungsmodus des Erzählers
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Darstellungsmodus, impliziter des Erzählers
vgl.
Impliziter Darstellungsmodus des Erzählers
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Darstellung(sweise), explizite
vgl.
Explizite Darstellungsweise des Erzählers
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Darstellungsweise, implizite
vgl.
Implizite Darstellungweise des Erzählers
|
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Darstellungsweisen des Erzählers
auch: Darstellungsmodus,
pl. -modi; eines der elementaren Kriterien zur Beschreibung des
Erzählers bzw. des
Erzählertyps;
nach »Wolf
Schmid (geb. 1944) (z. B.
2009,
2011a) Begriff zur
Kennzeichnung eines fiktiven Erzählers bzw. der Erzählinstanz;
unterschieden wird die explizite und die implizite Darstellung - vgl.
explizite Darstellungsweise,
implizite Darstellungsweise des Erzählers,
Erzähler,
Erzählertypen
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Darstellung von Ereignissen (Erzählung)
vgl.
Erzählung von Ereignissen
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Darstellung von Gedanken (Erzählung)
vgl.
Erzählung von Gedanken
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Darstellung von gesprochenen Worten (Erzählung)
auch:
Erzählung
von gesprochenen Worten,
Präsentationen von Äußerungen,
äußere Rede; im Ggs. zur
▪ Darstellung
von Gedanken Bez. für
die ▪
Darstellung von gesprochenen Äußerungen (als
äußere Rede im Ggs. zur
inneren Rede) einer oder mehrerer Figuren durch den Erzähler; Extremfall:
autonome
direkte Figurenrede bei der
szenischen Darstellung,
die auf grammatische und syntaktische Wiedergabeindices der
direkten Rede (z. B.
Anführungszeichen) und kommentierenden Erzählerbericht gänzlich
verzichtet; – vgl.
Figurenrede,
Präsentation von Äußerungen,
äußere Rede
|
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Darstellung von Worten (Erzählung)
vgl. Erzählung
von Worten
|
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Dauer
1) in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) neben
▪ Ordnung
(Reihenfolge) und ▪
Frequenz
eine der drei Kategorien der Zeitanalyse epischer (narrativer) Texte;
dabei geht es vor allem um die
Erzählform (Kloepfer, 1998),
d. h. das quantitative Verhältnis zwischen der Erzählzeit und der
erzählten Zeit, das verschiedene
▪
Erzählgeschwindigkeiten (narrative Tempi) in ihren Grundformen ▪
Ellipse,
▪ Szene,
Summary
und ▪
(deskriptiver) Pause 2)
Martinez/Scheffel (1998/2016, S.47) unterscheiden: ▪
Szene,
▪ Dehnung,
▪ Raffung,
▪ Ellipse,
▪ Pause)
ausprägt; die in einer Erzählung stattfindenden
Geschwindigkeitsänderungen werden in ihrer Gesamtheit
"Geschwindigkeitsspektrum" genannt (Genette,
2. Aufl. 1998, S.66) und erzeugen "Rhythmuseffekte" (ebd.,
S.62) (Anisonchrien) in einer Erzählung - vgl.
Zeitgestaltung (in epischen
Texten), Erzählform,
Erzählzeit,
erzählte Zeit,
Erzählgeschwindigkeit,
Erzähltempo, Ordnung,
Frequenz, narratives Tempo,
Anisochronie, Rhythmus,
Rhythmuseffekte, narrativer
Block
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Deduktiver Fehlschluss in der formal-logischen Argumentationsanalyse Bezeichnung für einen
unkorrekten Schluss bei einem deduktiven Argument; lässt sich ein
Gegenbeispiel für ein deduktives Argument finden, handelt es sich beim
ursprünglichen deduktiven Argument um einen deduktiven Fehlschluss; - vgl.
Schluss, Fehlschluss, deduktiver Fehlschluss,
genetischer
Fehlschluss,
kausaler Fehlschluss,
naturalistischer Fehlschluss,
statistischer Fehlschluss, deduktiv,
deduktives
Argument, Beispiel: Wenn die Schule aus ist, läutet es.
Es läutet. Also ist die Schule aus.
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Deduktives Argument in der formal-logischen Argumentationsanalyse Bezeichnung für ein Argument,
bei dem eine Konklusion aus Prämissen abgeleitet wird; Prämissen enthalten
dabei schon in impliziter oder expliziter Form den Gehalt der Konklusion
(vgl.
Bayer 1999, S.231) - vgl.
Argument,
Konklusion,
induktives Argument,
deduktiver
Fehlschluss
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Definition Begriffsbestimmung zur eindeutigen begrifflichen Fixierung einer Sache oder eines
Sachverhaltes; legt Beziehung zwischen den Wörtern und ihrer Bedeutung fest; viele
verschiedene Ansätze zur Unterscheidung von Definitionen, z.B.
lexikalische Definition,
Nominaldefinition,
Realdefinition, häufig Mischformen verwendet;
extensionale Definition,
Arbeitsdefinition,
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Definition, extensionale vgl.
extensionale Definition
|
|
Definition, intensionale vgl.
intensionale Definition
|
|
Definition, klassifizierende
vgl.
Klassifizierende
Definition
|
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Definition, lexikalische auch: Bedeutungsanalyse, deskriptive Definition, Festsetzungsdefinition; legt fest, was
unter einem bestimmten Begriff im bestehenden Sprachgebrauch zu verstehen ist - vgl.
Definition,
Nominaldefinition,
Realdefinition
Beispiel: Unter Linguistik versteht man die
Wissenschaft, die wissenschaftlich mit den Strukturen und der Verwendung von Sprache
befasst.
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Deklarationen
in der ▪ Sprechaktklassifikation
von
»John R. Searle
(geb. 1932) einer der fünf Sprechaktklassen bzw. -typen; D. können
gewöhnlich nur von bestimmten, dazu auf irgendeine Art und Weise sozial
autorisierten Institutionen vollzogen werden; stellen in ihrem Vollzug
einen gegenüber dem vorigen veränderten Zustand her; typische
Sprechakte, die zur Klasse der Deklarationen gehören, sind z. B. ernennen, taufen,
einstellen, befördern, entlassen, nominieren, abdanken, den
Krieg erklären, kapitulieren, begnadigen, trauen, verhaften,
definieren, etwas einen Namen geben, freisprechen, schuldig
sprechen, verurteilen (in einem Prozess) usw.; pointiert
ausgedrückt sind Deklarationen "Sprechakte, durch die der
Sprecher zu erkennen gibt, was in einem bestimmten
institutionellen Rahmen der Fall sein soll."
(Hindelang
42004, S. 50)
– vgl. Sprechakte,
Sprechakttypen,
Assertive,
Repräsentative,
Direktive,
Kommissive,
Expressive,
|
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Deklaratives Gedächtnis
auch: explizites
Gedächtnis; System des ▪
Langzeitgedächtnisses, das im Gegensatz zum
non-deklarativen Gedächtnis (
prozedurales Wissen im
prozeduralen
Gedächtnissystem) explizites Wissen
(generisches
Wissen, deklaratives Wissen,
enzyklopädisches Wissen, episodisches
Wissen ...) speichert; unterschieden werden zwei unterschiedliche
Gedächtnissysteme im deklarativen Gedächtnis: das
▪ semantische Gedächtnis, das für Informationen wie New York liegt in den
USA, Schnee sind gefrorene Eiskristalle zuständig ist, und das
▪ episodische Gedächtnis,
in dem unsere erlebten Erinnerungen repräsentiert werden. – vgl.
Gedächtnis,
Langzeitgedächtnis,
non-deklaratives
Gedächtnis,
deklaratives Wissen,
explizites
Gedächtnis,
semantisches
Gedächtnis,
episodisches
Gedächtnis
|
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Deklaratives Wissen
Faktenwissen, mit dem eine Erklärung über (vermeintliche) Tatsachen
abgegeben wird; wird im deklarativen
Gedächtnis gespeichert; - vgl.
deklaratives Gedächtnis, Wissen,
Aktives Wissen,
allgemeines Wissen,
Allgemeinwissen,
Alltagswissen,
Anwendungswissen,
Erfahrungswissen, deklaratives
Wissen,
enzyklopädisches Wissen, episodisches
Wissen, explizites Wissen,
Fachwissen,
Faktenwissen,
generisches
Wissen,
Handlungswissen,
implizites Wissen,
kompiliertes Wissen,
pragmatisches Wissen,
praktisches Wissen,
prozedurales
Wissen,
Sprachwissen,
theoretisches
Wissen,
Textmusterwissen,
Textsortenwissen,
Textstrukturwissen,
träges
Wissen,
Weltwissen,
|
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Deklarativsatz vgl.
