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Zur Interpretation von
lyrischen Texten
(Gedichten) werden folgende Grundbegriffe benötigt.
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Metrik = Verslehre
Lehre von den Versmaßen, vom Rhythmus und dem Strophenbau
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Metrum = Versmaß
»gr. metron = Maß«
Das Versmaß gibt dem Vers ein bestimmtes metrisches Schema und damit
einen bestimmten rhythmischen Charakter. Allerdings wird der Rhythmus nur
vom Metrum mitbestimmt. Er entsteht außerdem durch den gedanklichen Inhalt
eines Verses. Also: ein Gedicht stur im Takt zu sprechen ergibt in der
Regel nur ein eintöniges Geleier.
Man unterscheidet die folgenden Versmaße, die sich aus der je
verschiedenen Abfolge von betonten und unbetonten Silben, oder
anders gesagt, aus der je verschiedenen Abfolge von (Stimm-)Hebungen und (Stimm-)Senkungen
ergeben.
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Die alternierende Abfolge von je einer unbetonten und einer betonten
Silbe nennt man Jambus ( xX).
Beispiele: vereint, genug
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Die alternierende Abfolge von einer betonten und einer unbetonten
Silbe heißt Trochäus (Xx).
Beispiele: Antwort, Himmel
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Folgen einer betonten Silbe zwei unbetonte, nennt man dieses Versmaß
Daktylus (Xxx)
Beispiele: himmlischer, Glockenspiel
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Folgt zwei unbetonten Silben eine betonte, nennt man diesen Versfuß
Anapäst (xxX)
Beispiele: Paradies, Praktikant, Malerei
- Metrische Figuren
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Zäsur: Sinngrenze in einem Vers, die den mechanischen Takt
des Metrums zerschneidet oder mitten in den Versfuß fällt.
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Befindet sich eine Zäsur (immer) nach der dritten Hebung, so nennt
man einen derartigen Vers Alexandriner.
- Strophe
Die gegliederte Anordnung von Versen nennt man Strophe.
- Strophen mit je vier Versen heißen Quartett.
- Strophen mit je drei Versen Terzett.
- Reim
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Reim innerhalb einer Verszeile =
Binnenreim
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Zwei aufeinander folgende Wörter reimen sich:
Schlagreim
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Gleichklang der Endsilben eines Verses =
Endreim
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Man unterscheidet die folgenden Reimformen beim Endreim:
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Es gibt reine und unreine Reime
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Reimstellung = Abfolge gleich klingender Reime
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Reimschema:
Die mit kleinen Buchstaben des Alphabets ausgedrückte Reimstellung (aa
bb cc ...)
- Enjambement: Der Satz geht über das Zeilenende hinaus.
3. Die Gedichtform
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Sonett (zwei Quartette und zwei Terzette, Mittelzäsur, abba, abba,
ccd, eed)
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Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
26.11.2021
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