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Ausdruckswerte

Klarer Stil – Dunkler Stil

Literarische Stilistik

 
FAChbereich Deutsch
Glossar
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In der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch »Wilhelm Schneider (1885-1979) (1931) sind die sogenannten ▪ Ausdruckswerte die maßgeblichen makrostilistischen Textzeichen auf der zweiten Ebene der Stilbeschreibung.

Ausgangspunkt seiner Klassifikation von Ausdruckswerten ist das Wort bzw. sind bestimmte Textelemente, die auf der Grundlage ihrer Beziehung zueinander kategorisiert werden.

Die Ausdruckswerte werden mit bipolaren Kategorien erfasst, die als Begriffspaare auch "Gradunterschiede" (Schneider 1931, S.20) zwischen den jeweiligen Polen ermöglichen. Die Ausdruckswerte beschreiben dabei den jeweils besonderen Bedeutungsaspekt eines Stilzuges.

Grundsätzlich kann der Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch in einem einzelnen Text zwischen den beiden Polen der Kategorie wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der Sprach- und Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter annehmen, auch wenn ein bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931, S.11) als "Regelwert" (ebd., S.12) auf Konvention beruht.

Die beiden Pole Klar – Dunkel bezeichnen "Gradunterschiede" (Schneider 1931,S.89) und werden von Schneider (1931) in seinem Kategoriensystem unter die Gruppe von Ausdruckswerten, die nach den Beziehungen der Worte zum Gegenstand der Aussage gebildet wird, und darin bei den Ausdruckswerten, bei denen die wirkliche Begebenheit beibehalten wird, eingeordnet.

Als klar gilt ein Stil dann, wenn er beim Rezipienten nichts voraussetzt, "was nicht vorausgesetzt werden kann, wenn er nichts verschweigt, verschleiert oder nur andeutet, was zum Verständnis nötig ist" (vgl. Hoffmann 2017, S.289) Dunkel ist hingegen der Stil, bei dem "der Sinn des Gesagten nicht aus dem Gesagten selbst unzweideutig erschlossen werden kann", weil z. B. Erklärungen von außen herangebracht werden müssen, mit anderen Worten: wenn ein Kommentar nötig ist." (Schneider 1931, S.67)

Klarer Stil

  • Stil, "der nichts verschweigt, verschleiert oder nur andeutet, was zum Verständnis nötig ist, und keine Begriffe und Vorstellungen voraussetzt, die bei dem Leser [...] nicht vorausgesetzt werden können." (Schneider 1931, S.67);

  • Merkmale u. a.: Verwendung von Worten und Begriffen "in ihrem allgemeingültigen Sinn" (ebd., S.70), Hinzufügung von beispielhaften Unterbegriffen zu einem Begriff (vgl. ebd., S.71), Antithesen, eher Vergleiche als Metaphern,, Zusätze, die "die logischen Beziehungen zwischen den einzelnen Gedanken klarstellen und das Gerüst des Ganzen durchsichtig machen"  ebd., S.72), textlinguistisch gesehen die Textkohärenz stärken;

Dunkler Stil

  • Stil, bei dem "der Sinn des Gesagten nicht aus dem Gesagten selbst unzweideutig erschlossen werden kann", weil z. B. Erklärungen von außen herangebracht werden müssen, mit anderen Worten: wenn ein Kommentar nötig ist." (Schneider 1931, S.67);
  • daher oft unverständlich;
  • nicht gleichzusetzen mit der "Darstellung des Wunderbaren und Geheimnisvollen" (ebd., S.88) in der ▪ Romantik (1798-1835) oder der "Wiedergabe flüchtiger und verschwommener Sinnesempfindungen nach des Impressionisten" (ebd.) bzw. der Vertreter des literarischen Naturalismus;
  • häufig Ausdruck einer äußerst subjektiven Haltung des Autors, der "ohne Rücksicht auf den Leser (schreibt) [...] Die Ichbezogenheit alles Gesagten ist beispiellos: augenblickliche, vielleicht nur kurz währende Kenntnisse, Gedanken, Gefühle, Stimmungen gehen hemmungslos in die Niederschrift ein; flüchtige Assoziationen mit den entlegensten Vorstellungen feiern Triumphe" (ebd., S.78),
  • komplizierter und schwer verständlicher Satzbau mit z. T. kaum überschaubaren Satzgefügen und "irritierende Wortstellungen" (ebd., S.82);
  • häufige Verwendung von Gedankenstrichen als "äußere Zeichen der Zusammenhanglosigkeit und Sprunghaftigkeit" (ebd.) der Darstellung, "keine Scheidung zwischen Wesentlichem und Nebensächlichem" (ebd., S.83), "versteckte Ironie" (ebd.);
  • Beispiele für den dunklen Stil finden sich nach Schneider (1931) bei »Johann Georg Hamann (1730-1788), »Friedrich Schlegel (1772-1829) oder bei in den expressionistischen Werken »Georg Trakls (1887-1914);

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 03.09.2023

    
 

 
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