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Sachbereich (Parabel)
auch: Sachhälfte; einer der beiden
Bereiche der zweiteiligen Struktur der literarischen ▪
Parabel, insbesondere der ▪
traditionellen, didaktischen Parabel; vereinfacht ausgedrückt: das,
was in dem Text erzählt wird; was
im Bildbereich erzählt wird, hat auch
darin seinen Sinn, ordnet sich aber dem sogenannten außertextlichen
Sachbereich unter, auf den der Bildbereich eigentlich verweist; das im Bildbereich Erzählte
lässt sich also übertragen und dieser Brückenschlag vom Bildbereich in den Sachbereich
gilt als der Schlüssel zu einem vertiefteren Verständnis einer Parabel;
in ▪
modernen Parabeln wird dieser enge Verweisungszusammenhang von Bild-
und Sachbereich hingegen aufgelöst – vgl.
Sachbereich (Parabel), Parabel,
absurde Parabel,
biblische Parabel,
didaktische Parabel
moderne Parabel,
verrätselte Parabel,
Sachbereich,
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Sacherörterung Form der
freien Erörterung,
die im Gegensatz zur Problemerörterung i. e. S., sich um strittige
Sachverhalte dreht, zu denen ein begründetes
Sachurteil gefällt werden soll; die Erörterung antwortet dabei auf eine
Ergänzungsfrage – vgl. freie
Erörterung,
freie Problem-
und Sacherörterung,
erörterndes Schreiben, schulische
Schreibformen, Ergänzungsfrage
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Sachfrage auch:
Ergänzungsfrage,
Informationsfrage; den Partner festlegender
Sprechakt; Partner soll dem Sprecher über eine Komponente eines
bestimmten
Sachverhalts Auskunft zu geben. (vgl.
Engel,
1996) - vgl.
Fragearten,
Frage, Entscheidungsfrage,
Ergänzungsfrage,
Informationsfrage,
Geltungsfrage,
Warum-Frage,
Wertfrage,
Werturteil
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Sachgehaltsdichte
Begriff zur Bestimmung des in bestimmten
pragmatischen Textsorten
(Sachtexte) enthaltenen Kürzungspotentials, das
bei Textkondensationen, meisten im Zusammenhang mit
Rekapitulationen
(Textzusammenfassungen) mit geeigneten sprachlich-rhetorischen
Kondensationsstrategien zur Informationsverdichtung (Textkondensation)
genutzt werden kann; – vgl.
Textkondensation,
Kondensationsstrategien,
Rekapitulationen, Dichte,
Komplexität,
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Sachhälfte (Parabel)
vgl. Sachbereich (Parabel)
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Sachtext 1) auch:
pragmatischer Text,
Gebrauchstext,
expositorischer Text,
nichtfiktionaler Text; Begriff, der
nicht-fiktionale
Texte bezeichnet, die sich im Ggs. zu
fiktionalen Texten auf
reale Sachverhalte, Ereignisse oder Personen bezieht; meist in
sachlicher Sprache verfasst; Funktionen: a) Information z. B. Rezepte,
Reiseführer, Zeitungsberichte, Sach- und Fachartikel, Lexikonartikel ...
b)
Beurteilung und Bewertung, z. B. Kommentare, Zeugnisse, Rezensionen,
Filmkritiken ... c) Appell: Werbeanzeigen, Plakate von Parteien, Texte
in Katalogen, .. d) "Regeln": Gesetze, Verordnungen, Bestimmungen,
Hausordnungen, Ausweise (vgl.
IZB 2010, Bd. 1, S.260); 2) bei der schulischen ▪
Analyse von
Sachtexten kann man zwischen
kontinuierlichen
und
diskontinuierlichen Sachtexten unterscheiden; dabei bleiben bei
dieser Betrachtung zunächst andere mediale Formen wie z. B. der Film und
die Filmanalyse aus didaktischen Gründen außen vor; - vgl.
Gebrauchstext,
nicht-fiktionaler Text,
pragmatischer Text,
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Sachurteil Urteil, das auf einer begründete Beurteilung von Bedeutung, Tragweite und
Stellenwert eines Problems, seiner Ursachen, Folgen und Konsequenzen in
einem größeren Sinngefüge beruht. - vgl.
Werturteil, Sachfrage,
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Sachverhalt Gegenstand komplexer
Aussagen (vgl.
Seiffert
1969a, S.59) – vgl.
Prädikation,
Gegenstand,
Aussage, ;
Beispiel: Der Gegenstand der Aussage: "Der neue
multimediafähige Prozessor der Firma X ist dreimal schneller und
leistungsfähiger als der beste Prozessor der Firma Y." ist der
Sachverhalt, dass der neue multimediafähige Prozessor der Firma X dreimal
schneller und leistungsfähiger ist als der beste Prozessor der Firma Y.
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Sage
epische Kleinform; volkstümliche, ursprünglich auf mündlicher
Überlieferung beruhende kurze Erzählung von, objektive betrachtet, unwahren,
oft ins Übersinnliche und Wunderbare hineinreichenden oder phantastischen
Ereignissen, die jedoch mit dem Anspruch auf Authentizität vorgetragen
werden und den Glauben der Rezipienten an die Geschichte und deren Elemente
voraussetzt - vgl.
Erzählung,
epische Kleinformen,
Märchen,
Legende
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Sammelsurium
1) allg. eine Zusammenstellung von Elementen, die sich mehr oder
weniger zufällig ergeben hat und Dinge von unterschiedlicher Qualität
und Herkunft zusammenbringt; 2) auf teachSam: Bezeichnung für
eine wissenschaftlich gesehen unsystematische Zusammenstellung von
Aspekten, Gesichtpunkten, Elementen zu einem Thema, das einen gewissen
Überblick darüber verschaffen kann und zugleich als Sprungbrett zu
detaillierten Informationen genutzt werden kann.
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Sarkasmus
1) (ohne Pl.) beißender, verletzender Spott, Hohn; 2)
bissige und zugleich spöttische Äußerungen bzw. Bemerkung; Ziel:
jemanden lächerlich machen; dies kann offen oder verschlüsselt, in Form
uneigentlicher Rede geschehen; 3) in der ▪
Rhetorik als
Tropus (= Wendung) ein
stilistisches Element, mit dem bestimmte Wörter und Wendungen, die in
einer uneigentlichen (übertragenen) Weise gebraucht werden und dabei
nach dem Prinzip der Substitution den eigentlichen Ausdruck (improprium)
durch einen uneigentlichen Ausdruck (improprium) ersetzen; zählt
in seiner Form als uneigentliche Rede wie die
Ironie,
Metapher,
Allegorie zu den sogenannten
Sprungtropen (Lausberg 1949/1990), bei denen das Gemeinte erst durch
einen "Sprung" erfasst werden kann, weil das Gesagte und Gemeinte nicht
unmittelbar benachbart liegt; sarkastische Äußerungen können ironisch
gemacht, dabei durch den Tonfall als solche qualifiziert werden, je
bissig-spöttischer desto sarkastischer (ironischer Sarkasmus); dabei
hängt die Tatsache, ob eine uneigentliche Äußerung in der
sprachlichen Kommunikation als Ironie oder Sarkasmus aufgefasst wird,
von etlichen sprecher- und hörerseitigen Variablen ab; 4)
Abgrenzungen: a) S. vs. Spott: relativ
schwierig; Spott erfolgt oft offener und eindeutiger, S. dagegen
subtiler und doppeldeutiger; b) S. vs.
Ironie: im alltägl. Sprachgebrauch gilt S. oft as Form der Ironie,
wobei Ironie im Allgemeinen als weniger polemisch empfunden wird; Ironie
und S. Ironie können aber auch danach unterschieden werden, welche
Intentionen damit verfolgt werden, auch wenn auch hier die Trennschärfe
von der Situation abhängt; unter diesem Aspekt kann man Ironie als eine
Technik ansehen, die mit einer Bedeutungsumkehr, das Gegenteil des
tatsächlich Gemeinten ausdrücken will, während mit S. die Absicht,
unabhängig davon, ob diese als Ironie oder nicht realisiert wird,
verbunden ist, über etwas zu spotten oder etwas zu verhöhnen; c)
S. vs. »Zynismus:
im Unterschied zu S. eine Einstellung oder Haltung bzw. ein
charakterliches Phänomen; Kern: alles, was einem oder vielen anderen
wichtig oder gesellschaftlich als Normen oder Moralvorstellungen
relevant ist, wird negiert und gilt als lächerlich hält; diese Haltung
kann mit Zynismen geäußert werden, die sich von sarkastischen Äußerungen
ohne Einbezug der Einstellungen des jeweiligen Sprechers nicht
unterschieden werden können; d) S. vs. »Sardonismus
(in Verbindung mit Gelächter) legt im Unterschied zum S. seinen Akzent
nicht so sehr auf Hohn und Häme, sondern bringt einen grimmigen,
schmerzvollen Spott zum Ausdruck; – vgl.
Uneigentlichkeit,
Ironie,
Metapher,
Allegorie,
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Satire lat. at. satira bzw. satura lanx = Fruchtschüssel, übertragen etwa: "bunt
gemischtes Allerlei" ); oft didaktisch motivierte Verspottung von
Missständen, Unsitten, Anschauungen, Ereignissen, Personen, literarischen
Werken etc.; entlarvt und verlacht werden soll z. B. das Spießige,
Kleinliche, Schlechte und Ungesunde in einer meist sehr bissigen, teils
zornigen, mitunter auch pathetischen Weise; Kunstform in verschiedenen
Medien wie Texten, Filmen, Bildern usw.; Satiren können in allen
literarischen Formen gestaltet werden z. B- Spruch, Brief, Fabel, Schwank,
Komödie, Drama, Lyrik und Epik; dabei bildet die Satire als Kunstform die
Wirklichkeit nie originalgetreu ab, sondern ahmt diese auf ihre besondere
Art und Weise nach, was sie in ein indirektes Verhältnis zur Wirklichkeit
setzt; im Deutschen auch als Spottschrift, Stachelschrift oder
Pasquill (eine gegen bestimmte Personen gerichtete satirische Schmähschrift)
bezeichnet. - vgl.
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Satz 1) sprachliches Konstrukt, das a) ein
finites
Verb enthält, b) kein Element enthält, das den Satz anderen
unterordnet (zumindest potentiell selbständig) c) sich besonders gut dazu
eignet, Sprechakte eindeutig zu gestalten (vgl.
Engel
1996, S.180); -2) Eigenschaften: a) Wer einen Satz ausspricht, kann
eine vollständige sprachliche Handlung vollziehen. b) Bei der
Verständigung wirkt ein Satz wie ein "einzelner Zug im
Verständigungsspiel". Wechsel zwischen Dialogpartnern, ohne zu
unterbrechen, nur am Ende eines Satzes. c) relativ selbständige Einheit,
die oft allein stehen kann d) Die Intonation bzw. die für bestimmte
Satzarten typischen Intonationskurven halten einen Satz zusammen. e)
Abgeschlossen durch Satzzeichen wie Punkt, Fragezeichen, Ausrufezeichen,
manchmal auch durch Komma, Semikolon oder Gedankenstrich (vgl.
Heringer
1989, S.250) 3) sprachliche Darstellung eines
Sachverhaltes
in Form einer komplexen Aussage; Aussage und Satz meist synonym verwendet;
von "Satz" wird auch gesprochen, wenn gar kein bestimmter
Wortlaut, sondern nur der Aussageninhalt gemeint ist (vgl.
Seiffert
1969a, S.50, 60) Beispiele zu 3:: 1) Das Haus ist dreistöckig. = Aussage oder
Satz; 2) "Dieses Haus ist dreistöckig" - "Dieses Wohnhaus
hat drei Stockwerke" - " This house has three floors" =
drei verschiedene Sätze, identische Aussage - vgl.
satzartiges
Konstrukt, Satzarten
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Satzarten nach Handlungsarten unterscheidet man drei verschiedene Satzarten:
Aussagesatz (Konstativsatz),
Fragesatz (Interrogativsatz), Befehlssatz
(Imperativsatz) (vgl.
Heringer,
1989,
Engel 1996)
-
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Satzartiges Konstrukt Oberbegriff für Sätze mit einem Hauptverb und abhängigen Gliedern:
Hauptsätze,
Nebensätze,
Infinitivsätze,
bedingt auch:
Partizipialphrasen
(vgl.
Engel 1996, S.181)
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Satzbau oftmals ungenau gleichgesetzt mit dem Begriff Syntax; Satzteile eines
Satzes: Subjekt, Prädikat, Objekt, adverbiale Bestimmung
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Satzbaustil
– vgl. Stil, Stilmittel,
Stilmittel des Wortschatzes,
Stilmittel der Satzebene,
Satzfiguren,
Satzbaustil,
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Satzfiguren auch: grammatische Figuren, rhetorische Figuren, deren Wirkungsbereich auf
der Ebene des Satzes liegt - vgl.
rhetorische
Figuren,
grammatische
Figuren
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Satzformen uneinheitliche Verwendung des Begriffes; Kurzsätze, gegliederte Sätze
(vgl.
Heringer,
1989); manchmal identisch mit den Begriffen
Satzarten
oder Satzverbindungen verwendet; vgl.
Satzarten,
Satzverbindungen
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Satzfrage Form des Fragesatzes; auch: Entscheidungsfrage (Verb-erst-Stellungstyp) -
vgl. Fragesatz,
Entscheidungsfrage
Beispiele: Gehen wir heute ins Kino? - Soll ich dir
etwas vorlesen? - Kannst du später noch einmal vorbei kommen?
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Satzgefüge vgl.
Hypotaxe,
Parataxe,
Satzverbindungen
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Satz, komplexer vgl.
komplexer Satz
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Satzperiode
vgl. Periode
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Satzreihe vgl.
Parataxe,
Hypotaxe,
Satzverbindungen
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Satzverbindungen Übergang vom Satz zum Text durch meist paarweise Verbindung; Formen:
Gleichordnung (Koordination) in
Parataxen
und Unterordnung (Subordination) in
Hypotaxen
(vgl.
Heringer,
1989)
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Satzwertiger Infinitiv vgl.
Infinitivsatz
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»Satzwertiges
Partizip
Wortgruppe mit einem Verb in der Form eines Partizips, die formal
keine Sätze bildet, da ihr das
finite Verb (= Verb mit
Personalendung) fehlt, die sich aber als
satzartiges Konstrukt leicht in die
Form von gleichbedeutenden
Nebensätzen bringen lässt;
Beispiele:
a) Der Satz "Gedrängt von seinen Freunden entschloss er sich
endlich, die Reise mitzumachen" enthält das satzwertige Partizip
"Gedrängt von seinen Freunden", das man in einen gleichbedeutenden
Nebensatz wie "Da er von seinen Freunden gedrängt wurde, …" umformen
kann.
b) Der Satz aus • Franz Kafkas
Prosastück Auf der
Galerie "Wenn irgendeine hinfällige, lungensüchtige
Kunstreiterin in der Manege auf schwankendem Pferd vor einem
unermüdlichen Publikum vom peitschenschwingenden erbarmungslosen Chef
monatelang ohne Unterbrechung im Kreise rundum getrieben würde, auf
dem Pferde schwirrend, Küsse werfend, in der Taille sich wiegend, ..."
könnte, wenn die satzwertigen Partizipien in Nebensätze umformuliert
würden, z.B. folgendermaßen lauten: "Wenn irgendeine hinfällige,
lungensüchtige Kunstreiterin in der Manege auf schwankendem Pferd vor
einem unermüdlichen Publikum vom peitschenschwingenden erbarmungslosen
Chef monatelang ohne Unterbrechung im Kreise rundum getrieben würde,
während sie auf dem Pferde schwirrte, Küsse warf und sich in der Taille
wiegte ..."
– vgl. Partizip,
Partizipialphrase,
satzartiges Konstrukt
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Scaffolding
(engl. Gerüst bauen): 1) förderliche Unterstützung des
selbständigen Lernens durch die Bereitstellung einer vollständigen
Orientierungsgrundlage in Form von Anleitungen, Denkanstößen und anderen
Hilfestellungen; wenn eine bestimmte Teilaufgabe bewältigt worden ist,
wird dieses "Gerüst" schrittweise entfernt; 2) i. e. S. eine
Technik des Lehrerverhaltens zur Unterstützung selbständiger
individueller oder kooperativer Lernprozesse in Form von Lernberatung (Coaching),
bei der die Lehrperson "Anstösse und Anregungen für die selbständige
Konstruktion von Wissen sowie zum Aufbau von Lern- und Denkprozessen
(aber keine Arbeitsanweisungen oder Lösungen) gibt." (Dubs 2009, S.93) - vgl.
Lernberatung
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Scanning
vgl. Suchendes Lesen
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Schachtelsatz
Bez. für einen Satz oder Teilsatz, der immer wieder durch einen
untergeordneten Satz oder auch durch mehrere solcher untergeordneten
Sätze nacheinander unterbrochen wird; gilt gemeinhin als stilistisch
fragwürdig; von Ludwig
Reiners (1943/1967,
S.106), einem seiner stärksten Kritiker, wird er folgendermaßen
beschrieben: »Der Schreibende ist nicht imstande, jeden Gedanken erst zu
Ende zu denken und zu schreiben; er fällt sich vielmehr selbst ins Wort,
schreibt einen Einfall dazwischen und überlässt es dem Leser, alle
angefangenen Gedanken im Kopfe zu behalten.« – vgl. Periode,
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Schaubild 1) im Alltagssprachgebrauch Oberbegriff für
▪ Visualisierungen
jeder Art; 2) Allgemeine Bezeichnung für die Visualisierung eines
Sachverhaltes mit überwiegend grafischen Mitteln; 3) i. e. S. ▪
Prinzipdarstellung
- vgl.
Bildstatistik,
Diagramm,
diskontinuierlicher Text,
Infografik,
Prinzipdarstellung,
Strukturbild,
Strukturskizze,
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Schauplatz 1) allg. Stelle, an der sich etwas Bestimmtes abspielt/ereignet;
2) in der
Dramentheorie wird im Anschluss an Lessings Ausführungen in der »Hamburgischen
Dramaturgie häufig zwischen dem allgemeinen
Ort (z. B. Jerusalem im Drama
Nathan der Weise unterschieden, an dem
ein Drama spielt und dem Schauplatz im Rahmen dieses Orts, an dem die
dramatischen Handlungen in Szene gesetzt werden (z.B. im Palast des Sultans,
auf der Straße, unter Palmen etc.); nicht zu verwechseln mit dem Begriff des
"Schau-Platzes" - vgl. Schau-Platz,
Ort,
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Schau-Ort abgegrenzter Platz (z.B. Saal, Kirche, Fabrikgebäude, Platz), der zum
Schau-Raum für die Darsteller (Bühne) und die Zuschauer wird - vgl.
Schau-Raum, Schau-Platz,
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Schau-Platz m antiken Theater im engeren Sinne der Platz (orchestra und skene),
gewöhnlich ein steinernes oder hölzernes Bühnenhaus, auf dem das dramatische
Geschehen inszeniert wurde; Ggs. Schau-Raum der Zuschauer (theatron) (vgl.
Denk/Möbius 2008, S.103); nicht zu verwechseln mit dem auch in der
Dramentheorie uneinheitlich verwendeten Begriff
Schauplatz, der die
dramatische Handlung an einer bestimmten Stelle lokalisiert; - vgl.
Schauplatz, Schau-Raum,
Schau-Ort,
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Schau-Raum Raum in einem Theater, der z. B. in einem herkömmlichen Theater mit
▪
Guckkastenbühne zwischen
Zuschauerraum und der Bühne als
Produktionsraum für die
Darsteller aufgeteilt ist.; im antiken Theater im engeren Sinne
der Zuschauerraum (theatron) im Ggs. zu dem
"Schau-Platz" (orchestra und skene), dem steineren oder hölzernen Bühnenhaus ( vgl.
Denk/Möbius 2008, S.103) - vgl.
Schau-Platz,
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Schauspielerbezogene Bühnenanweisung auch: Inszenierungsanweisung, Regiebemerkung;
Bezeichnung für auktorialen
Nebentext
im dramatischen Text, der Hinweise auf die die Ausgestaltung der Rolle
einer dramatischen Figur enthält; dazu zählen ▪
Bühnenanweisungen
mit Instruktionen, die sich auf den Auftritt oder den Abgang einer Figur,
auf Statur und Physiognomie, Maske und Kostüm, Gestik und Mimik, die
paralinguistische Realisierung der Repliken, Figurengruppierung und
Interaktion beziehen (vgl. Pfister 1977, S.36f.); Ggs. kontextbezogene Bühnenanweisung vgl.
dramatischer Text,
Haupttext,
Nebentext,
Bühnenanweisung,
kontextbezogene Bühnenanweisung,
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Schema
1) allg. a) Vorstellung von einer Sache oder einem Sachverhalt, die jemanden
hilft, etwas Bestimmtes zu beurteilen oder in einer bestimmten Art und
Weise zu handeln; b) Vorlage mit allgemeinen allgemeinen Merkmalen, die
zur Herstellung von etwas dient; 2) als
kognitives Schema
dynamische Gedächtnisstruktur zur Verarbeitung von Wahrnehmungen und
Informationen und zur Handlungssteuerung; - vgl.
Schematheorie,
Konzept,
kognitives Schema
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Schema, emotionales
vgl. Emotionales Schema
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Schema, kognitives
vgl. kognitives Schema
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Schemaliteratur
Bez. für populäre und triviale Literatur, die unter dem Blickwinkel der
neueren Erzähltheorie
über eine oft ungenügende
kausale Motivierung
der Ereignisse verfügt, aber das oft verwendete
Deus-ex-Machina-Ende
der Erzählung
final oder
kompositorisch
motiviert; schemaorientierte Erzählungen leben von Variationen innerhalb
eines Handlungsschemas,
ohne die jeweiligen Gattungsnormen
zu verletzen, was auch von den Lesern derartiger Texte erwartet wird;
typische Grundmuster: triviale Kriminal- oder Arztromane oder Science
Fiction; (vgl.
Martínez/Scheffel 1999, 10. Aufl. 2016, S.123, 131) – vgl.
Motivierung,
kausale Motivierung,
ästhetische
Motivierung, finale
Motivierung, kompositorische
Motivierung,
Unbestimmtheitsstelle, kausales Netz
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Schemata 1) in der Literaturwissenschaft von »Roman Ingarden (1893-1970) aus der
»Phänomenologie
»Edmund
Husserls (1959-1938) und dessen Untersuchung intentionaler Akte
abgeleitete Vorstellung von der Aspekthaftigkeit jedes intentionalen
Gegenstandes, damit auch des literarischen Werkes; im literarischen Werk
fehlt den dargestellten Gegenständen eine allseitige Bestimmtheit, d.h.
sie können nicht in ihrer Totalität dargestellt werden; sie sind
stattdessen nur teilbestimmt und stellen insofern "Skelette"
einer allseitigen Bestimmtheit dar, d.h. sie sind schematisiert. 2) in der
Kognitionspsychologie als
kognitive Schemata
dynamische Repräsentationen im Gedächtnis, die zur Verarbeitung von
Wahrnehmungen und Informationen dienen und zur Handlungssteuerung
eingesetzt werden können; - vgl.
schematisierte
Ansichten, Schichtentheorie,
kognitive Schemata,
Schematheorie,
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Schematheorie
1) allg. theoretische Ansätze, die mit dem Konzept von
(kognitiven, emotionalen etc.) von Schemata verbunden sind; 2) in
der Lernpsychologie bzw. Lerntheorie ist
Kern der schematheoretischen Vorstellung des Lernens die Annahme,
"dass im frühen Kindesalter durch umweltbezogenes Handeln Schemata
erworben werden und aus diesen allmählich kognitive Konzepte entstehen,
die wie Leerstellen auf verschiedene Situationen anwendbar sind. Die
Leerstellen wirken beim Lernen wie Erwartungen, sie werden aus dem neuen
Bedeutungszusammenhang heraus inhaltlich gefüllt." (Einsiedler,
1996, S.177) - vgl.
Schema, kognitives Schema
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Schematisierte Ansichten In der ästhetischen Theorie Roman Ingardens (1893-1970) eine der vier
Schichten eines literarischen Kunstwerkes (Schichtentheorie);
besonders ausgeprägte Beteiligung des Lesers, der die im Text nur
potentiell angelegten Ansichten aktualisieren und konkretisieren kann;
Aktualisierung in Form einer lebendigen Vorstellung beim Lesen durch den
Leser, der "im Vorstellungsmaterial anschauliche Ansichten produktiv
erlebt und [...] zur Darstellung bringt." (Ingarden
1968 (1975), S.42); prinzipiell können eine Vielzahl schematisierter
Ansichten vom Leser aktualisiert werden, allerdings ist eine von der
Suggestion der Textstrukturen adäquate ästhetische Erfassung eines
Textes möglich; - vgl.
Schichtentheorie,
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Schichtentheorie Literaturästhetische Theorie Roman Ingardens (1893-1970); Auffassung des
literarischen Werkes als "mehrschichtiges Gebilde"; 1.
"Schicht der Wortlaute und der sprachlautlichen Gebilde und
Charaktere höherer Ordnung", 2. "Schicht der
Bedeutungseinheiten: der Satzsinne und der Sinne ganzer
Satzzusammenhänge", 3. "Schicht der schematisierten Ansichten,
in welchen die im Werk dargestellten Gegenstände verschiedener Art zur
Erscheinung gelangen", 4. "Schicht der dargestellten
Gegenständlichkeiten, welche [...] dargestellt werden" (Ingarden
1968 (1975), S.42) - vgl.
schematisierte
Ansichten
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Schildern Sie ...
Operator, der die (Schreib-)aufgabe
stellt,
einen Zustand, eine Situation, einen Sachverhalt, eine Person, persönliche
Erlebnisse, Natur- und Stadtlandschaften, architektonische Gegebenheiten
(außen wie innen), einzelne Personen, Menschengruppen oder
Massenversammlungen, Kunstwerke, kulturelle und Freizeitveranstaltungen,
Tiere, Pflanzen, Gegenstände etc. möglichst anschaulich und detailreich
unter dem Aspekt ihrer subjektiven (auch) emotionalen Wirkung auf den
Verfasser sprachlich zu gestalten; in
Schreibaufgaben
meistens eine Teilaufgabe einer übergeordneten Schreibaufgabe z. B. bei der
gestaltenden Interpretation, bei der damit die personale Gestaltung
deutlicher als mit den Operatoren erzählen, beschreiben oder darstellen
akzentuiert wird – vgl. Schilderung,
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Schilderung
1) allg. ausführliche Beschreibung oder Darstellung eines
Sachverhaltes, Ereignisses, Gefühls oder Gedankens, das ein möglichst
anschauliches und lebendiges Bild erzeugen soll; 2) als ▪
schulische Schreibform
entweder als eigenständiger Aufsatz (heute eher unüblich) oder als ein
besonderer Darstellungsmodus mit spezifischen Eigenschaften im Rahmen
übergeordneter Schreibformen wie z. B. der Erzählung, Beschreibung,
Charakteristik betrachtet; Merkmale: im Unterschied zur Beschreibung
nicht an sachlicher und "objektiver" Wirklichkeit orientiert, sondern
als eine Art "sprachliches Stimmungsbild" (Fritzsche
1994, S.82) an den subjektiven Eindrücken, die diese Wirklichkeit in
einem Subjekt hinterlässt; Gegenstände von Schilderungen sind u. a.
"persönliche Erlebnisse, Natur- und Stadtlandschaften, architektonische
Gegebenheiten (außen wie innen), einzelne Personen, Menschengruppen oder
Massenversammlungen, Kunstwerke, kulturelle und Freizeitveranstaltungen,
Tiere, Pflanzen, Gegenstände" (Thalheim
1998, S.57) 3) als vgl. Schildern Sie
...
|
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Schlagwort 1) allg. Bez. für einen prägnanten, oft
formelhaften, in der Regel leicht verständlichen Ausspruch, der an
Emotionen appelliert; häufig als Parole und Mittel der Propaganda
verwendet; 2) abwertend
verwendet für einen abgenutzten, meist auch verschwommenen politischen
Begriff bzw. Gemeinplatz, der von seinem Sprecher unreflektiert oder
auch zum Zweck der populistischen Manipulation als sog. ▪
Stammtischparole (vgl.
populistisches
Schlagwort) bewusst eingesetzt wird; 3) einzelnes, in einem
Text vorkommendes Wort, das den bestimmten Inhalt repräsentiert, z. B.
als Eintrag in einem Schlagwortverzeichnis (Index) – vgl.
Schlagwortverzeichnis,
populistisches
Schlagwort, Stammtischparole,
Populismus,
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Schlagzeile Form der Überschrift, die bei Presseartikeln (Zeitung, Zeitschrift) oder
einer Broschüren u. ä. verwendet wird; typografische Hervorhebung im
Vergleich zum Fließtext: größere und fett gedruckte Buchstaben, Abstand vom
Fließtext; Terminologie aber
uneinheitlich ebenso wie die Typen von Schlagzeilen: u. a.
Informationsschlagzeile, thematische Schlagzeile, Rätsel-Schlagzeile,
Zitat-Schlagzeilen; Funktion: Prägnante Zusammenfassung des Inhalts als eine
Art Resümee, Aufmerksamkeitswecker durch "reißerische" Gestaltung
- vgl. Headline,
Fazit-Titel,
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Schluss 1) in der formal-logischen Argumentationsanalyse Bezeichnung für den
Übergang von etwas, was wir wissen oder zu wissen glauben, zu etwas Neuem;
Prozess verläuft als psychischer, nicht selten als unbewusster oder nur
halbbewusster Vorgang (vgl.
Bayer 1999, S.239)
– vgl. Fehlschluss,
|
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Schluss, offener
vgl. Offener Schluss
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Schlussgedanke
1) Kurzfassung des Inhalts einer schriftlichen oder mündlichen
Äußerung, die als Abschluss bei der Niederschrift oder der mündlichen
Artikulation erst vollständig ausgeführt wird; 2) wird in die
Arbeitsgliederung
einer
freien Problem- und Sacherörterung unter dem
Grobgliederungspunkt Schluss eingefügt - vgl.
Einleitungsgedanke
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Schlüssigkeit 1) überzeugende, zwingende Argumentation;
2) Folgerichtigkeit und den
(nachprüfbaren) Tatsachen entsprechende Schlüsse, als Ableitungen von
Aussagen aus anderen Aussagen; 3) Argumentationstheoretisch: a)
Formales
Kriterium für die logischen Gesetzen folgende Begründungen bzw. den Beweise
für eine Aussage im Rahmen einer
Argumentation;
b) bei Einbeziehung der "Wahrheit" der Prämissen im Rahmen einer
Argumentation spricht man von der
Gültigkeit der
Argumentation; Voraussetzung für die Gültigkeit der Argumentation ist die
Haltbarkeit (Richtigkeit,
Wahrheit) der Prämissen - vgl.
Argument,
Argumentation,
Überzeugungskraft von Argumenten,
Argumentationsmodelle,
Geltungsansprüche,
Gültigkeit,
Haltbarkeit,
Prämissen,
Schlussregel
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Schlüsselbegriff auch:
Schlüsselwort; öffnet den Zugang zum Verständnis von Problemen, Sachverhalten und
Texten; - vgl.