Konstativsatz
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Deklination auch: Beugung;
Flexion der
nominalen Wortarten (Substantiv, Adjektiv, Artikel, Numerale, Pronomen) in
Numerus (Zahl: Singular, Plural) und Kasus (Fall: Nominativ, Genitiv,
Dativ, Akkusativ) - vgl.
Flexion,
Flexionsformen,
Konjugation,
Komparation
Beispiel: (der) Vater (Nominativ Singular), (des)
Vaters (Genitiv Sg.), dem Vater (Dativ Sg.), (den) Vater (Akkusativ Sg.),
(die) Väter (Nominativ Plural), (der) Väter (Genitiv Pl.), (den) Vätern
(Dativ Pl.), (die) Väter (Akkusativ Pl.)
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Dekonstruktive Erzählform Moderne Erzählformen, welche die konventionellen Formen des Erzählens,
insbesondere im bürgerlichen Entwicklungs- und Bildungsroman des 18. und 19.
Jahrhunderts, mehr oder weniger grundlegend "verändern, in ihr Gegenteil
verkehren, auflösen, demontieren, destruieren, - oder mit dem inzwischen
geläufigen Begriff: dekonstruieren" (Waldmann
2003, S.159)
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Demonstrativpronomen
auch: hinweisendes Fürwort; dieser, dies, das, jener, jenes,
derselbe, dieselbe, derjenige, dasjenige, solcher ▪
veränderliche
Wortart; weist auf etwas
schon Bekanntes hin oder "zeigt" auf etwas, das näher bestimmt
werden soll; auch der normale bestimmte Artikel kann demonstrative
Funktion haben ("Der/die ist schuld!"); Demonstrativpronomen übernehmen
in einem Text häufig wichtige Funktionen bei der Textverknüpfung; beim
anaphorischen oder
dem kataphorischen
Verweis fungieren sie als weitgehend inhaltsleere ▪
Pro-Form als eine
Art Suchanweisung für ihren Inhalt, der innertextlich
oder auch außertextlich zu finden ist (Bezugselement, Referenzbezug). –
vgl. Pronomen,
Pro-Formen, hinweisendes
Fürwort
|
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Denkvers Merkvers, der als unliterarische Gedächtnisstütze für grammatische Regeln o.
ä. dienen soll Beispiel: In die Semmel biss der Kater - Einprägung
der lateinischen Zahlwörter semel, bis, ter, quater;
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Denotat (lat. denotare= bezeichnen) ; 1. Außersprachliches Phänomen, das von einem
Sprecher mit einem bestimmten sprachlichen Zeichen gemeint wird, z.B. das Wort Tisch
bezieht sich auf einen physikalisch klar bestimmbaren Gebrauchsgegenstand; 2.
Begrifflicher Inhalt eines (sprachlichen) Zeichens im Unterschied zu den Nebenbedeutungen,
die es besitzt (z.B. Emotionen, Wirkung) - denotativ:
nur den begrifflichen Inhalt des sprachlichen Zeichens betreffend, ohne die z.B. von den
Emotionen geprägten Nebenbedeutungen und inhaltlichen Nuancen, die ein Zeichen bei einem
Sprecher oder Hörer hervorruft - vgl.
sprachliche
Zeichen,
Konnotat,
konnotativ
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Der nicht
verfügbare Adressat Bez. für eine Schreibstörung, die bei dem Typus des schreibblockierten
anerkennungsabhängigen Schreiber auftritt - vgl.
schreibblockierter anerkennungsabhängiger Schreiber
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Desambiguierung vgl.
Disamabiguierung
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Deskription
Beschreibung; – vgl.
Beschreibung,
deskriptive Aussage,
deskriptive Darstellung,
deskriptive Themenentfaltung,
deskriptiver Modus,
deskriptiver Text,
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Deskriptive Aussage Aussage, die sich auf einen Sachverhalt bezieht; deskriptive Aussagen sind
prinzipiell empirisch nachprüfbar und können daher wahr oder falsch sein;
deskriptive Aussagen beziehen sich auf ein Sein; Thesen (Konklusionen) mit
deskriptiver Aussage sind dann haltbar, wenn die Voraussetzungen
(Prämissen), auf denen sie beruhen wahr sind. (vgl.
Bayer 1999, S.232) - vgl.
normative Aussage,
Argumentation,
Argumentationstheorie
Beispiel: Konstanz liegt am Bodensee.
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Deskriptive Darstellung
auch:
beschreibende Darstellung; – vgl.
Darstellung, narrative
Darstellung, deskriptiver Modus,
deskriptiver Text,
deskriptive Themenentfaltung,
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Deskriptive
Pause
in der
neueren Erzähltheorie Bezeichnung für eine der Grundformen der ▪
Dauer/Erzählgeschwindigkeit beim
anisochronen Erzählen; wie der Begriff andeutet, bleibt der Handlungsverlauf quasi stehen,
wenn der Erzähler "eine Pause einlegt"; im Allgemeinen handelt es sich
dabei um Beschreibungen von Gegenständen, Orten oder auch Figuren. Dabei
können die davon gebildeten Pausen unterschiedlich lange ausfallen. -
vgl. deskriptiver Modus,
|
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Deskriptive Themenentfaltung Form der
▪ thematischen Entfaltung: Thema aufgegliedert in seine
Einzelkomponenten (Teilthemen) und eingeordnet in einen raum-zeitlichen
Zusammenhang; Ausprägungen: einmaliger Vorgang, historisches Ereignis;
regelhaft dargestellter Vorgang; Lebewesen oder Gegenstand; Textorten;
Ereignisbericht, Vorgangsbeschreibung, Gegenstandsbeschreibung,
Personenbeschreibung; thematische Kategorien: Spezifizierung
(Aufgliederung), Situierung (Einordnung) – vgl.
thematische
Entfaltung,
explikative
Themenentfaltung,
argumentative
Themenentfaltung,
narrative
Themenentfaltung,
|
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Deskriptiver Modus
1) in der
neueren Erzähltheorie von Wolf
Schmid (2005) Bez. für den neben dem
narrativen
Modus grundlegenden Modus für
narrative Texte i.
w. S.; im Ggs. zu jenem Präsentation von
Zustandsveränderungen
als statische Teilmengen (Elemente, Komponenten) der erzählten
Geschichte;
"in jeder Narration steckt auch Deskription" (Schmid 2005,
S. 17), daher fließende Grenze zwischen deskriptivem und narrativem
Modus, oft eine Frage der Interpretation; ob ein Text bzw. eine
Textpassage dominant narrativ oder dominant deskriptiv ist, hängt dabei
nicht von der Menge der narrativen (dynamischen) oder deskriptiven
(statischen) Elemente ab, sondern von ihrer Gesamtfunktion in einem
Text; Mischform zwischen beidem "eher das Normale" (ebd.)
– vgl.
narrativer Modus,
|
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Deskriptiver Text
1) allg. Text, der (vorwiegend) Beschreibung beinhaltet; 2)
in der ▪ Textlinguistik Bez.
für eine Textklasse bzw. einen Texttyp, der sein
Thema deskriptiv entfaltet,
d. h. das Thema wird in seinen einzelnen Komponenten (Teilthemen)
dargestellt und in einen bestimmten raum-zeitlichen Zusammenhang
eingeordnet (vgl.
Brinker 1997, S.65); da die ▪
Entfaltung
eines Themas nur in Ausnahmefällen für einen gesamten Text deskriptiv
erfolgt, sind Textteile häufig in einem deskriptiven Modus in
andere Textsorten/Textklassen eingebettet; so stellen deskriptive
Textpassagen in appellativen Texten wie z. B. ▪
Kommentaren häufig erst die Informationen bereit, auf die sich die ▪
Argumentation zum Thema anschließend bezieht;
Textsorten mit vorwiegend deskriptiver
Themenentfaltung: a) informative Texte:
Nachricht,
Bericht,
Lexikonartikel, ... b) instruktive Texte: Bedienungsanleitung, Spielanleitung,
Gebrauchsanweisung, Kochrezept …; c) normative Texte: Gesetz, Vertrag, Vereinbarung,
Testament …– vgl.
Textsortenklassifikation, narrativer Text,
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Desktopübertragung
vgl. Screen sharing
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Detektiverzählung vgl.
Detektivroman
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Detektivroman Typus des Ich-Romans/der
Ich-Erzählung
ohne ausgeprägte Retrospektive und Randstellung des Erzählers; Erzähler
häufig in der Funktion des Stellvertreters der Leser, Perspektivfigur und
Informationsfilter - vgl.
