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Konjunktionen nach ihrer Bedeutung

Kausale Konjunktionen

Arten von Konjunktionen

 
FAChbereich Deutsch
Glossar
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Kausale Argumente

Kausale Konjunktionen signalisieren einen Grund-Folge-Zusammenhang
Kausale Konjunktionen signalisieren als konzeptionelles Deutungsmuster einen Grund-Folge-Zusammenhang (kausale Beziehung), der zwischen bestimmten Aussagen in bestimmten Teilsätzen eines Gesamtsatzes ( Konjunktionalsatz) besteht. Der Begriff kausal kommt dabei aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie ursächlich und damit das Verhältnis von Ursache und Wirkung betreffend.
  • Wenn die Aussage des Nebensatzes (= h: Kausalsatz) dabei die Aussage im übergeordneten Hauptsatz begründet, spricht man auch von einer Subjunktion (= unterordnende Konjunktion). Sie verändern im Unterschied zu den Konjunktionen die Syntax des von ihnen eingeleiteten Satzes. In diesem Nebensatz nämlich rückt die finite Verbform an die letzte Stelle (Verbletztstellung)
    Beispiel: Wir sagen einander die Wahrheit, weil wir aufrichtig sind.

 Folgende Konjunktionen (Subjunktionen) signalisieren eine kausale Beziehung:

Daneben gibt es aber noch weitere Nebensatzeinleitungen, die eine kausale Beziehung kennzeichnen. Allerdings sind sie nicht eindeutig kausal und wirken auch stilistisch eher etwas schwerfällig.

  • nachdem

  • dadurch, dass

  • dafür, dass

  • insofern, als

  • indem (meist in älteren Texten)

weil

  1. Weil die Winterreifen abgefahren waren, konnte das Auto auf der schneebedeckten Fahrbahn nicht mehr rechtzeitig bremsen.

  2. Die Klimaerwärmung nimmt zu, weil der CO2-Ausstoß in die Atmosphäre auf der ganzen Welt weiter wächst.

  3. Das Haus brennt, weil eine Stromleitung durchgeschmort ist.

  4. Es brennt, weil ich die Sirene der Feuerwehr höre.

  5. Ich finde das Gedicht schön, weil ich das, was da steht, so richtig nachempfinden kann.

da
(meistens vorangestellt)

  • bezieht sich auf eine besondere Art von Kausalität, nämlich den Verweis auf einen „»selbstverständlichen Grund«, einen Grund, den eigentlich jeder kennen und akzeptieren sollte.“ (vgl. Engel 1998, S.268)

  • Wo eine solche Selbstverständlichkeit ausgeschlossen werde, darf da, so Engel (1998, ebd.), dementsprechend nicht verwendet werden.

  •  leitet meistens thematische Kausalsätze ein

  • Aber: manchmal ist da auch eine temporale Konjunktion, wie im folgenden Satz: der Tag, da Mutter starb (vgl. ebd.)

  • Da-Sätze können nicht auf Warum-Fragen antworten (Engel 2004/2009,  S.401)

  • Da du nicht für die Prüfung gelernt hast, bist du jetzt durchgefallen.

  • Der schlechte, da ungenau synchronisierte Film.

denn  

zumal (da)

  • verweist auf einen wichtigen Grund unter mehreren anderen, die als bekannt vorausgesetzt werden

  • Wegen des jüngsten Vorfalls von Cybermobbing in der Schule wollen Schüler und Lehrer jetzt gemeinsam etwas unternehmen, zumal sich solche Vorfälle im letzten Jahr mehrfach ereignet haben.

um so mehr/ um so weniger

  • signalisiert einen zusätzlichen Grund

  • Er konnte den Beamer gar nicht kaputt gemacht haben, um so mehr als er an diesem Tag gar nicht in der Schule war.

  • Die Klimaschutz kommt kaum voran, um so weniger die Staaten ihre Interessen gegeneinander ausgleichen können.

nachdem

  • streng genommen, eine temporale Konjunktion, und ihre kausale Verwendung, entspricht nicht der Standardsprache. (vgl. Heringer 1989, S. 310)

  • Nachdem du nicht gekommen bist, bin ich wieder nach Hause gegangen.

wo

  • alltagssprachlich, verlangt oft die Abtönungspartikel doch, die Zustimmung erheischen will)

  • Wo wir doch schon mal da sind, sollten wir jetzt auch etwas tun.

Weil-Sätze als Antworten auf Fragen nach den Geltungsgründen in einer Argumentation

Kopperschmidt (2000, S.56) macht am Beispiel von Geltungsverschiebungen, die bei einem infiniten Regress nach dem Muster "p (gilt), weil q (gilt), weil r (gilt), weil s (gilt) ...)" den Geltungsanspruch jedes vorgebrachten, mit "weil" verknüpften Arguments immer weiter in Frage stellt, darauf aufmerksam. dass diese prinzipiell nicht zu bremsende Dynamik nicht nur nur die Methoden der Geltungssicherung in Argumentationen aushebelt, sondern auch auf dem Missverständnis beruht, das "das Argumentationsprinzip kontraintuitiv als Deduktionsprinzip" auffasst.

Gefährlicher und folgenreicher erscheint ihm aber, dass Sätze die Konjunktion weil verwenden, um damit "sowohl Fragen nach Realgründen (Ursachen/Motiven) wie Fragen nach Geltungsgründen" (ebd.) zu beantworten. Das faktische weil zielt insofern auf Wissensfragen, während das geltungsbezogene weil, als Antwort auf eine entsprechende Warum-Frage (Geltungsfrage) auf die Gültigkeit eines Arguments richtet, indem "die für Argumentationen so typische Weil-Konjunktion (...) erkennbar den (problematisierten) Geltungsanspruch von p mit dem als (unstrittig unterstellten) Geltungsanspruch von q: p gilt, weil q gilt. Nach dieser Formel gilt p in Abhängigkeit von q; doch diese Abhängigkeit kann nur behauptet werden, wenn es eine einleuchtende Geltungsbeziehung zwischen p und gibt;" (ebd., S.57, vgl. Kopperschmidt 1989, S.68-75)

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 17.12.2023

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