Kernbegriff,
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Schlüsselwort auch:
Schlüsselbegriff; öffnen den
Zugang zum Bedeutungskern eines Textes; stehen häufig in vielfältiger
Art und Weise miteinander in Verbindung und bilden dann eine gewisses
Bedeutungsfeld; oft in Form von rhetorischen Figuren gestaltet wie z.B.
Wiederholung von Wörtern und Situationen,
Parallelismen
von Satzbaumustern oder Verhaltensweisen), Steigerungen,
Kontrast/Gegensatz, Symbole,
Metaphern,
Vergleiche
|
|
Schlussregel
im
▪
Argumentationsmodell von
Stephen Toulmin Bezeichnung für "hypothetische, brückenartige Aussagen" (Toulmin
2. Aufl. 1996, S.96), die von Schlussfolgerungen und Argumenten streng
unterschieden werden müssen;
-
zeigen an, dass der Schritt vom Argument / von den Argumenten "auf die
ursprüngliche Behauptung oder Schlussfolgerung angemessen und legitim ist" (Toulmin
2. Aufl. 1996, S.89),
-
sind allgemein gehalten und gelten für alle (besonderen) Argumentationen
des betreffenden Typs,
-
sind entweder zwingend oder eingeschränkt gültig (vgl.
Toulmin 2. Aufl. 1996, S.91)
- vgl.
Argumentation,
Argument,
Argumentationsmodell,
einfache
Argumentation,
erweiterte Argumentation,
Diskussion, Fünfsatz,
These, Geltungsansprüche,
Gültigkeit, strittig,
argumentierendes
Schreiben,
|
|
Schlussreim auch Endreim - vgl.
Reim
|
|
Schneeschaufelfrage von
Clark (1973) geprägter Begriff
zur Bezeichnung einer Problemfrage beim Brainstorming, die sehr weit gefasst und allgemein
gehalten ist; beim Brainstorming zur Eingrenzung eines Problems einsetzbar, das dann in
Form einer Spatenfrage formuliert werden soll, um die Ideenfindung effektiv zu machen -
vgl.
Brainstorming,
Spatenfrage,
Fragearten
Beispiele: Wie können wir das Klima in unserer Schule verbessern? Wie lässt sich der Umsatz unserer Filialen erhöhen?
|
|
Schnelllesen - vgl.
Lesen
|
|
Schönheitspreis, petrarkistischer
vgl.
Petrarkistischer Schönheitspreis
|
|
Schranken-Signal vgl.
Schutz-Überkreuzung
|
|
Schreibatelier (auch:
Atelier) auf Edouard
Schneuwly (1995)
zurückgehende schreibdidaktische Methode, bei der umfangreiche
Schreibaufgaben, die an authentischen Textmustern entwickelt werden, in
kurze, auf bestimmte Textmerkmale beschränkte Teilschreibaufgaben zerlegt
und in unterschiedlichen "Ateliers"
in eigenen Textproduktionen erprobt werden; Binnendifferenzierung erfolgt
durch obligatorische und fakultative Aufgaben;
|
|
Schreibaufgabe
1) allg.: Aufgabe, die im in einem weiteren Sinne schreibend bewältigt werden muss;
schließt auch Gestaltungsaufgaben, wie die ▪ Visualisierung
von Texten mit ein; 2) im
▪
Prozessmodell von John
Hayes und Linda Flower (1980) wesentliches
Element des so genannten ▪
Aufgabenumfelds, in dem sich ein konkreter Schreibprozess vollzieht;
die problemlösende Schreibaufgabe soll dabei zum Schreiben motivieren
und Informationen über Intentionen, Ziele und Adressaten umfassen, an
den sich der geschriebene Text richtet; 3) Haupttypen:
▪
Kompetenzorientierte
Schr.,
▪
Produktorientierte
Schr.,
▪
Prozessorientierte
Schr.,
▪
Prozedurenprofilierte Schr.,
▪
Umfassende und
ausgegliederte Schr.,
▪
Lernaufgaben,
▪
Übungsaufgaben,
▪Leistungsaufgaben;
4) nach
Portmann (1991,
S. 488ff.) bestimmt von der ▪ Vorgabe
bzw. dem Kontext (Thema/Inhalt, ggf. Materialien, vorgegebener
Schreibzweck), den Rahmenbedingungen unter denen das Schreiben
stattfindet (Textstatus, didaktische Verwendung, äußerer Rahmen) und der sprachlich-textuellen
Akzentuierung (Funktion des Schreibens,
Textmuster, sprachliche
Gestaltung) - vgl.
Schreibprozess,
Schreibstrategie,
Schreibmotivation,
kompetenzorientierte Schreibaufgabe,
produktorientierte Schreibaufgabe,
prozedurenprofilierte Schreibaufgabe,
|
|
Schreibaufgabe, freie
vgl. Freie
Schreibaufgabe
|
|
Schreibaufgabe, kompetenzorientierte
vgl.
Kompetenzorientierte Schreibaufgabe
|
|
Schreibaufgabe, kontextgebundene
vgl.
Kontextgebundene Schreibaufgabe
|
|
Schreibaufgabe, produktorientierte
vgl.
Produktorientierte Schreibaufgaben
|
|
Schreibaufgabe, prozedurenprofilierte
vgl.
Prozedurenprofilierte Schreibaufgabe
|
|
Schreibaufgabe, prozessorientierte
vgl.
Prozessorientierte Schreibaufgaben
|
|
Schreibaufgabe, vorlagengebundene
vgl.
Vorlagengebundene Schreibaufgabe
|
|
Schreibblockade auch: Schreibhemmung;
▪
Schreibstörung; Zustand, in dem der
▪
Schreibprozess
zum Stillstand
kommt und dem Schreiber zunächst keine Problemlösung dafür zur Verfügung
steht - vgl. Schreibschwierigkeiten,
Schreibstörung,
Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibprozess,
Schreibkompetenz,
|
|
Schreibblockierter anerkennungsabhängiger Schreiber Bezeichnung für einen Typus von Schreiber bzw. Schreiberin, der beim
Formulieren des Textes im
▪
Schreibprozess in
▪
Schreibschwierigkeiten
gerät, weil er / sie ohne verfügbaren inneren oder äußeren Adressaten
beim Schreiben nicht vorankommen (▪
Der
nicht verfügbare Adressat); allein und auf sich gestellt
können er sich kaum durchringen, etwas zu formulieren;
vgl.
schreibblockierter
Frühstarter, schreibblockierter Spätstarter,
schreibblockierter Überkritischer,
schreibblockierter
Zusammenfasser,
Schreibschwierigkeiten,
Schreibstörung,
Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibprozess,
Schreibkompetenz,
|
|
Schreibblockierter Frühstarter Bezeichnung für einen Typus von Schreiber bzw. Schreiberin, der infolge des
frühzeitigen Startens des
▪
Schreibprozesses in
Schreibschwierigkeiten
bei der Bildung seines Schreibkonzepts gerät;
-
kann gewöhnlich
ohne Probleme schriftlich formulieren
-
ist nur solange
Lust zum Schreiben, solange ihm dabei die Formulierungen leicht
von der Hand gehen
-
überprüft und
überarbeitet, solange ihm immer wieder Neues einfällt, das Geschriebene
kaum
-
liest beim
Auftreten einer Störung seines Schreibflusses seinen Text oder einzelne
Passagen, um damit wieder auf neue Ideen zu kommen; ändert aber Mängel,
die ihm auffallen in der Regel nicht
-
bevorzugt auch
nach Feststellung von Mängeln das Weiterschreiben anstelle des
Überarbeitens
-
kann logische
Brüche, die in seinen Texten vergleichsweise häufig vorkommen nicht oder
erst sehr spät erkennen (vgl.
Keseling (2004)
nach
Girgensohn/Sennewald 2012,
S.47)
vgl.
Schreibblockierter anerkennungsabhängiger Schreiber,
schreibblockierter Spätstarter,
schreibblockierter Überkritischer,
schreibblockierter
Zusammenfasser,
Schreibschwierigkeiten,
Schreibstörung,
Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibprozess,
Schreibkompetenz,
|
|
Schreibblockierter Spätstarter Bezeichnung für einen Typus von Schreiber bzw. Schreiberin, der infolge des
späten Startens des
▪
Schreibprozesses in
▪
Schreibschwierigkeiten
gerät; überlegt, recherchiert und arbeitet sein
Material besonders gründlich durch, weiß aber meistens nicht so recht, wohin
ihn ihr Weg eigentlich führen soll; drei Varianten: a) Schreiber /
Schreiberin hat zwar ein Thema, aber keine Fragestellung; b) zu Beginn klare
Fragestellung wird immer mehr abgeändert mit der Folge, dass der entstehende
Text insgesamt zusammenhanglos erscheint und keinen roten Faden besitz; c)
unangemessene Schreibziele und ungeeignete Strategien werden verfolgt und /
oder mit nicht passenden Textmustern umgesetzt
-
kommt in der Regel nur sehr langsam voran
-
"verzettelt" sich in zahlreichen Gliederungen und
Konzepten
-
kann das Thema nicht eingrenzen und will möglichst
"alles" unterbringen (vgl.
Keseling (2004)
nach
Girgensohn/Sennewald 2012,
S.47)
vgl.
Schreibblockierter anerkennungsabhängiger Schreiber,
schreibblockierter
Frühstarter,
schreibblockierter Überkritischer,
schreibblockierter
Zusammenfasser,
Schreibschwierigkeiten,
Schreibstörung,
Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibprozess,
Schreibkompetenz,
|
|
Schreibblockierter Überkritischer Bezeichnung für einen Typus von Schreiber bzw. Schreiberin, der, weil er
beim Fehlen eines äußeren Adressaten für sein Schreiben seinen inneren
Adressaten zu einem überkritischen inneren Zensor über sein Schreiben macht, in
▪
Schreibschwierigkeiten
gerät;
-
fängt meistens erst spät mit dem Schreiben an
-
unterbricht sein Schreiben immer wieder mit Pausen
-
lässt keinen Schreibfluss aufkommen
-
vergleicht sich oft mit angeblich erfolgreicheren
Schreibern
-
überarbeitet seinen Text immer wieder beim Schreiben und hemmt
damit den eigenen Schreibfluss (▪
Texte überarbeiten)
-
hat im Kopf, was er schreiben will, findet aber
keine Formulierungen, die ihn zufriedenstellen
-
erlebt das Schreiben meistens als quälend und hat
daran keine Freude
vgl.
Schreibblockierter anerkennungsabhängiger Schreiber,
schreibblockierter Frühstarter,
schreibblockierter Spätstarter,
schreibblockierter Zusammenfasser,
Schreibschwierigkeiten,
Schreibstörung,
Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibprozess,
Schreibkompetenz,
|
|
Schreibblockierter Zusammenfasser Bezeichnung für einen Typus von Schreiber bzw. Schreiberin, der in
▪
Schreibschwierigkeiten
gerät, die beim Planen des Schreibprozesses
auftreten; häufig beim Zusammenfassen von Texten, in der Schule bei
sämtlichen Formen der Textwiedergabe (Inhaltswiedergabe,
Inhaltszusammenfassung) (▪
Operator
Zusammenfassen); Schreibtypus hat im Allgemeinen einen zu großen
Respekt vor dem Wortlaut des Textes, der zusammengefasst werden soll und
traut sich zu wenig beim Verstehen des wiederzugebenden Textes zu: daher
Tendenz zum Paraphrasieren
und zu ausführlichen Exzerpten.
-
nimmt den
Sinn des jeweils rezipierten Textes nicht zur Kenntnis
-
zerlegt den
Sinn des Textes in viele verschiedene "Einzelsinne"
-
verliert den
Sinn des rezipierten Textes damit aus den Augen (vgl.
Keseling (2004)
nach
Girgensohn/Sennewald 2012,
S.47f)
vgl.
Schreibblockierter anerkennungsabhängiger Schreiber,
schreibblockierter
Frühstarter, schreibblockierter Spätstarter,
schreibblockierter
Überkritischer, Schreibschwierigkeiten,
Schreibstörung,
Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibprozess,
Schreibkompetenz,
|
|
Schreibdidaktik
Didaktik, die begründet und beschreibt, wie Schreiben unterrichtet
werden soll, wie Schreibunterricht organisiert werden soll; - vgl.
empirische
Schreibdidaktik,
prozessorientierte Schreibdidaktik,
produktorientierte Schreibdidaktik,
|
|
Schreibdidaktik, empirische
vgl. Empirische
Schreibdidaktik, Schreibdidaktik,
|
|
Schreibdidaktik, literarische vgl.
Literarische
Schreibdidaktik
|
|
Schreibdidaktik, produktorientierte
vgl.
Produktorientierte Schreibdidaktik
|
|
Schreibdidaktik, prozessorientierte
vgl.
Prozessorientierte Schreibdidaktik
|
|
Schreibdiskussion auch:
Papier-Chat bzw.
Papier-Posting oder
Textforum; schreibdidaktische
Methode, bei der in der Großgruppe Kommentare, Hinweise und
Überarbeitungsvorschläge für einzelne Textentwürfe auf einem Plakat
platziert werden, die von dem Autor/der Autorin zur Textüberarbeitung
verwendet werden können (vgl. Fix 2006/2008,
S.177); - Textrevision,
schrittweises kooperatives
Schreiben, Textforum,
Papier-Chat,
Papier-Posting
|
|
Schreiben
1) allg. kognitive und psychomotorische Fähigkeit zur Verschriftlichung
von Sprache; 2) in der Schreibforschung / Schreibdidaktik: besondere
Sprachhandlung, "die im Kern auf die selbstständige Produktion von
kommunikativ angemessenen und inhaltlich bedeutungsvollen Texten
abzielt" (Bachmann
/ Becker-Mrotzek (2017), in:
Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik (2017),
Kindle-Version, S.25) – vgl.
akademisches
Schreiben,
aktivitätszerlegendes Schreiben,
argumentatives
Schreiben,
argumentierendes Schreiben,
assoziativ-expressives Schreiben, assoziatives
Schreiben, asynchrones
Schreiben, aus dem
Bauch schreiben,
aus dem Kopf
niederschreiben,
akademisches
Schreiben,
authentisches
Schreiben,
authentisch-gestaltendes Schreiben,
automatisches
Schreiben,
einen
Text zu einer Idee schreiben,
elaboriertes
Schreiben,
emotional-expressives Schreiben,
epistemisches
Schreiben,
epistemisch-heuristisches Schreiben,
erklärendes Schreiben,
erklärendes und argumentierendes Schreiben,
erörterndes Schreiben,
expressives Schreiben,
formulierendes
Schreiben, für sich
schreiben,
drauflosschreiben,
essayistisches
Schreiben, flüssiges Schreiben,
gemeinsames kooperatives Schreiben,
gestaltendes
Schreiben,
heuristisches
Schreiben,
in einem Zug
schreiben,
informierendes Schreiben,
intertextuelles
Schreiben,
kollaboratives
Schreiben,
kommentierendes Schreiben, kommunikatives
Schreiben,
konservierendes
Schreiben, konzeptionelles Schreiben,
konzipierendes
Schreiben,
kooperatives Schreiben,
kreatives Schreiben,
lernendes Schreiben,
literarisches
Schreiben, manuelles
Schreiben, materialgestütztes Schreiben,
nicht-zerlegendes Schreiben,
normgerechtes
Schreiben,
normorientiertes Schreiben
operatives Schreiben, performatives
Schreiben,
personal-kreatives Schreiben,
planendes Schreiben,
poetisches Schreiben,
problemlösendes
Schreiben,
produktorientiertes Schreiben,
produktzerlegendes Schreiben,
prozessorientiertes Schreiben,
reflektierendes
Schreiben,
reflektiertes
Schreiben, reflexives Schreiben,
regelgemäßes
Schreiben, Schreiben nach dem
Puzzle-Prinzip,
selbstreflexives Schreiben,
Schritt-für-Schritt-Schreiben,
schrittweises
kooperatives Schreiben,
synchrones Schreiben, synkretistisches Schreiben,
teilweise
kooperatives Schreiben,
telekooperatives
Schreiben,
textbezogenes
Schreiben,
textnormkonformes Schreiben,
textmusterkonformes Schreiben,
textmusterorientiertes Schreiben
texttransformierendes Schreiben,
Versionen schreiben,
transferierendes
Schreiben, zerlegendes Schreiben,
|
|
Schreiben, akademisches
– vgl. Akademisches
Schreiben
|
|
Schreiben, aktivitätszerlegendes vgl.
Aktivitätszerlegendes Schreiben
|
|
Schreiben, argumentatives vgl.
Argumentatives
Schreiben
|
|
Schreiben, argumentierendes
vgl.
Argumentierendes Schreiben,
|
|
Schreiben, assoziativ-expressives
vgl.
Assoziativ-expressives Schreiben
|
|
Schreiben, assoziatives vgl.
Assoziatives
Schreiben
|
|
Schreiben, asynchrones
vgl. Asynchrones
Schreiben
|
|
Schreiben, authentisches
vgl. Authentisches
Schreiben
|
|
Schreiben, authentisch-gestaltendes vgl.
Authentisch-getaltendes Schreiben
|
|
Schreiben, automatisches vgl.
Automatisches
Schreiben
|
|
Schreiben, elaboriertes
vgl. Elaboriertes
Schreiben
|
|
Schreiben, emotional-expressives
vgl.
Emotional-expressives Schreiben,
|
|
Schreiben, erklärendes
vgl. Erklärendes Schreiben
|
|
Schreiben, erklärendes und argumentierendes
vgl.
Erklärendes und argumentierendes Schreiben
|
|
Schreiben, epistemisches vgl.
Epistemisches
Schreiben
|
|
Schreiben, epistemisch-heuristisches vgl.
Epistemisch-heuristisches Schreiben
|
|
Schreiben, erörterndes vgl.
Erörterndes Schreiben
|
|
Schreiben, essayistisches vgl.
Essayistisches
Schreiben
|
|
Schreiben, expressives
vgl. Expressives Schreiben
|
|
Schreiben, formulierendes
vgl. Formulierendes
Schreiben
|
|
Schreiben, flüssiges vgl.
Flüssiges Schreiben
|
|
Schreiben, für sich
vgl. Für sich schreiben
|
|
Schreiben, gemeinsames kooperatives
vgl.
Gemeinsames kooperatives Schreiben
|
|
Schreiben, gestaltendes
vgl. Gestaltendes
Schreiben
|
|
Schreiben, heuristisches
vgl. Heuristisches
Schreiben
|
|
Schreiben, informierendes
vgl. Informierendes
Schreiben
|
|
Schreiben, intertextuelles
vgl.
Intertextuelles Schreiben
|
|
Schreiben, kognitionstransformierendes
vgl.
Kognitionstransformierendes Schreiben
|
|
Schreiben, kollaboratives vgl.
Kollaboratives
Schreiben
|
|
Schreiben, kommentierendes
vgl.
Kommentierendes Schreiben
|
|
Schreiben, kommunikatives vgl.
Kommunikatives
Schreiben
|
|
Schreiben, konservierendes
vgl.
Konservierendes Schreiben
|
|
Schreiben, konzeptionelles vgl.
Konzeptionelles Schreiben
|
|
Schreiben, konzipierendes
vgl. Konzipierendes
Schreiben
|
|
Schreiben, kooperatives vgl.
Kooperatives Schreiben
|
|
Schreiben, kreatives vgl.
Kreatives Schreiben
|
|
Schreiben, lernendes vgl.
Lernendes Schreiben
|
|
Schreiben, literarisches vgl.
Literarisches
Schreiben
|
|
Schreiben, manuelles
vgl. Manuelles Schreiben
|
|
Schreiben, materialgestütztes vgl.
Materialgestütztes Schreiben
|
|
Schreiben, nicht-zerlegendes vgl.
Nicht-zerlegendes Schreiben
|
|
Schreiben, normgerechtes
vgl. Normgerechtes
Schreiben
|
|
Schreiben, normorientiertes
vgl.
Normorientiertes Schreiben
|
|
Schreiben, operatives
vgl. Operatives
Schreiben
|
|
Schreiben, performatives vgl.
Performatives
Schreiben
|
|
Schreiben, personal-kreatives
vgl.
Personal-kreatives Schreiben
|
|
Schreiben, planendes vgl.
Planendes Schreiben
|
|
Schreiben, poetisches vgl.
Poetisches Schreiben
|
|
Schreiben, problemlösendes
vgl.
Problemlösendes Schreiben
|
|
Schreiben, produktorientiertes
vgl.
Produktorientiertes Schreiben
|
|
Schreiben, produktzerlegendes vgl.
Produktzerlegendes Schreiben
|
|
Schreiben, prozessorientiertes
vgl.
Prozessorientiertes Schreiben
|
|
Schreiben, reflektierendes
vgl.
Reflektierendes Schreiben
|
|
Schreiben, reflektiertes vgl.
Reflektiertes
Schreiben
|
|
Schreiben, reflexives vgl.
Reflexives Schreiben
|
|
Schreiben, regelgemäßes
vgl. Regelgemäßes
Schreiben
|
|
Schreiben, selbstreflexives
vgl. Selbstreflexives Schreiben
|
|
Schreiben, schrittweise kooperatives
vgl. Schrittweises
kooperatives Schreiben
|
|
Schreiben, synchrones
vgl. Synchrones Schreiben
|
|
Schreiben, synkretistisches vgl. Synkretistisches Schreiben
|
|
Schreiben, teilweise kooperatives vgl.
Teilweise
kooperatives Schreiben
|
|
Schreiben, telekooperatives
vgl.
Telekooperatives Schreiben
|
|
Schreiben, textbezogenes vgl.
Textbezogenes
Schreiben
|
|
Schreiben, textmusterkonformes
vgl.
Textmusterkonformes Schreiben
|
|
Schreiben, textmusterorientiertes
vgl.
Textmusterorientiertes Schreiben
|
|
Schreiben, textnormkonformes
vgl. Textnormkonformes Schreiben
|
|
Schreiben, texttransformierendes vgl.
Texttransformierendes Schreiben
|
|
Schreiben, transferierendes
vgl.
Transferierendes Schreiben
|
|
Schreiben, zerlegendes vgl.
Zerlegendes Schreiben
|
|
Schreiben in einem
Zug vgl. Nicht-zerlegendes Schreiben
|
|
Schreiben nach dem Puzzle-Prinzip
▪
Schreibstrategie, die das
Schreibprodukt nach dem Prinzip eines Textpuzzles zusammensetzt; zerlegt
das Textprodukt in noch mehr Teile als dies das ▪
Schreiben von Textteilen
tut; synkretistische Vorgehensweise wie beim ▪
Working by Chaos,
die eine Vielzahl
unterschiedlicher Schreibstrategien verwendet und miteinander
vermengt; oftmals Verfassen etlicher kleiner Texte, mit denen der
Schreibgegenstand ohne das Vorhandensein eines Generalthemas erkundet
werden soll; Probleme: Kohärenzprobleme beim Zusammenfügen der Teile
häufig (vgl.
Ortner 2000,
S.539) - vgl. Schreibstrategie,
|
|
Schreibentwicklung
1)
nach
Fix (2006/2008,
S.50) das
Schreiben, das sich an den Schriftsprachenerwerb
(Erstlesen und Erstschreiben) anschließt; 2) bei
Bereiter (1980)
▪
Integrationsmodell zur
Schreibentwicklung - vgl. Schreibkompetenz,
Schreibexperte,
Schreibprozess,
|
|
Schreibexperte "Denkfigur" (Portmann 1966,
S.158f.) der Schreibforschung und Schreibdidaktik, die von einem
höchsten Stadium der Schreibentwicklung ausgeht, in dem sich der
Textproduzent mit seinem ganzen Schreibverhalten, sämtliche Phasen des
▪
Schreibprozesses
reflektierend kontrolliert, sich sämtliche Bedingungen des
Schreibens in einer optimalen Weise zunutze macht und in allen
Bereichen über eine umfassende ▪
Schreibkompetenz
( ▪
Zielsetzungskompetenz,
▪
inhaltliche Kompetenz,
▪
Strukturierungskompetenz,
▪
Formulierungskompetenz)
verfügt, die das jeweilige Schreibverhalten in Planungs-, Formulierungs- und
Überarbeitungshandlungen den jeweiligen Schreibfunktionen und
Schreibzielen
anzupassen versteht; im ▪
Integrationsmodell zur
Schreibentwicklung (Bereiter (1980) Stadium
des epistemischen bzw.
epistemisch-heuristischen Schreibens; Ggs. Schreibanfänger,
Schreibnovize; - vgl.
epistemisches
Schreiben, Schreibkompetenz,
|
|
Schreibfehler
1) allg.: Fehler, die man beim Schreiben
macht; 2) in der Schule: bei der Korrektur von Schreibprodukten
Bez. für Verstöße gegen die Rechtschreibung (manchmal auch zusammen mit
Zeichensetzungsfehlern, R, Z) im Gegensatz zu Sprachfehlern (Verstöße
gegen die Grammatik, Spr), inhaltlichen Fehlern (I) und Schwächen im
sprachlichen Ausdruck (A) - vgl. Schreiben
|
|
Schreibformen
Aufgaben, die schreibend gelöst werden, im herkömmlichen Sinne textliche
Gestalt annehmen
|
|
Schreibformen, betriebliche vgl.
Betriebliche
Schreibformen
|
|
Schreibformen, berufliche vgl.
Berufliche
Schreibformen
|
|
Schreibformen, schulische Vgl.
Schulische Schreibformen
|
|
Schreibfunktionen
1) in der Schreibforschung allgemeine Bezeichnung für die
(kommunikativen) Ziele, die jemand beim Schreiben eines Textes verfolgt; die
unterschiedlichen Schreibfunktionen leiten den ▪
Schreibprozess
an
bestimmten Stellen mehr, an anderen Stellen weniger an und spielen
eine wesentliche bei der Überarbeitung von Texten (Textrevision)
und stellen einen wichtigen Maßstab für Formulierungsentscheidungen dar; 2) nach
Ossner (1995)
fünf verschiedene Schreibfunktionen in drei Bereichen: a) psychisch: Für
sich schreiben; b) sozial: Für andere Schreiben; an andere Schreiben; c)
kognitiv: Schreiben zur Gedächtnisentlastung; Schreiben, um Erkenntnisse zu
gewinnen; 3) Fix
(2006/2008) vereinfacht das Modell auf zwei Bereiche: a) kommunikatives
Schreiben: Schreiben für andere; Schreiben an andere b) Personales und
heuristisches Schreiben: Schreiben für
sich selbst; 4)
Ludwig (1980) unterscheidet 9 verschiedene ▪
Schreibfunktionen:
expressives Schreiben,
formulierendes
Schreiben,
heuristisches Schreiben,
kommunikatives
Schreiben,
konservierendes Schreiben,
konzipierendes
Schreiben,
operatives Schreiben,
selbstreflexives Schreiben,
transferierendes
Schreiben, - vgl. Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibprozess,
kommunikatives
Schreiben, Schreibkompetenz,
Ludwig (1980):
expressives Schreiben,
formulierendes
Schreiben,
heuristisches Schreiben,
kommunikatives
Schreiben,
konservierendes Schreiben,
konzipierendes
Schreiben,
operatives Schreiben,
selbstreflexives Schreiben,
transferierendes
Schreiben,
|
|
Schreibhemmung vgl. Schreibblockade
|
|
Schreibkompetenz Nach
Fix (2008, S.33)
kann unter Schreibkompetenz die Fähigkeit verstanden werden, pragmatisches
Wissen, inhaltliches (Welt- und bereichsspezifisches) Wissen,
Textmusterwissen,
Sprachwissen in einem ▪
Schreibprozess
so anzuwenden, dass das Produkt den Anforderungen (selbst- und
fremdbestimmter) Schreibfunktionen (z. B. Anleiten, Erklären,
Unterhalten ...) gerecht wird; Teilkompetenzen dieser allgemeinen
Schreibkompetenz sind ▪
Zielsetzungskompetenz,
▪ inhaltliche Kompetenz,
▪ Strukturierungskompetenz
und ▪ Formulierungskompetenz
- vgl. Zielsetzungskompetenz,
inhaltliche
Kompetenz, Strukturierungskompetenz,
Formulierungskompetenz,
Schreibverhalten,
Schreibexperte,
Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibprozess,
kommunikatives
Schreiben, Schreibverhalten,
|
|
Schreibkonferenz ursprgl. von
Donald H. Graves
(1930-2010)
(1983) entwickeltes Konzept (writing conference), dann von
Gudrun
Spitta (1992) für die Grundschule modifiziert;
schrittweises
kooperatives Schreiben, bei dem die individuelle
Textproduktion durch das Peer-Feedback in den unterschiedlichen Phasen des
Schreibprozess unterstützt wird; jedes
Mitglied der Schreibkonferenz-Gruppe hat dabei in persönlichen
Schreibkonferenzen Gelegenheit, seine Textentwürfe den anderen
Teammitgliedern vorzustellen und deren aus einer authentischen
Leserrolle gegebenen Kommentare und Hinweise zur weiteren
Textentwicklung in seine
▪
Textüberarbeitung (Textrevision)
einfließen zu lassen; der Perspektivenwechsel von
▪
Feedbacknehmer
hin zum ▪
Feedbackgeber
in den persönlichen Schreibkonferenzen der anderen
Teammitglieder macht das Verfahren für die individuelle
Schreibentwicklung besonders wertvoll. - vgl.
kooperatives
Schreiben, schrittweise kooperatives Schreiben,
Lehrer-Schüler-Schreibkonferenz,
Autoreninterview
|
|
Schreibkonzept 1) allg.: Plan, in dem Schreiber
unter anderem festlegen, was ihr Text ungefähr enthalten soll
und welche Aktivitäten dabei voraussichtlich auszuführen sind;
Vorstellungen über die Gesamtgestalt des Textes 2) Konsistente und kohärente Gesamtheit der Überlegungen (kognitive
Strategien) und Verhaltensweisen, die beim Schreiben zusammenkommen
müssen, damit ein Schreibprozess zu Ende geführt werden kann; kommt
es zu Problemen bei der Konzeptbildung, z. B. durch zu frühzeitiges
Starten des ▪ Schreibprozesses, kann es zu
▪ Schreibstörungen und Schreibblockaden kommen - vgl.