Ich-Roman,
autobiographischer
Roman,
Tagebuchroman,
biographischer
Roman,
Memoirenroman,
Briefroman
Beispiel: Arthur Conan Doyle:
Die Abenteuer des Sherlock Holmes (1892)
|
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Detraktion 1. Ausheben größerer Gesteinspartien aus dem Untergrund eines Gletschers
2. im Zusammenhang mit rhetorischen
Änderungsoperationen (detractio): Entfernen eines Elementes oder
mehrerer Elemente; vgl.
rhetorische
Änderungsoperation, Adjektion
Beispiele: blau / lau;
|
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»Deus ex Machina
(lat. Gott aus einer/der [Theater-]Maschine); Begriff bezeichnet
ursprünglich das Auftauchen einer Gottheit mit Hilfe von Technik auf der
Bühne; heute wird der Ausdruck im Allgemeinen über den dramatischen
Kontext hinaus als Bezeichnung für jede unmotivierte und plötzliche
eintretende, meistens auch zur Konfliktlösung dienende Veränderung, die
von plötzlich wie aus dem Nichts auftauchenden Personen, aber auch
außenstehenden oder numinosen
Mächten herbeigeführt wird; – vgl. Dramaturgie,
|
|
Deutungsmuster, konzeptionelle
vergleichsweise eng gefasster Wissensbestand; Teil und zugleich Voraussetzung von
Weltwissen (enzyklopädischem Wissen); Interpretationsmuster zur Steuerung und
Strukturierung der alltäglichen Wahrnehmung von "Welt", die dadurch aufeinander
bezogen werden; drei Grundmuster: koordinative Beziehung, temporale Beziehung, kausale
Beziehung (vgl.
Linke/Nussbaumer/Portmann
1994) - vgl.
Textarbeit,
Textverstehen,
Weltwissen,
enzyklopädisches Wissen
|
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Diagnostisches "weil" vgl.
Epistemisches "weil"
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Diagonales Lesen
Lesetechnik, bei der man sich
einen Gesamtüberblick über einen Text und dessen Inhalt verschaffen
will; vgl.
Lesen,
Lesetechnik,
intensives Lesen,
kursorisches
Lesen,
punktuelles Lesen,
sequenzielles
Lesen, -
|
|
Diagramm
1) (gr. diágramma = Umriss,
musikalisches Schema; dazu das Verb: diagráphein = "mit Linien
umziehen") auch:
▪ Bildstatistik,
▪
logisches Bild; allgemein zeichnerische, insofern
grafische, Darstellung von
Größenverhältnissen in anschaulicher,
leicht überblickbarer Form (vgl.
DUDEN - Das große Fremdwörterbuch 2003, S.328);
Lachmayer (2008, S.11) definiert den Begriff mit Bezug auf
Kosslyn (1989) als "bildhafte
Darstellungen, in denen die Relationen innerhalb eines realen
Sachverhalts mit den Relationen innerhalb der Darstellung in abstrakter
Hinsicht übereinstimmen. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen
Diagrammtypen dahingehend, wie die Relationen in der bildhaften
Darstellung wiedergegeben sind." 2) Unterscheidung zwischen
qualitativen und
quantitativen
Diagrammen a) ▪
qualitative Diagramme (hier auch ▪
Prinzipdarstellungen,
▪ kartographische
Infografiken)
repräsentieren mit ihren grafischen Symbolen (z. B. Pfeile, Linien,
etc.), die einzelne Elemente miteinander verbinden, bestimmte
qualitative
Beziehungen zwischen diesen; b) ▪
quantitative Diagramme repräsentieren in visualisierter Form quantitative Zusammenhängen zwischen Variablen z. B. in den
gängigen Achsendiagrammen (x-y-Achse) wie z. B. ▪
Säulen- ▪ Balken
oder ▪
Linien- oder Kurvendiagramme;
visualisieren meistens numerische Daten oder eine
mathematische Funktion; die Beziehungen zwischen den Elementen
ergeben sich durch die Lage der einzelnen Elemente zu den Achsen; – vgl.
Bildstatistik,
logisches Bild,
qualitatives Diagramm,
quantitatives
Diagramm, diskontinuierlicher Text,
Infografik,
|
|
Diagramm, qualitatives
vgl. Qualitatives
Diagramm
|
|
Diagramm, quantitatives
vgl.
Quantitatives Diagramm
|
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dialektisch These (Behauptung) wird einer Antithese entgegengestellt; in der Synthese
wird versucht, die ursprünglichen Gegensätze aufzuheben
|
|
Dialog
1) allg. a) abwechselnd geführte Rede und Gegenrede von zwei
Personen; Ggs. Monolog (Zwiegespräch) b) (partnerschaftliches, im
Idealfall gleichberechtigtes) Gespräch zwischen verschiedenen
Gruppierungen, um Standpunkte auszutauschen und zu erörtern; 2)
Wechselrede von zwei fiktiven Personen im Drama; Ggs.
Monolog - vgl.
Monolog,
Dialog (Drama)
|
|
Dialog (Drama)
Form der ▪
dramatischen Rede als
(mimetische) Wechselrede von zwei fiktiven Personen/Figuren; Gespräch
mehrerer Personen (Polylog); Ggs.
Monolog; Gespräch mehrerer Personen:
Polylog – vgl.
dramatische Rede,
dialogisches Beiseite-Sprechen,
Dialog, Mimesis,
Polylog
|
|
Dialoganalyse weitgehend synonym verwendeter Begriff für die
Gesprächsanalyse; heute weniger gebräuchlich - vgl.
Gesprächsanalyse
|
|
Dialogisches Beiseite-Sprechen
s. Beiseite-Sprechen
|
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Dialektische Erörterung Typ/Form der
Problemerörterung;
Erarbeitung und Darstellung kontroverser Ansichten (Sach-
und Werturteil) zu einem
bestimmten Problem, Ereignis oder Sachverhalt;
Schreibrolle/Schreibhaltung: mit dem / über das Thema streiten; Antwort
auf eine
Entscheidungsfrage
- vgl.
Problemerörterung,
lineare Erörterung,
Mischtyp
der Erörterung Beispiel: Soll das Rauchen in allen öffentlichen
Gebäuden und Einrichtungen per Gesetz verboten werden?
|
|
Diatribe (gr. Zeitvertreib, Unterricht, Gespräch); antike Bezeichnung für eine
volkstümliche, satirisch-witzige Moralpredigt, die ihr Publikum ermahnen und
belehren will; in ihrer Vielfalt keine klar einzugrenzende literarische
Gattung, die meist von populärphilosophisch geprägten, »kynisch-»stoischen
Wanderrednern vorgetragen, sich unterschiedlicher Darstellungsformen
wie Anekdoten, fingierter Dialoge u. ä . m. bedient, um gegen die
Sittenlosigkeit der Zeit zu "poltern"
|
|
»Dichotomie
Zweiteilung bzw. Zweiteilung einer Struktur, deren beide Teile keine
Schnittmenge miteinander haben; z. B. Zweiteilung eines
Gattungsbegriffes nach zwei differenten Merkmalen; Gliederung eines
Oberbegriffs in einen darin enthaltenen (Unter-Begriff) und sein
Gegenteil in Form einer Binär-Opposition (jeweils nur zwei Begriffe, die
Gegensätzliches ausdrücken; im
Strukturalismus
verbreitete binäre Konzeptualisierungsmethode mit zahlreichen
Dichotomien
|
|
Dichte
relative Größe zur Bezeichnung der Qualität von
literarischen Texten,
vor allem ▪ erzählenden
Texten; Erzähltexte mit mit einer vergleichsweise hohen Dichte sind
Texte, die über vielseitige Bezüge und einen komplexen Bezugsrahmen
verfügen und damit nicht auf eine einzige Bedeutung festzulegen sind;
dies gilt z. B. für manche Formen der gleichnishaften Rede bzw.
uneigentlichen Sprechens, insbesondere für ▪
moderne Parabeln; - vgl.
Uneigentlichkeit,
Gleichnis,
Parabel,
moderne Parabel,
Komplexität,
Sachgehaltsdichte
|
|
Dichter/-in
auch: Autor/-in,
Verfasser/-in,
Schriftsteller/-in; idealisierende und mit einem positiven ästhetischen
Werturteil versehene Bezeichnung für den Schöpfer/die Schöpferin eines
sprachlichen bzw. literarischen Kunstwerkes; wird häufig, wenngleich
betont wird, dass die Grenzen fließend seien, vom Schriftsteller bzw.
der Schriftstellerin unterschieden, gegenüber dem/der Dichter/-in über
eine "stärkere Genialität und Intensität der Sprachformung und des
Welterlebens" verfüge (v.
