Die Frage "Wie baue ich den Text auf?"
erfordert das Heranziehen von "Bauplänen" für das Schreiben.
Solche
Baupläne liefert z. B. das Textstrukturwissen oder
Textmusterwissen.
Darunter versteht man das Wissen darüber z. B., wie etwas erzählt, wie
über etwas berichtet, wie etwas beschrieben, erläutert oder erörtert
wird. (vgl. Fix 2006/2008,
S.30) (vgl.
thematische Entfaltung).
"Dieses Strukturwissen", betont
Fix (ebd.), "kann als abstraktes Rahmenschema vorliegen und kognitiv
gespeicherte Prototypen umfassen, es kann darüber hinaus auch explizit
die deklarative Kenntnis dazu gehörender Textsortennormen beinhalten".
(→Textordnungsmuster
beim schriftlichen Argumentieren)
Wer also über ein deklaratives Textsortenwissen verfügt, also weiß,
welche Merkmale eine moderne
Kurzgeschichte,
eine Parabel, ein
Bericht, eine
Reportage oder
ein Essay aufweist,
kann dieses Wissen zur Planung des Schreibprozesses verwenden.
Es
steht dann als Strukturierungswissen in Form eines
kognitiven
Schemas als Textmuster bereit.
Um das hinter der Frage "Wie baue ich den Text
auf?" stehende Problem lösen zu können, braucht man
Strukturierungskompetenz. Diese Kompetenz zeigt sich bei der Durchführung
bestimmter Operationen im Schreibprozess.
Ein Schreibermuss dazu
-
Informationen beurteilen und strukturieren
-
eine
Vorstellung darüber entwickeln, wie der Text aufgebaut, das Thema
entfaltet werden soll
-
das darin
zum Ausdruck kommende Textkonzept planen
-
den bzw. die
Inhalte bestimmen und festlegen
-
sich
Gedanken über das weitere Vorgehen machen
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024