Vorabplanung,
Vorabkonzeptbildung,
Vorabplaner,
Im-Nachhinein-Planer,
Im-Nachhinein-Planung,
Schreibschwierigkeiten,
Schreibstörung,
schreibblockierter
Frühstarter, Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibprozess,
Schreibkompetenz,
Konzept,
Konzeptionelle Deutungsmuster,
Konzeptionelle
Revision,
Konzeptionelles
Schreiben,
Konzeptionelles
Wissen
|
|
Schreibmotivation
1) allg. Bez. für die Motivation, die ein Schreiber /
eine Schreiberin hat, um einen Schreibprozess aufzunehmen, ihn
auf ein Schreibziel hin auszurichten und zu organisieren und den
Schreibprozess so lange fortzuführen, bis er zu einem Ergebnis,
ggf. in Form eines bestimmten Schreibprodukts, kommt; 2)
Faktoren, die die Schreibmotivation in der Schule fördern sind
u. a. a) alters-, entwicklungsgerechte Schreibaufgaben, die an
das Weltwissen und
Spezialwissen (Fachwissen),
an den Erfahrungen und Vorstellungen von Kindern und
Jugendlichen anknüpfen; b) sinnvolles Schreiben, das auf eine
Problemlösung zielt; c) Schreibaufgaben, die eine Herausforderung
ohne Über- oder Unterforderung darstellen; d) Schreibaufgaben,
die das anzustrebende Schreibziel
klar und verständlich angeben; e) Informationen über Intentionen,
Ziele und Adressaten, an den sich der geschriebene Text richtet;
f) ein positives Schreibklima - vgl.
Motivation,
extrinsische
Motivation,
intrinsische
Motivation
|
|
Schreibplan - vgl. Schreibstrategie,
Schreibprozess,
planendes Schreiben, Schreibverhalten,
|
|
Schreibportfolio - vgl.
Portfolio,
reflexives
Schreiben,
|
|
Schreibprozeduren
in der textprozedurenorientierten Schreibdidaktik von Helmuth
Feilke (u. a.
2014) neben den ▪
Textprozeduren, die "sich auf den Text und dessen
Komposition (beziehen)" und mit den kommunikativ-sprachlichen
Handlungskomponenten des zu schreibenden Textes (z. B.
Einleitung, Gliederung, Argumentation etc.)" (Feilke
2014, S. 20) befassen, eine der beiden
literalen
Prozeduren, die beim Schreiben angewendet werden;
routinisierte Vorgehensweisen bzw. ▪
Schreibstrategien
beim Schreiben an sich (z. B. ▪
Versionen schreiben,
▪
Schritt für Schritt schreiben
usw.); unter kognitiver Perspektive auch Aspekte, die sich auf
die
▪
Lesesituation, die ▪
Leseweisen (Lesetechniken)
(▪ Lesetechzniken (Auswahl),
▪ Komplexe Lese- und Rezeptionsstrategien) beziehen
können; – vgl.
literale Prozeduren,
literale Routine, Literalität,
literale Schriftkompetenz,
literale Textkompetenz, literale Produktionskompetenz,
literale
Rezeptionskompetenz,
Formulierungsroutine,
Routineausdrücke, Schreibstrategie,
Textprozeduren,
|
|
Schreibprozess Komplexes Zusammenwirken unterschiedlicher Schreibhandlungen bei der
Textproduktion; vollzieht sich nach
Flower
und Hayes (1980) in mindestens in drei Phasen: Planen (planning) - Formulieren (translating)
- Überarbeiten (reviewing) ("Vorbereiten - Rohfassung
schreiben - Überarbeiten", Kruse/Ruhmann 2006, S.23); beim Schreiben muss der Schreiber seine(n)
Adressaten, sein Schreibziel und die beim Schreiben einzuhaltenden
Normen und zugleich den ganzen Schreibprozess im Blick haben (monitoring)
- vgl. Schreibstrategie,
Schreibplan,
Schreibentwicklung,
Schreibkonzept,
|
|
Schreibprozess, flowgesteuerter
vgl.
Flowgesteuerter Schreibprozess
|
|
Schreibprozessmodell von Hayes und Flower (1980)
Prozessmodell des Schreibens, welches das Schreiben als ein
Handeln auffasst, das auf eine Problemlösung hinzielt; Schreiben
findet in einem bestimmten
Aufgabenumfeld (task
environment) statt, das die ▪
Schreibaufgabe
(writing
assignment) und den im ▪
Schreibprozess
schon entstandenen Text(entwurf) (text
so far produced), der sich im Verlauf des Schreibens ständig
ändert, umfasst; Schreibaufgabe (writing
assignment) enthält Informationen über das
Thema (topic),
die Adressaten (audience,
Adressatenbezug)
und gibt Impulse zur Aufnahme des Schreibens (Schreibanlass) (motivation);
das Aufgabenumfeld bestimmt das
Schreibziel; Bewältigung der Schreibaufgabe in drei Phasen:
Planungsphase (planning), Formulierungsphase (translating) und
Überarbeitungsphase (reviewing); für das problemlösende
Schreiben greifen die Textproduzenten fortwährend auf ihre
sprachlichen und kognitiven Ressourcen zurück: sie a)
aktivieren aus ihrem
Langzeitgedächtnis (long term memory) ihr Wissen zum Thema (knowledge
of topic,
thematisches Wissen), b) nutzen ihr Wissen über den / die
Adressaten (knowledge
of audience) c) greifen auf ihr Wissen über die mit der
Schreibaufgabe verbundenen
Textmuster (stored
writing plans) zu; Planungsphase umfasst drei
Teilprozesse: a) Generieren von Ideen (generating): Sammeln von
Ideen für das Schreiben sowie deren Prüfung und Bewertung b)
Strukturieren des Materials (organizing) c) Setzen von konkreten
Schreibzielen (goal setting); in der Formulierungsphase (translating)
werden die Ideen versprachlicht und ausformuliert; in der
Überarbeitungsphase wird der beim Schreiben entstehende Text
gelesen (reading) und, wenn gewünscht, revidiert (editing); die
in dieser Phase vorgenommenen Überarbeitungen müssen aber nicht
immer "auf dem Papier" erfolgen, sondern können unter Umständen
auch schon im Kopf vor dem Niederschreiben als sog.
Prätextrevisionen
vollzogen werden; Formulieren und Revidieren erfolgen
rekursiv,
"das heißt, dass jede Formulierung überarbeitet und zu einer neuen
Formulierung wird, die auch wieder überarbeitet werden kann." (Mertz-Grötsch
2010, S.54); während des gesamten Schreibprozess steuert und
überwacht der Schreiber als Monitor aus einer gewissen
Distanz seinen Text und sieht ihn aus der Sicht eines Lesers (monitoring),
um seinen Text im Hinblick auf Schreibziele und Adressatenbezug
zu kontrollieren; zugleich steuert er so, wann die Phasen
gewechselt, ggf. auch noch einmal durchgeführt werden sollen -
vgl.
Prozessmodelle des Schreibens,
Schreibprozess
|
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Schreibschwierigkeiten Bez. für nicht so schwerwiegende, aber dennoch behindernde Probleme
beim Schreiben und im ▪
Schreibprozess,
die sich (noch) nicht als Schreibblockaden auswirken; oftmals auch synonym mit dem Begriff
▪
Schreibstörungen - vgl.
Schreibstörung,
Schreibblockade
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Schreibstörung 1) allg. Schwierigkeit, die
jemand beim Schreiben hat und die sein Schreiben beeinträchtigt;
2) in der Neuropsychologie auch
Agraphie: Bez. für eine
nach (»ICD-10,
»ICD-10
online (WHO-Version 2016) als Krankheit oder
Gesundheitsbeeinträchtigung diagnostizierbare Unfähigkeit,
Wörter und Texte zu schreiben, obwohl man dies, rein motorisch
betrachtet, könnte, 3. in der Schreibdidaktik:
Schwierigkeiten, Probleme und Blockaden, die bei der Aufnahme,
der Fortführung oder der Beendigung eines Schreibprozesses
auftreten können; mitunter auch für die schwerwiegendste Form
von Schreibschwierigkeiten verwendet; - vgl. Schreibschwierigkeiten, Schreibblockade,
Agraphie
|
|
Schreibstrategie "Vorgehenspläne beim Schreiben" (Mrotzek/Böttcher
2011, S. 30), mit denen Schreiber eine bestimmte Schreibaufgabe
bewältigen wollen; 1) nach
Bereiter/Scarmalia (1987) werden zwei Schreibstrategien
unterschieden: knowledge telling und
knowledge
transforming; a) knowledge telling
erschöpft sich in einem an den assoziativen Strukturen der
Gedächtnisinhalte orientieren ohne weiteren Planungsaufwand
organisierten Schreiben; b) knowledge transforming konstruiert beim Schreiben auf der
Grundlage der dauernden Reflexion des eigenen Schreibprozesses neues
Wissen; 2) Molitor-Lübbert (1985-2002) unterscheidet drei verschiedene
Schreibtypen, die jeweils einer unterschiedlichen Schreibstrategie
folgen: a) Bottom-up-Schreiber
folgen einer textgeleiteten Strategie;
dabei werden die Teilprozesse und
Teilhandlungen beim Schreiben so aufeinander bezogen, dass die
eigentliche Materialstrukturierung erst beim Formulieren selbst
stattfindet; b) Die selteneren Top-down-Schreiber
folgen einer
schemageleiteten Strategie; das bedeutet, dass der Schreiber ziemlich genau
weiß, wie der Text, den er schreiben will, inhaltlich, sprachlich und
kommunikativ gestaltet werden muss; zudem verfügt er über das dafür nötige
Textmusterwissen
und weiß auch, wie er dies bei der Textproduktion umsetzen will. c)
Mischtypen gehen je je nach Wissen, Schreiberfahrungen
und Aufgabenstellung im Ganzen oder auch nur bei einzelnen
Textteilen entweder im
Bottom-up- oder im im
Top-down-Verfahren
vor;. 3. Ortner (2000,
S.346ff.) unterscheidet zwei grundlegende Strategien:
Schreiben in
einem Zug" (nicht-zerlegendes Schreiben") und
zerlegendes
Schreiben (aktivitätszerlegend,
produktzerlegend) - vgl.
Schreibentwicklung,
Schreibkompetenz,
Schreibprozess,
Schreibexperte,
Schreiben in einem Zug,
Einen-Text-zu-einer-Idee-Schreiben,
Aus-dem-Kopf-Niederschreiben,
Versionen-Schreiben,
Versionen-Redigieren,
Schritt-für-Schritt-Schreiben,
planendes
Schreiben,
|
|
Schreibverhalten nach
Portmann (1966,
S.161) Bezeichnung für die Gesamtheit von Einstellungen und
Handlungen, die als Antwort auf spezifische Anforderungen von einem
Textproduzenten beim Schreiben gezeigt werden; Ergebnis (Resultante)
einer ganzen Anzahl verschiedener miteinander interagierender
Teilkompetenzen - vgl. Schreibentwicklung,
Schreibkompetenz,
Schreibprozess,
Schreibplan,
|
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Schreibziel derzeit nur Platzhalter! - vgl.
Schreibaufgabe,
Schreibstrategie,
Schreibkompetenz,
Schreibprozess
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Schreibzirkel schreibdidaktische Methode, die beim individuellen oder auch
schrittweise
kooperativen Schreiben eingesetzt werden kann und sich auf die
didaktischen Prinzipien und organisatorischen Strukturen des
Lernzirkels stützt - vgl. Lernzirkel,
schrittweise
kooperatives Schreiben.
|
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Schrift
Bez. für eine Schrift Form des grafischen Ausdrucks von Sprache;
benötigt einen Beschreibstoff und eine die Schreibaktivität ausführende
Hand (schreiben, meißeln, malen, über Sprachsteuerung funktionierendes
Schreiben); wird mit den Augen beim Lesen oder durch Ertasten rezipiert
rezipiert; endliche und konventionell begrenzte Anzahl von
Schriftzeichen (Schriftinventar), dessen Gestalt auf gesellschaftlicher
bzw. kultureller Konvention beruht; ermöglicht eine zeitlich und
räumlich nahezu unbegrenzte Speicherung und Konservierung
sprachlich-textueller Schreibprodukte und ihren Transport;
Kommunikationsmedium in der zerdehnten Kommunikation, bei der Sender und
Empfänger einer Mitteilung zeitlich und räumlich getrennt sind; in
literalen Gesellschaften das dominante Medium der Kommunikation; je nach
dominanter Bezugsebene im jeweiligen Sprachsystem unterscheidet man
verschiedene Schrifttypen - vgl.
Schriftlichkeit,
Literalität,
literale
Schriftkompetenz,
literale Kompetenzen,
zerdehnte
Kommunikation, Schrifttypen,
|
|
Schriftart
auch: Schrifttyp; 1) in der ▪
Typographie Element der ▪
Schriftgestaltung; zahlreiche
Varianten: Handschrift, Maschinenschrift; 2. in der
Schreibforschung: prototypische Variante eines bestimmten Schrifttyps
- vgl. Schrift,
Schrifttypen,
|
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Schrift, alphabetische
vgl. Alphabetische
Schrift
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Schriftführer vgl.
Protokollant
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Schriftkompetenz
auch: Literale
Schriftkompetenz; Kompetenz, die zu den
literalen Kompetenzen
zählt; sorgt im Zusammenspiel mit der
literalen Produktionskompetenz und
der literalen Rezeptionskompetenz dafür, dass man mit Buchstaben,
Wörtern und Sätzen Schrift schreiben kann (Schriftproduktion) und auf diesselbe Weise Schrift lesen kann (Schriftrezeption) (vgl.
Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik (2017) Kindle-Version,
S. 28) - vgl. literale
Kompetenzen,
literale Produktionskompetenz,
literale
Rezeptionskompetenz, Schreiben,
|
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Schriftkompetenzen, literale
vgl. Literale
Schriftkompetenz, Schriftkompetenz,
|
|
Schriftlichkeit vgl. Literalität
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»Schriftlinguistik
auch: Grapholinguistik; linguistische
Teildisziplin, welche die geschriebene Sprachform analysiert und
konsistent beschreibt; in ihr vereinigen sich unterschiedliche
Forschungstraditionen, die sich auf ihre jeweils eigene Art und Weise mit
Schrift, Schriftsystemen und der
Bedeutung der Schrift für den Menschen beschäftigen - vgl. Linguistik,
|
|
Schriftproduktion
in der Schreibforschung: Bez. für die auf der
literalen Produktions- und der
(literalen)
Schriftkompetenz beruhende Fähigkeit, die man braucht, um eine Folge
von grafischen Zeichen mit sprachlicher Bedeutung zu produzieren;
Voraussetzungen: orthographische Fähigkeiten und bestimmte motorische
Fähigkeiten (vgl.
Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik (2017) Kindle-Version,
S.28) - vgl. literale Kompetenzen,
Schriftrezeption,
Textproduktion,
Textrezeption,
|
|
Schriftsteller/-in
auch: Autor/-in,
Verfasser/-in,
Dichter/-in; oft im Unterschied
zum qualitativ höher bewerteten Dichter und seiner Werke (Dichtung) Bez.
für jeden Verfasser literarischer Texte; heute allerdings meist ohne
Abstufung synonym damit verwendet, um den idealisierten Begriff des
Dichters/der Dichterin zu vermeiden - vgl.
Autor/-in,
Verfasser/-in,
Dichter/-in
|
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Schriftrezeption
in der Schreibforschung:
Bez. für die auf der
literalen
Rezeptionskompetenz und der
(literalen)
Schriftkompetenz beruhende Fähigkeit, die man braucht, um eine Folge von grafischen
Zeichen sprachlich zu interpretieren. (vgl.
Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik (2017) Kindle-Version,
S.28) - vgl. literale Kompetenzen,
Schriftproduktion,
Textproduktion,
Textrezeption,
|
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Schrifttyp, logographischer
vgl.
Logographischer Schrifttyp
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Schrifttyp, phonographischer
vgl. Phonographischer Schrifttyp
|
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Schrifttypen
1) auch Schriftart; in der ▪
Typographie Element der ▪
Schriftgestaltung 2)
in der Schreibforschung: Bez. für die Zuordnung der dominanten
Bezugsebene eines Schriftsystems einer Sprache bei einer Schrift; zwei
grundlegende Typen: a) alphabetische Schrifttypen beziehen sich auf die
phonologische Ebene (phonographischer
Schrifttyp) b) nicht-alphabetische Schrifttypen, insbesondere die
logographischen Schrifttypen, beziehen sich sprachlich auf das Lexikon
und orientieren sich an Begriffen - vgl. Schrift,
Lautschrift,
Buchstabenschrift,
phonographischer
Schrifttyp,
alphabetische Schrift,
|
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Schritt-für-Schritt-Schreiben
Ähnlich wie bei der ▪
Schreibstrategie des
planenden Schreibens, aber sehr klar auf die Organisation des
Schreibens in voneinander abgetrennten Phasen fokussiert, zerlegt das Schritt-für-Schritt-Schreiben den Schreibprozess in einer geordneten
Abfolge von Arbeitsschritten, die nacheinander, d. h. schrittweise
abgearbeitet werden. - vgl. Schreibstrategie,
Dabei kann, wie Ortner (2000, S.484ff.) ausführt, der Schreibprozess
-
zweischrittig in die Phasen Planung und Ausführung oder
-
mehrschrittig in Stoffsammlung, Stoffordnung, Arbeitsgliederung,
Konzepte etc.
aufgeteilt sein.
|
|
Schrittraffung Erzähltechnisches Mittel zur
Zeitgestaltung; Form der
sukzessiven Raffung
mit relativ geringer Raffungsintensität; Aufreihung von Vorgängen und
Gegebenheiten in Richtung der erzählten Zeit und zwar so, dass dem
Geschehen mehr oder weniger kontinuierlich unter Annäherung an
zeitdeckendes
Erzählen gefolgt wird; (vgl.
Lämmert
1955, S.83) - vgl.
durative
Raffung,
iterative
Raffung, Sprungraffung,
sukzessiven
Raffung,
Zeitgestaltung,
Zeitraffung
|
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Schrittweises kooperatives Schreiben auch:
teilweise
kooperatives Schreiben; von
Becker-Mrotzeck/Böttcher (2006/2011, S.42) in Übersetzung des
englischen Terminus Interactive writing verwendete Bezeichnung für eine
besonders schulrelevante Form des kooperativen Schreibens; während der
Textproduktion interagiert der Schreiber mit anderen Personen (Lehrkräften,
Schülern), um seine jeweiligen Textentwürfe in den unterschiedlichen
Phasen/Stadien des Schreibprozesses zur weiteren Überarbeitung kommentieren
und beurteilen zu lassen; - vgl.
kooperatives Schreiben,
gemeinsames kooperatives Schreiben, Schreibkonferenz,
Autoreninterview,
Schreibzirkel,
Reihumtext,
Reißverschlusstext
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Schulische
Erzähltextanalyse
Didaktische Zusammenstellung von ▪
Strukturbegriffen zur Erzähltextanalyse (Kategorien, Kriterien) mit
denen erzähltechnische Strukturen von
Erzähltexten (epische,
narrative Texte)
untersucht werden können; ihre Beschreibungselemente sind wichtige
Voraussetzungen der ▪
Interpretation von Erzähltexten; – vgl.
Erzähltextanalyse,
Textinterpretation (Erzähltext),
Textinterpretation
|
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Schulische
Schreibformen 1) Schreibaufgaben, die im Deutschunterricht gestellt werden und die
von den Schülerinnen und Schülern gelöst werden sollen (Aufsatz);
2) didaktisierte, mehr oder weniger streng normierte
▪
globale Textmuster,
die auf bestimmten Sprach- bzw. Texthandlungen beruhen
a)
▪
Erzählen
als Erlebnis- oder
Fantasieerzählung;
b) ▪
Berichten als
Erlebnis- oder
Vorgangsbericht; c) Schildern als Erlebnis-, Vorgangs- oder
Personenschilderung;
d) ▪
Beschreiben
als
Gegenstands-,
Vorgangs- oder
Personenbeschreibung;
e)
Charakterisieren
als Personen- oder
literarische Charakteristik;
f) ▪
Erörtern
als ▪ freie Problem-
und Sacherörterung (freie/textungebundene Erörterung) oder
▪ Texterörterung;
g) ▪
Inhalt
von Texten zusammenfassen bzw. wiedergeben als
▪
strukturierte
(auch: strukturierende) Textwiedergabe oder
▪
(referierende)
Inhaltsangabe; h) ▪
Interpretieren als
"Interpretationsaufsatz" in Form der ▪
textbegleitenden und ▪
aspektorientierten Interpretation, der ▪
von
Kernthesen ausgehenden Interpretation, der ▪
vergleichenden und der ▪
gestaltenden Interpretation
(Textinterpretation,
literarischer Aufsatzoder
produktive Textarbeit/
literarisches Rollenspiel, usw.
3) Schreib- bzw. Textformbegriff betont die meistens didaktischen
Überlegungen folgende
Prägung bestimmter gebräuchlicher Textmuster für Lehr- und Lernzwecke
in der Schule und anderen Bildungsinstitutionen; Ggs. Begriff des
Textmusters, der vor allem
"die Konventionalität von Texten (z.B. Argumentation mit ihren
verschiedenen Varianten)" (
Steinhoff/Grabowski/Becker-Mrotzek (2017, S13f.) betont. – vgl.
Textmuster,
Textprozeduren,
literale Routinen,
literale Prozeduren,
|
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Schulische Textinterpretation
vgl.
Textinterpretation (Schule)
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Schulische Textinterpretation (Erzähltext)
▪ schulische Schreibform
mit Schreibaufgaben zur Analyse und
Interpretation von Erzähltexten
(epische, narrative Texte), die a) mit
unterschiedlichen übergeordneten ▪
Operatoren zum ▪
Analysieren
und/oder Interpretieren (▪
interpretieren, ▪
analysieren) versehen sein können oder b) als allgemeine
Schreibaufgabe (literarischer Aufsatz)
gewöhnlich die Interpretation auf der Grundlage der
hermeneutischen
Methode und
werkimmanenten Interpretation fordern; Voraussetzung:
schulische Erzähltextanalyse
– vgl. schulische
Erzähltextanalyse,
Textinterpretation (Schule),
schulische
Schreibformen
|
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Schüttelreim Sonderform des Doppelreims; die am Reim beteiligten Wörter tauschen ihre
Anfangskonsonanten oder auch Silben miteinander aus; dadurch entsteht eine
neue sinnvolle Wortfolge - vgl.
Reim
Beispiel: In Reimes Hut Geheimes ruht
|
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Schutz-Überkreuzung Geste in der nonverbalen Kommunikation; mit dieser Geste reagieren viele
Menschen dann, wenn sie ein Gebiet betreten, mit dem sie nicht vertraut
sind. Man kreuzt in einem solchen Fall auf irgendeine Art vor seinem
Körper einen Arm. vgl.
Geste,
nonverbale Kommunikation,
Körpersprache
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Schwammwörter
Bezeichnung für Wörter, die ihre jeweils konkrete Bedeutung erst
über den Kontext erhalten, in dem sie verwendet werden; als lexikalische
Einheit im Sprachsystem sind solche Wörter wie z. B. die Verben
machen und tun oder Nomen wie Ding, Sache oder
Zeug sind sie semantisch so unbestimmt, dass sie zur Bezeichnung
verschiedener Objekte verwendet werden können, weil sie gewissermaßen
die Bedeutungen vieler verschiedener Wörter schwammartig in sich
aufgesogen haben (vgl.
Riesel 1970, S.88-102); sie kommen verbreitet im ▪
Funktionalstil der Alltagskommunikation vor und stehen dort für ▪
Einfachheit
(vgl (Hoffmann 2017,
S.384) – vgl. Funktionalstil,
|
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Schwanken des Erzählerbildes
von Wolf Schmid (2005,
S.74) in seiner Narratologie verwendeter Begriff, der den Wechsel der
Erzählerposition im Zuge eines erzählenden Textes bezeichnet, da der
diegetische Status des Erzählers, auch wenn er in vielen Fällen
klar zu sein scheint, nicht immer für einen ganzen Text auf eine einzige
Erzählerposition festgelegt ist; so besteht beim
heterodiegetischen Erzählen grundsätzlich immer die
Möglichkeit, dass es sich zum
homodiegetischen Erzählen wandelt; aus diesem Grund kann die Feststellung einer den ganzen Text kennzeichnenden
Heterodiegese,
bei der der Erzähler nur außerhalb des erzählten Geschehens auf der
Ebene des Erzählens fungiert, erst am Ende einer den ganzen Text
umfassenden Analyse stehen; einzelne Textelemente bzw. Auszüge aus einem umfangreicheren Erzähltext
reichen nicht dazu aus, durchgehend heterodiegetisches Erzählen
zu postulieren. - vgl. Standort des
Erzählers,
Außenperspektive,
Innenperspektive,
heterodiegetisches Erzählen,
homodiegetisches Erzählen,
Beispiel: ▪
Wechsel der Erzählerposition in Wladimir Nabokovs Erzählung "Träger
Rauch" (dt. 1935)
|
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Screen sharing
auch: Bildschirmübertragung, Desktop-Sharing; Bez. für die Übertragung
des Bidlschirminhaltes eines Computers an einen oder mehrere andere, so
dass die an dieser Kommunikation beteiligten in einem Computerfenster
alle dasselbe sehen können; dadurch entsteht beim Empfänger des
übertragenen Bildschirms der Eindruck als säße er selbst an dem Computer
des Senders ohne diesen im Bereich des Bildschirminhaltes selbst steuern
zu können (Ggs. Application sharing) ; - vgl.
telekooperatives
Lernen,
telekooperatives Schreiben
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|
script
in der Kognitionspsychologie Bez. für ein sehr komplexes
Schema, in dem
allgemeines Wissen
über die Folgen von Handlungen und Ereignissen in genau definierten
Situationen einschl. dem Wissen über Gegenstände, Personen und sozialen
Rollen in einem bestimmten Setting im Gedächtnis
gespeichert sind (vgl.
Ballstaedt et al. 1981, S.28); oft nicht klar abgrenzbar zum
Schemabegriff; – vgl. Schema, frame,
|
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Schwerpunktthema 1. allgemeine Bezeichnung für das Festlegen eines bestimmten
thematischen Kernbereichs; 2. Sternchenthema
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Segment in der Sprachwissenschaft Bezeichnung für die zeitlich begrenzte
sequenzielle Einheit lautsprachlicher Äußerungen (z. B. Laut, Silbe,
Phon); Ggs. supragmentale Merkmale - vgl.
Gesprächsanalyse,
Segmentierung,
suprasegmentale Merkmale
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Segmentales Lesen
im kognitiven
Zwei-Wege-Modell des Lesen der in verschiedenen Teilprozessen
gegliederte segmentale Verarbeitungsweg (segmentale
Leseroute), bei dem die graphematische Kodierung (z. B. Buchstaben)
sequenziell in eine phonologische
Kodierung umgesetzt wird (phonologisches
Rekodieren); Verlauf des Verarbeitungsprozesses von Wörtern oder
Pseudowörtern erfolgt beim segmentalen Lesen Graphem für Graphem
(Segmente), die in so genannte Laufketten überführt werden; im Ggs. dazu
werden beim lexikalischen Lesen ganzheitliche Ketten gebildet; kommt
besonders bei geübten Lesern zum Einsatz, wenn sie unbekannte Wörter
lesen, die nicht im Lexikon
eingetragen sind (vgl. lexikalisches Lesen); Wörter, bei denen es zu
lange dauert, um sie im Lexikon zu finden, werden ebenso segmental
gelesen; (vgl. Costard
o.J.: Der Leseerwerb) - vgl. Lesen,
segmentale Leseroute,
lexikalisches Lesen,
Zwei-Wege-Modell
des Lesen
|
|
Segmentale Leseroute
im kognitiven
Zwei-Wege-Modell
des Lesens einer der beiden in verschiedenen Teilprozesse
gegliederte Verarbeitungswege (s. auch:
lexikalische
Leseroute) der auf dem segmentale
Lesen beruht; - vgl.
lexikalische
Leseroute, Lesen,
segmentales Lesen,
|
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»Segmentalschrift
auch:
Buchstabenschrift;
phonographischer
Schrifttyp, bei dem die »Grapheme
überwiegend mit einzelnen
phonologischen »Segmenten
korrespondieren; Beispiele:
alphabetische Schrift,
»arabische
Schrift, »hebräischen
Schrift,
Konsonantenschriften, die nicht bloß »Silbenkerne
notieren; Ggs. dazu z. B. Silbenschrift - vgl. Schrift,
alphabetische Schrift,
phonologischer
Schrifttyp, Schrifttypen,
Silbenschrift,
Buchstabenschrift
|
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Segmentierung Zusammenfassung sprachlicher Ausdrücke zu einer Folge von Segmenten - vgl.
Segment
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Sehfläche Flächen, auf den Zeichen unterschiedlicher Art verteilt sind, die für
den Rezipienten eine Bedeutung haben können oder sollen (vgl.
Schmitz 2005, S.2)
|
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Seifenoper (auch Soap Opera); Bezeichnung für in der Regel unter hohem Zeitdruck
produzierte. über einen langen Zeitraum hin gesendete Fernsehserien mit
eher trivialen Inhalten; Bezeichnung kommt daher, dass einst "seichte"
Hörspiele von Waschmittelherstellern gesponsert worden sind
|
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Sekundäräußerung
auch: Sekundärtext, Bez. für die bei der
▪ indirekten
Redewiedergabe wiedergegebene wörtliche Äußerung (= ▪
Primäräußerung, Primärtext)
direkte Rede,
wörtliche Rede); Ggs. zur
▪
Primäräußerung, Primärtext, welche die
vorausgegangene wörtliche Rede darstellt (vgl.
Engel 1996, S.110);
– vgl. indirekte
Redewiedergabe, indirekte
Rede, Primärtext,
indirekte Figurenrede
(Erzählung), Sekundäräußerung,
Sekundärtext
Beispiel: Frau Kern sagt (zu ihrem Sohn Kai): "Frau Kern hat gesagt, ich müsse zu
Hause etwas gegen dein übermäßiges Computerspielen unternehmen."
→ Primäräußerung
(Beispiel)
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Sekundärliteratur frz. secondaire = an zweiter
Stelle; auch allgemein als Forschungsliteratur bezeichnet;
Literatur über Literatur; fachwissenschaftliche Analysen und Kommentare zu
verschiedensten, meist literarischen oder philosophischen Werken; Gegensatz:
Primärliteratur - vgl.
Primärliteratur
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Sekundärtext
frz. secondaire = an zweiter Stelle; vgl.
Sekundäräußerung
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Sekundenstil
1) Bezeichnung für eine die Wirklichkeit kopierende Darstellungstechnik, die
die kleinsten inneren Regungen und äußeren Bewegungen minutiös von Sekunde
zu Sekunde in linearer zeitliche Reihenfolge aufzeichnet und damit die
Illusion ▪
zeitdeckenden Erzählens erzeugt; überwiegend in der ▪
Literaturepoche des
▪
Naturalismus (1880-1910),
dort erstmals in den Prosaskizzen und Novellen von ▪
Arno Holz, Arno
(1863-1929) und Johannes Schlaf (1862-1941) (▪
Ein Tod
(1889), ▪
Papa Hamlet (1889),
▪ Die papierne Passion
(1890);
geht sprachlich mitunter so weit, dass die Sprache grammatische Fehler
aufweist, unvollständig ist oder unlogisch wirkt; Ziel: Totale Nach- bzw.
Abbildung von Wirklichkeit, was die Unabsehbarkeit der Realität zum Ausdruck
bringen soll; in der epischen Literatur:
zeitdeckendes Erzählen als
szenische Darstellung; im
Drama erkennbar an der von zahlreichen
Bühnenanweisungen/Regiebemerkungen
(Nebentext)
unterbrochenen dramatischen Rede (Haupttext).