Wilpert 1966/1969, S.166) - vgl.
Autor/-in, Verfasser/-in,
Schriftsteller/-in,
Dichtung,
|
|
Dichtung
idealisierende und mit einem positiven ästhetischen
Werturteil versehene
Bezeichnung für
literarische Texte, dessen ebenso idealisierend überhöhter Produzent
(Autor/-in,
Verfasser/-in,
Schriftsteller/-in ) als
Schöpfer/die Schöpferin des sprachlichen bzw. literarischen Kunstwerkes
gilt; – vgl. Dichter-/in
|
|
Dichtung, parabolische vgl. Parabolische Dichtung
|
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Dichtung, visuelle vgl.
Visuelle Dichtung
|
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»Didaktik
1. allg.: Bez. für die Lehre vom Lehren und Lernen in unterschiedlichen
Kontexten und unterschiedlichen inhaltlichen Lernbereichen; für alle
Stufen eines Bildungssystems relevant; besondere Gegenstände werden den
Fachdidaktiken zugewiesen
- vgl. Fachdidaktik,
allgemeine Didaktik,
prozessorientierte Didaktik,
didaktisches Lesen,
Unterricht,
|
|
Didaktik, allgemeine
vgl. Allgemeine Didaktik
|
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Didaktik, prozessorientierte
vgl.
Prozessorientierte Didaktik
|
|
Didaktische Gebrauchstexte
Pragmatische Texte (Sachtexte),
die von ihrem Gegenstands- und Verwendungsbereich ausgehend, didaktischen
Zwecken dienen; dazu zählen nach
Belke (1980, S.35ff.)
bestimmte rhetorische Gebrauchsformen wie Rede,
Predigt, Vorlesung, Referat,
desweiteren das Sachbuch, das Schulbuch, der Schulaufsatz und
literarische Zweckformen vgl.
Gebrauchstexte,
private Gebrauchstexte,
wissenschaftliche Gebrauchstexte,
publizistische
Gebrauchstexte,
|
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Didaktische
Parabel
Typus der
▪
Parabel, die in ihrer Erzähler-Leser Kommunikation auf die Belehrung
des Lesers ausgerichtet ist; Beispiel:
▪
Gotthold Ephraim Lessings
(1729-1781)
▪
"Eine Parabel",
▪
"Der Besitzer des Bogens",
▪
"Die eherne Bildsäule"
oder die "Ringparabel"
in seinem Drama ▪
Nathan der Weise – vgl. Parabel,
absurde Parabel,
biblische Parabel,
Erbauungsparabel,
traditionelle Parabel,
verrätselte Parabel,
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Didaktische
Reduktion
von
Komorek/Fischer/Moschner (2013) entwickelten Modell, welches " das
"Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft und Anwendungsansprüchen" (Winkler
2016, S.170) nutzen und mit konzeptionell durchdachten "Brückenprinzipien
[...] eine angemessene Verbindung der Rationalitätsformen von
Wissenschaft und praktischer Handlungsrelevanz" ermöglichen und
zugleich dazu dienen soll, " Übervereinfachungen zu vermeiden." (ebd.
S.171); enger wechselwirkender Bezug zwischen den Komponenten der
fachlichen Klärung, der Erfassung von Schülervorstellungen und der
didaktischen Strukturierung; Ziel: Brücken schlagen, welche die
"Rekonstruktion", mit ihrem "entschieden fachlichen Kern", "als
harmonisierende Klammer zwischen den Ansprüchen der Fachdidaktik,
einerseits Wissenschaft und andererseits Unterrichtsentwicklung"
versteht; die daraus resultierenden
Brückenprinzipien sind indessen keine Rezepte für den Umgang mit Texten,
also keine allseits und unmittelbar umsetzbare Handlungsempfehlungen, mit denen Erkenntnisse der Fachdidaktik mundgerecht und
häppchenweise umzusetzen sind; andererseits aber auch nicht dafür zu
instrumentalisieren, "dass die im Deutschunterricht gegebene
Komplexität so reduziert wird, als könnte man ihr allein durch den Import
wissenschaftlicher Befunde beikommen." (ebd., S.173)
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Didaktisches Lesen Lesen von Texten als schulische Lektüre,
Ziel:
etwas lehren, Moral, Einsichten, Ideen vermitteln (vgl.
Hussong
1973, S.46) - vgl.
emotionales
Lesen,
triviales Lesen,
Lesen,
Lesehaltungen
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Diegesis
auch: erzählte Welt; 1)
von dem antiken gr. Philosophen »Platon
(428-347 v. Chr.) im Ggs. zur Mimesis (= Nachahmung) verwendete
Bezeichnung für einen Autor/Redner, der "selbst der Redner ist und dies
auch nicht verheimlichen will " (Hawthorn
1994, S.56); 2)
auf »Gérard
Genettes (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
Terminologie vom
homodiegetischen und
heterodiegetischen Erzählen zurückgehende Bezeichnung für die
erzählte Geschichte im Gegensatz zur
Exegesis, der Ebene des
Erzählten (Begriffe eingeführt von Wolf Schmid) (vgl.
Schmid 2011a, S.233) - vgl.
diegetisches Erzählen,
nichtdiegetisches
Erzählen, diegetischer Erzähler,
nichtdiegetischer
Erzähler,
homodiegetisches Erzählen,
heterodiegetisches Erzählen,
Exegesis, erzählte Welt,
Mimesis
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Diegetischer Erzähler
Ggs. zum
nichtdiegetischer Erzähler; auf »Gérard
Genettes (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
Terminologie vom
homodiegetischen Erzähler zurückgehende Bezeichnung für einen
Erzähler, der selbst zur erzählten Geschichte (Diegesis)
gehört; der Erzähler erzählt dabei als Figur der Geschichte über sich
selbst bzw. sein früheres Ich; (vgl.
Schmid 2011a, S.233); - vgl. Diegesis,
diegetisches Erzählen,
nichtdiegetischer
Erzähler,
homodiegetisches Erzählen,
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Diegetischer Modus (Erzählung)
in der neueren Erzähltheorie im Ggs. zum
mimetischen
Modus Bez. für das ▪
Erzählen
von Worten (zitierte
Rede), bei der ähnlich der
Personenrede im Drama das gesprochene Wort
möglichst authentisch wiedergegeben als direkte Figurenrede (markierte
Figurenrede) oder autonome direkte Figurenrede (nicht-markierte
Figurenrede)
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Diegetischer
Status
Eines der elementaren Kriterien zur Beschreibung des Erzählers bzw.
eines Erzählertyps in
einem epischen Text; Unterscheidung der Erzählerposition nach diegetischem Erzählen und
nichtdiegetischem Erzählen bzw. homodiegetischen und heterodiegetischem
Erzählen; Einschränkung: nicht für jeden Erzähltext kann eindeutig
und zweifelsfrei bestimmt werden, welche Erzählerposition vorliegt;
meistens kann nur ein homodiegetischer Erzähler zweifelsfrei
festgestellt werden, während die Bestimmung heterodiegetischen Erzählens
immer erst bei Kenntnis eines ganzen Texts möglich ist und von daher
eher vorläufig sein sollte, um den möglichen Wechsel der
Erzählerposition hin zu einem homodiegetischen Erzähler im Blick zu
behalten, bei der der Leser seine ganze bisherige Rezeption umdeuten
muss (Beispiele:
»Waldimir Nabokov (1899-1977)
▪ "Träger Rauch" (1935) oder
»Ian
McEwan (geb. 1948) "»Abbitte"
(2001, dt. 2002) - vgl.
diegetisches Erzählen,
nichtdiegetisches
Erzählen,
homodiegetisches Erzählen,
heterodiegetisches Erzählen,
Erzählertypen,
Erzählerposition,
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Diegetisches Erzählen
Erzählen, bei der der Erzähler zur erzählten Geschichte gehört; der
Erzähler erzählt dabei als Figur der Geschichte über sich selbst bzw.
sein früheres Ich; Ggs. zu nichtdiegetischem Erzählen; - vgl.
Diegesis, diegetischer Erzähler,
homodiegetisches Erzählen,
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Digitales Lesen
auch: navigierendes Lesen; ▪
Leseweise (Lesetechnik) und/oder ▪
Lesemodus; hebt auf die
Besonderheiten der Rezeption digitaler Textformate in in
E-Books oder auf verschiedenen Internetseiten ab, vor allem:
Nutzungspraktiken beim Lesen ▪
diskontinuierlicher
Hypertexte; Ziele - je nach Informationsbedürfnissen - sehr
unterschiedlich, daher gewisse Hybridform, die sich mit
unterschiedlichen
Leseweisen
wie z. B. dem
orientierenden, suchenden,
punktuellen oder als
strategisches Quer- und
Stellenlesen verbinden kann - vgl.
