▪ Sprechen als Handeln
▪
Überblick
▪
Handlungsarten
▪
Sprechen als kommunikatives Handeln
▪
Baustein: Zwischen Vorwurf und Mitteilung - Mischformen
Bei dem den/die
▪
Partnerin*
festlegenden Sprechakt des Vorwurfs missbilligt der/die
Sprecherin* das Verhalten seines/ihrer Partnerin* in der Vergangenheit oder in
der Gegenwart und will ihn künftig von diesem Verhalten abbringen.
Beispiele dafür:
-
Ich werfe dir vor, die Unwahrheit gesagt zu haben.
-
Ich halte Ihnen Ihre unentschuldigten Fehlzeiten
insgesamt vor.
-
Könnt ihr 'mal wenigstens für einen Moment zuhören?
-
Das ist eine echte Katastrophe.
-
Was lungert ihr denn hier wieder herum?
-
Wer hat denn das gesagt?
-
Schmeckt dir denn das Essen nicht?
-
Soll das ein Witz sein?
-
So ein Quatsch!

Für größere
Ansicht bitte an*klicken*tippen!
Ob eine Äußerung
zum Vorwurf wird, ist, sofern er nicht explizit ausgedrückt wird, nur
dann möglich, wenn Sprecher und Partner gemeinsame Normvorstellungen
haben.
Ob etwas als Vorwurf gemeint ist, ist aber für den Adressaten der
Äußerung auch nicht immer ohne weiteres zu sagen. Häufig machen es erst
die prosodischen
Merkmale der Sprache wie
Akzent,
Intonation, Rhythmus und Lautstärke etc. aus, ob eine Äußerung, die
ansonsten wie ein
▪
Mitteilungsakt,
eine
▪
Aufforderung
oder eine
▪Frage
wirken könnte, als Vorwurf angesehen wird.
Auch die ▪
Kommunikationspsychologie kann zur "Psychologie" des
Vorwurfes interessante Erkenntnisse beitragen. Das einschlägig
bekannte Beispiel aus der ▪
Kommunikationspsychologie
Friedemann Schulz von Thuns: »"Du,
da vorne ist grün!" kann nämlich, wenn
man die verschiedenen kommunikationspsychologischen Aspekte der Äußerung
in Betracht zieht, ganz unterschiedlich aufgefasst werden, eben u. a.
auch als Vorwurf verstanden werden.
(vgl.
▪
Unter der Lupe: "Ich habe dich fünf Mal angerufen.")
▪ Sprechen als Handeln
▪
Überblick
▪
Handlungsarten
▪
Sprechen als kommunikatives Handeln
▪
Baustein: Zwischen Vorwurf und Mitteilung - Mischformen