2)
in der ▪ Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte
durch ▪
Wilhelm Schneider (1885-1979) Merkmal des
sinnlichen Stils als
makrostilistisches
Textzeichen (= "Ausdruckswert"
(Schneider); 3) da die Begriffe
Impressionismus
und Naturalismus gegen Ende des 19. Jahrhunderts oft synonym verwendet
wurden, wird der Sekundenstil auch als Merkmal des impressionistischen
Stils verstanden und verweist dabei auf "das neue Sehen der
impressionistischen Maler [...] als Vervollkommnung eines
wissenschaftlichen Sehens [...], das es auch für die literarische
Darstellung fruchtbar zu machen gelte (Lothar)" (Fick
2007, S.137) – vgl.
Zeitdeckung,
zeitdeckendes
Erzählen, Stil,
Sprachstil,
Makrostilistik,
Mikrostilistik,
Stilzug,
Ausdruckswert,
anschaulicher Stil,
begrifflicher Stil,
malerischer Stil,
|
|
Selbstkonzept
Bez. für das Gesamtsystem der Überzeugungen zur eigenen Person und deren
Bewertung; Mummendey
(1995) versteht darunter die Gesamtheit aller von einer Person
über sich selbst vorgenommenen Beurteilungen, die sich beim
Beschreiben und Bewerten bestimmter Eigenschaften, Fähigkeiten und
Fertigkeiten niederschlagen;auf diese Weise schreibt man sich selbst
bestimmte Eigenschaften zu, die uns zu einer bestimmten, von anderen
unterschiedlichen, Persönlichkeit werden lassen;
|
|
Selbstreflexives Schreiben
in der Schreibdidaktik Bez. für ein
Schreiben mit der ▪
Schreibfunktion,
mit sich selbst über Dinge ins Gespräch zu kommen, die sonst niemandem
mitgeteilt werden (schriftlichen Selbstreflexion) (Ludwig 1980,
S.85ff.); - vgl. Schreiben,
Schreibfunktionen, Ludwig (1980):
expressives Schreiben,
formulierendes
Schreiben,
heuristisches Schreiben,
kommunikatives
Schreiben,
konservierendes Schreiben,
konzipierendes
Schreiben,
operatives Schreiben,
transferierendes
Schreiben,
|
|
Selbstselektion vgl.
Selbstwahl -
Gegenteil:
Partnerselektion
|
|
Selbstthematisierung 1) im erzählenden/epischen/narrativen Text: explizite Information zur
Figurencharakterisierung
durch die Figur selbst in Form der direkten Redewiedergabe einer
Figur oder in Form von auf
Innensicht beruhender Gedankenwiedergabe einer
Figur. 2) im dramatischen Text: Thematisierung einer Figur im Haupttext
durch sprachliche Äußerungen der Figur selbst a) in einem glaubhaften
Monolog oder Monologfragment; b) in Form einer weniger glaubhaften,
möglicherweise auf Verstellung beruhenden Dialogrede der dramatischen
Figur (vgl.
Fricke/Zymner
1993, S.188) - vgl.
Fremdthematisierung
Epischer Text - Beispiel: Antonia schrie ihn jetzt fast an:
"Dann
bin ich eben spießig, das ist mir egal. Ich bin eine Frau mit ganz normalen Gefühlen. Da
kannst du lange reden." Ein paar Minuten später schon fragte sie sich aber in
Gedanken: "Warum habe ich mich so gehen lassen?"
|
|
Selbstwahl auch:
Selbstzuweisung oder
Selbstselektion;
Form des Sprecherwechsels in einem
Gespräch
(Gegenteil:
Fremdwahl); ein Hörer wechselt in die Sprecherrolle, indem er nach dem
Ende einer Äußerung seines Gesprächspartners zu Wort kommt oder indem er
diesen unterbricht, wodurch allerdings eine kurze Simultansequenz (beide
sprechen) auftritt - vgl.
Gesprächsanalyse,
Sprecherwechsel,
Fremdwahl
|
|
Selbstzuweisung vgl.
Selbstwahl
|
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Semantik Lehre von der Bedeutung sprachlicher Zeichen und Zeichenfolgen
|
|
Semantische Implikation
auch Entailment; Bez. für das Ziehen eines
bestimmten Schlusses auf der Grundlage der Kenntnis der wörtlichen
Bedeutung von Ausdrücken bzw. Sätzen (Anna besitzt ein Snowboard. →
Anna fährt gerne Snowboard.); bezieht sich auf Wahrheitsbedingungen
von Sätzen, d. h.: "In jeder Situation, wo Satz p wahr ist, muss auch
Satz q wahr sein. In jeder Situation, wo Satz q fasch ist, kann Satz p
nicht wahr sein." (Meibauer
22001, S.32); im Ggs. zur semantischen
Implikation, sind
konversationelle
Implikaturen unabhängig von Wahrheitsbedingungen
Beispiel:
(1) Paul beschimpfte Klaus lauthals.
(2) a) Paul beschimpfte Klaus. b) Klaus wurde von Paul beschimpft. c)
Klaus wurde beschimpft. d) Paul ließ seinem Unmut über Klaus freien
Lauf.
Wenn (1) wahr ist, dann sie die Sätze 1 a bis d ebenfalls wahr; wenn
allerdings im umgekehrten Fall die Sätze 2 ) bis d) falsch sind, kann
auch (1) niemals wahr sein.
– vgl.
konversationelle Implikatur,
Implikatur, implizieren,
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Semantisches Gedächtnis
System des »Langzeitgedächtnisses und dabei neben dem dem
▪
episodischen
Gedächtnis Teil des ▪
deklarativen Gedächtnisses;
speichert das sogenannte
generische
Wissen, z. B. Informationen wie die folgenden: New York liegt in den USA, Schnee
sind gefrorene Eiskristalle, ein Fisch kann schwimmen und hat
Kiemen, ein mit Helium gefüllter Ballon steigt in der Luft auf, ein
Apfel fällt vom Baum zu Boden...; alle diese Beispiele sind Teile
unseres konzeptuellen bzw. kategorialen Wissens; was im semantischen Gedächtnis abgespeichert ist und abgerufen
werden kann, ist in der Regel sprachlicher Natur, was bedeutet, dass
wir verbalisieren können, was wir wissen; – vgl.
Gedächtnis,
Langzeitgedächtnis,
deklaratives
Gedächtnis,
episodisches Gedächtnis,
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Semantisches
Netzwerk
Theorie, die konzeptuelle bzw. kategoriale ▪
Wissensrepräsentation im
semantischen Gedächtnis in Form einer Netzwerkstruktur erklärt; in diesen »semantischen
Netzwerken, die von »Allan
M. Collins und »Ross
Quillian (*1931) (1969)
entwickelt und mit verschiedenen Experimenten geprüft wurden, werden
Informationen in einer "Hierarchie kategorialer Tatsachen skizziert,
beispielsweise dass ein Kanarienvogel ein Vogel ist und ein Vogel
ein Tier". (Anderson
72013, S.105); dabei bestehen eine Reihe besonderer
Relationen (z. B. die
transitive Relation zwischen
Oberbegriffen (übergeordnete Kategorien) und
Unterbegriffen
(untergeordnete Kategorien);– vgl.
semantisches Gedächtnis,
Begriffshierarchie,
Transitivität,
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Semiotik Lehre von den
Zeichen (sprachlichen und
nichtsprachlichen) als kommunikativen Signalen und ihren Systemen. MORRIS unterscheidet
drei Teilbereiche: Semantik (untersucht Verhältnis der Zeichen zu den
"Sachen"), Pragmatik (untersucht Beziehungen zwischen Zeichen und Benutzer),
Syntax (Grammatik; untersucht Beziehungen der Zeichen untereinander.
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Senkung in der dt. Verslehre (Metrik)
Bezeichnung für die unbetonte Silbe (Gegenteil:
Hebung
- vgl.
Anapäst,
Daktylus,
Jambus,
Metrum,
Takt,
Taktart,
Trochäus,
Vers,
Versfuß,
Versmaß,
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Sensorisches Gedächtnis
auch: perzeptuelles Gedächtnis;
eines der drei Hauptsysteme des ▪
Gedächtnises; Gesamtheit der
sensorischen Gedächtnissysteme, die es ermöglichen, die Umwelt
wahrzunehmen (vgl.
A.
Baddeley 1986, S.18); fungiert quasi als Filter für
Sinneswahrnehmungen; einzelne sensorische Gedächtnissysteme: ikonisches
(auch: optisches) Gedächtnis; echoistisches (Form des akustischen G.)
Gedächtnis; haptisches Gedächtnis; Dauer der Speicherung von
Informationen: ca. 20 Sekunden; neben dem
prozeduralen
Gedächtnis und dem Priming-Gedächtnis Teil des
impliziten
Gedächtnissystems; - vgl.
Gedächtnis,
Mehr-Speicher-Modell (Gedächtnis), Langzeitgedächtnis
(LZG), semantisches
Gedächtnis,
episodisches Gedächtnis,
autobiographisches Gedächtnis,
deklaratives
Gedächtnis,
non-deklaratives Gedächtnis,
perzeptuelles Gedächtnis,
Kurzzeitgedächtnis,
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Sentenz Sinn- oder Denkspruch, leicht einprägsamer allgemeiner Satz, der sich mit
seiner geschlossenen Aussage aus einem literarischen Werk heraushebt und
Allgemeingültigkeit beansprucht; kontextbezogen, d.h. sprachlich dem sie
umgebenden Kontext angepasst (z.B. Vers oder Prosa,
Blankvers
u. ä.); in einer Sentenz werden häufig
rhetorische
Mittel eingesetzt (z.B.
Antithese,
Klimax,
Parallelismus,
Wiederholungen); steht oft an besonders exponierter und dadurch
auffälliger Stelle, z.B. am Akt- oder Dramenende, am Beginn oder Ende
eines Monologs; besitzt eine besondere Zitierbarkeit, die sie häufig zu
einem "geflügelten Wort" werden lässt;
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Sequenzielle Revision
Textrevision, bei der ein Text
im Rahmen vorliegender Text- und Satzschemata bei der Überarbeitung
verändert wird; Ggs. konzeptionelle Revision - vgl.
Textüberarbeitung,
Textrevision,
Revisionskompetenz, Revisionshandlung
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Sequenzielles Lesen Lesetechnik, bei der ein Text im Allgemeinen vollständig gelesen wird
(Ggs.
punktuelles
Lesen); Lesevorgang folgt dem vorgegebenen Textfluss; vgl.
Lesen,
Lesetechnik,
punktuelles
Lesen,
diagonales
Lesen,
intensives Lesen,
kursorisches
Lesen,
|
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Sermon 1) veraltet für Rede, Gespräch oder Predigt;
2) a)
umgangssprachlich etwa länger ausgebreitetes Geschwätz, im abwertenden Sinne
Redeschwall, lange und langweilige Rede, aber auch: Strafpredigt; b)
redensartlich: seinen Sermon dazugeben etwa im gleichen Sinn wie seinen Senf
dazugeben, also ungefragt zu allem seine Meinung zu sagen 3. in der
christlichen Predigt eine den
pragmatischen Texten (Gebrauchstexten)
zuzuordnende Textsorte, die auch
als Themapredigt
bezeichnet wird; eine in gehobener Sprache, kunstvoll arrangierte und
strukturierte Rede, die sich in der Regel auf einen Bibelvers bezieht; -
vgl. Themapredigt,
Predigt,
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Setting Konzeption, die auf der Vorstellung einer engen, aufeinander vielfältig
bezogenen Verbindung von Handlungen und einer darauf abgestimmten Umgebung,
zwischen sozialer und physischer Welt beruht; besteht aus drei Teilen: 1.
eine oder mehrere handelnde Personen , 2. eine Umgebung, die die
spezifische(n) Handlung(en) des Settings unterstützt 3. ein spezieller, für
das jeweilige Setting typischer (Programm-)Ablauf (Settingprogramm); in
einem Setting sind die Programme der verschiedenen Akteure funktional
aufeinander bezogen, miteinander verbunden und hängen stark voneinander ab;
für das Vorhandensein eines Setting ist die gleichzeitige Existenz aller
drei Teile konstitutiv; Mindestkriterien: 1. mindestens ein fixiertes gleich
bleibendes Handlungsmuster (Settingprogramm), meistens jedoch mehrere, für
alle Personen, die zum Setting gehören; 2. starke Gebundenheit des
Settingprogramms an die physische Struktur des Settings, die aus komplexen
Anordnungen von Dingen besteht (Aspekt der Räumlichkeit, raumzeitliche
Koordinaten); 3. physische als auch zeitliche Begrenzungen; 4. Abstimmung
der physisch-materiellen Umgebung auf das Settingprogramm (Kongruenz von
Umgebung und Programm = Synmorphie); Beispiele: Klassenzimmer, elterliche Wohnung Beispiel Fußballspiel als Setting:
- Handelnde Akteure: Spieler, Schieds- und Linienrichter,
Security-Personal, Kartenverkäufer, Zuschauer - Programm für den Zuschauer: Kauf einer Eintrittskarte, Platz
aufsuchen, Anfeuerungsrufe geben - Programm für den Spieler: sich mit dem Trainer beraten, sich
aufwärmen, Spielregeln beachten und taktisches Konzept einhalten -
Umgebung: Spielfeld mit der genau festgelegten Größe,
Bodenmarkierungen, Toraufstellung; Tribünen, ihre Anordnung und Separierung;
Eingänge für Anhänger der Heim- und Gastmannschaft, Drehkreuze zur
Durchführung der Zugangskontrolle - vgl.
Lernraum,
Leistungsraum,
Schreibsetting,
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Short Term WebQuest vgl.
Kurzer Webquest
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Showing Form des
Erzählerberichts i. w. S.
(h: Erzählerbericht i. e. S.), bei der sich der Erzähler bzw. die Erzählinstanz in keiner
Weise kommentierend in das erzählte Geschehen einmischt; vgl.
Telling .
Beispiel: Antonia wartete im Restaurant auf ihren Freund.
Sie bestellte sich einen Kaffee und blickte zur Tür.
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Sichtweise
(Erzählung)
in der ▪
Erzähltextanalyse nach Petersen
(1993, S.67) eine der zentralen Kategorien der "Kategorientafel" (ebd.,S.8)
zur Untersuchung von Erzählsystemen; dient zur Bezeichnung von zwei
verschiedenen Erzählverfahren in Form der Innen- oder der Außensicht bei
der Beschreibung von Figuren (vgl.
ebd.,S.8);
gemeint ist mit dem Begriff Sichtweise die "Erzählperspektive" (vgl.
Petersen
72006, S.51, S.56), die von dem räumlichen Standort (▪
point of view)
abhängt, die ein Erzähler gegenüber den Figuren und Vorgängen einnimmt;
der Begriff ist in Petersens Kategoriensystem nicht zu verwechseln mit
seiner Kategorie des Erzählverhaltens, das auktorial, personal oder
neutral sein kann; er entspricht am ehesten dem allgemeinen Verständnis
der sonst auch einfach ▪
Perspektiven
beim Erzählen genannten Strukturen; - vgl.
point of view,
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Sie-Anrede vgl. Siezen,
Du-Anrede, Ihr-Anrede,
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Siezen
1) im Ggs. zum ▪
Duzen
die förmliche Anrede mit Verwendung des großgeschriebenen
▪
Anredepronomen
Sie; 2) Sprechakt ▪
Anrede
zur ▪
Kontaktumgrenzung; - vgl.
Anrede,
Anredepronomen,
Personalpronomen,
Duzen, "Ihrzen"
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Silbenkurzwörter Gruppe von
Kurzwörtern, die meistens auf zwei die Kurzform bildende Segmente
zurückgehen (vgl.
Steinhauer 2007, S. 140); a)
Kopfwörter: vom
Anfang der Vollform gebildet b) Endwörter: aus dem
Ende der Vollform gebildet Beispiele: a) Kopfwörter: Mofa, Akku, Disko, Navi b) Endwörter: Bus -
vgl. Kurzwörter
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»Silbenschrift
1) schreibdidaktisches Konzept zum Üben der Silbenbildung und
Silbentrennung (Worttrennung) im Rechtschreibunterricht, bei dem
zwischen jede Sprechsilbe eines Wortes ein (Silben-)trennungsstrich
gesetzt wird; 2)
phonographischer
Schrifttyp, dessen Schriftzeichen (»Grapheme)
Syllabogramme heißen; beziehen sich vorwiegend auf die Silbe; meistens
repräsentieren größere Lauteinheiten als andere
phonographische
Schrifttypen wie z. B. die
alphabetische Schrift
- vgl. Syllabische Schrift
|
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Similarität
1) allg. veraltet für Ähnlichkeit 2)
in der neueren
Erzähltheorie
von
Wolf Schmid (2005) neben der im Gegensatz dazu stehenden Eigenschaft
des Kontrasts (auch: Identität vs. Differenz) eine der beiden stets
zusammenwirkenden konstitutiven Relationstypen von thematischer oder
formaler Äquivalenz von Zuständen, die als unzeitliche Verknüpfung einen
maßgebenden Anteil an der Kohärenz
der erzählten Geschichte hat;
– vgl. Zustand,
Zustandsveränderung,
Kohärenz,
|
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Sinnabschnitte Bei der
inhaltlichen
Erfassung des Textes Bezeichnung für inhaltlich bzw. unter einer
Textsinnrichtung zusammengehörige und zusammenfassbare Textteile. Im
Allgemeinen: Handlungen, Zeitstrukturen, Raumstrukturen, Figuren - vgl.
inhaltliche
Erfassung des Textes
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Sinnbild Bezeichnung für eine bildhafte Darstellung, bei der eine bestimmte Beziehung zwischen dem
Bild und dem Bildsinn besteht; meistens offenkundige Relation - vgl.
Bild, Emblem,
Metapher,
Symbol,
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Sinnentnehmendes Lesen
Bez. für die Fähigkeit beim Lesen den Sinn des Gelesenen zu entnehmen;
1) Voraussetzung auf Satzebene ist ein funktionierendes
Arbeitsgedächtnis;
2)
auf Textebene - vgl. Lesen,
Lesekompetenz,
Arbeitsgedächtnis
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Sinnfiguren auch: Gedankenfiguren; rhetorische Figuren, die sich auf den Gedankengang.
die innere Struktur einer Aussage beziehen; häufig erstreckt sich der
Wirkungsbereich auf ganze Textteile oder vollständige Sätze;
(uneinheitliche Systematik!); Wichtige Sinnfiguren:
Allegorie,
Antithese,
Apostrophe,
Chiasmus,
Euphemismus,
Ironie,
Hyperbel,
Vergleich,
Parenthese,
... vgl.
rhetorische
Figuren,
Gedankenfiguren
|
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Sinngemäßes Zitieren Form der Übernahme oder Wiedergabe schriftlicher oder mündlicher
Äußerungen von anderen - vgl.
Zitieren,
wörtliches Zitieren,
paraphrasieren,
Beispiel: Corneille und Racine haben sich als
Autoren der geschlossenen Form des Dramas einer im Großen und Ganzen zutreffenden
Auslegung der so genannten aristotelischen Regeln (drei Einheiten) unterworfen. (vgl.
Klotz, 1969, S.38)
|
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Singularisierung (Soziologie)
auf Untersuchungen von
Andreas Reckwitz
(2017) zurückgehendes Konzept des gesellschaftlichen
Strukturwandels, "der darin besteht, dass die soziale Logik des
Allgemeinen ihre Vorherrschaft verliert an die soziale Logik des
Besonderen." (Reckwitz
2017/2019, S.11); Singularität beschreibt dabei das Streben nach dem
Besonderen, dem Einzigartigen, dem "was als nicht austauschbar und
nichtvergleichbar erscheint" (ebd.),
aber nicht quasi naturgegeben ist, sondern "sozial fabriziert" (ebd.)
und dabei "sämtliche Dimensionen des Sozialen: die Dinge und
Objekt ebenso wie die Subjekte, die Kollektive, die Räumlichkeiten
ebenso wie die Zeitlichkeiten" wie ein "Querschnittsphänomen"
durchzieht; Unterschied zum Konzept der ▪
Individualisierung (vgl.
Beck 1986): dieses
beschreibt den "bis in die 1970er Jahre herrschende(n) westliche(n)
Subjekttyp", der sich als eine "sozial angepasste Persönlichkeit" (David
Riesman 1949/2001), die ihren als Angehörige/r der Mittelklasse auf
Konformismus beruhenden Lebensstil z. B. in den auf gleichartige
Architektur gegründeten Reihenhauswelten etabliert; dagegen streben die
postmodernen Subjekte "nach Einzigartigkeit und Außergewöhnlichkeit" (Reckwitz
2017/2019, S.9); an alles wird damit der "Maßstab der Besonderung"
angelegt: "wie man wohnt, wie man isst, wohin und wie man reist, wie man
den eigenen Freundeskreis gestaltet. Im Modus der Singularisierung wird
das Leben nicht einfach gelebt, es wird kuratiert. Das
spätmoderne Subjekt performed sein (dem Anspruch nach) besonderes
Selbst vor den Anderen, die zum Publikum werden, Nur wenn es authentisch
wirkt, ist es attraktiv." (ebd.);
in dieser "Kultur des Authentischen" und "Kultur des
Attraktiven" (ebd.,
S.10) spielen die "allgegenwärtigen sozialen Medien mit ihren
Profilen" die Rolle von "zentralen Arenen dieser Arbeit an der
Besonderheit" (ebd.,
S.9), weil auf diesem "umfassenden sozialen Attraktivitätsmarkt" (ebd.)
der "Kampf um Sichtbarkeit" (ebd.)
besonders intensiv ausgetragen wird; – vgl.
Individualisierung,
|
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Sinnkonstruierendes
Lesen
auch: sinnorientiertes Lesen;
konstruktivistische Theorie zur Erklärung der kognitiven
Verarbeitungsprozesse beim Lesen; Textverstehen entwickelt sich danach
in einer Text-Leser-Interaktion auf der Grundlage von
Wechselwirkungen,
die "zwischen den Merkmalen des vorgegeben Textes (z. B. Syntax,
Struktur, Inhalte, Verständlichkeit, Anregungsgehalt) und der
Kognitionsstruktur des Rezipienten (z. B. Vorwissen, Erwartungen,
Zielsetzungen und Interessen" bestehen. (Christmann
2015, S.170, vgl.
Christmann/Groeben 1999/2001, S.146); in Verschränkung miteinander
ablaufende textgeleitete, 'aufsteigenden'
Bottom-up-Prozesse von der Textinformation zum rezipierten Wissen
und
konzept- bzw. erwartungsgeleiteten, 'absteigenden'
Top-down-Prozessen (vom Vorwissen zum konkreten Textverständnis)
- vgl. Construction-Integration Model, Mikropropositionen,
Makropropositionen, Textbasis,
Situationsmodell, Schematheorie,
kognitive Schemata
|
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Sinnlicher Stil
in der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch ▪
Wilhelm Schneider (1885-1979) besonderer Bedeutungsaspekt eines
Stilzuges als
makrostilistisches
Textzeichen (= "Ausdruckswert" (Schneider) als stilistische
Textdeutung); Teil eines zweipoligen Stilzugkonzepts (sinnlicher Stil
vs. ▪
begrifflicher Stil);
beim sinnlichen Stil belässt die sprachliche Gestaltung ihren
Gegenstand in seiner wirklichen Gegebenheit und spricht in konkreter
Weise von ihm (Ggs. Ausdruckswerte, die wirkliche Gegebenheit umformen);
ähnliche oder synonym verwendete Begriffe: konkreter Stil, anschaulicher Stil; als Gegenpol der Kategorie stellt der
begriffliche Stil
seinen Gegenstand als eine abstrakte Gegebenheit dar; grundsätzlich kann
der Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch in einem einzelnen
Text zwischen den beiden Polen der Kategorie (sinnlich – begrifflich)
wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der Sprach- und
Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter haben, auch wenn ein
bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931,
S.11) als "Regelwert" (ebd.,
S.12) auf Konvention beruht; – vgl. Stil,
Sprachstil,
Makrostilistik,
Mikrostilistik,
Stilzug,
Ausdruckswert,
begrifflicher Stil,
breiter Stil,
klarer Stil,
knapper Stil,
dunkler Stil,
malerischer Stil,
musikalischer Stil,
plastischer Stil,
spannungsarmer Stil,
spannungsreicher Stil,
Leitmotiv,
|
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Sinnorientiertes Lesen
vgl. Sinnkonstruierendes Lesen
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Situationalität In der
Textlinguistik Kriterium der
Textualität, das die Beziehungen zwischen Texten und den
Situationen ihrer Verwendung erfasst;
Beaugrande/Dressler (1981, S.169ff.)
bezeichnen damit die Gesamtheit der Beziehungen zwischen Texten und
(aktuellen und rekonstruierbaren) Situationen; dazu zählen u. a.: Verstehen
und Berücksichtigen der situativen Ausgangsbedingungen bei der Entstehung
des Textes; Text kann eine Situation beschreiben oder darstellen oder zur
Situationskontrolle und Situationslenkung (169) dienen; fließende Übergänge
zwischen diesen Textfunktionen - vgl.
Textlinguistik,
Textualität,
Informativität,
Intentionalität,
Akzeptabilität,
Intertextualität
|
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Situationales Interesse
1) Bez. für eine besondere Form der inhaltlichen
Motivation; 2) in der Schule
erzeugt durch die Beschaffenheit der (Lern-)umgebung; setzt zunächst
kein individuelles Interesse voraus, sondern aktiviert unter
didaktischem Vorzeichen die
Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Gegenstand oder bestimmte
Handlungen, z. B. Texte verfassen oder schreiben; an die Situation
gebunden und keine längerfristige zeit- und situationsübergreifende
Motivation wie bei dem
individuellen
Interesse; (vgl. Krapp
1992, Furger,
o.J.) Ggs.
individuelles Interesse,
Motivation
|
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Situationen (im epischen Text) explizite Erzählerinformation zur
Figurencharakterisierung durch
Einordnung einer
Figur in einen zeitlichen,
räumlichen und kausalen oder finalen (Handlungs-)Zusammenhang einer "Story"
Beispiel: Antonia betrat kurz vor drei Uhr das Restaurant
unten am Fluss. Dort wartete sie auf ihren Freund, der sich da mit ihr treffen
wollte. Sie bestellte sich einen Kaffee und blickte zur Tür, um ihm schon beim
Hereinkommen sein Anliegen von den Augen ablesen zu können.
|
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Situationsmodell
(▪ Kognitionspsychologie)
mentales Modell des Textes, das bei der Textrezeption entsteht; im
psychologischen Prozessmodell des Textverstehens (▪
Construction-Integration-Model,
abgekürzt CI-Modell) das Walter Kintsch und
»Teun van
Dijk entwickelt haben, Kategorie, die im Zusammenhang mit anderen
"hierarchisch ablaufende(n), regelgeleitete(n) kognitive(n) Prozesse(n)"
(Philipp
2015b, S.217), verdeutlicht, "wie Vorwissen und Textinhalte im
Lesenverstehensprozess zusammenspielen." (ebd.); basiert auf
Inferenzen, die auf der
▪ Textbasis
gebildet werden und Inferenzen, die über diese Textbasis als
Verknüpfungen mit dem leserseitigen Wissen gebildet werden; reichert dabei das Verständnis des Textes auf der
lokalen Textebene (= propositionale Repräsentation des Textes),
welches die Bildung eines Situationsmodells überhaupt erst
aktiviert, nicht nur an, sondern verfeinert und modifiziert dieses
auch. (vgl. Christmann
2015, S.177); geht meistens weit über das hinaus, was der Text an
konkreten Propositionen
enthält;
Grundlage dieser Annahme ist, dass man beim Lesen die Texte nicht
nur symbolisch-sprachlich abspeichert, sondern dazu auch ein
analoges Modell aufbaut, das zu den Textinformationen passt. (vgl.
Christmann
2015, S.177); um einen Text zu
verstehen, muss der Leser im CI-Modell "die ▪
Textbasis anreichern." (Christmann
2015, S.173); dies geschieht über sein Vorwissen, mit dessen Hilfe
sich die im Text explizit enthaltenen Informationen organisieren und
text- und vorwissenbasierte Schlussfolgerungen (Inferenzen)
ziehen lassen; – vgl.
Textweltmodell,
|
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Situativer Kontext allgemeiner übergeordneter Zusammenhang, in dem eine bestimmte
sprachliche Äußerung erfolgt; Berücksichtigung des komplexen
Kommunikationsvorganges - vgl.
Kontext
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Sitzungsprotokoll Form des
Redeprotokolls;
hält jedes gesprochene Wort in einem Gespräch, in der Regel
Parlamentsdebatten (Bundestag, Landtag) - vgl.
Protokoll,
Redeprotokoll
|
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Skimming
vgl. Orientierendes
Lesen
|
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Slang Bezeichnung für eine Varietät, die besonders wenig formgebunden und
nicht auf eine besondere Region beschränkt ist; häufig stilistisch
expressiv wirkende Wörter, die im Alltagsleben üblich sind oder Wörter,
die in bestimmten Sozial- und Berufsgruppen gebräuchlich sind; Übergang
zu Gruppenjargon fließend - vgl.
Jargon,
Varietät
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Slogan 1) In der Werbeanzeige meist dem Logo gemeinsam gestalteter sprachlichter
Textteil - vgl.
Werbeanzeige, Logo
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Soap Opera vgl.
Seifenoper
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Sofort-Schreiben
vgl. Drauflosschreiben
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Sonett Reimgedicht mit einer bestimmten Strophenform, bestehend aus zwei Quartetten
(zwei vierzeilige Strophen) und zwei Terzetten (zwei dreizeilige Strophen);
durch die vorhandene Zäsur zwischen den Quartetten und Terzetten besonders
gut geeignete Form für die Gedankendichtung: Satz (These) und Gegensatz
(Antithese), Frage und Antwort, Problem und Lösung, Erlebnis und allgemeine
Anwendung, Gedankenspiel und Fazit (vgl.
Bantel 1963,
S.84)Reimverschränkung kann je nach historischer Tradition unterschiedlich
ausfallen: 1) italienischer Petrarca-Typ: a) alternierender Oktavbau und
zwei Sextettordnungen abab / abab / cdc / dcd abab / abab / cde / cde b) umschlingender Oktavreim und zwei Sextettordnungen abba / abba / cdc / dcd abba / abba / cde / cde 2) französischer Ronsard-Typ: umschlingender Oktavreim und zwei
Sextettanordnungen abba / abba / ccd /eed abba / abba / ccd/ ede 3) englischer Shakespeare-Typ: drei alternierend reimende Quartette und ein
Reimpaar abab / cdcd / efef / gg - vgl.