Lesen,
Leseweise,
Lesetechnik,
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Digression Abschweifung - vgl.
Exkurs
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Dimensionswechselmodell der Schreibentwicklung
Bez. für das integrative Stufen- bzw. Stadienmodell der
▪
Schreibentwicklung
von ▪
Carl Bereiter
(1980) - vgl.
Schreibentwicklung
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Dinggedicht im Ggs. z. Bildgedicht weniger Kunstwerke als Gegenstände des täglichen
Lebens oder Tiere im Mittelpunkt - vgl.
Bildgedicht,
visuelle Dichtung,
Beispiele: Eduard Mörike, Auf eine Lampe (1846); Rainer Maria Rilke, Der
Panther (1907)
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Dingwort vgl.
Nomen
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Direkte Figurenrede (Erzählung)
in der Erzähltheorie ▪
Darstellungs-
bzw. Darbietungsform des ▪
Modus
Bez. für eine Form der
zitierten Rede zur ▪
Darstellung gesprochener Worte (Figurenrede/Personenrede),
die mit Wiedergabeindices der grammatischen ▪
direkten Rede (Anführungszeichen,
redeeinleitenden Verben (= Verba dicendi), Markierungen für den
jeweiligen Sprecher) versehen sind; Redewiedergabe in der 1. bzw. 2.
Pers. Sg. o. Pl.; vergleichsweise große Distanz des Erzählers zu den
gesprochenen Worten der Figuren (mimetischer
Modus, dramatischer
Modus, ▪
showing)
keine
Innensicht;
keine kommentierende Einmischung des Erzählers; mal mit, mal ohne redeeinleitende Zeichen oder sonstige
Satzzeichen (Inquit-Formel) ; – vgl. Modus,
Distanz,
Darstellungs-/Darbietungsformen,
indirekte Rede,
szenische Darstellung,
zitierte Figurenrede,
zitierte Rede,
autonome direkte Rede,
showing, direkte Rede
(Grammatik),
Inquit-Formel
Beispiel: - "Deine Entschuldigungen kannst du dir sparen",
ging Antonia zum Angriff über. - "Aber... so hör doch", beschwichtigte Martin Bach. -
"Das werde ich nicht, du bist..." - "Ach, so geht es also weiter."
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Direktes
Charakterisieren im erzählenden Text: sowohl als
Selbstthematisierung als auch als
Fremdthematisierung; a) explizite
Information zur
Figurencharakterisierung
durch den Erzähler in Form von auf
Außensicht
basierenden Beschreibungen einer
Figur
oder
b) explizite Information durch andere Figuren in Form der direkten
Redewiedergabe einer
Figur oder in Form von auf
Innensicht beruhender Gedankenwiedergabe einer
Figur oder c) explizite Information durch die
thematisierte Figur selbst in Form der direkten Redewiedergabe der
Figur oder in Form von auf
Innensicht beruhender Gedankenwiedergabe der Figur
- vgl.
indirektes Charakterisieren,
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Direkte
Rede (Grammatik) 1) auch:
wörtliche Rede;
2) im epischen (narrativen)
Text grammatische Form der direkten
Figurenrede – vgl.
indirekte Rede,
szenische Darstellung,
autonome direkte Rede,
direkte Figurenrede
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Direktive
in der ▪ Sprechaktklassifikation
von »John R. Searle
(geb. 1932) einer der fünf Sprechaktklassen bzw. -typen; D. sollen
bewirken, dass das sich die Welt bzw. sein(e) Kommunikationspartner so
verhalten, wie seine Äußerung vorgibt; dazu gehören Sprechakte wie z. B.
auffordern, befehlen, anordnen, bitten, vorschlagen, nahelegen
usw.; man kann auch Fragen dazu zählen, wenn man, wie
Searle es tut, darin vor allem die Aufforderung zu antworten ausgedrückt
sieht; pointiert ausgedrückt sind Direktive "solche Sprechakte,
durch die der Sprecher zu erkennen gibt, was er will, dass der
andere tun soll." (Hindelang
42004, S. 49f.) – vgl.
Sprechakte,
Sprechakttypen,
Assertive,
Repräsentative,
Deklarationen,
Kommissive,
Expressive,
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Disambiguierung auch: Desambiguierung, Entambiguisierung, Monosemierung; Beseitigung
lexikalischer oder struktureller Mehrdeutigkeit durch den jeweiligen
außersprachlichen und sprachlichen Kontext, indem die sprachliche
Information steht - vgl.
Monosemierung,
sprachliche Eindeutigkeit,
Polysemie
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Disambiguierung auch: Desambiguierung, Entambiguisierung, Monosemierung; Beseitigung
lexikalischer oder struktureller Mehrdeutigkeit durch den jeweiligen
außersprachlichen und sprachlichen Kontext, indem die sprachliche
Information steht - vgl.
Monosemierung,
sprachliche Eindeutigkeit,
Polysemie
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Discours
von »TzvetanTodorov
(1939-2017) 1966
in die Erzähltheorie eingeführter Begriff; in der strukturalistischen
Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
verwendeter Begriff zur Bezeichnung einer der beiden Ebenen eines
narrativen Textes; im Ggs. zum Begriff
histoire, der den Fokus auf
das Was der Darstellung, also das dargestellte reale oder fiktive
Geschehen richtet, geht es beim Diskurs (discours) um das Wie der
Darstellung. d. h. um die Zeichenebene bzw. die Gesamtheit der
sprachlichen und kompositorischen Realisierung einer Erzählung; Begriff
wird später von Genette durch die beiden Begriffe récit (=
Erzählung als narrativer Text) und narration (= Akt des Erzählens)
ersetzt - vgl. Diskurs, récit,
Histoire
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Diskontinuierlicher Text
auch: nicht-linearer Text oder nicht kontinuierlicher Text; 1. im
Anschluss an die »PISA-Studie
von 2000 zur Lesekompetenz
werden in der didaktischen Literatur diskontinuierliche
(nicht-kontinuierliche, nicht-lineare Texte) von
kontinuierlichen Texten
(lineare Texte) unterschieden. 2. Bezeichnung für Texte, die aus
einer Kombination von grafischen und textuellen Elementen bestehen wie z. B.
Karten, ▪ Diagramme,
▪
Bildstatistiken,
▪
Infografiken, ▪
PR-Infografik,
▪
kartographische Infografiken,
▪
journalistische
Pressegrafik, Formulare, Tabellen, Schaubilder, ▪
Prinzipdarstellungen
etc..; 3. Funktion: kurze, prägnante und anschauliche Information über komplexe
Sachverhalte in Form einer Komposition aus Schrift und Bild, wobei grafische
und textuelle Elemente aufeinander verweisen und beim Lesen des Textes
aufeinander bezogen werden müssen. 4. Wenn ein kontinuierlicher Text
textuelle Verbindungen (z.B. durch Links) zu anderen Texten wie z. B.
Glossare, Fußnoten oder eben Hyperlinks zu anderen Texten oder Medien
(Hypertexte) aufweist, dann kann aus einem ansonsten
kontinuierlichen Text
ein diskontinuierlicher Text werden. - vgl.
kontinuierlicher Text,
Lesekompetenz,
Lesekompetenzstufen,
Bildstatistik,
Diagramm,
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Diskurs frz. discours = Rede, Gespräch; 1. allgemein: methodisch fundierte
Abhandlung über ein bestimmtes, meist wissenschaftliches Thema; 2.
Gedankenaustausch, Gespräch, Unterhaltung; 3. heftiger, mit Worten
ausgetragener Streit, Wortwechsel 4. linguistisch Bezeichnung für
eine zusammenhängende Rede; 5. im Theoriesystem der
»Frankfurter Schule, vor allem bei
»Jürgen Habermas (1929-) Bezeichnung für einen Kommunikationstyp, der
zur Verständigung zwischen Personen über den Geltungsanspruch von Normen
führen soll; 6. in der Erzähltheorie (Diskurs bzw.
discours)
Bezeichnung für das Erzählen, die Narration, als den sprachlich-formalen
Aspekt einer Erzählung im Ggs. zum Erzählten bzw. der Handlung, die als
histoire bezeichnet wird; 7. in der Diskurstheorie im Anschluss an
»Michel Foucaults (1926-1984) Diskursanalyse Begriff in verschiedenen
Fachwissenschaften, deren kleinster gemeinsamer Nenner die Definition von
Michael Titzmann (1991,
S.406) darstellen könnte. Danach wird unter dem Begriff "Diskurs" "ein
»System des Denkens und Argumentierens« verstanden, das durch einen
gemeinsamen »Redegegenstand«, durch »Regularitäten der Rede« und durch
»Relationen zu anderen Diskursen« bestimmt ist." (Köppe/Winko
2008, S.101); Diskurse stellen daher keine Einzeltexte oder Gruppen von
Texten dar, sondern müssen als Komplexe verstanden werden, "die sich aus
Aussagen und den Bedingungen und
Regeln ihrer Produktion und Rezeption in einem bestimmten Zeitraum
zusammensetzen." (ebd.,
S.100, 101) - vgl. Discours,
Histoire
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Diskussion - vgl.
