Visualisieren
Visualisieren bezeichnet zunächst einmal eine Methode, mit der bestimmte
Informationen visuell aufbereitet werden. Diese können zur jeweils eigenen
bildlichen Repräsentation von Welterfahrung und Wissen im jeweils eigenen
visuellen Repräsentationssystem des Gehirns gespeichert werden oder in der
Kommunikation über den visuellen Kanal gesendet werden und zur bildlichen
Repräsentation der Informationen beim Empfänger dienen. Der Sehsinn, der uns
ermöglicht, die Welt äußerlich wahrzunehmen, dient uns dabei auch wieder
dazu, diese Wahrnehmungen innerlich zu "re-präsentieren".
Repräsentationssysteme Dem Menschen stehen dabei prinzipiell fünf
verschiedene Repräsentationssysteme zur Verfügung, die auch der Anzahl
seiner Sinne entspricht. Visuelles System (externale und internale (rein
mentale) Nutzung) Auditives System (externe und interne Geräusche können
gehört werden) Kinästhetisches System (extern: Berührung, Temperatur,
Feuchtigkeit; intern: erinnerte Berührungen, Emotionen, innere Gefühle von
Balance und Körperbewusstsein) Gustatorisches System (Geschmack)
Olfaktorisches System (Geruch) Die Dominanz bestimmter
Repräsentationssysteme In unserer Kultur sind die drei erstgenannten
Repräsentationssysteme die wichtigsten. Wenngleich wir Menschen eigentlich
stets alle Sinne nutzen, bilden sich doch bei jedem von uns Besonderheiten
heraus. Dies betrifft vor allem die innere Wahrnehmung. Hier bevorzugen wir
- und das sehr unterschiedlich - jeweils ein bestimmtes
Repräsentationssystem. Diese Dominanz eines bestimmten
Repräsentationssystems lässt sich auch an bestimmten Verhaltensformen
aufzeigen. Menschen, die eine ausgeprägte kinästhetische Dominanz aufweisen,
sprechen im Allgemeinen langsamer als ein Mensch mit einer vergleichbaren
visuellen Dominanz. Dies liegt daran, dass der Kinästhet bemüht ist, die von
ihm gespeicherten Informationen aus seinem Gefühl oder aber aus Bewegungen
abzurufen. Da wir bei der innerlichen Wahrnehmung (= (innerliche)
Repräsentation) die gleichen neurologischen Pfade beschreiten, die wir auch
bei der direkten Wahrnehmung begehen, werden Visualisierungstechniken, die
sich auf die innere Wahrnehmung stützen, in zahlreichen Zusammenhängen
(Entspannungsübungen, Fantasiereisen, Psychotherapie u. v. m.). genützt.
Kaum eine Präsentation ohne Visualisierung Visualisierungstechniken haben
darüber hinaus ihren festen Platz bei Präsentationen in den
unterschiedlichsten Situationen, Gelegenheiten oder Settings. Im schulischen
Bereich werden Präsentationen immer wichtiger. Die Präsentation von
individuellen Arbeiten und Projektergebnissen in rein schriftlicher Form
macht mehr und mehr einer "multimedialen" Präsentation Platz. Darin kommen
neben den herkömmlichen schriftlichen und/oder mündlichen
Gestaltungselementen zunehmend weitere auditive und graphische Elemente - z.
T. schon mit Hilfe des Computers animiert - zum Einsatz. Dies entspricht den
Anforderungen der Informationsgesellschaft, die mit ihrem schnellen Umschlag
von Informationen, fast nur noch jene Informationen an den Adressaten
bringt, die ihre ungeschrieben Regeln des Informationsdesigns beherzigen.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
11.01.2024