Ivo Braak 1969, S.138)
- vgl. Vers, Strophe
Beispiel für den frz. Ronsard-Typ: Du siehst, wo du siehst, nur Eitelkeit auf Erden, Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein ... (Andreas Gryphius,
Es ist alles eitel)
|
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Soziale
Abhängigkeitsorientierung
1) nach Lehtinen (1994,
S.156f.) eine der drei Prototypen von ▪
strategischen
Orientierungen die Lernende einnehmen; zwischen ihnen bestehen
Übergänge und sie lassen sich auch noch weiter abstufen: a)
problem- und aufgabenbezogene Orientierung b) soziale
Abhängigkeitsorientierung c) Ich-bezogene Orientierung - vgl.
Lernstrategische Orientierungen; 2) in der
▪
Schreibdidaktik zeigt sich nach
Baurmann 2(002/2008, S, 76) die ▪
soziale Abhängigkeitsorientierung beim
Schreiben in der Schule u. a. darin, dass die Schreiberinnen und
Schreiber die sozialen und die Leistungserwartungen ihrer Lehrkräfte
erfüllen wollen, indem sie sich z.B. auf die
Schreibaufgaben konzentrieren, die man mit besonderem Fleiß
bewältigen kann - vgl.
Lernstrategische Orientierungen (Schreibdidaktik),
aversives
Motivationssystem
|
|
Sozial-interaktive Fertigkeiten Tätigkeiten im Bereich des
Handlungswissens;
Können im Umgang mit anderen Menschen; Formen: Geschick,
Einfühlungsvermögen (vgl.
Jarz
1997, S.77,
Mandl/Spada
(1988) - vgl.
Fertigkeiten,
Handlungswissens
Beispiele: Geschick und/oder
Einfühlungsvermögen bei der Konfliktlösung
|
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Sozialer Bezugsrahmen
neben semantischen, syntaktischen, lexikalischen und
prosodischen Merkmalen einer
sprachlichen Äußerung (z. B. Laut(form), Sprechgeschwindigkeit, Tonhöhe
etc.) sowie paratextuellen Eigenschaften der Kommunikation (z. B. Mimik,
Gestik, Kopfhaltung, Proxemik
etc.) einer der Aspekte, die zur
pragmatischen Interpretation einer
Äußerung beitragen, mit der einem inhaltlich in seinen Strukturen
(semantisch) erfassten und interpretierten Text eine sprachliche
Handlung zugewiesen werden kann (vgl. van Dijk 1980a
S.208); um diese Zuordnung vornehmen zu können, muss der Hörer eine
Analyse des Kontextes vornehmen. die sich auf die jeweils vorliegende
interaktive und soziale Situation bezieht; die entsprechenden Begriffe
werden dem sozialen Bezugsrahmen entnommen, der "eine konventionell oder
sogar institutionell festgelegte Handlungsstruktur mit den dabei
auftretenden charakteristischen Teilnehmern in je charakteristischen
Rollen, Funktionen, Status-Unterschieden u. ä. Diese Handlungsstruktur
ist festgeschrieben durch 'prozedurelle' Regeln, die im einzelnen
bestimmen, was die verschiedenen Teilnehmer in gewissen Situationen tun
können, müssen oder dürfen." (van Dijk 1980a
S.211) (Beispielsituationen: Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel,
Teilnahme an einer Cocktail-Party; ebenfalls von Bedeutung, ob
öffentlich oder privat etc.);- vgl. Bezugsrahmen,
frame,
Rahmen, Schema,
Schemata,
pragmatischeInterpretation
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Spannende Erzählstruktur
vgl. Spannendes Erzählschema
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Spannendes Erzählschema
auch: spannende Erzählstruktur;
in der neueren Erzähltheorie
von
Martínez/Scheffel (1999, 10. Aufl. 2016) Mittel zur emotionalen
Steuerung des Lesers in erzählenden Texten;
die durch Abstraktion
gewonnene Vorstellung von dem typischen Verlaufsmuster der Erzählung
wird durch Informationen über ein von vornherein feststehendes
Schlüsselereignis, das vom Leser zur Erklärung herangezogen wird,
ergänzt; Ausgangspunkt eines spannenden Erzählschemas ist dabei ein
Ereignis, das sich auf eine
Figur in besonderem Maße schädlich oder günstig auswirkt; spannendes
Erzählen ist insofern kongruent, als sich der Leser und die Figuren der
Erzählung auf dem gleichen Informationsstand in Bezug auf den weiteren
Fortgang der
Geschichte befinden; Erwartungshaltung des Lesers richtet sich auf
den tatsächlichen Ausgang der Geschichte (vgl.
ebd., S.172f.); – vgl.
Erzählschema,
Handlungsschema,
Handlungsverlauf,
neugierorientiertes Erzählschema,
spannendes Erzählschema,
überraschendes
Erzählschema, Schema,
Schematheorien,
|
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Spannungsarmer Stil
in der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch ▪
Wilhelm Schneider (1885-1979) besonderer Bedeutungsaspekt eines
Stilzuges als
makrostilistisches
Textzeichen (= "Ausdruckswert" (Schneider) als stilistische
Textdeutung); Teil eines zweipoligen Stilzugkonzepts (spannungsarmer
vs. ▪
spannungsreicher Stil); es geht hier nicht darum, ob man etwas
spannend findet oder nicht; genauso wenig ist Spannung für
Schneider
(1931, S.178ff.) ein dramaturgischer oder erzähltechnischer Begriff;
in seinem System der ▪
Ausdruckwerte
geht es ihm um Spannung, die an semantische Beziehungen zwischen
syntaktischen Texteinheiten gebunden ist. (vgl.
Hoffmann 2017, S.284); grundsätzlich kann
der Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch in einem einzelnen
Text zwischen den beiden Polen der Kategorie (sinnlich – begrifflich)
wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der Sprach- und
Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter haben, auch wenn ein
bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931,
S.11) als "Regelwert" (ebd.,
S.12) auf Konvention beruht; – vgl. Stil,
Sprachstil,
Makrostilistik,
Mikrostilistik,
Stilzug,
Ausdruckswert,
begrifflicher Stil,
breiter Stil,
klarer Stil,
knapper Stil,
dunkler Stil,
malerischer Stil,
musikalischer Stil,
plastischer Stil,
sinnlicher Stil,
spannungsreicher Stil,
Leitmotiv,
|
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Spannungsreicher Stil
in der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch ▪
Wilhelm Schneider (1885-1979) besonderer Bedeutungsaspekt eines
Stilzuges als
makrostilistisches
Textzeichen (= "Ausdruckswert" (Schneider) als stilistische
Textdeutung); Teil eines zweipoligen Stilzugkonzepts (▪
spannungsarmer vs. spannungsreicher Stil); es geht hier nicht darum,
ob man etwas spannend findet oder nicht; genauso wenig ist Spannung für
Schneider
(1931, S.178ff.) ein dramaturgischer oder erzähltechnischer Begriff;
in seinem System der ▪
Ausdruckwerte
geht es ihm um Spannung, die an semantische Beziehungen zwischen
syntaktischen Texteinheiten gebunden ist. (vgl.
Hoffmann 2017, S.284); verwandt mit dem bewegten Stil;
mannigfaltige Formen, z. B.:
aneinandergereihte mit wenn eingeleitete
Nebensätze in einem
Konditionalsatz als
Gesamtsatz, der den die syntaktische Spannung
aufhebenden Nachsatz (Hauptsatz) immer wieder
hinauszögert; zwei Gedanken oder Gedankenreihen,
die in einer Ähnlichkeits- oder
Gegensatzbeziehung stehen, werden mit einem dort, wie, bald eingeleitet und lassen ein
entsprechendes hier, so, bald erwarten;
die ▪
Perioden und der ▪
Periodenstil,
wie sie den ▪
Individualstil
von
Heinrich von Kleist (17/7-1811) prägen,
sind
dafür besonders typisch (z.B.▪
Kohlhaas bei dem Ritter von
Malzahn); grundsätzlich kann
der Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch in einem einzelnen
Text zwischen den beiden Polen der Kategorie (sinnlich – begrifflich)
wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der Sprach- und
Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter haben, auch wenn ein
bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931,
S.11) als "Regelwert" (ebd.,
S.12) auf Konvention beruht; – – vgl. Stil,
Sprachstil,
Makrostilistik,
Mikrostilistik,
Stilzug,
Ausdruckswert,
begrifflicher Stil,
breiter Stil,
klarer Stil,
knapper Stil,
dunkler Stil,
malerischer Stil,
musikalischer Stil,
plastischer Stil,
sinnlicher Stil,
spannungsarmer Stil,
Leitmotiv,
|
|
Spatenfrage von
Clark (1973) geprägter
Begriff zur Bezeichnung einer Problemfrage beim Brainstorming, die mitten ins Zentrum
eines Problems führt; beim Brainstorming zur effektiven Gestaltung der Ideenfindung -
vgl.
Brainstorming,
Schneeschaufelfrage,
Fragearten
Beispiele: Wie können wir das Klima in unserer Schule verbessern? Wie lässt sich der Umsatz unserer Filialen erhöhen?
|
|
Spiegelstrich
ursprgl. ein Strich, der für den Satzspiegel beim Druck eine bestimmte
Bedeutung besaß; Strichzeichen - sieht aus wie ein Gedankenstrich, hat
aber nicht dieselbe Funktion; 1. steht bei einer Gliederung als
waagrechter Strich am Anfang eines Absatzes steht, der oft zugleich
eingerückt ist; 2. bei Aufzählungen in Listenform als
Aufzählungsmarker verwendet; 3. als Wiedergabesignal bei
wörtlicher Rede in literarischen Texten verwendet, um (bei häufig
fehlenden sonstigen Wiedergabeindizes) einen Sprecherwechsel zu
signalisieren.
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Spitzenformulierung In der Argumentationstheorie Bezeichnung für die
Hauptthese bzw. die zentrale Konklusion einer komplex und hierarchisch
angelegten Argumentation; sie steht in der Hierarchie der Thesen am höchsten
und ihr lassen sich die übrigen Thesen und Argumente zu- bzw. unterordnen;
obwohl logisch gesehen erst aus den Argumenten folgend steht sie oft schon
am Anfang eines Textes oder wird am Beginn eines Gesprächs formuliert - vgl.
Bayer 1999, S.448 - vgl.
Argument,
Argumentation,
Argumentationstheorie,
Hauptthese
|
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Spontanes Gespräch (auch: natürliches spontanes Gespräch) - im gesprächsanalytischen Ansatz von
Helmut Henne und Helmut Rehbock (1995) Bezeichnung für natürliche
Gespräche, die im Gegensatz zu den arrangierten Gesprächen unvorbereitet
stattfinden - vgl.
Gespräch,
natürliches Gespräch,
arrangiertes Gespräch,
|
|
Spontanschreiben
nach Ortner (2006)
– von Ortner (2006,
S.77) gleichgesetzt mit dem schulischen Schreiben – "Schreiben nach dem
Anschubprinzip mit der Fernsteuerung durch das Globalthema" (ebd.,
S.94), bei dem man sich im Zusammenhang mit schulischen Schreibformen
beim Schreiben zu nur einem Bezugstext, der "»am Stück« – in ein, zwei,
drei Stunden" als ein "Kurztext" entsteht ( (ebd.,
S.77), an den Strukturen des wiederzugebenden Textes orientieren kann;
Produktionsmodus "vor allem das Sich-von-Satz- zu-Satz-Vorwärtsschreiben"
(ebd.) bzw. die "Satz-für-Satz-Produktion"
(ebd., S.81), bei
der die "Reflexion und Ausführung sind (fast) noch in einem Akt
vereinigt (ist)" (ebd.);
dabei fundieren die schon geschriebenen Sätze oder Textteile als
"Anschubmittel, sie produzieren anschlussfähige Einfälle für den gerade
zu schreibenden Textteil, meistens den nächsten Satz. Über die
thematischen Details des Textes jenseits der unmittelbar folgenden Sätze
wird wenig oder gar nicht nachgedacht. Beim Schreiben nach dieser
Strategie werden immer nur kleine Portionen des Wissens abgerufen, und
zwar vom zuletzt geschriebenen Satz und vom Global-Thema aus. Die
Zugriffsweise auf das Wissen und die Verwertung des Wissens folgen der
Linearität des satzweise entstehenden Textes." (ebd.,
S.77f.) – vgl. Schreiben,
elaboriertes
Schreiben,
materialgestütztes Schreiben,
|
|
Sprachfehler
1) allg.: Fehler, die man beim Gebrauch einer Sprache macht;
umgangsspr. unter Einschluss von Sprechfehlern; 2) in der Schule:
bei der Korrektur von Schreibprodukten (Aufsätzen) Verstöße gegen die
Syntax / Grammatik; Korrekturzeichen z. B. Spr; 3. Problem, das
mit einer Beeinträchtigung durch eine
Sprachstörung hervorgerufen wird; - vgl.
Sprachstörung, Sprechfehler,
|
|
Sprachgestaltender Aufsatz in der traditionellen
Aufsatzlehre
Bezeichnung für einen seit den 1930er Jahren bis in die Gegenwart hinein
wirkenden Typ des Schulaufsatzes, der vor sich vor allem der so genannten
"inneren Sprachbildung" und der Entwicklung eines sehr begrenzten
Verständnisses von Sprachkompetenz verpflichtet sieht;
sprachlich-stilistische Komponenten der Textproduktion stark am Verhältnis
von Inhalt und Form orientiert, das sich in der Beherrschung
unterschiedlicher sprachlich-stilistischer Varianten niederschlägt wie z. B.
der subjektiven und expressiven Erlebnissprache beim Erzählen und Schildern
und dem sachlich-nüchternen Schreiben in einer Sach- oder Zwecksprache bei
Betrachtungen, Beschreibungen, beim Berichten und Erörtern - vgl.
Aufsatzlehre,
gebundener Aufsatz,
funktionaler Aufsatz,
freier Aufsatz,
Erlebnisaufsatz,
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Sprachhandlung vgl.
Sprechhandlung
|
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Sprachkompetenz
1) Fähigkeit eines menschlichen Sprechers oder Hörers einer Sprache
unter Verwendung einer begrenzten Anzahl von Elementen und Regeln eine
unbegrenzte Anzahl von Sätzen dieser Sprache zu bilden und zu verstehen,
indem einer unbegrenzten Menge von Bedeutungsstrukturen eine unbegrenzte
Menge von Lautstrukturen zugeordnet werden; entwickelt sich in
verschiedenen Teilbereichen, ohne dass sich alle untergeordneten
Kompetenzen und Teilfähigkeiten in den vier Grunddimensionen der
Sprachkompetenz (Lesen,
Schreiben, Sprechen und
Hörverstehen) gleichzeitig
miteinander entwickeln; nach
Coseriu (1988)
umfasst die S. neben der allgemeinsprachlichen Kompetenz (Fähigkeiten zu
sprechen, zu verstehen, mit Ironie, Metaphorik umzugehen), die
einzelsprachliche Kompetenz (Kenntnis einer Sprache (lautliche
Einheiten, graphemische Einheiten, Lexik, grammatische Regeln) und die
Textkompetenz (Umgehen mit
Textmustern, ihre Anwendung,
allgemein:
textmusterkonforme und textsortenkonforme Textproduktion),
wobei die Orientierung auf
Textsorten stets die Verknüpfung von
Lesekompetenz und Aspekten
der Sprachkompetenz erforderlich macht (vgl.
Gansel/Gansel 2006, S.52); – vgl.
Sprachliche Kompetenz,
|
|
Sprachliche Begriffsbildung
Bez. für die Bildung von Begriffen nach dem Prinzip gemeinsamer Merkmale
von Objekten und Ereignissen, die unter einem bestimmten Aspekt mit
einer bestimmten Benennung zusammengefasst werden; in der Alltagssprache
nicht definitorisch festgelegt, daher ein nicht eindeutig im
Begriffsumfang festgelegt und abhängig vom jeweiligen Rede- und
Textzusammenhang, vom Handlungszusammenhang und soziokulturellen
Zusammenhang; sprachliche Begriffe (= Inhalte) werden durch Abgrenzung
im Begriffsfeld gewonnen und "beruht auf einer allmählich anwachsenden
Abstraktion, die ihren sprachbegrifflichen Kristallisationspunkt dort
findet, wo einerseits ein Optimum an Klarheit und Übersichtlichkeit
erreicht ist und andererseits noch genügend Inhalt und Konkretheit übrig
bleibt, »um den Begriff für den Durchschnittsmenschen fassbar und
handlich zu machen« (v. Wartburg 1962, S.167)" (Lewandowski
51990, Bd.1, S.169) - vgl.
Begriff,
|
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Sprachliche Eindeutigkeit 1) hinsichtlich der Wortbedeutung (semantisch): vgl.
Monosemie,
Disambiguierung
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Sprachliche Einfachheit Auf den
Hamburger
Verständlichkeitsansatz in der Kommunikations- bzw. Lesepsychologie
zurückgehende Richtlinie zur Erreichung optimaler Verständlichkeit bei
der Textproduktion (Verständlichmacher); umfasst folgende
Textmerkmale: einfache Darstellung, kurze einfache Sätze, geläufige
Wörter, erklärte Fachwörter, konkret, anschaulich; Gegensatz:
Kompliziertheit
- vgl.
Christmann/Groeben
1999, S.182,
Langer
u.a. 1993, S.16) - vgl.
Verständlichmacher,
Textverständlichkeit
|
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Sprachliche Kompetenz Fähigkeit des Sprechers oder Hörers einer Sprache unter Verwendung einer
begrenzten Anzahl von Elementen und Regeln eine unbegrenzte Anzahl von Sätzen dieser
Sprache zu bilden und zu verstehen, indem einer unbegrenzten Menge von
Bedeutungsstrukturen eine unbegrenzte Menge von Lautstrukturen zugeordnet werden.
- vgl. Sprachkompetenz
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Sprachliches Zeichen
Zeichen als eine Einheit von Ausdruck
(Lautung) und Inhalt (Bedeutung); nach SAUSSURE Einheit von Signifiant (Signifikant) und
Signifié (Signifikat); Verbindung zwischen Ausdruck und Inhalt ist arbiträr
(=willkürlich, an sich beliebig), ist aber durch Konvention (Übereinkunft) in jeder
Einzelsprache festgelegt. Was der Sprecher in der außersprachlichen Wirklichkeit meint
(außersprachlicher Bezugspunkt auf den das Zeichen verweist) nennt man Denotat.
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Sprachlich-stilistische
Reliefbildung (Erzählung)
in der ▪
Erzähltheorie von Jürgen Petersen (Erzählsysteme
1993) Bezeichnung für "das Zusammenspiel aller erzählsystematischen
Elemente, ihre Abfolge, Ablösung, Hervorhebung und Verdrängung etc.
innerhalb eines Textes." (Petersen
1993, S.82); "episches Relief" (ebd.,
S.86) umfasst dabei mehr als nur sprachlich-stilistische Mittel, es ist
"rezeptionsästhetisch formuliert - die vom jeweiligen Text ausgelöste
höchst unterschiedliche Aufnahme der Erzählung durch den Leser", bei der
inhaltliche, thematische, stoffliche und tektonische Elemente
zusammenwirken; wenn ein Autor mehrere Probleme aufgreift, mehrere
Handlungsstränge verwendet oder mit inhaltlichen Spiegelungen,
Parallelen und Konterkarierungen arbeitet," bringt er die
Rezeptionsmechanismen des Lesers in eine weitaus stärkere Bewegung, als
wenn er eingleisig verfährt, und er löst auch ganz unterschiedliche
Reaktionen aus: Zustimmung, Gelächter, Skepsis, Hoffnung, Ablehnung,
Identifizierungen, Distanzierungen usf. Auf den Text bezogen bedeutet
dies, dass er stärker konturiert ist, mehrere Höhepunkte, Haltepunkte,
Reflexionspartien, Auseinandersetzungen, Niederlagen und Tiefpunkte
aufweist." (ebd.);
grundsätzlich lässt der Grad der Wechselhaftigkeit eines Textes in
dieser Hinsicht, ihn bunter bzw. bewegter wirken; Reliefbildung mit
einem ausgeprägten Stilprofil besitzt ein Text, in dem die Redeweisen
der Figuren und des Erzählers sich deutlich unterscheiden, besonders
lebhaft, wenn z. B. der Erzähler einen elaborierten Code verwendet,
hoch- bzw. standardsprachlich spricht, während die Figuren im Dialekt,
Soziolekt oder einem individuell geprägten Psycholekt sprechen;
Erzählhaltung in einem Text wird besonders in Ich-Erzählungen und stark
ichhaften Erzählungen stilistisch markiert (vgl.
ebd., S.83),
weil sich bei diesen im Gegensatz zu einem Er-Erzähler im Sprach- und
Redestil individuelle Züge ausdrücken ("Je ichhafter das Erzählen, desto
individueller, farbiger der Sprachstil des Narrators." (ebd.);
Er-Erzählen ist aber deshalb nicht immer in einem unpersönlich-neutralen
Stil realisiert, sondern "macht sich ihre (begrenzte) Individualität
eher in auktorialen Eingriffen und mit Hilfe stilparodistischer Mittel
geltend." (ebd.);
auch der Wechsel der "Darstellungsperspektivimus" (ebd.,
S.87) mit der Wahl einer bestimmten Perspektive und der damit verbundene
"Festlegung der Blickrichtung des Erzählens" bekommt das Relief schon
eine bestimmte Struktur und wenn der Erzähler im Laufe der Darstellung
seine Mittel (z.B. neutrale Haltung in Dialogen, personal bei erlebter
Rede, Wiedergabe von Monologen) variiert, das Geschehen immer wieder,
auch ironisch kommentiert, oder häufige Ortswechsel vornimmt usw.
gestaltet er ein lebhaftes episches Relief (vgl.
ebd., S.88)–
vgl. Stil,
Sprachstil
|
|
Sprachschicht (Derzeit nur
Platzhalter!) -
|
|
Sprachstil
vgl. Stil,
sprachlich-stilistische Reliefbildung (Erzählung)
|
|
»Sprachstörung
Bez. für eine nach (»ICD-10,
»ICD-10
online (WHO-Version 2016) als Krankheit oder
Gesundheitsbeeinträchtigung diagnostizierbare Störung, die bei der
kognitiven Erzeugung von Sprache auftreten und die in der Folge den
Sprachaufbau und das Sprachvermögen beeinträchtigen; man spricht in
diesem Zusammenhang auch von Sprachfehler; Unterscheidung
zwischen dem »vollständigen
Ausbleiben der Sprachentwicklung, einer »gehemmten
Sprachentwicklung und der sogenannte »Aphasie
voneinander; - vgl. Sprechstörung, Sprachfehler, Sprechfehler
|
|
Sprachwissen
Wissen über Sprache und den Sprachgebrauch - vgl.
Wissen
|
|
Sprechakt, initiativer vgl.
initiativer
Sprechakt - vgl. Sprechakte,
reaktiver
Sprechakt
|
|
Sprechakt, reaktiver vgl.
reaktiver Sprechakt
|
|
Sprechakte als
so genannte »Sprechakttheorie von
»John Austin (1911-1960) begründet und
von
»John R. Searle
(geb. 1932) weiterentwickelt; Sprechen wird in dieser Theorie als
kommunikatives und soziales Handeln verstanden; Sprechen ist eine ▪
sprachliche Handlung;
in einem einzelnen Sprechakt
werden dabei gleichzeitig drei bzw. vier Teilakte vollzogen;
▪
Teilakte eines Sprechaktes:
▪ Äußerungsakt,
▪
propositionaler Akt
(Referenz- und Prädikationsakt),
▪ illokutionärer Akt, ▪
perlokutiver Akt; ▪
Sprechakttypen: ▪
partnerbezogene
Sprechakte,
▪
sprecherbezogene
Sprechakte; damit ein Sprechakt gelingt, müssen verschiedene
Bedingungen (▪ Glückensbedingungen)
erfüllt sein; – vgl. Sprechhandlung,
initiativer
Sprechakt,
reaktiver
Sprechakt; Illokution,
Sprechakte, performative
Äußerung, lokutiver Akt,
Äußerungsakt,
propositionaler Akt,
perlokutiver Akt,
partnerbezogene
Sprechakte, Sprechakttypen,
Glückensbedingungen von Sprechakten,
|
|
Sprechakte, partnerbezogene vgl.
partnerbezogene
Sprechakte, Sprechakttypen
|
|
Sprechaktmethode Methode zur Erfassung des Gedankenganges und/oder der argumentativen Strukturen eines
Textes durch Bestimmung der meist nicht ausgesprochenen Sprachhandlungen Dabei muss man
mit redebezeichnenden Verben oder Nomen die Sprachhandlung erfassen (z.B. behaupten,
begründen, beweisen, verdeutlichen, erläutern, untermauern, bejahen, folgern
)
Methode findet häufig Verwendung bei den Vorarbeiten zur
strukturierten
Textwiedergabe. vgl.
Strukturwortmethode,
W-Fragen-Methode
|
|
Sprechakttheorie
(Searle)
als
so genannte »Sprechakttheorie von
»John Austin (1911-1960) begründet und
von
»John R. Searle
(geb. 1932) weiterentwickelt; Sprechen wird in dieser Theorie als
kommunikatives und soziales Handeln verstanden; Sprechen ist eine
▪
sprachliche Handlung;
in einem einzelnen Sprechakt
werden dabei gleichzeitig drei bzw. vier Teilakte vollzogen;
▪Teilakte eines Sprechaktes:
▪ Äußerungsakt,
▪ Propositionaler Akt
(Referenz- und Prädikationsakt),
▪
Illokutionsakt (auch:
illokutionärer
oder illokutiver Akt),
▪ perlokutiver
Akt; – vgl.
|
|
Sprechakttypen
systematische Einteilung von ▪ Sprechakten
nach Idealtypen bzw. Klassen; dabei zugleich
grundlegend, dass Sprechakte selten
"reinen Typs sind" (Engel
22009, S.37) und in den meisten Fällen Mischtypen
vorliegen (z. B. "Wie kommst du denn überhaupt darauf" kann eine Frage
oder ein Vorwurf oder eine Aufforderung zum Handeln sein)
unterschiedliche Typologien in den verschiedenen Fachwissenschaften;
1) in der ▪ Sprechakttheorie
(Searle) von
»John R. Searle
(geb. 1932) fünf Hauptklassen: ▪
Assertive/Repräsentative, ▪
Direktive, ▪
Kommissive, ▪
Deklarationen, ▪
Expressive, 2) nach: »Ulrich
Engel (1928-2020) (1988,
31996, S.35-79;
Neubearbeitung 2004,22009,
S.35-58) Unterscheidung
nach Handlungstypen (1) Haupttypen: ▪
sprecherorientierte
(sprecherbezogene) Sprechakte und ▪
partnerorientierte
(partnerbezogene) Akte, die noch weitere Subtypen umfassen; 2)
▪
partnerorientierte Akte sind auf einen Partner angewiesen; sie
dienen a) als ▪
Mitteilungsakte im weiteren Sinne dazu, das Wissen des Partners zu
vermehren, indem man ihm bestimmte Informationen zukommen lässt; dazu
zählen alle ▪
Mitteilungen i. e. S., ▪
Ablehnung, ▪
Intensivierung, ▪
Generalisierung, ▪
Kommentierung, ▪
Einschränkung, ▪
Paraphrase und ▪
Kontaktsignal (Hörer) b) als
▪
Ausgleichsakte
sollen sie in der Kommunikation aufgetretene Spannungen,
die persönlicher (psychischer) oder sozialer
Natur sein können mildern und ausgleichen bzw. abbauen (vollzieht sich
oft in kulturell festgelegten und ritualisierten Formen); dazu zählen ▪
Dank, ▪
Entschuldigung, ▪
Aufhebung, ▪
Billigung, ▪
Gratulation und ▪
Kondolation; c) als ▪
Personen festlegende Akte,
die den Partner oder andere Personen zu einem bestimmten Verhalten oder
Handeln veranlassen sollen; dies kann danach unterschieden werden, wer
dazu veranlasst werden und in seinem Verhalten und Handeln festgelegt
werden soll: – ▪
der Sprecher selbst in einer
Art Selbstverpflichtung (Versprechen und Ankündigen),
– der ▪
Partner
(▪
Aufforderung,
▪
Autorisierung, ▪
Ratschlag, ▪
Vorwurf, ▪
Beschimpfung, ▪
Warnung und ▪
Frage im
Sinne einer Aufforderung zu verbalem Verhalten);
– ▪ der
Sprecher
selbst und sein Partner (▪
Angebot,
▪
Drohung,
▪
Kontaktumgrenzung ( ▪
Gruß,
▪
Anrede,
▪
Vorstellung,
▪
Adresse,
▪
Absender);
– ▪ beliebige, meist Dritte, Personen
( ▪
Wunsch, ▪
Vorschlag, ▪
Zustimmung) 3) ▪
sprecherorientierte Sprechakte (▪
Ankündigung als
Sprecherhandlung, ▪
Schimpfen,
▪
Überraschung,
▪
Resignation)
– vgl. Sprechhandlung,
initiativer
Sprechakt,
reaktiver
Sprechakt, Assertive,
Repräsentative,
Deklarationen,
Direktive,
Kommissive,
Expressive,
Illokution,
Sprechakte, performative
Äußerung, lokutiver Akt,
Äußerungsakt,
propositionaler Akt,
perlokutiver Akt,
partnerbezogene
Sprechakte, Sprechakttypen,
partnerbezogene
Sprechakte
|
|
Sprechausdruck (auch: paraverbale Mittel, Parasprache) Begriff aus der
Sprechwissenschaft, der sämtliche Lauterscheinungen umfasst, die beim
Sprechen beobachtet werden können, ohne dass sie zu den phonetischen
Unterscheidungsmerkmalen gehören; man unterscheidet vier verschiedene
Gruppen, die verschiedene Botschaften konstituieren können: 1. melodramatische
Mittel: Tonhöhe, Tonhöhenverlauf, Klangfarbe, Klangfülle alle
abhängig von Stimme, Stimmlage und Stimmgattung 2. dynamische Mittel:
Lautstärke, Lautstärkenwechsel, Betonungsstärke, Betonungsart
(stereotyp skandierend oder am Sinn orientiert), Betonungshäufigkeit,
alle abhängig vom Schalldruck 3. temporale Mittel: Sprechtempo,
Geschwindigkeitswechsel, Pausenanzahl, Pausenlänge, Pausenart (stauend -
lösend, an Sinnschritten oder Sprechakten orientiert), alle abhängig von
der Zeitwahrnehmung bei der Laut- und Silbenrealisierung 4. artikulatorische
Mittel: Lautart (vokalisch - konsonantisch), Deutlichkeit,
Lautungsstufe (z.B. Standardsprache, Dialekt, Soziolekt - vgl. Parasprache,
Paralinguistik,
sprechgestaltende
Interpretation
|
|
Sprechen 1) alltagssprachlich: sämtliche Dimensionen der mündlichen Kommunikation
2) sprechwissenschaftlich: Sprechtätigkeit, die akustische
Materialität besitzt, sich in einem sozialen Bedingungsgefüge mit einer
ganzen Reihe von physischen, psychischen, inter- und intrasubjektiven
Sprechhandlungen und -operationen (Sprechverhalten) vollzieht; Sprechen
konstituiert Sinn, indem es das, was subjektiv gemeint ist und verstanden
werden soll, konstituiert
|
|
Sprechfehler
1) allg.: jede Art von Fehler, der einem beim Sprechen
unterläuft; 2) Problem, das mit einer Beeinträchtigung durch eine
Sprechstörung hervorgerufen wird; - vgl.