Argumentation,
Fünfsatz
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Diskussion, kritische
vgl. Kritische
Diskussion
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Diskussionsbeitrag Form der mündlichen oder schriftlichen Beteiligung an einer Diskussion - vgl.
Diskussion,
Fünfsatz,
Redebeitrag
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Diskussionsleitung eine oder u. U. auch mehrere Personen, die die Aufgabe
haben, eine Diskussion mehrerer Teilnehmer/-innen in einem
geregelten der Kommunikationssituation und den Teilnehmern
angemessen Rahmen zu leiten; Aufgabe u. a. : (vor der
Diskussion) Informationen zum Thema einholen, Diskussion
eröffnen, Denkimpulse geben, persönliche Angriffe auf andere
Diskussionsbeteiligte abwehren, zusammenfassen; ferner:
Rednerliste (Reihenfolge der Redner) führen und ggf.
Kontrolle festgelegter Redezeiten usw., - vgl.
Diskussion, Redebeitrag
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Dispositiv in der historischen Diskursanalyse von
»Michel Foucault (1926-1984) Begriff, der eine bestimmte Machtstrategie
bzw. Machtpraktik bei der Entstehung und der Regelung von
Diskursen bezeichnet; komplexe machtstrategisch bestimmte
Konstellation, die aus Elementen besteht, die zum Diskurs
gehören, aber auch aus nicht diskursiven Praktiken und ihren
Beziehungen zueinander. (vgl. (Köppe/Winko
2008, S.100) Beispiel: Das Zusammenspiel von literarischen
Institutionen, Verlagen, Kommentaren und Beiträgen und
bildungspolitischen Richtlinien zur Etablierung eines
Literaturkanon
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Distaler Reiz
auch
mit ähnlicher Bedeutung: physikalischer Reiz; in
der ▪ Wahrnehmungspsychologie
und anderen Wissenschaften Bez. für einen entsprechend der »anatomischen
Lage- und Richtungsbezeichnungen vom Körperzentrum entfernt
ausgehender Reiz (distal von lat. distare = entfernt sein), der von
einem physikalischen, (distalen), vom Betrachter unabhängigen Objekt in der Außenwelt ausgelöst wird; im
Wahrnehmungsprozess wird der (ursprüngliche) distale Reiz aus den
Informationen des proximalen
Reizes abgeleitet (vgl.
Zimbardo/Gerrig 2004, S. 160) bei der ▪
visuellen Wahrnehmung
lässt sich dies bei einer der sogenannten
Wahrnehmungskonstanzen zeigen, nämlich bei der sogenannten
Größenkonstanz: je weiter
z. B. zwei Person gleicher Größe entfernt von ihrem Betrachter stehen,
desto kleiner wird das optische Abbild (proximaler Reiz) der weiter entfernten Person auf
der Netzhaut (Retinaabbild) ausfallen; dennoch geht unsere Wahrnehmung
davon aus,
dass beide Personen in Wirklichkeit (distaler Reiz) gleich groß sind;
Gründe dafür: Wissen, dass Menschen im Allgemeinen eine gleichbleibende
Körpergröße besitzen, sich diese also nur durch ihre Entfernung zu uns
nicht verändert, und die Ermittlung einer Einschätzung dieser Größe auf
der Grundlage von Distanzinformationen durch das System, "die
weitgehend unabhängig von der Distanz zum Beobachter ist." (Müsseler
2017, S.32); Ggs. dazu
ist ein proximaler Reiz
(von lat. proximus = nächster), dessen Stimulus zum Körperzentrum hin
ausgerichtet ist – vgl.
Reiz, proximaler Reiz,
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Distanz
in der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994, 32010)
Kategorie zur Analyse der "Regulierung der narrativen Information"
(Genette 32010,
S.103), die den Grad an Mittelbarkeit und damit die "Distanz"
(ebd.), in der
sie den Leser zu dem hält, was erzählt wird, erfasst; mit der Frage
danach, wie "mehr oder weniger nachdrücklich" (ebd.)
erzählt wird, richtet sich die die Analysekategorie auf den Grad der Mittelbarkeit;
im Zusammenspiel mit der Perspektivierung bzw.
Fokalisierung des
Geschehens wird die Distanz/Mittelbarkeit unter der übergeordneten
Kategorie des ▪
Modus
der Erzählung analysiert; dabei zielt der Modus auf das "Wie" einer
Erzählung.
d. h. die Darstellung;
ein Erzähler kann nach Genette unterschiedliche Grade der Distanz zu dem
erzählten Geschehen einnehmen; dabei bemisst sich ihr Grad danach, ob
der Erzähler, angelehnt an die Unterscheidung des antiken gr.
Philosophen »Platon
(428-347 v. Chr.) zwischen
Diegesis (etwas wird bloß
berichtet) und Mimesis (etwas wird in direkter
Rede nachgeahmt), im
narrativen
Modus präsent erscheint oder im
dramatischen Modus
(auch:
mimetischer Modus) hinter die
Figurenrede zurücktritt; – vgl.
Erzähltheorie, Diegesis, Mimesis,
Modus,
Mittelbarkeit,
narrativer
Modus, dramatischer Modus,
Mittelbarkeit,
epische Kommunikation,
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Distichon gr. "Zweiversler"; nach antikem Vorbild und Muster ein
Strophenmaß, das aus einem
Hexameter und einem
Pentameter
besteht; in der deutschen Sprache bestehend aus zwei
sechshebigen Versen - vgl.
Hexameter,
Pentameter
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Dominante Figur Begriff aus der
Dramentheorie: eine Figur ist
an jeder der Konfigurationen mit einer bestimmten anderen Figur beteiligt,
erscheint aber darüber hinaus noch in anderen Konfigurationen - vgl.
Konfiguration
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Doppelfaller vgl.
Daktylus
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Doppelte Zeitperspektive (Erzählung)
in der neueren Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999/2016, S.127) Bez. für die
erzählende Texte kennzeichnende doppelte
Zeitstruktur, die aus den beiden
epistemischen
Perspektiven lebensweltlich-praktische Perspektive der Protagonisten
(= Agentenperspektive)
und analytisch-retrospektive Perspektive des Erzählers (=
Erzählerperspektive)
besteht; die retrospektive Perspektive des Erzählers muss dabei aus
einer kognitiven Position erfolgen, die im Vergleich zu dem erzählten
Ereignis zukünftig ist; – vgl.
epistemische
Perspektive,
Erzählerperspektive,
Agentenperspektive,
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Doppelung vgl.
Gemination
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Doppelsteiger vgl.
Anapäst
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Dossier 1. umfangreiche Mappe/Akte, in der alles gesammelt ist, was zu einem
bestimmten Vorgang oder Sachverhalt gehört oder eine bestimmte Person, z. B.
belastendes Material, betrifft; 2. Sonderbeilage oder besonderer Teil
in Presseerzeugnissen, die sich mit einem bestimmten Thema befassen; 3.
im Zusammenhang mit Schreibaufgaben in der Schule (▪
schulische
Schreibformen) Bezeichnung für eine Auswahl von
kontinuierlichen und
diskontinuierlichen Texten, die
in unterschiedlichen Formen zu bearbeiten sind, z. B.
