Das
Interrogativpronomen ist eine veränderliche Wortart
Interrogativpronomen, auch
fragende Fürwörter genannt, gehören nach
Engel (1996, S.666) zur
Gruppe der abstrakten Pronomina,
die entweder Größen nur auf eine ganz allgemeine Art bezeichnen wie die
Indefinitpronomen oder Nullmengen von Größen (negative Pronomen
wie keiner, keine, keines. niemand) oder die Auskunft über Vorhandensein
oder Beschaffenheit von Größen geben wie die Interrogativpronomen.
Wenn
Interrogativpronomen nach Größen oder der Beschaffenheit von Größen fragen,
dann stehen sie stets am Satzanfang (bzw. am Anfang des Nebensatzes),
unter Umständen hinter einer einleitenden Präposition. Wenn was oder
wer allerdings in indefiniter Bedeutung verwendet werden ("Hast du
wen gesehen?" oder "Wir müssen noch was miteinander klären.")
können sie nicht am Satzanfang stehen.
Die Demonstrativpronomina das und der korrespondieren
zu den Interrogativpronomima was und wer.
Die Bildung von Präpositionaladverbien
Wenn die erfragten Gegenstände nur vage sind oder wenn es
um Immaterielles geht, verschmelzen Präpositionen mit der Dativ- oder
Akkusativform des Interrogativpronomens was zu
Präpositionaladverbien.
Unterschiedliche Terminologie
Die Terminologie ist in den hier verwendeten Grammatiken
hinsichtlich der Interrogativpronomen allerdings nicht einheitlich.
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Die
DUDEN-Grammatik der deutschen
Gegenwartssprache (1973, S.313) geht ähnlich wie Engel (1996)
davon aus, dass Fragewörter wie wo, wohin, woher, wann, wie, wieso,
warum, weshalb, weswegen oder womit zur Wortart der
Partikeln
gehören. Sie werden je nach Verwendung als Interrogativ- oder
Relativadverbien bezeichnet.
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Heringer (1989, S. 122ff.)
zählt Fragewörter wie wo, wann, wie, warum, wohin, woher
ebenfalls zu den Interrogativpronomen, die allerdings im Unterschied zu
den übrigen unveränderlich sind und als Antworten Präpositionalphrasen
oder ▪
Adverbialpronomen verlangen.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
01.05.2022
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