Sprechstörung,
Sprachfehler,
|
|
Sprechen, handlungsbegleitendes vgl.
handlungsbegleitendes Sprechen
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|
Sprechen, thematisches vgl.
thematisches Sprechen
|
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Sprechende
Namen
Namen, die auf die Eigenart einer Person schließen lassen; 1) im
dramatischen Text ein
auktoriales Bewertungssignal, mit der der Text dem Zuschauer/Leser die ▪
auktorial intendierte
Rezeptionsperspektive nahelegt und quasi anweist, wie die einzelnen
Figurenperspektiven in diese zu integrieren sind - vgl.
|
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Sprechersigle Pseudonyme in der Transkription eines Gesprächs; dabei verwendete
Abkürzungen für die Sprecher in einem Gespräch; damit die Sprecher bei
nicht-öffentlich gesprochenem Wort nicht identifizierbar sind und
gleichzeitig voneinander unterscheidbar sind, werden spezielle Abkürzungen,
besondere Buchstaben, Indizes, Klammerausdrücke o. ä. verwendet; üblich ist
allerdings auch die anonymisierte Abbildung von Beziehungen der
Gesprächspartner untereinander: Duzbeziehungen werden mit Vornamen,
Siezbeziehungen mit Nachnamen oder Kombinationen aus Initialen für Vor- und
Nachnamen gebildet (z. B. im GAT) -
Gesprächsanalyse,
Transkription,
Notation
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|
Sprecherwechsel auch
turn-taking; Begriff aus der Gesprächsanalyse; grundlegende
Organisationsgröße eines Gesprächs, bei dem ein Rollenwechsel stattfindet:
ein ehemaliger Hörer wird zum Sprecher; verlangt eine intensive Kooperation
der am Gespräch beteiligten Personen, die zur Eröffnung von Optionen der
Beteiligten, zu deren Übernahme oder Abweisung durch die Beteiligten führt;
Sprecherwechsel erfolgt entweder durch implizite oder explizite Fremdwahl
(jemand erteilt uns das Wort) oder durch Selbstwahl (wir nehmen uns
selbst das Wort);
Formen des Sprecherwechsels: 1)
Sprecherwechsel mit oder ohne Sprechpause (gap), 2) Sprecherwechsel
mit Überlappen (overlap) 3) Sprecherwechsel mit längerer Pause
bzw. Schweigen, 4) Sprecherwechsel durch Unterbrechung; Sprecherwechsel kann auf
verschiedene Art und Weise vorbereitet werden, hängen aber auch von
institutionellen und organisatorischen Rollen ab, die die Gesprächspartner
einnehmen (z. B. Diskussionsleiter-Diskussionsteilnehmer,
Richter-Angeklagter etc.); beim Sprecherwechsel spielt auch das nonverbale
Verhalten eine große Rolle (Blickkontakt bei der Fremdwahl, Gesichtsausdruck
und Körperhaltung bei der Selbstwahl - vgl.
Gesprächsanalyse,
turn-taking
|
|
Sprechgestaltende Interpretation textproduktives Verfahren zur Interpretation, das auf dem bewussten
Einsetzen des Sprechausdrucks beruht, z.B.
Tonhöhe, Tonhöhenverlauf, Klangfarbe, Klangfülle - Lautstärke,
Lautstärkenwechsel, Betonungsstärke, Betonungsart - Sprechtempo,
Geschwindigkeitswechsel, Pausenanzahl, Pausenlänge, Pausenart, - Lautart,
Deutlichkeit, Lautungsstufe (z.B. Standardsprache, Dialekt, Soziolekt) -
vgl. Sprechausdruck,
Rezitation
|
|
Sprechhandlung 1) häufig verwendet zur alternativen Eindeutschung des engl. Begriffs »speech act« (»Sprechakt«)
2) in der Kritik der Sprechakttheorie Bezeichnung für
die Zweckgerichtetheit sprachlichen Handelns und zur Unterstreichung des
Handlungscharakters des Sprechens 3) neutraler Ausdruck für »Mündlichkeit«, der aber
über das Mündliche hinausreicht
|
|
»Sprechstörung
Bez. Bez. für eine nach (»ICD-10,
»ICD-10
online (WHO-Version 2016) als Krankheit oder
Gesundheitsbeeinträchtigung diagnostizierbare Störung, bei der es
hauptsächlich um Probleme bei der motorisch-artikulatorischen Erzeugung
von Lauten geht; Wer einen Sprechfehler hat, der kann sprachliche
Laute nicht korrekt und / oder fließen artikulieren;
Sprachvermögen ist in einem solchen Fall nicht betroffen;
Sprachstörungen und Sprechstörungen können aber gemeinsam vorkommen;
vgl. Sprachstörung, Sprechfehler,
Sprachfehler
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|
Sprichwort volkstümliche Aussage, die zu den so genannten einfachen Formen (A. Jolles)
zählt; Besondere Merkmale: Anspruch auf Allgemeingültigkeit, geschlossene
syntaktische Form, Konstanz im Wortlaut, häufig auch besondere sprachliche
Eigenschaften wie Bildhaftigkeit, Rhythmus, Reim, Alliteration, Assonanz,
Parallelismus; Anspruch auf Allgemeingültigkeit leitet aus der
Thematisierung einer über die Zeit, Schichten und Milieus hinausreichenden
Erfahrung, die sich den häufig aus dem bäuerlichen Bereich stammenden
bildhaften Formulierungen zu eigen ist; lehrhafte Tendenz teils
imperativisch als Vorschrift oder Warnung ausgedrückt oder auch in
verschleierter Form; wichtiger als die lehrhafte Tendenz ist die Anwendung
von Sprichwörtern, die Verstöße gegen eine bestimmte (auch moralische) Regel
im Nachhinein z. T. in ironisierender Weise kennzeichnen soll - vgl.
Redensart,
Epigramm,
|
|
Spruchgedicht kleine, meist in Reimpaaren gestaltete Verserzählung, die eng verwandt
mit der Beispielerzählung ist; Hauptvertreter im 13. Jh. ist der
niederfränkische Dichter "Der Stricker" (vgl.
Braak 1969, S.162) - vgl.
Beispielerzählung
|
|
Sprungraffung Erzähltechnisches Mittel zur
Zeitgestaltung; Form der
sukzessiven Raffung
mit hoher Raffungsintensität; Aufreihung von Vorgängen und Gegebenheiten
in Richtung der erzählten Zeit in zeitausgreifender Form wie
"Ich kam, sah und siegte (veni, vidi, vici) ; (vgl.
Lämmert
1955, S.83) - vgl.
durative
Raffung,
iterative
Raffung, Schrittraffung,
sukzessive
Raffung,
Zeitgestaltung,
Zeitraffung
|
|
SQ3R-Technik
Von
F. P.
Robinson (1946) entwickelte Lesestrategie, die zu einem vertieften
Textverständnis führen soll; SQ3R (S= Survey, Q=
Question, 3xR= Read, Recite, Review) stellt die wohl
bekannteste ▪
Lesestrategie dar; kombiniert verschiedene Einzeltechniken miteinander und bringt sie in eine
Abfolge von fünf Teilschritten, die nacheinander durchgeführt werden
müssen, um ein vertieftes Textverständnis zu erlangen; - vgl.
Lesestrategie,
|
|
Stabreim auch: Buchstabenreim; vgl.
Alliteration, gleichlautender
Anlaut von betonten Stammsilben - vgl.
Alliteration
Beispiele: Bei Wind und Wetter, mit Mann und
Maus, Bitte ein Bit! (Werbung); Winterstürme wichen
dem Wonnemond (Wagner, Walküre)
|
|
Stamm - vgl.
Wortstamm
|
|
Stammbuch
ein besonders seit dem 16. Jahrhundert unter Studenten beliebtes
Freundschafts- und Erinnerungsbuch, das meistens aus einem gebundenen,
oft auch querformatigen Oktavband bestand; in das Stammbuch trugen auf
Bitten seines Besitzers Freunde, Bekannte, Lehrer, Professoren oder
sonstige Personen etwas ein, was sie dem Besitzer zur Erinnerung oder
als Lebensweisheit auf ihren Weg mitgeben wollten; das konnten eigene
Texte sein, aber auch bekannte Sinnsprüche; gerade unter Studenten waren
auch oft Bildbeigaben, vor allem auch erotischer Natur dabei; später
kamen auch gedruckte Stammbücher hinzu, die auch als sogenannte Stamm-
und Wappenbücher in Haushalten, die sich die teuren Ausgaben leisten
konnten, geführt wurden; typisches Beispiel sind verschiedene
Stammbücher, die mit etlichen Kupferstichen versehen waren, und Stamm-,
Wappen- und Emblembücher gleichermaßen waren; ein typische ▪
Beispiele dieser Art sind die »Emblemata secularia mira et jucunda ...:
Weltliche, lustige newe Kunststück der jetzigen Welt lauff
fürbildende; mit artlichen Lateinischen, Teutschen, Frantzösischen
vnd Niderländischen Carminibus vnd Reimen gezieret; fast dienlich zu
einem zierlichen Stamm vnd Wappenbuch, Francfortum 1596« (»google-Books)
von »Theodor de Bry (1528-1598)
oder das Werk des Heidelberger Dichters »Julius
Wilhelm Zincgref (1591-1635) (»Emblematum
ethico-politicorum centuria.apud Iohann. Theodor. de Brij (Jan. 1619)«)
|
|
Stammtischparole
auf das Sprechen von Männern in einer Kneipe bzw. einem
Wirtshaus am Stammtisch (= besonders ausgewiesener und für Stammgäste
reservierter Tisch) als besondere
Redekonstellation
zurückgehende Bez.für meist dem ▪
Syndrom gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (GMF)
zuzuordnende vorurteilsbelastete und diskriminierende Äußerungen (
▪
Ungleichwertigkeitsideologie), mit dem Ziel der
Selbstvergewisserung und der Abgrenzung und um einen Andersdenkenden
"mundtot" zu machen; die vorgebrachten Äußerungen über "Gott und die
Welt" sollen dabei auch von der Wissenschaft nicht in Frage zu stellende
Grundüberzeugungen des "»gesunden
Menschenverstandes" repräsentieren und zielen daher auf vordergründige, nicht
selten suggestiv wirkende Plausibilität; in ihrer inhaltlichen
Borniertheit und provokativen Abgrenzung werden die Stammtischparolen
mit dem höchstem
Geltungsanspruch vertreten
werden, auch wenn sich ihre, im Allgemeinen nicht erfolgende argumentative Begründung
nur auf weitere Vorurteile und/oder auch Verschwörungstheorien stützen
kann; – vgl.
populistisches Schlagwort,
Manipulation, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit,
Populismus,
populistische
Manipulation,
|
|
Ständeklausel regelpoetische
Konvention für die Gestaltung von dramatischen Texten, die in Poetiken
der Renaissance und des Barock bis ungefähr zur Mitte des 18.
Jahrhunderts gegolten hat; danach sollten tragischen Handlungen in ▪Tragödien
und Trauerspielen nur sozial hochstehenden Personen wie z. B. Königen,
Fürsten und anderen Personen hohen Standes, vorbehalten bleiben, weil nur
diese Personen über die für die tragische Wirkung nötig Fallhöhe verfügten;
demgegenüber wurden komische Handlungen, insbesondere dann, wenn sie auf
Lastern beruhten und normale menschliche Schwächen wurden nur den sozial
tiefer stehenden Figuren eines Theaterstücks zugeschrieben; mit dem
bürgerlichen Trauerspiel wird dies Ständeklausel überwunden - vgl.
Tragödie, bürgerliches
Trauerspiel, Fallhöhe,
|
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Standort des Erzählers auch:
▪ point of
view,
Erzählerposition;
1) a) allg. raum-zeitlicher ▪
Standort des
Erzählers zu den Figuren und Vorgängen, die er darstellt;
wechselt nicht selten innerhalb einer Erzählung (▪
Schwanken des Erzäherlbilds; b) Erzählerstandort kann sich
räumlich außerhalb oder innerhalb des erzählten Geschehens
befinden; daher spricht man auch von
Außenperspektive
(= außerhalb) und
Innenperspektive
(= innerhalb); allerdings führt die Verwendung des Begriffs der
Perspektive in diesem Zusammenhang häufig zu großer Verwirrung; dies
gilt auch für die Verwendung der Begriffe
Nahperspektive
(Erzähler befindet sich in geringem Abstand zu Geschehen und Figuren)
oder in der
Fernperspektive
(in großem Abstand); 2) in der ▪
Erzähltextanalyse von Petersen (1993) Kategorie zur Beschreibung des
"raum-zeitliche(n) Verhältnis(ses)" (Petersen
1993, S.65) des Erzählers zu den Figuren und Vorgängen, das sich
nach zwei dichotomen Kriterien erfassen lässt: a) nach Nähe und
Entfernung, b) nach größerem oder geringerem Überblick, was auch auch
Bewegungen einschließt, mit denen das erzählende Medium einen bestimmten
Blickpunkt zu erreichen sucht; für Verwirrung sorgt dabei immer wieder,
dass der Begriff ▪
mit anderen Kategorien der Erzähltextanalyse vermischt wird, was
einer differenzierenden Sicht erzählerischer Elemente entgegensteht; –
vgl. point of view,
Erzählerstandort,
Außenperspektive,
Innenperspektive,
Homodiegese,
homodiegetisches
Erzählen, Heterodiegese,
heterodiegetisches Erzählen,
Erzählerstandort,
Erzählerposition,
olympischer
Erzählerstandort,
Homodiegese,
Heterodiegese,
diegetischer Status,
Erzählsituation,
Schwanken des Erzählerbildes
|
|
Statarisches Lesen lat.
statarius = langsam fortschreitend, verweilend;
gründliches und vollständiges Lesen eines Texts von Anfang bis
Ende; oftmals "mit Papier und Bleistift" (annotieren),
mit häufigem Zurückblättern, wiederholtem Lesen ein- und derselben
Textstelle etc. - vgl. Lesen,
textnahes Lesen
|
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Statement, persönliches
vgl. Persönliches
Statement
|
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Statistisches Argument Form
induktiver Argumente; aus bekannten Eigenschaften einer Teilmenge in
Form einer Stichprobe darauf geschlossen, dass auch die übrigen Elemente der
Gesamtmenge die gleichen Eigenschaften aufweisen. (vgl.
Bayer 1999, S. 239) vgl.
Argumentation,
induktives Argument,
statistischer Fehlschluss
|
|
Statistischer Fehlschluss in der formal-logischen Argumentationsanalyse unkorrekte Form des
statistischen Arguments; 1) untersuchte Stichprobe ist zu klein, um
Verallgemeinerungen auf die Gesamtmenge zu ermöglichen (▪
Fehlschluss der
unzureichenden Statistik); 2) von einer bekanntermaßen oder wahrscheinlich
nicht repräsentativen Teilmenge (Stichprobe) wird auf die Gesamtmenge
geschlossen (▪
Fehlschluss der voreingenommenen Statistik)
3) wesentliche
Erfahrungsdaten werden unterschlagen, weil sie das Schließen von der
Stichprobe auf die Gesamtmenge so verändern würden, dass dieser Schluss
unkorrekt erscheint (▪
Fehlschluss der unvollständigen Erfahrungsdaten) - vgl.
Argumentation, induktives Argument,
statistisches Argument,
Fehlschluss,
deduktiver Fehlschluss,
genetischer Fehlschluss,
kausaler Fehlschluss,
naturalistischer Fehlschluss,
|
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Status, diegetischer
vgl. Diegetischer Status
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|
Steiger vgl.
Jambus
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Steigernde Erörterung vgl.
lineare Erörterung;
Bearbeitungsart der Problemerörterung, bei der die Ober- und
Unterbegriffe, die Reihenfolge der Argumente nach dem Grundsatz der
Steigerung angeordnet werden müssen
|
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Stellungnahme
1) allg.
Form der schriftlichen oder mündlichen kritischen Auseinandersetzung mit
einem vorgegebenen Problem, Sachverhalt, Text u v .m. 2) schulische
Schreibform/Schreibaufgabe, der eine noch stark persönlich geprägte
Argumentation zu einem Problem oder Sachverhalt zugrunde liegt; zugleich
dient das Schreiben einer Stellungnahme aber auch zur Klärung der eigenen
Position in einem kommunikativen Zusammenhang dient. 3) Als
eigenständige schulische Schreibform im Allgemeinen ab der 7. Klasse als
Vorstufe der anspruchsvolleren Erörterung im Schreibunterricht praktiziert;
oft auch noch in späteren Klassen als freiere Form der Erörterung an
bestimmten journalistischen Darstellungsformen orientiert, z. B. dem
kommentierenden Leserbrief, in einer gewissen Eigenständigkeit vom
herkömmlichen Erörterungsaufsatz fortgeführt; 4) ▪
Aufgabentyp
der Abschlussprüfung im Fach Deutsch an der Berufsschule in
Baden-Württemberg, dabei nicht klar abgegrenzt von der Problemerörterung;
5) häufig auch undifferenzierter und fast synonymer Gebrauch des
Begriffs mit dem Begriff der ▪
Erörterung - vgl.
Stellung nehmen,
begründete
Stellungnahme, Erörterung,
erörterndes Schreiben, Leserbrief,
Brief, Bitte, Beschwerde etc.
|
|
Stellungnahme, begründete vgl.
Begründete
Stellungnahme
|
|
Stellung nehmen Form der kritischen Auseinandersetzung, die sich auf alle möglichen
Aspekte eines Problems oder einer sprachlichen Äußerung usw. beziehen
kann; - vgl. Stellungnahme,
|
|
Sternchenthema (auch: Schwerpunktthema); Themenbereiche im
Deutschunterricht der Jahrgangsstufe 12 des Gymnasiums aber auch anderer
Schularten, besonders in ▪
Baden-Württemberg,
die allgemein verbindlich abzuhandeln sind, da sie Gegenstand der
▪
schriftlichen Abiturprüfung im Fach Deutsch sein können; in der Regel
resultieren aus den Sternchenthemen Aufgaben zur
Textinterpretation (so
genanntes Literarisches
Thema) oder zur literarischen Erörterung
ohne direkten Einzeltextbezug anhand einer
bestimmten Textvorlage; Sternchenthemen beziehen sich daher auf bestimmte
literarische Texte, z. B. Ganzschriften (Lektüren) oder lyrische Texte, die
inhaltlich insgesamt einem bestimmten Motivbereich der Literatur zugeordnet
werden; werden vom Kultusministerium für mehrere Jahre festgelegt und
veröffentlicht - vgl. Textinterpretation,
literarisches Thema,
untersuchendes
Erschließen, erörterndes Erschließen,
gestaltendes
Erschließen, Schwerpunktthema
|
|
Stereotyp h: weit verbreitetes Vorurteil, das auf
eingebürgerten festen Vorstellungsklischees beruht
|
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Steuerung, motivationale
vgl. Motivationale Steuerung
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Steuerung, volitionale
vgl. Volitionale
Steuerung
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|
Steuerungslage, motivationale
vgl.
Motivationale Steuerungslage
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Steuerungsanlage, volitionale
vgl. Volitionale
Steuerungslage
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Stichomythie Form der Dialoggestaltung im Versdrama; für eine gewisse Zeit bzw. einen
gewissen Textabschnitt werden die Verse streng abwechselnd auf
verschiedene Sprecher verteilt - vgl. dagegen
Antilabe Beispiel:
Schiller.
Maria Stuart
II,8
V 1170ff.
LEICESTER.
Junger
Mann, Ihr seid zu rasch
In so gefährlich dornenvoller Sache.
MORTIMER.
Ihr - sehr bedacht in solchem Fall der Ehre.
1870
LEICESTER.
Ich seh die Netze, die uns rings umgeben.
MORTIMER.
Ich fühle Mut, sie alle zu durchreißen.
LEICESTER.
Tollkühnheit,
Raserei ist dieser Mut.
MORTIMER.
Nicht Tapferkeit ist diese Klugheit, Lord.
LEICESTER.
Euch lüstet's wohl, wie Babington zu
enden?
MORTIMER.
Euch nicht, des Norfolks Großmut nachzuahmen.
LEICESTER.
Norfolk hat seine Braut nicht heimgeführt.
MORTIMER.
Er
hat bewiesen, dass er's würdig war.
LEICESTER.
Wenn
wir verderben, reißen wie sie nach .
MORTIMER.
Wenn wir uns schonen, wird sie nicht gerettet.
1880
|
|
Stichwortliste, lineare vgl.
Lineare
Stichwortliste
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|
Stichwortliste, strukturierende vgl.
Strukturierende Stichwortliste
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Stil auch: Sprachstil;
allgemein: charakteristische Ausdrucks- und Gestaltungsweise eines Textes;
1) ▪ in der
Textlinguistik nach Barbara
Sandig
22006, S.2f.) ist ▪
Stil "Bestandteil von
Texten, (..) die Art, wie Texte zu bestimmten kommunikativen Zwecken
gestaltet sind"; a) für den weiten
Stilbegriff, gelten sämtliche "für die Textkonstitution relevanten
Auswahlentscheidungen als 'stilistisch'" (Heinemann/Viehweger
1991, S.258) (z. B. Prozesse, die zur Auswahl von
strategischen Planungs- und Strukturierungsentscheidungen, von
bestimmten Strukturen des Textaufbaus und des jeweiligen
Sachverhaltes sowie der Text-Themen-Entfaltung gehören); der
weite Stilbegriff besagt, dass "alles, was auf der Textoberfläche umgesetzt wird,
(...) Stilprinzipien (folgt), die für den gesamten Text gelten"
(Fix 2008,
S.31); b) der engere Stilbegriff
beschränkt das Stilistische "ausschließlich auf die
Formulierungskomponente, also die gewählte sprachliche
Realisierungsvariante" (Heinemann/Viehweger
1991, S.258) und hebt damit "die Formulierungsphase in ihrer
relativen Eigenständigkeit aus der Gesamtheit von strategischen
Entscheidungsprozessen bei der Textproduktion" (ebd.)
heraus. 2)
▪ in der
Literaturwissenschaft orientiert sich die ▪
literarische
Stilistik nicht nur in ihrer Terminologie noch immer sehr an der ▪
antiken Rhetorik; sie beschreibt Stil u. a. als eine Art "Epiphänomen
an gesprochenen oder geschrieben Texten" (Spillner
1996, S.234) auffassen, "das von einem Sprecher oder
Schreiber bewusst oder unbewusst hervorgebracht und das in der
Rezeption von einem Leser oder Hörer konstituiert oder
aktualisiert wird." (ebd.);
die literarische Stilistik, die als Bindglied zwischen Sprach- und
Literaturwissenschaft fungiert, besitzt "kein einheitliches
Kategoriensystem" (Czapla
2007, S.515); daher ist
literarischer Stil nur interdisziplinär
beschreibbar, die auf mindestens drei verschiedenen und
ineinander greifenden Komponenten beruht: einer linguistischen,
einer kommunikationswissenschaftlich-pragmatischen und einer
literaturwissenschaftlich-ästhetischen Komponenten. (vgl.
Spillner 1996, S.235) Da es
keine einheitliche
Stilbeschreibungssprache gibt, werden Termini aus so
unterschiedlichen Bereichen wie der ▪
Rhetorik, der ▪
Grammatik, der ▪
(Text-)Linguistik
oder der Semiotik
verwendet.
– vgl.
Literarische
Stilistik, Individualstil, Zeit- oder Epochalstil, Epigonalstil, Gattungsstil,
Sachstil, Wissenschaftsstil, restringierter Code, elaborierter Code,
Jargon, Umgangssprache, Dialekt,
parataktischer
Stil,
hypotaktischer
Stil,
Nominalstil,
Satzbaustil,Verbalstil,
Stil (Erzählung),
Stilblüte, Stilebene,
Stilelemente,
Stilmittel, Stilmittel des
Wortschatzes (lexikalische Einheiten),
Stilmittel der Satzebene,
Stilfigur, Stilkompetenz,
Stilwert, Stilwissen,
Stilzug, Sprachstil,
abstrakter Stil,
anschaulicher Stil,
begrifflicher Stil,
breiter Stil,
dunkler Stil,
elitärer Stil
essayistischer Stil,
familiärer Stil,
förmlicher Stil,
freundschaftlicher
Stil,
klarer Stil,
knapper Stil,
lässiger Stil,
malerischer Stil,
musikalischer Stil,
neutraler Stil,
plastischer Stil,
Sekundenstil, sinnlicher Stil,
spannungsarmer Stil,
spannungsreicher Stil,
|
|
Stil
(Erzählung)
– vgl. 1) als Sprachstil die
charakteristische Ausdrucks- und Gestaltungsweise einer Erzählung,
die die
sprachlich-stilistische Reliefbildung (Erzählung)
ausmacht; 2)
in der neueren
Erzähltheorie von
Martínez/Scheffel 1999, 10. Aufl. 2016, S.220, 145-147,189) Begriff
zur Bezeichnung einer umfassenden Eigenschaft eines
erzählenden Textes, der
bestimmt davon bestimmt ist, wie der Text Mögliches, Wahrscheinliches
und Notwendiges gestaltet und wie sich das Verhältnis zwischen dem
explizit und implizit Thematisierten sowie das Verhältnis von
thematischem und unthematischen Hintergrund darstellt; – vgl.
erzählte Welt,
sprachlich-stilistische Reliefbildung (Erzählung)
|
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Stil, abstrakter
vgl. Begrifflicher Stil
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Stil, anschaulicher
vgl. Anschaulicher Stil
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Stil, begrifflicher
vgl. Begrifflicher Stil
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Stil, breiter
vgl. Breiter Stil
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Stil, dunkler
vgl. Dunkler Stil
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Stil, elitärer
vgl. Elitärer Stil
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Stil, essayistischer vgl.
Essayistischer Stil,
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Stil, familiärer
vgl. Familiärer Stil
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Stil, förmlicher
vgl. Förmlicher Stil
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Stil, freundschaftlicher
vgl.
Freundschaftlicher Stil
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Stil, hypotaktischer vgl.
hypotaktischer Stil
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Stil, klarer
vgl. Klarer Stil
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Stil, knapper
vgl. Knapper Stil
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Stil, lässiger
vgl. Lässiger Stil
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Stil, malerischer
vgl. Malerischer Stil
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Stil, musikalischer
vgl. Musikalischer Stil
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Stil, neutraler
vgl. Neutraler Stil
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Stil, plastischer
vgl. Plastischer Stil
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Stil, parataktischer vgl.
parataktischer Stil
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Stil, sinnlicher
vgl. Sinnlicher Stil
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Stil, spannungsarmer
vgl. Spannungsarmer Stil
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Stil, spannungsreicher
vgl. Spannungsreicher Stil
|
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Stilblüte Bezeichnung für sprachliche Äußerungen und Formulierungen, die dadurch
(ungewollt) doppelsinnig oder komisch wirken, dass sie mit einer
ungeschickten und nicht passenden Wortwahl oder Wortstellung, mit dem
Fehlen eines Wortes oder Satzteiles oder mit einer falschen syntaktische
Verknüpfung aufwarten; Stilbüten, denen eine
Katachrese (=Bildbruch) zugrunde liegt, bilden eine besondere Gruppe
von Stilblüten. - vgl.
Katachrese
Beispiele: a) Ich habe den Rheumatismus und ein Kind von 4
Jahren, was auf die Feuchtigkeit zurückzuführen ist. b) Delphine sind
wilde Tiere. Sie gehören in den Ozean. Und dort herrscht noch immer das
Gesetz des Dschungels. c) Der 17-Jährige wurde von der Polizei
alkoholisiert und aufgegriffen. d) "Der Pilot war sofort tot. Verletzt
wurde bei dem Unglück jedoch niemand." (Gabi Bauer, Moderatorin der
ARD-Tagesthemen)
|
|
Stilbruch
Kategorie mit der Stil auf der Basis seiner Einheitlichkeit und
Stimmigkeit bewertet wird; beim ungewollten, nichtintendierten Stilbruch
wird die Vermischung von bestimmten Stilen,
Stilebenen, Stilregister
oder Stilschichten als unpassende Pannen und "stilistische Fehler"
empfunden (z. B. Herr Maier, ist das dein Hund?); intendierte
Stilbrüche setzen auf die besondere Wirkung einer derartigen
stilistischen Fehlpassung und werden daher funktional den Stilgestalten,
zugeordnet, die je nach Art des Stilbruchs eine besondere rhetorische
Wirkung entfalten können (z. B. wenn ein Trauerredner in einem Text
sagt: Der werte Verblichene hat es in seinem Leben krachen lassen
...) (vgl. Hoffmann
2017, S.63-64); ob ein Stilbruch in der Kommunikation vom
Rezipienten aber überhaupt wahrgenommen und wenn als unpassend empfunden
wird, ist eine offene Frage; je mehr indessen der Stilbruch mit
konventionalisierten Stilverwendungsmustern kollidiert, z. B. wenn in
einem ▪
privaten Geschäftsbrief ein
Registerwechsel bei der
▪
Anrede/beim ▪
Anreden von
förmlichen zu einem
familiären Stil gewechselt wird, dürfte der Stil- bzw.
Registerwechsel als nicht mehr situationsangemessen und
adressatenspezifisch empfunden werden; in der Aufsatzdidaktik wird der
Stilbruch häufig im Zusammenhang mit dem Wechsel von einem
sachlich-neutralen hin zu einem umgangssprachlichen Stil als Stilfehler
angesehen; – vgl. Stil,
Stilwechsel,
Registermischung,
Registerwechsel,
Katachrese,
|
|
Stilebene unterschiedliche Terminologie
(auch: Stilsphäre,
Stillage, ▪ Stilschicht) und Einteilung;
1) in der sprachsystematisch orientierten Stilistik auch als
Stilschicht bezeichnet, die sich auf
bestimmte Wortschatzbereiche bezieht, denen wiederum bestimmte
lexikografisch-stilistische Phänomene zugeordnet werden; 2) in
der
pragmatisch orientierten Text- und Textmusterstilistik, wie sie
vor allem »Barbara
Sandig (1939-2013)
(22006, S.3)
vertritt, wird der Begriff als Bezeichnung einer "Ressource zum Ausdruck
von globalen Einstellungen"
(Sandig
22006,
S.290) zu verstehen, die neben lexikalischen auch andere
Elemente der Sprachbeschreibung umfasst. Statt mehr oder weniger
voneinander abgetrennter Stilschichten geht sie dabei von einem ▪
Kontinuum von Stilebenen
aus, das entsprechende sprachliche Phänomene auf einer Skala mit den
Kategorien neutral, ▪
überneutral und ▪
unterneutral, orientiert an der neutralen Stilebene als Bezugsebene,
einordnen lässt; 3) nach W. v. Rinsum (Fischer
Kolleg Literatur) drei Grundtypen: diskursiver Stil, intensiver Stil,
ironischer Stil - vgl. Stil,
Stilschicht,
Dreistillehre,
|
|
Stilelemente kleinste Einheiten, die einen konstitutiven
Beitrag zum ▪ Stil des
gesamten Textes leisten; Elemente der sprachlichen Gestaltung (auch häufig verwendet wie:
sprachliche Mittel, sprachlich-stilistische Mittel) besonders Wortwahl,
Satzbau i.w.S. (Syntax), Klang (Rhythmus, Sprachmelodie); Elemente des
Aufbaus (z.B. in lyrischen Texten die Strophen- oder Versform) und andere
Aspekte (z.B. Motive, Montagetechniken) können ebenfalls stilbildend sein
- vgl. Stil
|
|
Stilfärbung
Bez. für ein besonderes ▪
Stilmittel des
Wortschatzes, das die stilschichtliche
Bedeutung bestimmter Wortschatzeinheiten ergänzen kann; dient u.
a. zur "emotionalen Bewertung von Personen, Sachen oder Sachverhalten".