▪
Essay
auf der Grundlage eines Dossiers; ähnliche Verwendung des Begriffs
Kompendium; - vgl. Kompendium,
Kompendiumaufgabe,
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Drama
1) in der Literaturwissenschaft auch:
dramatischer Text, sonst auch
Theatertext,
Theaterstück,
Bühnenstück; in der
klassischen Gattungstrias neben der ▪
Lyrik und der ▪
Epik als ▪
Dramatik eine
der drei Grundformen (▪
Gattungen) von Dichtung; Kennzeichen:
Plurimedialität, Unmittelbarkeit ; (wird noch ergänzt!) 2)
allgemein- bzw. alltagssprachlich Bez. für ein (besonders) aufregendes,
erschütterndes und meistens auch trauriges Ereignis bzw. Geschehen;
Redensart:
ein/kein Drama aus
etwas machen = eine Sachverhalt schlimmer/nicht schlimmer darstellen,
als er in Wirklichkeit ist; synonym:
ein/kein Theater aus etwas machen; – vgl. Drama,
dramatische
Texte, Dramaturgie,
Epik,
Lyrik,
Dramentheorie,
Haupt- und
Nebentext, Bühnenstück,
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Drama, analytisches vgl.
analytisches Drama
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Drama, geschlossenes vgl.
geschlossenes Drama
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Drama, offenes vgl.
offenes Drama
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Drama, synthetisches vgl. Zieldrama
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Dramatik
auch: dramatischer Text,
Theatertext; in der
klassischen Gattungstrias neben der ▪
Lyrik und der ▪
Epik eine der drei
Grundformen (▪ Gattungen)
von Dichtung; – vgl. Drama,
dramatische
Texte, Dramaturgie,
Epik,
Lyrik,
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Dramatiker/-in
auch: Stückeschreiber/-in;
Bez. für die Produzentin / den Produzenten (Autorin/Autor)
▪ eines Dramas bzw.
eines Theaterstücks
- vgl. Stückeschreiber/-in,
Drama,
Theaterstück, Bühnenstück
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dramatisch
1) in der Literaturwissenschaft das Drama, die
Dramatik bzw.
dramatische Texte betreffend 2) allgemein- und
alltagssprachlich Bez. für etwas, das als (besonders) aufregend,
erschütternd oder auch traurig erlebt wird; – vgl.
dramatisieren,
lyrisch,
episch, prosaisch,
theatralisch
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Dramatischer Auftakt Einsetzen der szenisch präsentierten Handlung in einem
Drama
(=
point of attack);
häufig Teil des Eröffnungsdreischrittes von dramatischem Auftakt,
eigentlicher Exposition und erregendem Moment; Funktion: im
Allgemeinen nicht expositorische Informationsvergabe, sondern
Aufmerksamkeitslenkung der Zuschauer auf das dramatische Geschehen (phatische
Funktion) (vgl.
Pfister
1977, S.124,
Asmuth
1980, S.106f.). - vgl. Drama,
Exposition,
erregendes Moment
|
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Dramatische
Ironie
Bez. für eine ▪ Struktur
im ▪ dramatischen Text,
die auf einem ▪
handlungsübergreifenden ▪
Wissensunterschied
zwischen den handelnden Figuren und dem Publikum beruht; dramatische
Ironie im engeren Sinne "tritt immer dann auf,
wenn die sprachliche Äußerung oder das außersprachliche
Verhalten einer Figur für den Rezipienten aufgrund seiner
überlegenden Informiertheit eine der Intention der Figur
widersprechende Zusatzbedeutung erhält." (Pfister 1977,
S.88); beruht damit auf Auch in diesem Fall zeigt sich " der
Diskrepanz zwischen der von der Figur intendierten Bedeutung und
der Deutung durch das Publikum" (ebd.,
S.89).
Beispiel: »König
Ödipus (429–425 v. Chr.) in der ▪
antiken griechischen Tragödie von
»Sophokles
(497/496-406/405 v. Chr.) weiß im Gegensatz zum Publikum
bis zum tragischen Ende nicht, dass er, als er dem Mörder
seines Vorgängers verflucht und ihm die Verbannung androht,
damit sich selber verurteilt.
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Dramatische
Kommunikation
vereinfacht ausgedrückt: Bez. für die Art und Weise,
wie die Informationen eines dramatischen Textes von ihrem realen Sender (=
realer Autor) bei der Rezeption des Textes an einen realen Leser/realen
Zuschauer
gelangen; im Ggs. zur ▪
epischen Kommunikation ist die Sprechsituation
bei dramatischen Texten auf einer werkinternen
Kommunikationsebene, dem
inneren Kommunikationssystem (= Dialog der fiktiven Figuren eines
Dramas (S(ender)/E(mpfänger)1↔S/E 1); ein vermittelndes
Kommunikationssystem wie in
erzählenden Texten fällt im Ideal- bzw. Normalfall aus (=
Absolutheit des dramatischen Textes); dieser Ausfall einer vermittelnden
Instanz, "die absolute Unvermitteltheit von innerem und äußerem
Kommunikationssystem, die Abwesenheit einer vermittelnden
Erzählfunktion" stellt dabei "eine idealisierte Norm dar, die in der
Geschichte dramatischer Texte immer wieder durchbrochen wird" (Pfister
1977, S.103f.); Tendenzen, mit denen die Absolutheit des
dramatischen Textes bzw. des inneren Kommunikationssystems durchbrochen
wird, bezeichnet Pfister als Techniken zur
"Episierung" des
Dramas; - vgl.
Episierung des Dramas,
epische Kommunikation,
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Dramatische
Rede 1) allgemeine Bezeichnung für einen dramatischen Text
2) i. e.
S. Formen der Rede im Drama (Monolog,
Dialog) - vgl.
Drama,
dramatische
Texte
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Dramatische Texte - vgl.
Drama,
Dramentheorie,
Dramaturgie
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Dramatischer Modus (Erzählung)
auf die Erzähltheorie »Gérard
Genettes (1930-2018) (1972,
dt. 1994)
zurückgehende Kategorie der Distanz im Rahmen des Modus der
Darstellung
(Das "Wie" der Erzählung) (vgl.
Martínez/Scheffel 1998/2016, S.52); im Ggs. zum narrativen Modus,
dessen grundlegendes Merkmal die
Mittelbarkeit darstellt,
ist der dramatische Modus von Unmittelbarkeit gekennzeichnet;
- vgl. Erzähltheorie,
Zeitgestaltung im epischen
(narrativen) Text, Distanz,
Modus (Erzählung),
dramatischer Modus,
narrativer
Modus, Showing,
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dramatisieren
1) in der Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik einen Stoff
als dramatischen Text /
Drama (Bühnenstück,
Theaterstück,) szenisch in
Monolog und Dialog gestalten; 2) allgemein- und alltagssprachlich
einen Sachverhalt (besonders) aufregend darstellen, vergleichbar mit der
Redensart:
ein Theater aus etwas machen; – vgl.
dramatischer Text, Drama,
Bühnenstück,
Theaterstück,
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Dramentheorie - vgl.
Drama,
dramatische
Texte, Dramaturgie
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Dramaturg literatur- und theaterwissenschaftlicher Berater einer Theaterleitung;
Aufgaben: Spielplanaufstellung, Beschaffung von Texten, Sichten von
Neuerscheinungen zu Originalwerken, Übersetzungen und Bearbeitungen, dazu
weitere verschiedene Beratungsaufgaben u. die Erstellung des
Programmheftes; - vgl.
Dramaturgie
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Dramaturgie 1) Tätigkeiten des
Dramaturgen, mit Schwerpunkt
auf der praktisch-szenischen Umsetzung eines Dramas 2) Theorie (von
Lessing als Begriff dafür eingeführt), die sich mit der für die
Aufführung von Theaterstücken grundlegenden poetischen und ästhetischen
Regeln und Normen befasst; Beispiele: (Dramen-)»Poetik des
»Aristoteles
(384-322 v. Chr.),
Gotthold Ephraim
Lessing (1729-1781) »Hamburgische
Dramaturgie - vgl. Theater,
Dramaturg, Drama,
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Dramaturgiekompetenz Fähigkeit, die verschiedenen dramaturgischen Elemente und Zeichen,
dramaturgische Konzepte in einer aufeinander bezogenen Betrachtung von Text
und Inszenierung wahrzunehmen, adäquat zu verstehen und damit damit die
Voraussetzung für die Teilhabe an dem Prozess gesellschaftlicher
Selbstverständigung über Theatertexte und Theater zu schaffen;
literaturdidaktisch in unterschiedlichen Formen der Beschäftigung mit dem
Thema möglich (schriftlich als Interpretationsaufsatz oder mit produktiven
Verfahrensweisen; mündlich als literarisches Unterrichtsgespräch oder mit
handlungs- bzw. ▪
produktionsorientierten
Verfahren wie z. B. ▪
szenischer
Interpretation, ▪
Methodenrepertoire
zur szenischen Erarbeitung von Dramentexten o. .ä. - vgl.
