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Ausdruckswerte

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Literarische Stilistik

 
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In der Stilbeschreibung poetischer/literarischer Texte durch »Wilhelm Schneider (1885-1979) (1931), die auch offen antisemitische und rassistische Züge hat (z. B. wenn er davon spricht, dass der breite Stil mit seiner Vorliebe für die Amplifikation "dem scharfen zergliedernden Verstand des Juden" eines »Stefan Zweig (1881-1942) oder seines "Rassenbruder(s)" (Schneider 1931, S.65) »Jakob Wassermann (1873-1934) "gemäß" sei), sind die sogenannten Ausdruckswerte die maßgeblichen makrostilistischen Textzeichen auf der zweiten Ebene der Stilbeschreibung.

Ausgangspunkt seiner Klassifikation von Ausdruckswerten ist das Wort bzw. sind bestimmte Textelemente, die auf der Grundlage ihrer Beziehung zueinander kategorisiert werden.

Die Ausdruckswerte werden mit bipolaren Kategorien erfasst, die als Begriffspaare auch "Gradunterschiede" (Schneider 1931, S.20) zwischen den jeweiligen Polen ermöglichen. Die Ausdruckswerte beschreiben dabei den jeweils besonderen Bedeutungsaspekt eines Stilzuges (z. B. musikalischer Stil vs. plastischer Stil)

Der Begriff des Stilzuges ist wie bei so vielen Begriffen im Umfeld der Stilistik nicht eindeutig definiert. Hier wird er im Sinne der ▪  Prager Schule der Funktionalstilistik als vermittelndes Element zwischen dem Textganzen und einzelnen Stilelementen verstanden. Stilzüge ziehen sich nach dieser Auffassung  durch den ganzen Text in prägender Art und Weise durch (z. B. "anschaulich, bildlhaft, locker, knapp, sachlich").

So gesehen sind Stilzüge Kategorien der makrostilistischen Analyse auf Textebene.

Grundsätzlich kann der Ausdruckswert im Werk eines Autors, aber auch in einem einzelnen Text zwischen den beiden Polen der Kategorie (sinnlich – begrifflich) wechseln, sich vermischen oder auch im Zuge der Sprach- und Literaturentwicklung einen verschiedenen Charakter annehmen, auch wenn ein bestimmter "Grundwert" (Schneider 1931, S.11) als "Regelwert" (ebd., S.12) auf Konvention beruht;


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Ausdruckswerte nach den den Beziehungen der Worte zum Gegenstand der Aussage

Nach den "Beziehungen der Worte zum Gegenstand der Aussage" bei "Beibehaltung der wirklichen Begebenheit" unterscheidet Schneider (1931) u. a. die zweipoligen Ausdruckswerte begrifflich/sinnlich, knapp/breit und Klar/Dunkel.

Begrifflich – Sinnlich

Die beiden Pole Begrifflich – Sinnlich bezeichnen "Gradunterschiede" (Schneider 1931,S.89), die in enger Verbindung mit dem Kategorienpaar typisierender und individualisierender Stil (vgl. ebd., S.47) stehen. Allerdings gehen diese Begriffe in ihrem Bedeutungsumfang über über den sprachstilistischen Aspekt weit hinaus. Im Kern geht es bei dem Gegensatzpaar Begrifflich - Sinnlich um "Verhältnis von Abstraktheit und Konkretheit bei der Darstellung eines Gegenstands". (Hoffmann 2017, S.287)

Knapp – Breit

Die beiden Pole Knapp – Breit bezeichnen "Gradunterschiede" (Schneider 1931,S.89) und stehen in enger Verbindung mit dem Kategorienpaar ▪ begrifflicher Stil vs. ▪ sinnlicher Stil (vgl. Schneider 1931, S.49).

Dabei geht es um beim knappen Stoll um das knappe und prägnante Zusammenfassen von Einzelphänomenen durch "»Einkochen"« (Nietzsche) (textlinguistisch geht es dabei um verschiedene Verfahren der Textkondensation) und "Auslesen und Auslassen" (ebd.), vor allem durch den Verzicht auf syntaktische Bindglieder. Der breite Stil neigt hingegen zu verschiedenen Formen von Rekurrenz und tendiert zur Weitschweifigkeit der Gedankenführung.

Als klar gilt ein Stil dann, wenn er beim Rezipienten nichts voraussetzt, "was nicht vorausgesetzt werden kann, wenn er nichts verschweigt, verschleiert oder nur andeutet, was zum Verständnis nötig ist" (vgl. Hoffmann 2017, S.289) Dunkel ist hingegen der Stil, bei dem "der Sinn des Gesagten nicht aus dem Gesagten selbst unzweideutig erschlossen werden kann", weil z. B. Erklärungen von außen herangebracht werden müssen, mit anderen Worten: wenn ein Kommentar nötig ist." (Schneider 1931, S.67)

Ausdruckswerte nach den Beziehungen der Worte zueinander

Nach "den Beziehungen der Worte zueinander" unterscheidet Schneider (1931) u. a. die zweipoligen Ausdruckswerte Spannungsarm/Spannungsreich sowie Plastisch/Musikalisch.

Spannungsarm/Spannungsreich

Spannung kann viel bedeuteten. Hier ist aber wichtig, darauf hinzuweisen, was im Kontext der Ausdruckswerte nicht damit gemeint ist. Es geht hier darum, ob man etwas spannend findet oder nicht. Genauso wenig ist Spannung für Schneider (1931, S.178ff.) ein dramaturgischer oder erzähltechnischer Begriff. In seinem System der Ausdruckwerte geht es ihm um Spannung, die an semantische Beziehungen zwischen syntaktischen Texteinheiten gebunden ist. Im Kern geht es dabei um das Vorenthalten von Informationen, das soweit gehen kann, dass der Text rätselhaft erscheinen kann. (vgl. Hoffmann 2017, S.284)

Plastisch/Musikalisch

Diese beiden Pole ohne echten Gegensatz bringen Ähnlichkeiten zwischen Dichtung und Malerei und zwischen Dichtung und Musik in den Blick, um die Ausdruckwerte zu beschreiben. Plastischer Stil entsteht, wenn die Sprache "ein einheitliches, in sich ruhendes und abgerundetes Bild" (Schneider 1931,S.189) erzeugt .Musikalischer Stil bringt hingegen keine "einprägsame(n) innere(n) Bilder" zusammen und will vor allem emotionale Stimmungen erwecken, wie dies bei lyrischen Texten häufig der Fall ist.

 

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 23.12.2023

    
 

 
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