(Hoffmann
2017, S.225f.); die dabei vorgenommene ▪
Bewertung
erfolgt auf der Grundlage von
Konnotationen, die gewissermaßen als Nebenbedeutungen mit bestimmten
Wortschatzeinheiten verbunden sind; Stilfärbungen nutzen dabei die über
den reinen Begriffsinhalt (Denotat)
hinausgehenden, meist emotional geprägten Vorstellungen, die mit einem
Wort oder einer Wortschatzeinheit verbunden sind, um einen Text
emotionaler zu gestalten; neben dieser
semantisch-expressiven
Stilfärbung. die auf "Vertauschungen von
stilschichtgebundenen Synonymen im gleichen
Kontext (wie z.B. »Kopf«: »Haupt«) oder Wörter und Wendungen" beruhen,
"die innerhalb einer Stilschicht oder mehrerer Stilschichten zusätzliche
Konnotationen aufweisen" (vgl.
Sowinski 21999,
S.124), kann man auch eine
funktionale Stilfärbung unterscheiden, die auf Konnotationen
beruht, die zu einem bestimmten
Kommunikationsbereich
gehören und sich auf die Wortbildung und seine funktionale Verwendung
darin auswirken; so gehört ein Wort wie z.B. Inanspruchnahme zum
Kommunikationsbereich der Verwaltung oder der Rechtsprechung; in einem
anderen Kontext hingegen, z.B. einer Erzahlung, kann es "stilwidrig"
wirken, auch wenn es von seiner denotativen Bedeutung her gesehen
semantisch durchaus vereinbar (kompatibel) wäre (vgl.
ebd.)
– vgl. Stil,
Stilschicht, Stilebene,
|
|
Stilfigur auch nur Figur; Formen des Redeschmucks
(ornatus), die den gewöhnlichen Ausdruck kunstvoll durch einen weniger
gewöhnlichen ersetzen, während bei den Tropen die Vorstellung selbst
vertauscht wird. (Kolmer/Rob-Santer,
2002, S. 53) - vgl.
Tropen/Tropus
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|
Stilkompetenz
Aspekt der Textkompetenz,
der "Kenntnisse und Fähigkeiten umfasst, die untrennbar mit textuellen
Teilkompetenzen verknüpft sind" in jedem Fall keine bloße
"Anhängselkompetenz" darstellt
Hoffmann 2017,
S.16) – vgl.
Textkompetenz
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Stilistik, literarische
vgl. Literarische
Stilistik
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Stillage
vgl. Stilebene,
Stilschicht,
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Stilles Lesen
vgl. Stummes Lesen
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Stilmittel
sprachliche Ausdrucksmittel und -kombinationen, mit denen bestimmte
Stilwirkungen erreicht werden sollen;
Stilmittel des Wortschatzes
(lexikalische Einheiten),
Stilmittel der Satzebene /Satzbaustile
(syntaktische Einheiten); Stilzug,
Stilschichten, Stiltypen,
– vgl. Stil, Satzbaustil,
|
|
Stilmittel des
Wortschatzes
– vgl. Stil,
Stilschicht,
Stilfärbung,
Wörter mit zeitlich begrenzter Geltung,
Satzbaustil,
|
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Stilmittel der Satzebene
vgl. Satzbaustil
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Stilniveau - vgl.
Stilebene
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Stilregister
Bez. für Stilformen zur Herstellung eines Situationskontextes; die
Stilformen werden dabei in Registern gruppiert, die als Repertoire vom
Kriterium des Situationskontextes ausgehen, in dem die Kommunikation
stattfindet; als funktionale Varianten des Sprachgebrauchs kennzeichnen
sie die kommunikative Situationen vor allem, im Hinblick auf den
Beziehungsaspekt zwischen den Kommunikationspartnern; auf die Untersuchung "The Five Clocks" (1962, dt. 1976)
von »Martin
Joos (1907-1978) (19621976) geht die nachfolgende Gruppierung
mit fünf Stilregistern zurück (zit. n.
Plett 2001: 131f.):
a) Frozen
(frostig): Darf ich mich höflich nach dem Wohlbefinden der gnädigen Frau
erkundigen? b) Formal (förmlich): Darf ich fragen, wie es Ihrer Gesundheit
geht, Frau Meyer? c) Consultative (beratend): Was macht Ihre Gesundheit,
Frau Meyer? d) Casual (ungezwungen): Wie geht's, Katrin? e) Intimate (vertraulich): Alles o.k., altes Haus? – vgl. Stil,
Register,
Anrederegister,
Stilregister zur Beziehungsgestaltung,
|
|
Stilregister
zur Beziehungsgestaltung
Stilregister, das in unterschiedlichen Texthandlungen deutlich wird und
dabei auch textsortentypische Ausprägungen der einzelnen Stilformen
zulässt; sehr deutlich werden die dazu gehörenden stilistischen Formen,
beim ▪
Anreden (▪
Anrederegister), Grüßen, Fragen und Auffordern des Rezipienten bzw.
Adressaten der sprachlichen/textlichen Äußerung/Mitteilung; vereinfacht
ausgedrückt: beim Anreden, Grüßen, Fragen und Auffordern können wir über
die Wahl bestimmter Ausdrucksformen die soziale Tonlage der Äußerung
bestimmen; unterschieden werden: förmlicher, freundschaftlicher,
familiärer, lässiger und neutraler Stil (vgl.
Hoffmann 2017,
S.322) – vgl. Stilregister,
Anrede,
Anreden, Anrederegister,
elitärer Stil,
förmlicher Stil,
freundschaftlicher
Stil, familiärer Stil,
lässiger Stil,
neutraler Stil,
|
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Stilschicht
(auch: Stilebene, Stillage,
Stilsphäre),in der Stilistik Bez. für "die Art
der emotionalen Höhenlage" (Hoffmann 2017,
S.224), die bestimmten Wortschatzeinheiten (z.. B. Wörtern/Lexemen
zugeschrieben wird, und die als eine Art Mitbedeutung auf bestimmten
Konnotationen des gewählten
Wortes beruht; 1) ▪ in der
lexikografischen
Perspektive Unterscheidung von vier Stilschichten (▪
Vier-Schichten-Modell):
a)
normalsprachliche Stilschicht, die als sachlich bzw. gefühlsmäßige
neutrale Stilschicht gilt; dient als Bezugsgröße für die anderen vier
Stilschichten, die, abweichend davon, darüber oder darunter liegen; b)
darüber liegt die ▪
gehoben-sprachliche Stilschicht c) unter der normalsprachlichen die
▪
salopp-umgangssprachliche Stilschicht und d) darunter die ▪
Stilschicht der vulgären Redewendungen und Redewendungen; 2) im
Gegensatz dazu betont die
pragmatisch orientierten Text- und Textmusterstilistik, wie sie
vor allem »Barbara
Sandig (1939-2013)
(22006)
vertreten wird, ein Kontinuum von drei Stilebenen, die auch
Elemente als Wörter aus dem Wortschatz umfasst, um bestimmte Stilebenen
zu gestalten (vgl. ▪
Drei-Ebenen-Modell) – vgl. Stil,
Stilebene,
Dreistillehre,
|
|
Stilsphäre
vgl. Stilebene,
Stilschicht
|
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Stiltypen
Kategorie zur Bezeichnung von Stilklassen, die typisierte Stile umfassen
(vgl. Hoffmann 2017,
S.353)
|
|
Stilwechsel (in Texten)
– vgl. Stilregister,
Registermischung,
Registerwechsel,
Stilbruch
|
|
Stilwert
Bez. für die Leistung und die Wirkung eines Stilmittels, die es in einem
bestimmten Kontext entfaltet . – vgl. Stil,
|
|
Stilwissen
Bez. für das gemeinsame Wissen der Kommunikationspartner bei der
sprachlichen Kommunikation, wie bestimmte sprachliche Muster und
sprachliche Normen am effektivsten verbalisiert werden können, um über
die Wort- und Satzsemantik hinweg mit stilistischen Mitteln "quasi
nebenbei", bewusst oder unbewusst, "mit Hilfe des
So-und-nicht-anders-Formulierens (...) ein spezifisches
Verstehensangebot" (Heinemann/Viehweger
1991, S.257) zu machen und dieses bei der Rezeption zu erkennen bzw.
zu aktualisieren. – vgl. Stil
|
|
Stilzug
Element der
makrostilistischen Analyse auf Textebene; 1) in der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch ▪
Wilhelm Schneider (1885-1979)
makrostilistisches
Textzeichen; mit bipolaren Kategorien (vgl.
Schneider 1931,
S.13ff.), z. B. musikalischer Stil vs.
plastischer Stil, wird
dabei der besondere Bedeutungsaspekt eines
Stilzuges beschrieben; 2)
in der ▪
Prager Schule
der Funktionalstilistik vermitteln
Stilzüge zwischen dem Textganzen
und einzelnen Stilelementen und
ziehen sich durch den
ganzen Text in prägender Art und Weise durch (z. B. "anschaulich,
bildlhaft, locker, knapp, sachlich" – vgl. Stil,
Stilelement,
Makrostilistik,
Ausdruckswert
(Stilistik),
funktionale Stilzugklassen,
|
|
Stilzugklassen, funktionale
vgl. Funktionale
Stilzugklassen
|
|
Stimme
auch: Erzählstimme; in der
neueren Erzähltheorie
von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) eine
der Hauptkategorien zur Erzähltextanalyse, die neben der Stimme,
Dauer (Zeit)
und Modus umfasst;
– vgl. Erzählstimme,
|
|
Stimmungsraum
Raumtyp der
Raumgestaltung im epischen Text:
vom Raum und seinen Elementen geht eine bestimmte Stimmung aus Raum (Sphäre) trägt
selbst zur Atmosphäre in ihm bei Figuren erleben diesen Raum, reagieren mehr oder weniger
auf ihn.
|
|
Stimulanz, motivationale vgl.
Motivationale Stimulanz
|
|
Stirnsatz vgl. Verberstsatz
|
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Stoff Inhaltselement, das in unterschiedlichen Dichtungen in räumlicher, zeitlicher und
figuraler Hinsicht gleich bleibt, aber bei der Ausgestaltung von Handlungsabläufen und
Situationen variabel ist. vgl.
Motiv,
Thema,
Story,
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Stoffsammlung
1) Arbeitsschritt beim
Schritt-für-Schritt-Schreiben bei der ▪
freien Problem- und
Sacherörterung; Aktivierung des vorhandenen
Wissens, gemachter Erfahrungen und erlebter Gefühle im Zusammenhang mit
einem Thema oder Problem; Formen:
Brainstorming,
Clustering,
W-Fragen-Methode,
- vgl.
Problemerörterung, freie
Problem- und Sacherörterung
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Stored writing plans
Textmusterwissen; im ▪
allgemeinen
Prozessmodell des Schreibens von
Hayes/Flower
(1980) einer der Faktoren, mit denen ein Schreiber eine
Schreibaufgabe (writing
assignment) in seinem
Schreibprozesses (writing
process) löst; gehört zum
Aufgabenumfeld (task environment) des Schreibprozesses
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Story auch: Fabel (aber nicht: Gattungsbezeichnung!); Inhaltselement unterschiedlicher
Dichtungen, das in Bezug auf die zeitliche Folge fiktiver Ereignisse gleich bleibt, die
aber unterschiedlich zeitlich oder vom
Motiv her
verknüpft werden können. vgl.
Motiv,
Thema,
Stoff,
Plot,
Fabel,
Kurzinhalt,
Beispiel: Im Roman " Der Erwählte" von Thomas
Mann ereignet sich in etwa dasselbe wie in der mittelalterlichen Legende
"Gregorius" von Hartmann von Aue. Allerdings wird der Leser über die Ereignisse
dieser 'story' jeweils ganz unterschiedlich in Kenntnis gesetzt.
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Strategien beim Lesen und Schreiben
1) allg. genaue, konkrete Pläne für ein Vorgehen 2)
wissenschaftlicher Terminus, der eine Reihe von Bedeutungsmerkmalen
aufweist; Strategien a) bezeichnen zielgerichtete, überwiegend
mentale Aktivitäten; b) werden aktiviert, wenn Probleme beim Schreiben
oder Lesen auftreten; c) unterteilen und entschleunigen den Lese-
und Schreibprozess; d) werden im Allgemeinen flexibel genutzt;
e) lassen sich nach ihrer Anwendung im Endprodukt nicht mehr direkt
erkennen; f) setzen grundlegende Lese- und Schreibfertigkeiten
voraus; g) müssen von einem Lernenden aktiv erworben und durch
Übung automatisiert und im Hinblick auf ihre Angemessenheit und
Effizienz beurteilt werden; h) beruhen auf Wechselwirkungen
unterschiedlicher Wissensbestände wie z.B.
deklarativem und
prozeduralen Wissen
und konditionalem Wissen (Wissen, wann und warum bestimmte ▪
Lese- oder ▪
Schreibstrategien
zielführend verwendet werden können; i) gelten als besonders
effektiv und werden so wahrgenommen, wenn die Gegenstände, um dies es
geht, als persönlich bedeutsam empfunden werden und sich ihre
Wirksamkeit in eigenverantwortlichen und selbstregulierten Lese- und ▪
Schreibprozessen
zeigt; j) sind für den Erwerb von ▪
Lese-
und ▪
Schreibkompetenzen unbedingt erforderlich;
Klassifizierung der Strategien
oft danach, ob sie vor, während oder nach dem Lesen oder Schreiben zum
Einsatz kommen; gemeinhin aber unter funktionalem Aspekt klassifiziert
als kognitive, metakognitive und Stützstrategien; (vgl.
Philipp 2015b,
S.213f.) vgl.
Lesestrategie, Lesetechnik,
Schreibstrategie,
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Strategien, volitionale
vgl. Volitionale
Strategien
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stream of
consciousness vgl.
Bewusstseinsstrom
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Strittig in der Argumentationslehre Bezeichnung für eine mögliche Eigenschaft von
Angelegenheiten, die jedoch nicht als solche bestritten werden können,
sondern nur in als Aussagen über Erfahrungsgegenstände, die einen über das
einzelne Subjekt hinausgehende verbindliche Gültigkeit beanspruchen; im
Zusammenhang mit Strittigem werden in einer funktionierenden
Argumentationskultur mit den dafür nötigen individuellen und
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unterschiedliche Standpunkte
miteinander diskutiert, die jeweils mit einem →Geltungsanspruch
verknüpft werden; man unterscheidet dabei den Geltungsanspruch auf Wahrheit
und den Geltungsanspruch auf normative Richtigkeit; (vgl.
Kopperschmidt 1989,
S.15f.) - vgl. Argumentation,
argumentative
Themenentfaltung, Geltungsansprüche,
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Strophenmaß Bezeichnung für ein metrisches Muster; welches sich einer typographisch
abgegrenzten Gruppe von wenigstens zwei Verszeilen eines Textes unterlegen
lässt; zusätzlich muss die Art, die Anzahl der Verse angegeben werden u. U.
auch die Art der Reimbindung
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Struktur
1) allg. Anordnung der Teile eines Ganzen; gegliederter Aufbau
eines Ganzen, innere Gliederung; auch Gefüge von Teilen eines Ganzen,
die wechselseitig voneinander abhängen und mit ihren Relationen ein
strukturiertes Ganzes ergeben; 2) im Strukturalismus als
Forschungsrichtung in unterschiedlichen Geistes und Kulturwissenschaften
"eine geordnete Menge von Relationen zwischen den Elementen eines
Systems", die nach strukturalistischer Auffassung ihre Funktion oder
Rolle den Beziehungen (Relationen) verdanken, "in denen sie zu anderen
Elementen des Systems stehen:" (Köppe/Winko
2008, S.61) 3) bei der strukturalistischen Analyse bzw.
Interpretation von literarischen Texten geht es darum, "Strukturen
aufzuzeigen, die für den spezifischen - vom System des Ganzen
ausgehenden - Bedeutungsaufbau des Textes verantwortlich sind." (ebd.)
oder anders angedrückt: "Die Bedeutung des Textes entsteht im Text
selbst, sie wird sichtbar, wenn man seine Strukturen analysiert." (ebd.
S.50) – vgl. Strukturalismus, strukturalistische Analyse von
literarischen Texte, strukturalistische Erzähltheorie,
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Struktur, epistemische
vgl.
Epistemische Struktur
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»Strukturalismus
Bez. für einen wissenschaftlichen Ansatz, dem in etlichen Geistes- und
Kulturwissenschaften, darunter auch der Linguistik und der
Literaturwissenschaft gefolgt wird; unter dem Begriff werden eine
Reihe unterschiedlicher theoretischer und methodischer
(strukturalistischer) Konzepte zusammengefasst 1) in
der Literaturwissenschaft Einflüsse auf die Theorie der Interpretation
im Allgemeinen, die literaturwissenschaftliche Methodenlehre, die neuere
Dramen- und Erzähltheorie etc. 2) Wichtigste Wurzeln: Theorie
sprachlicher Zeichen von »Ferdinand
de Saussure (1857-1913) und sein Zeichenmodell, das Sprache als
System von Zeichen auffasst, welches nach internen Regeln organisiert
ist, und einzelne Zeichen auf der Basis ihrer relativen Position im
Sprachsystem bestimmt; 3) weit über die
sprachwissenschaftliche Zeichentheorie hinausgehend
"Grundidee der 'strukuralistischen Tätigkeit', die darin besteht,
"einen Untersuchungsgegenstand in seine Bestandteile zu zerlegen, um das
Arrangement seiner Zusammensetzung zu durchschauen (vgl.
Barthes 1966)" (Köppe/Winko
2008, S.49); strukturalistische Analyse rekonstruiert den Text
durch eine systembezogene Bestimmung der Relationen zwischen den in Korrelationen und
Binär-Oppositionen bzw. Dichotomien erscheinenden Elementen auf
verschiedenen Ebenen eines literarischen Textes (z.B. inhaltliche,
kompositorische Oppositionen) und beschreibt damit den Text; dabei
können - je nach strukturalistischem Theorieansatz - zur Herausarbeitung inhaltlicher Bedeutungsstrukturen im Text (=
System als übergeordnete Einheit seiner Elemente) im Text selbst enthaltene
Bedeutungsstrukturen (systeminterne Relationen) oder
Bedeutungsstrukturen aus außertextlichen übergeordneten Systemen wie
Geschichte oder Gesellschaft (systemexterne Relationen) herangezogen
werden; die Elemente müssen
allerdings soweit segmentiert werden, dass die Relationen (Korrelationen
und/oder Oppositionen) jedes einzelnen Elements sichtbar werden, um ihre
jeweilige Bedeutung im Funktionszusammenhang mit den anderen Elementen
zu ermitteln; damit wird ein "Modell der Funktionsgesetzte des Objekts"
(Stiegler 2006,
S.381) als Konstrukt entworfen, das als solches keine
beobachtbare Eigenschaft des Objekts selbst ist; 4) strenge
Orientierung an Wissenschaftlichkeit der Analyse, was die Präzision der
Aussagen, ihre Systematik, Nachvollziehbarkeit, Überprüfbarkeit,
Eindeutigkeit und Widerspruchsfreiheit, Wahrheitsanspruch,
gegenstandbezogene Argumentation und die Trennung von Objekt- und
Metaebene anbelangt (vgl.
Krah, 2006, S.284, zit. n.
Köppe/Winko
2008, S.51f.) 5) Zentrale Kategorien/Begriffe: a) System = Menge von Elementen eines Objekts und ihrer Relationen
b) Element (auch: Komponente) = das unter einer bestimmten
Fragestellung oder auf einer bestimmten Betrachtungsebene kleinste und
konstitutive Einheit Systems; kann u. U. selbst, bei anderer
Betrachtungsweise und in einem anderen Rahmen Systemcharakter annehmen;
c) Relationen = sämtliche möglichen Beziehungen, die zwischen
Elementen Teilsystemen oder System bestehen und als solche beschrieben
werden können; d) Struktur = Menge aller Relationen zwischen
Elementen eines Systems; e) Funktionen werden von untergeordneten
Einheiten (Elementen, Teilsysteme) in einem übergeordneten System
erfüllt (vgl.
Metzler-Literatur-Lexikon 1990, S.447) 6) neben anderen
wissenschaftlichen Disziplinen und Teildisziplinen großer Einfluss auf
die neuere Erzähltheorie,
namentlich auch der Erzähltheorie von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) u. a. – vgl.
Struktur,
strukturalistische Analyse und Interpretation (literarische Texte),
strukturalistische
Erzähltheorie,
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Strukturalistische Analyse und Interpretation (literarische Texte)
1) Sammelbegriff für eine vom Strukturalismus geprägte Analyse (und
Interpretation) literarischer Texte, die in der
neueren Erzähltheorie
zu verschiedenen Modellen der Analyse, insbesondere von epischen
(narrativen) und dramatischen Texten geführt hat, z. B. Erzähltheorie
von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) u. a;
2) a) auch im Rahmen strukturalistischer Methoden- und
Theorieansätze häufig synonymer Gebrauch der Begriffe Analyse und
Interpretation (Interpretation = strukturale Textanalyse) b) auch
deutliche Abgrenzung beider Begriffe, dabei Textanalyse oft als exakter,
präziser und eher wissenschaftlicher gegenüber der Interpretation
aufgewertet; 3) strukturalistische Methoden der Textanalyse
können jedoch, das gilt in besonderer Weise für die Erzähltheorie auch
als Basis
hermeneutischer Interpretation (werkimmanente
bzw. textimmanente
Interpretation dienen; – vgl.
Strukturalismus,
neuere Erzähltheorie, Analyse,
Interpretation,
Textanalyse,
Textinterpretation,
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Strukturalistische Erzähltheorie
– vgl. neuere
Erzähltheorie,
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Strukturbild
allg. Bez. für eine bildlich-graphische Darstellung, die den (Funktions-)Zusammenhang
von Elementen bzw. Komponenten eines Objekts
visualisiert; i. e.
S. Visualisierung von Strukturen eines
Ganzen; - vgl.
Schaubild, Strukturskizze,
Bildstatistik,
Infografik,
Struktur
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Strukturelle
Fremdheit (Textrezeption)
Fremdheitserfahrung bei der Rezeption von Texten, die eine »kognitive
Dissonanz auslösen können, d. h. die Erfahrung, dass das, was man gelesen hat,
einfach nicht so kognitiv zu verarbeiten ist, wie man das gewohnt ist;
gründet, so Leskovec (2010,
S.241) im Anschluss an
Waldenfels
(1999, S.91), "auf der Scheidung in 'Heimwelt' und 'Fremdwelt'. Was
einem fremd erscheint, steht dabei "außerhalb der eigenen Ordnung" (ebd.
S.241); was einem strukturell fremd ist, kann man sich nicht mit dem
Rückgriff auf gespeicherte "Wahrnehmungsgestalten und Handlungssituationen"
(Waldenfels
(1999, S.91, zit. n.
ebd.), auf
Schemata aller Art, anverwandeln und damit ohne
weiteres in seine vorhandenen Schemata einpassen; im Zusammenhang
mit der Rezeption literarischer Texte, erschwert das Gefühl
struktureller Fremdheit die Sinnfindung, kann dabei oft nicht ohne
Weiteres kommuniziert werden; stattdessen Vermeidungsstrategien und
Abwehrhaltungen, die zu weiteren Blockaden bis hin zur vollständigen
Ablehnung bestimmter Texte oder Textarten führen können;
Voraussetzung für die Überwindung struktureller Fremdheit: häufige
Erfahrung des Gefühls und daraus resultierend stärkere Bereitschaft,
die kognitive Distanzierung durch Lernen und Umgewöhnung zu ändern,
z. B. durch weitere Rekontexutalisierungsbemühungen; aber mitunter
lässt sich strukturell Fremdes einfach nur bedingt auflösen (vgl.
Šlibar
2005, S.82, zit. n.
Leskovec (2010) – vgl.
Fremdheitserfahrungen,
alltägliche Fremdheit,
radikale Fremdheit
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Strukturierungskompetenz Teilkompetenz der allgemeinen
Schreibkompetenz, die auf die Frage antwortet:
Wie baue ich den
Text auf?; im einzelnen gehören dazu bestimmte Operationen des
Schreibprozesses wie Beurteilung und Strukturierung von Informationen,
Vorstellungen über den Textaufbau und die Art der Themenentfaltung,
Planung eines Textkonzepts, Gedanken über das weitere Vorgehen bei der
Textproduktion - vgl. Schreibkompetenz,
Zielsetzungskompetenz,
inhaltliche
Kompetenz, Formulierungskompetenz
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Strukturierende Aussagenliste Arbeitsmethode zur inhaltlichen Erfassung eines Textes in Form von Thesen;
hält sich bei der inhaltlichen Erfassung eines
Textes in Form von Thesen zumindest zum Teil nicht an den in einem Text
vorgegebenen Aufbau und die vorgegebene Reihenfolge der Gedanken; im
Gegensatz zur
einfachen Aussagenliste in der Regel neue Strukturierung des Textes; eine Zwischenstellung
zwischen der einfachen und strukturierenden Aussagenliste stellen einfache
Aussagenlisten dar, die hierarchisch nach Sinnabschnitten gegliedert sind. -
vgl.
Aussagenliste, einfache Aussagenliste,
gewichtete
Aussagenliste,
Thesenpapier
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Strukturierende Stichwortliste
▪ Organisationsstrategie
für das Verstehen von Texten;
▪ Stichwortliste, die beim
Exzerpieren
eines Textes (ohne längere wörtliche oder sinngemäße Textzitate) im
Rahmen einer ▪ textstrukturierenden
Bearbeitungsstrategie erstellt werden kann; die Unterstreichungen
und Markierungen, die bei der
Annotation eines Textes vorgenommen werden, werden dabei in
einer gesonderten Liste gruppiert und ggf. neu geordnet; weitgehend am
Wortlaut des Primärtextes orientiert; in einem mehrstufigen Schreibprozess kann sie auch durch
Überarbeitung einer ▪ linearen Stichwortliste entstehen; - vgl.
lineare Stichwortliste,
Exzerpt,
Inhaltsangabe,
Textzusammenfassung,
schrittweises kooperatives
Schreiben, Aussagenliste,
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Strukturierte
Textwiedergabe auch: strukturierende Textwiedergabe;
▪ schulische Schreibform
zur ▪
Wiedergabe/Zusammenfassung von
kontinuierlichen
Sachtexten (auch:
pragmatische Texte,
Gebrauchstexte,
expositorische Texte,
nichtfiktionale Texte)
als Primärtexte in Form einer
▪
kontinuierlichen Sekundärtextgestaltung; Aufgabe: über den
wesentlichen Inhalt, den Textaufbau und den Gedankengang
des Verfassers / der Verfasserin eines Sachtextes in verkürzter Form
informieren; sprachlich-stilistische Merkmale:
▪
Präsens
(Gegenwartsform), sachlich, sprachlich eigenständig, distanziert
(ohne eigene Wertungen), informativer Stil ohne Ausschmückungen, Umwandlung der wörtlichen Rede in
▪
indirekte Rede, ohne
▪
Zitate,
Textbeschreibung im
▪
Indikativ,
Textwiedergabe in der Regel im
▪
Konjunktiv I (aber: auch andere
▪
Formen der Text- bzw. Redewiedergabe sind u. U. möglich)
– vgl.
Textwiedergabe,
Aufsatz
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Strukturierungsstrategien
vgl.
Organisationsstrategien (beim Lesen)
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Strukturlegetechnik - vgl.
Visualisierung,
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Strukturmethode Methode zur Erfassung des Gedankengangs in einem Text; setzt an textinternen
Strukturen des Textes an; in Anlehnung an
Heinz-Ulrich Schaeder (2007) entwickeltes Konzept, das einen
top-down-Prozess bei der Erkennung von bestimmten "Strukturtypen" von
Texten in Gang setzt, mit dem erfasst wird, wie ein Text
sein Thema entfaltet; auch wenn es keine festgelegte Anzahl von
Strukturen in einem Text gibt, lassen sich dennoch stets wiederkehrende Strukturstereotypen
erkennen, die Zugänge zum
Gedankengang eines Textes schaffen können; Schaeder unterscheidet dabei Texte
mit einer primär sachlogisch-aufklärenden Strukturierung,
mit einer primär wirkungslogischen Strukturierung
und
mit einer primär ästhetischen Strukturierung
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Strukturskizze - vgl.
Schaubild, Strukturbild,
Bildstatistik,
Infografik,
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Strukturwort Wörter und Formulierungen in einem Text, die Aufschluss über die argumentativen
Strukturen geben. Zu derartigen Strukturwörtern zählen
Partikeln,
Konjunktionen
und Adverbien (z.B. weil, denn, wenn
doch, wohl, schon, halt, ja
). Ferner:
nominale oder verbale Strukturwörter oder Fügungen (Behauptung, behaupten, Begründung,
begründen,
). Mit der
Strukturwortmethode
Möglichkeit zur Erfassung des Gedankenganges und/oder der argumentativen Strukturen eines
Textes.
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Strukturwortmethode Methode zur Erfassung des Gedankenganges und/oder der argumentativen Strukturen eines
Textes. Strukturwörter werden als Textsignale für die
Argumentationsstruktur aufgefasst. Methode findet häufig Verwendung bei den Vorarbeiten
zur strukturierten Textwiedergabe. vgl.
Sprechaktmethode,
W-Fragen-Methode
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Stück(e)schreiber/-in
auch: Dramatiker/-in;
Bez. für die Produzentin / den Produzenten (Autorin/Autor)
eines Theaterstücks bzw. ▪
Dramas - vgl.
Dramatiker/-in,
Drama,
Theaterstück,
Bühnenstück
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Stummes Lesen
auch: stilles Lesen, leises Lesen; individuelle
Leseweise, bei der beim Lesen
das Gelesene im Gegensatz zum lauten oder
subvokalisierenden Lesen nicht
stimmlich repräsentiert und artikuliert wird - vgl.
Lesen,
Leseweise, lautes Lesen,
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Stumme Rede Begriff aus der Erzählforschung; Formen der Figurenrede; dient zur
Abgrenzung von der gesprochenen Rede; Formen; einfacher
Gedankenbericht,
psycho-narration, stumme direkte Rede
(quoted monologue): Selbstgespräch,
innerer Monolog,
Bewusstseinsstrom vgl.