Theatralität,
Literarische Kompetenz,
Theatralitätskompetenz,
theatralische
Produktionskompetenz, theatralische Rezeptionskompetenz,
Kompetenzorientierter
Deutschunterricht, Bildungsstandards,
Kompetenz,
Kompetenz (Pädagogik),
kompetenzorientierter Unterricht,
Kompetenzstandards,
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Drauflosschreiben auch: ▪
Einfach-Drauflosschreiben ▪
In-einem-Zug-Schreiben,
▪
Sofortschreiben, ▪
Spontanschreiben; Bez. für ein nicht zerlegend organisierten
▪ Schreibprozess mit frühzeitigem Starten
des Niederschreibens vgl.
Schreibprozess,
Schreibstrategie,
In-einem-Zug-Schreiben,
Aus-dem-Bauch-Schreiben,
Einfach-Drauflosschreiben
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Drehbuch (derzeit nur
Platzhalter!)
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Drei-Einheiten-Lehre vgl.
Lehre von den
drei Einheiten
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Dreistillehre
In der ▪ rhetorischen Tradition der Antike
Lehre, die sich um ▪
Angemessenheit der Stilhöhe eines sprachlichen Ausdrucks im
rhetorischen Sprachgebrauch bemüht; dazu unterscheidet sie drei Stile:
a) niederer Stil
(genus humile): schlichter, leichter Stil
des alltäglichen Lebens, der der Absicht des
Belehrens angemessen ist; ▪
Schmuck: keine Tropen, wenige
Figuren; b) mittlerer Stil
(genus mediocre oder genus medium):
Stil der gepflegten Konversation, Mittel des
Redners, um seine Zuhörer zu unterhalten oder
leichte Affektregungen auszulösen; ▪
Schmuck: funktionaler Einsatz
von Tropen und Figuren, die allerdings nur gemäßigte
Affekte hervorrufen; c) gehobener Stil
(genus grande oder genus sublime
oder stilus gravis):
Stil bei feierlichen Anlässen, Mittel des Redners,
um leidenschaftliche Affekte auszulösen bzw. zu
erschüttern; ▪
Schmuck: Pathos, mitunter
überreiche Verwendung von Schmuckelementen; antike
Stilebenen sind mit Typen von Sprechhandlungszwecken und Themen
("Gegenständen") regelhaft verknüpft und werden später immer mehr mit
sozialem Status und literarischen Gattungen verbunden (vgl.
Sandig 22006,
S.291); – vgl. Rhetorik,
Stilebene,
Stilschicht,
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Du-Anrede vgl. Duzen.
Ihr-Anrede,
Sie-Anrede,
Anrede,
Anredepronomen,
Personalpronomen,
Siezen,
"Ihrzen"
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Dunkler Stil
in der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch ▪
Wilhelm Schneider (1885-1979) besonderer Bedeutungsaspekt eines
Stilzuges als
makrostilistisches
Textzeichen (= "Ausdruckswert"
(Schneider) als stilistische
Textdeutung); Teil eines zweipoligen Stilzugkonzepts (dunkler Stil
vs. ▪
klarer Stil);
Stil, bei dem "der Sinn des Gesagten nicht aus dem Gesagten selbst
unzweideutig erschlossen werden kann", weil z. B. Erklärungen von außen
herangebracht werden müssen, mit anderen Worten: wenn ein Kommentar
nötig ist." (Schneider 1931,
S.67); daher oft unverständlich; nicht gleichzusetzen mit der
"Darstellung des Wunderbaren und Geheimnisvollen" (ebd.,
S.88) in der ▪
Romantik
(1798-1835) oder der "Wiedergabe flüchtiger und verschwommener
Sinnesempfindungen nach des
Impressionisten" (ebd.)
bzw. der Vertreter des
literarischen Naturalismus; häufig Ausdruck einer äußerst
subjektiven Haltung des Autors, der "ohne Rücksicht auf den Leser
(schreibt) [...] Die Ichbezogenheit alles Gesagten ist beispiellos:
augenblickliche, vielleicht nur kurz währende Kenntnisse, Gedanken,
Gefühle, Stimmungen gehen hemmungslos in die Niederschrift ein;
flüchtige Assoziationen mit den entlegensten Vorstellungen feiern
Triumphe" (ebd.,
S.78), komplizierter und schwer verständlicher Satzbau mit z. T. kaum
überschaubaren Satzgefügen und "irritierende Wortstellungen" (ebd.,
S.82); häufige Verwendung von Gedankenstrichen als "äußere Zeichen der
Zusammenhanglosigkeit und Sprunghaftigkeit" (ebd.)
der Darstellung, "keine Scheidung zwischen Wesentlichem und
Nebensächlichem" (ebd.,
S.83), "versteckte Ironie" (ebd.);
Beispiele für den dunklen Stil finden sich nach Schneider
(1931) bei
»Johann Georg Hamann (1730-1788), »Friedrich
Schlegel (1772-1829) oder bei in den expressionistischen Werken »Georg
Trakls (1887-1914); grundsätzlich kann
dieser Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch in einem einzelnen
Text zwischen den beiden Polen der Kategorie wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der Sprach- und
Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter haben, auch wenn ein
bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931,
S.11) als "Regelwert" (ebd.,
S.12) auf Konvention beruht; – vgl. Stil,
Sprachstil,
Makrostilistik,
Mikrostilistik,
Stilzug,
Ausdruckswert,
begrifflicher Stil,
breiter Stil,
klarer Stil,
knapper Stil,
malerischer Stil,
musikalischer Stil,
plastischer Stil,
sinnlicher Stil,
spannungsarmer Stil,
spannungsreicher Stil,
Leitmotiv,
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Durative Raffung Erzähltechnisches Mittel zur Zeitgestaltung; Angabe allgemeiner,
einen ganzen Zeitraum überdauernder Vorgänge oder Gegebenheiten; häufig
eng verflochten mit der
iterativen
Raffung; Formen: grob zusammenfassend oder stagnierend-verweilend;
Zeit stellt häufig nur einen Rahmen für die Erzählinhalte dar, die
häufig keiner zeitlichen, sondern einer zeitunabhängigen räumlichen
oder thematischen Ordnung folgen; Grundformel: "Die ganze Zeit
hindurch ..." (vgl.
Lämmert
1955, S.86) - vgl.
iterative
Raffung,
Zeitgestaltung,
Zeitraffung
Beispiel: "Unterdessen wurde die
Stadt Lissabon in Portugal durch ein Erdbeben zerstört und der
Siebenjährige Krieg ging vorüber [...] und der Kaiser Leopold der Zweite
ging auch ins Grab. Napoleon eroberte Preußen und die Engländer
bombardierten Kopenhagen und die Ackerleute säten und schnitten. Der
Müller mahlte und die Schmiede hämmerten und die Bergleute gruben nach
Metalladern ..." (aus:
Johann
Peter Hebel,
Unverhofftes
Wiedersehen, iterativ-durative Raffung)
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Duzen
1. Du- bzw. Ihr-Anrede -
dir, dich, euch, euer ... - ); nur üblich, wenn man mit der angesprochenen
Person in einem vertrauten Verhältnis steht; Höflichkeit verlangt oft, dass
man vom "Siezen" zum "Duzen" einvernehmlich übergeht (z.B. bietet häufig der
Ältere oder der Höhergestellte dem anderen das "Du" an); 2. Sprechakt
▪
Anrede
zur ▪
Kontaktumgrenzung;
3.
Rechtschreibung: a) du und ihr und die entsprechenden
▪
Possessivpronomen
dein und euer sowie das ▪
Reflexivpronomen
sich schreibt man klein. b) In Briefen, E-Mails oder in SMS kann man
du, ihr etc. entweder groß oder klein schreiben. c) In Fragebögen,
Arbeitsanweisungen (auf Arbeitsblättern etc.), schriftlich vorliegenden
Prüfungsfragen werden die
Anredepronomen du und ihr, sowie die ihnen entsprechenden
Possessivpronomen kleingeschrieben. - vgl.
Anrede,
Anredepronomen,
Personalpronomen,
Siezen,
"Ihrzen"
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Dysgraphie
Erworbene Störung des Schreibens bei routinierten Schreibern; analog zum
Zwei-Wege-Modell
des Lesen im
Zwei-Wege-Modell des Schreibens als Oberflächendysgraphie und
Tiefendysgraphie unterschieden; - vgl.
Schreiben,
Zwei-Wege-Modell des Schreibens, Dyslexie
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»Dyslexie
leichtere Form der Agraphie:
auch: Werkzeugstörung; Störung der Fähigkeit, Wörter oder
Texte zu lesen und zu
verstehen, obwohl ein normales Seh- und Hörvermögen vorliegt; - vgl.
Alexie,
Oberflächendyslexie,
Tiefendyslexie,
Agraphie,
Schreibstörung,
Dysgraphie
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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