Vogt
1996, S.304- vgl.
Figurenrede,
gesprochene Rede
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Stumpfe Kadenz
Form der Kadenz in der Verslehre;
auch: stumpfer Reim, männlicher Reim; einsilbiges
Versende mit einer
Hebung,
d. h. letzte Silbe ist betont; Ggs. zweisilbige
klingende Kadenz mit
einer Folge von
Hebung
und Senkung
am Versende in d. h. letzte
Silbe ist unbetont (=
klingende Kadenz) – vgl. Kadenz,
männlicher Reim
Beispiele: a) .... / Butter und Salz (ẋx xẋ)
/ Eier und Schmalz (ẋx xẋ) / Milch und Mehl (ẋx
xẋ) / Saffran macht den Kuchen geel (ẋx xẋ xẋ
xẋ) b) Es gibt so bange Zeiten (klingend)
/ Es gibt so trüben Mut (stumpf) / Wo alles
sich von Weitem (klingend) / Gespenstig
zeigen tut. (stumpf) (Novalis, Geistliche Lieder,
1802)
|
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Stumpfer Reim
Bez. für den Reim eines
Verses, der einsilbig mit einer
Hebung
endet; Ggs. klingender Reim
– vgl. stumpfe Kadenz,
Reim,
Kadenz,
männliche Kadenz,
männlicher Reim,
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Stützstrategien
▪
Lesestrategien,
die mit Zielsetzung und Zeitplanung, Konzentration, Überwachung und
Diagnose des Lernfortschritts zu tun haben; Selbststeuerungsaktivitäten,
die auf ▪
metakognitiven Strategien zur Kontrolle und Steuerung der eigenen kognitiven Aktivität
beruhen oder als ▪
affektive und volitionale
Strategien zur gefühlsbedingten oder willentlichen Kontrolle und
Steuerung von Lernaktivitäten, Aufmerksamkeit, Selbstverstärkung
beitragen (vgl.
Christmann/Groeben
1999, S.194f.) – vgl.
Primärstrategien,
metakognitive
Stützstrategien, affektive Strategien, volitionale Strategien
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Stützstrategien, metakognitive vgl.
Metakognitive
Stützstrategien, Stützstrategien
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Stützungen des Arguments im Rahmen einer Argumentation (Beweisführung) Teile, die den Begründungszusammenhang von
These und Argument absichern sollen (plausibel, stichhaltig); z.B. Beweis, Beispiele -
vgl.
Argumentation,
erweiterte Argumentation
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Subkompetenz
vgl. Teilkompetenz - in einem Kompetenzkonzept eine der übergeordneten
Kompetenzen hierarchisch untergeordnete Teilkompetenz -
Kompetenz,
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Subjektsatz Gliedsatz, bei dem der untergeordnete Nebensatz anstelle des Satzgliedes
Subjekt steht; Formen: a)
Konjunktionalsatz
b) Relativsatz c) indirekter Fragesatz d)
Infinitivsatz
- vgl.
Gliedsatz
Beispiele: a) Dass es so gekommen ist,
erstaunt nicht.. b) Wer das nicht kapiert, hat keine Ahnung.
c) Wie du das gemacht hast, ist mir ein Rätsel. d) Sich
darüber schwarz zu ärgern hat doch keinen Zweck. -
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Subjunktion • Konjunktion, die einen
Nebensatz einem Wort bzw.
einem übergeordneten Hauptsatz
(Obersatz) bzw. unterordnet (=
unterordnende Konjunktion); - vgl.
Konjunktion,
Subjunktor Beispiel: Das Smartphone ist kaputt,
weil es mir
heruntergefallen ist.
|
|
Subjunktor
• unveränderliche Wortart,
deren Hauptaufgabe als Partikeln
darin besteht. einen Nebensatz
oder einen Infinitivsatz
einem Wort unterzuordnen (vgl. Engel 31996, S.708) übergeordneten
Hauptsatz (Obersatz) unterordnet
- vgl. Subjunktion
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Substantiv vgl.
Nomen,
Substantivstil
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Substantivisches Wissen
Bezeichnung für Wissen, das die "Basiskonzepte und Prinzipien eines
Gebietes" (Kämper
van den Boogaart/Pieper 2008, S. 61) darstellt; Ggs. zum
syntaktischen Wissen als Wissen "über die spezifischen Spielregeln
literarischer Kommunikation" (ebd.)
- vgl. Wissen,
syntaktisches Wissen
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Substantivstil vgl.
Nominalstil,
Substantiv
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Substitution
1. Ersetzung eines Begriffes durch einen anderen; im Zusammenhang mit rhetorischen
Änderungsoperationen: Entfernen und Hinzufügen = Ersetzen eines
Elementes oder mehrerer Elemente 2. in der
Textlinguistik:
wichtiges
Kohäsionsmittel
zur Herstellung von
Kohäsion:
ein Textelement (Wort, Wortgruppe) wird im nachfolgenden Text durch ein
ihm inhaltlich verbundenes Textelement wieder aufgenommen; ursprüngliches
Textelement und Substitutionselement beziehen sich dabei auf das gleiche
außersprachliche Objekt (z.B. Synonyme, Unter- und Oberbegriffe,
Metaphern) (vgl.
Linke
u.a. 1994) 3. Verschiebung eines Affektes
(z.B. Wut) auf ein Ersatzobjekt (psychologischer Abwehrmechanismus) 4.
Ersetzung eines sprachlichen Elementes durch ein anderes, das zur gleichen
Kategorie gehört 5. Ersetzung einer bestimmten mathematischen Größe
durch eine ihr entsprechende andere 6. Ersetzung von Güter oder
Produktionsfaktoren durch andere - vgl.
rhetorische
Änderungsoperationen
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Subsumtion Begriff aus der kognitiven Lerntheorie Ausubels (1963); Prozess, der sich
bei der Rezeption und Verarbeitung von sprachlichem Material vollzieht:
bedeutungshaltiges Material wird in die schon vorhandenen hierarchischen
kognitiven Strukturen eines Lernenden bzw. eines Rezipienten integriert
|
|
Subvokalisierendes Lesen
Leseweise bei der durch (lautes) vor sich Hinmurmeln beim Lesen das
Gelesene stimmliche repräsentiert wird; oft als Mittel zur Meditation
oder zum Memorieren bestimmter Texte verwendet; in der mittelalterlichen
Lesepraxis als ruminatio
bekannt - vgl. Lesen,
ruminatio,
Leseweisen
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Suche
auch: abenteuerliche
Suche; in der anthropologisch orientierten
Erzähltheorie, die von
einer gemeinsamen interkulturellen Basis für bestimmte Erzählungen
ausgeht und in ihnen von Kultur und Geschichte unabhängige
anthropologische Konstanten gestaltet sieht, betrachtet die Suche als
ein überzeitliches und interkulturelles
Handlungsschema von
Erzählungen, das sich kreisförmig als Auszug von zu Hause, Erfüllung
einer Aufgabe in der Fremde und Rückkehr gestaltet (vgl.
Propp 1927/1975); soziobiologischer Ursprung mglw. die existentiell
notwendige Nahrungssuche als "Bewusstwerden des Bedürfnisses, Verlassen
der Basis, Entdeckung des rechten Orts, Begegnung mit Konkurrenten und
potentiell gefährlichen Gegner, Erfolg, der das Bedürfnis stillt; die
Rückkehr nach Hause kann schwierig werden, es kann Verfolgung durch den
Konkurrenten geben; das Ziel ist die Rettung, die Selbsterhaltung." (Burkert
1998, S.81, zit. n.
Martínez/Scheffel 1999, 10. Aufl. 2016, S.174); Varianten der
abenteuerlichen Suche:
Initiationsgeschichten,
Mädchentragödie; – vgl.
Handlungsschema,
abenteuerliche Suche,
Initiationsgeschichte,
Mädchentragödie
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Suche, abenteuerliche
vgl. Abenteuerliche Suche
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Suchendes Lesen
auch: Scanning (englisch to scan‚ abtasten, absuchen,
durchsuchen‘); in der Leseforschung ▪
Leseweise bzw. ▪
Lesetechnik oder Lesestrategie wie
▪ orientierendes Lesen (skimming) oder
▪ diagonales
Lesen Form des schnellen Lesens; Ziel: bestimmte
Informationen erfassen; gezieltes Durchsuchen des Textes nach bestimmten Aspekten
( z.B. bestimmte Schlagwörter,
Schlüsselbegriffe
oder Gedanken) - vgl. vgl. Lesen,
Leseweisen,
Lesetechniken,
orientierendes Lesen (Scanning)
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Sukzessive Raffung Erzähltechnisches Mittel zur
Zeitgestaltung; Aufreihung von Vorgängen und Gegebenheiten in Richtung
der erzählten Zeit; Formen:
Sprungraffung,
Schrittraffung;
Grundformel: "Dann ... und dann ... " (vgl.
Lämmert
1955, S.83) - vgl.
durative
Raffung,
iterative
Raffung, Sprungraffung,
Zeitgestaltung,
Zeitraffung
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Sujet
auch ähnlich: Stoff; Gegenstand einer
künstlerischen Darstellung - vgl. Hauptthema,
Motiv, Stoff
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Summarisches Erzählen
Bez. für ein Erzählen, das der Raffung der Geschichte (Diegesis)
im Akt des Erzählens (Exegesis)
bei der Erzählerrede dient - vgl.
Summary (Erzählung),
summarischer
Erzählerbericht;
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Summarischer Erzählerbericht
Form der Erzählerrede, bei
der der Erzähler aus größerer
Distanz zum Erzählten viel
Geschichte/Geschehen in
relativ wenig Text
raffend zusammenfasst und damit die
Erzählgeschwindigkeit
gegenüber anderen Formen der Erzähler- oder Personenrede beschleunigt - vgl.
Erzählerrede,
Summary (Erzählung),
summarisches Erzählen,
Raffung,
zeitraffendes
Erzählen,
Erzählgeschwindigkeit
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Summary (auch:
Zusammenfassung, Résumé): Wiedergabe der wesentlichen Gedanken und
Probleme einer längeren Abhandlung oder eines längeren Berichts am Anfang
oder am Schluss, um den Leser über den Inhalt des Textes zu informieren;
sachlich-objektiver Stil, zusammenhängender, referierender Text in Art der
Inhaltsangabe; häufig auch in mehreren Sprachen - vgl.
Inhaltsangabe,
Abstract,
Précis
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Summary (Erzählung)
auch: Bericht, Erzählerbericht) in der
neueren Erzähltheorie
von »Gérard
Genette (1930-2018) (1972,
dt. 1994) im
Rahmen der Hauptkategorie der
Dauer (Geschwindigkeit) Bez.
für eine Form der des
Erzählens von gesprochenen Worten; neben
Szene,
Ellipse und
(deskriptiver) Pause eine
Erzählgeschwindigkeit,
mit der viel Geschichte/Inhalt in relativ wenig Text zusammengefasst
werden kann; Mittel der
Raffung und des
zeitraffenden Erzählens nach der einfachen Formel: EZ<eZ
(= Erzählzeit < erzählte Zeit. - vgl.
summarisches Erzählen,
summarischer Erzählerbericht;
Raffung,
zeitraffendes
Erzählen
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Summative Beurteilungsaufgabe
1) (summative assessment)
Aufgabe, mit der das Lernen von Schülerinnen und Schülern beurteilt
wird, um notwendige Anpassungen im Unterricht vorzunehmen; Bezeichnung
geht von der primären Funktion dieser Aufgaben aus,das Lernen
der
Schüler am Ende einer bestimmten Zeitspanne zusammenzufassen; im Ggs.
zur formativen Beurteilungsaufgabe in der in der Regel formeller und
basiert z. B. auf Tests, Projekte und Hausarbeiten (vgl.
Anderson/Krathwohl 2001, S.247f.); Ggs.
formative
Beurteilungsaufgabe, die nach einer bestimmten Unterrichtszeit zur
Notengebung bzw. Punktevergabe herangezogen wird; 2)
im ▪
Prozessmodell für die Entwicklung kompetenzorientierter Aufgabensets
von
Wilhelm/Luthiger/Wespi (2014a) Aufgabe, von ihrer ▪
Wissensart Fertigkeiten und Konzepte umfasst, vom
kognitiven Prozess aus betrachtet
nahen
und
weiten Transfer verlangt und rückmeldende ▪
Lernunterstützung anbietet und unter dem Blickwinkel der ▪
Strukturierung der Aufgabe teilstruktiert ist. (vgl.
Luthiger/Wilhelm/Wespi
2014, S.58ff.) – vgl.
formative
Beurteilungsaufgabe,
Leistungsaufgabe,
Lernaufgabe,
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Superlativ grammatisch die Höchststufe / 2. Steigerungsstufe bei der Steigerung (Komparation),
die eine graduelle Differenz zwischen mehr als zwei miteinander verglichenen
Werten ausdrückt; Superlativ besitzt dabei den höchsten Wert; wenn die
Vergleichswerte nicht ausgedrückt werden, spricht man vom
Elativ - vgl.
Elativ Beispiele: Heiner läuft von allen Kindern am schnellsten. - Der Mount
Everest ist der höchste Berg der Welt
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Suprasegmentale Merkmale in der Sprachwissenschaft Bezeichnung für lautsprachliche Merkmale,
die lautübergreifend sind bzw. sich nicht in eine sequenzielle Abfolge von
Segmenten einfügen; Suprasegmentalia, die sich über mehr als ein Segment
erstrecken, sind z. B. Ton, Intonation,
Akzent und Akzentstruktur,
zeitliche Dauer lautsprachlicher Äußerungen, Pausen, Sprechtempo,
Sprechausdruck; häufig werden die Begriffe prosodisch und suprasegmental
synonym verwendet; ansonsten ist die Differenzierung von Suprasegmentalia
nach prosodischen und
paraverbalen Merkmalen möglich - vgl.
Gesprächsanalyse,
Prosodie,
Segment,
paraverbale Merkmale
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Suprasegmentalia vgl.
suprasegmentale Merkmale
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Syllabische Schrift
auch: Silbenschrift; wie bei den anderen
phonographischen
Schrifttypen (alphabetische
Schrift und Lautschrift)
Schrifttyp, dessen
dominante Bezugsebene im jeweiligen Sprachsystem die
phonologische Ebene, in
diesem Fall die Silbe ist ist; - vgl. Schrift,
Schrifttypen,
phonographischer
Schrifttyp,
alphabetische Schrift,
Lautschrift, Silbenschrift
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Syllogismenkette Form des zusammengesetzten Syllogismus; Bezeichnung für die Aufeinanderfolge
einfacher (kategorischer) Syllogismen; dabei werden die Schlusssätze (Konklusionen)
der vorangehenden Syllogismen (Prosyllogismen)
als
Prämissen
der nachfolgenden Syllogismen verwendet - vgl.
Syllogismus,
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Syllogismus
▪ deduktives logisches Schlussverfahren;
in der logischen Argumentation Beweisgang bzw. Schluss (=
Konklusion), der aus zwei oder mehreren
Prämissen gezogen wird; gültig ist der Syllogismus, wenn sowohl
die
Prämissen
(Vordersätze) als auch die Konklusion wahr sind; ist ein Syllogismus
gültig, kann er nicht mehr auf der Basis der Logik kritisiert werden (z.
B. durch das Finden eines Widerspruchs), sondern nur noch auf der
sachlichen Ebene, wenn z. B. eine der Prämissen nicht anerkannt werden
(vgl.
Kolmer-Rob-Santer 2002, S.156); Grundtypen:
Kategorischer Syllogismus, ▪
konditionaler Syllogismus, disjunktiver Syllogismus, Sonderfälle (Enthymem
und Epicheirem) – vgl.
Aussagenlogik,
Prämisse, Prosyllogismus,
assertorischer
Syllogismus,
kategorischer Syllogismus,
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Syllogismus, assertorischer
vgl.
Assertorischer Syllogismus
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Syllogismus, kategorischer
Vgl. Kategorischer
Syllogismus
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Symbol (gr. symbolon = Kennzeichen) im Gegensatz zur Allegorie real vorhandenes bildhaftes
Zeichen, das über sich hinaus verweist; Beziehung zwischen Sinn und Bild offenkundig;
zielt auf das Bewusstsein; - vgl.
Allegorie,
Bild,
Metapher,
Sinnbild,
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Symbolische Zeichen Zeichen, deren Beziehung zum Gegenstand weder auf einem Folge-Verhältnis (indexikalisches Zeichen) noch auf
Ähnlichkeit beruht (ikonisches Zeichen);
Laut- und Schriftzeichen der menschlichen Sprache sind fast alle Symbole (Symbolbegriff
nicht identisch mit dem Begriff Symbol in der Literaturwissenschaft)
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Symbolraum
Raumtyp der
Raumgestaltung im epischen Text: Raum bzw. seine Elemente haben eine tiefere sinnbildliche Bedeutung als
Symbol, Allegorie, z.B. Unglücksorte, bestimmte Naturelemente usw.
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Symptom
auch: Anzeichen, Indicium; von Wolf
Schmid (2005, S.50
2009, 2011a)
verwendeter Begriff für bestimmte Anzeichen (= indiziale Zeichen), die
auf dem unwillkürlichen, nicht intendierten Selbstausdruck eines
Sprechers beim Sprechakt beruhen (= Selbstkundgabe bzw. Ausdruck in Karl
Bühlers
Organonmodell der Sprache); Schmid wendet diesen "indirekten Modus
des Selbstausdrucks" (Schmid
2005, S.50) auf das literarische Werk als Ganzes an und sieht darin
den unwillkürlichen Selbstausdruck des Autors beim
Erzählen, der sich in dessen schöpferischen Akten zeigt; vom Leser wird
auf der Grundlage dieser Symptome, ohne eine konkrete Gestalt
anzunehmen, der ▪
abstrakte
Autor rekonstruiert; - vgl. indiziales
Zeichen,
Bühlers Organonmodell der Sprache,
abstrakter Autor,
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Synästhesie
von altgriechisch συναισϑάνομαι synaisthánomai = dt. "mitempfinden"
bzw. "zugleich wahrnehmen"; 1) allg. Koppelung zweier oder
mehrerer sonst physisch und physiologisch getrennter Sinnesmodalitäten
und Verarbeitungenswegen von Informationen bei der
Wahrnehmung; indem
verschiedene Sinnesmodalitäten miteinander verflochten werden –- die
meisten Menschen können und tun das bis zu einem gewissen Grad auch --,
löst ein distaler Reiz,
den wir mit einer bestimmten Sinnesmodalität empfangen, automatisch
Vorstellungsbilder in einem anderen Bereich aus; so haben z. B. viele
Menschen ein synästhetisch kodiertes Vorstellungsbild davon im Kopf und
aktivieren es, wenn der Fingernagel des Lehrers beim Schreiben über die
Tafel kratzt. Sie bekommen dann quasi automatisch eine »Gänsehaut;
das Geräusch aktiviert damit also zusätzlich eine andere Sinnesreaktion;
auch in alltagssprachlich metaphorischer Verwendung greifen wir auf
synästhetisch kodierte Vorstellungsbilder zurück, wenn wir z. B. von von
einem warmen Gelb oder einem kalten Blau sprechen und
damit Farbe und Temperatur in einem zweifach kodierten Vorstellungsbild
zusammenbringen; 2)
rhetorische Figur:
Vermischung bzw. Verschmelzung von Reizen, die zu unterschiedlichen
Sinneswahrnehmungen und Sinnesorganen gehören; literarisch häufig bei
metaphorischer Beschreibung
(schreiendes Rot, heiße Rhythmen, farbige Klänge ...)
Beispiel: »Durch die Nacht, die mich umfangen,/
blickt zu mir der Töne Licht« (Clemens Brentano)
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Synchrone Kommunikation
Bez. für eine im Ggs. zur
asynchronen
Kommunikation eine in Echtzeit zwischen zwei oder mehreren Benutzern
stattfindende Kommunikation z. B. Telefon, im Chat, bei einem
Videoanruf, oder in einer Videokonferenz; ohne Bedeutung, ob sich die an
der Kommunikation beteiligten Personen am gleichen Ort präsent sind oder
räumlich bzw. geographisch weit verteilt sind. Gegenstück zur synchronen
Kommunikation ist die z. B. Telefon, Web-Chats, Instant Messaging,
Videoanruf, - vgl.
asynchrone Kommunikation,
Kommunikation
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Synchrones Online-Schreiben
vgl. synchrones Schreiben
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Synchrones Schreiben
auch: synchrones Online-Schreiben;
im Ggs. zum
asynchronen Schreiben in einem Netzwerk bzw. im Internet gemeinsames
kollaboratives
Schreiben in Echtzeit an einem Text; technisch wird dies meistens
mit so genannten »Etherpads
realisiert, die in jedem herkömmlichen Browser dargestellt werden;
entsprechende, in der Basisversion meist kostenlose Angebote bieten z.
B. »Yourpart.eu, »Padlet,
»Tiddla, »EduPad.ch,
»MoPad
(mozilla.org), »Piratenpad.de,
»TitanPad
oder auch das seit 2013 kostenlos verfügbare »ZUMpad,
das Etherpad
der »ZUM;
Etherpads werden in virtuellen oder realen Kommunikationssituationen oft
verwendet als gemeinsamer virtueller Notizzettel oder als Möglichkeit,
Ergebnisse zu protokollieren; Ergänzungen und Veränderungen können
sofort von den Teilnehmern vorgenommen werden; sonstige
Einsatzmöglichkeiten, z. B. zur gemeinsamen Ideenfindung beim
Brainstorming oder zur
gemeinsamen Stoffsammlung bei Recherchen im Internet - vgl.
asynchrones Schreiben,
asynchrones
Online-Schreiben, Schreiben
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Synekdoche
rhetorische Figur:
Begriffserweiterung /-verkürzung; ein Begriff wird durch einen anderen
engeren oder weiteren Begriff, der zu seinem Bedeutungsfeld gehört,
ersetzt; pars pro toto (ein Teil für das Ganze): Dach für Haus,
oder umgekehrt: Eisen für Schwert - vgl.
Wortfiguren
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Synkretistisches Schreiben 1) abgeleitet vom Begriff
Synkretismus, der einen
Zustand der Vermischung, Vermengung und/oder Verschmelzung von
Vorstellungen, Positionen und/oder Standpunkten beschreibt; dabei kann sich
synkretistisches Denken zu Denkfiguren führen, die auch widersprüchliche
Elemente integriert; 2) Gegenbegriff zu logischem und zusammenhängenden
Schreiben (Wygotski); vor allem von Kinder praktiziert; 3)
Gegenbegriff zu linear geordnet-fortschreibend-diskursivem Schreiben (Ortner,
2000, S.496)
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Synonym im Ggs. zum
Antonym Wort (genauer: Lexem), das bedeutungsgleich oder so bedeutungsähnlich
mit einem anderen ist, dass es innerhalb eines Satzes gegenseitig ausgetauscht werden
können - vgl.
Wortfiguren
Beispiele: fast - beinahe; Samstag -
Sonnabend;
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Syntaktisches Wissen
1) als Teil des Sprachwissens
Bezeichnung für das Wissen über die Syntax der Sprache
2)in
der Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik Bezeichnung für Wissen
"über die spezifischen Spielregeln literarischer Kommunikation" (Kämper
van den Boogaart/Pieper 2008, S. 61), das im Ggs. zum
substantivischen Wissen steht,
das die "Basiskonzepte und Prinzipien eines Gebietes" repräsentiert
(ebd.)
- vgl.. Wissen,
substantivisches Wissen
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Syntax auch: Grammatik; veraltet: Satzlehre; Lehre von den Beziehungen der sprachlichen Zeichen im Satz, von ihren
Beziehungen in Satzbauplänen und ihren Funktionen im Satz; Erklärung von verschiedenen
Satztypen und Satzbaumustern und ihres Zustandekommens
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Synthetische Erzählung
in der Erzähltheorie Bez.
für eine Erzählung, die ▪
linear,
d. h. ohne ▪
Anachronie (▪
Vorausdeutungen/Prolepsen und ▪
Rückwendungen/Analepsen) in einer chronlogischen Reihenfolge erzählt
wird; analog zum synthetischen Drama bzw. ▪
Zieldrama
– vgl. synthetisches
Erzählen,
analytische Erzählung,
Zieldrama
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Synthetische Textproduktion
im Rahmen des ▪
materialgestützten Schreibens Bezeichnung für die Verarbeitung von
Inhalten in den als Materialien zur Verfügung stehenden Bezugstexten,
bei der ein Schreiber stärker mit
selbstgewählten, übergreifenden eigenständig strukturierenden
Themenaspekten die Inhalte der Bezugstexte zusammenführt sowie diese auch
eher formulativ integrierend bzw. sprachlich
eigenständig verarbeitet; Ggs. zur
aggregativen
Textproduktion, bei der die Bezugstexte
aggregativ, d. h. reihend, eher nacheinander und isoliert, quasi listenförmig
abgearbeitet werden sowie strukturell und formulativ paraphrasierend
eng an den Bezugstexten orientiert) verarbeitet werden; (vgl.
Schüler/Lehnen 2014, S.231,
Schüler 2017, S.7); –
vgl.
materialgestütztes Schreiben,
aggregative
Textproduktion
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Synthetisches Drama vgl.
Zieldrama,
synthetische Erzählung
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Synthetisches Erzählen
in der Erzähltheorie Bez.
für ▪
lineares Erzählen, das ohne
Veränderungen der chronologischen Reihenfolge (Ordnung), die Ereignisse
oder Geschehen ohne ▪
Anachronie (▪
Vorausdeutungen/Prolepsen und ▪
Rückwendungen/Analepsen) so erzählt, wie sie im Zeitablauf
aufeinander folgen; Ggs.
analytisches Erzählen
– vgl. synthetische Erzählung,
analytische Erzählung,
Anachronie,
lineares Erzählen,
chronologisches
Erzählen
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Szene
allg. kleinere Einheit zur Unterteilung eines Aktes im Drama, eines
Films oder eines Hörspiels, die an einem bestimmten Ort spielt und
dadurch begrenzt wird, dass eine bestimmte Person oder mehrere Personen
auftreten oder abgehen; oft auch einfach Bezeichnung für den Schauplatz
einer Handlung oder eines Geschehens; typische Redewendungen für die
letztgenannte Verwendung sind z. B.: es gab Beifall auf offener Szene
(Szenenapplaus); die Königin betrat die Szene; jmd. beherrscht die
Szene; jmd. setzt sich in Szene; in Wortverbindungen auch Bezeichnung
für einen bestimmten Bereich, z. B.: die Jazzszene, die Bikerszene, die
Hip-Hop-Szene, die Kunstszene etc. mit ihren entsprechenden Szenegängern
und Szenegängerinnen; davon abgeleitet auch der Begriff der Szenerie,
der im Kontext des Theaters Bühnenbild und -dekoration einer Szene oder
(auch allgemein) den Schauplatz eines Geschehens bezeichnet; – vgl.
Szene (Drama),
Szene (Erzählung)
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Szene (Drama)
in der
Dramentheorie kleinste
Gliederungseinheit des dramatischen Textes (auch:
Auftritt); bestimmt durch das
Auftreten bzw. Abtreten mindestens einer Figur im Drama (Konfigurationswechsel);
Begriff wird von den Autoren dramatischer Texte uneinheitlich verwendet,
als Begriff zur Segmentierung von partiellen Konfigurationswechseln (»französische
Klassik (ca. 1616-1715) und die davon beeinflussten Dramatiker) oder
auch für den Schauplatzwechsel ( »William
Shakespeare (1564-1616)); oft auch Vermischung beider Bedeutungen,
z. B. bei ▪
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
oder in einem Drama mal in der einen, in einem anderen Drama in der
anderen Bedeutung wie z. B. bei ▪
Friedrich
Schiller (1759-1805); Untergliederung eines dramatischen Textes nach Auftritten
allerdings nicht zwingend nötig, da jede Konfigurationsveränderung mit
einem neuen Auftritt im Nebentext
markiert; – vgl.
Drama,
Akt,
Auftritt,
Konfigurationswechsel
, Szene, Szene
(Erzählung)
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Szene (Erzählung)
in der neueren
Erzähltheorie im Rahmen
der Kategorie der ▪
Dauer bei
der ▪
Zeitgestaltung eine von vier (Genette,
2. Aufl. 1998, S,67) bzw. von fünf (Martinez/Scheffel
1998, 10. Aufl. 2016, S.42ff.) Grundformen der
Erzählgeschwindigkeit,
bei der die Dauer des Erzählens (Erzählzeit)
annähernd gleich ist mit der Dauer der chronologischen Ereignisfolge im
Text (erzählte Zeit) (▪
Zeitdeckendes Erzählen); – vgl.
Erzählgeschwindigkeit,
Erzählform,
zeitdeckendes
Erzählen, Szene,
Szene (Drama)
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Szenische Darstellung (Erzählung) (auch:
Szene) in der
älteren Erzähltheorie
im Ggs. zur
berichtenden Darstellung Bez. für die direkte Redewiedergabe der Figuren ohne
kommentierende Einmischung des Erzählers oder der Erzählinstanz; Erzählerbericht i. w. S.
tritt zugunsten des Dialoges soweit zurück, dass der Erzähler kaum mehr spürbar ist (neutrales Erzählen);
Kritik am Konzept: Übergang zwischen szenischer Darstellung und
berichtender Darstellung bildet allerdings eine "Grauzone"; auch im
dramatischen Modus der szenischen Darstellung wählt die Erzählinstanz
aus und rafft das Geschehen; – vgl.
Nahperspektive - vgl.
direkte Rede,
autonome direkte Rede;
erzählte Zeit, vgl.
szenischen Darstellung,
summarischer Erzählerbericht,
summary,
zeitraffendes
Erzählen,
Beispiel: - "Deine Entschuldigungen kannst du dir
sparen", sagte Antonia.. - "Aber... so hör doch, ..". - "Das werde ich nicht, du bist..." - "Ach, so geht es also weiter!"
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Szenische Interpretation
Form des integrierten Lernens und Lehrens dar, mit dessen Hilfe
Literatur genussvoll angeeignet und kritisch verstanden werden kann." (Schau 1996,
S.22) Dabei muss szenisches Interpretieren, so Schau weiter, unter zwei
Aspekten betrachtet werden. Zum einen stelle es ein didaktisches Prinzip
dar, das sich "am humanistischen Bildungsideal von der umfassend
gebildeten Persönlichkeit (orientiert), zu deren Entfaltung die aktive
Teilhabe an der Kultur/Literatur gehört" (ebd.,
S.23). Zum anderen liefere sie unter methodischem Aspekt betrachtet in einem
offenen Unterricht ein "Methoden-Ensemble" (ebd.),
das geradezu "chamäleonhaft offen" (ebd.,
S.25) ist und in dem "vielfältige Tätigkeiten der- sprachlichen Kommunikation
- der Körpersprache
(Mimik/Gestik)
- der Motorik (Bewegung/Tanz)
- der sinnlichen Wahrnehmung mit
- kognitiv-analytischen
Operationen eine spannungsvolle Koalition eingehen." - vgl.
produktive Textarbeit,
Rollenspiel
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A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z
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