Verben lassen sich auf verschiedene Art und Weise zu Gruppen
zusammenfassen. Eine grundlegende Einteilung in verschiedene Arten von
Verben ist die Unterscheidung nach ▪
starken
und▪
schwachen Verben. Dabei wird die Art, wie die Verben das Präteritum
und das Partizip II zum Kriterium der Klassifikation.
Daneben gibt es allerdings auch, je nach Aspekt und Erfordernissen,
andere Einteilungen (▪ Verbklassifikationen).Für Verwirrung ist dabei
allenthalben gesorgt.
Was dem einen Grammatikforscher ein so genanntes
Hilfsverb, ist dem anderen ein solches Gräuel, das er auf diese Kategorie
schlicht verzichtet. (vgl.
Engel 1996, S.391) So bleibt nur das Referieren
auf z. T. doch sehr
unterschiedliche und miteinander konkurrierende Klassifikationssysteme.
Hier wird trotz allem dem klassischen Klassifikationssystem gefolgt.
Dabei werden je nach gewähltem Aspekt unterschieden:
1. Starke, schwache und unregelmäßige Verben
Eine grundlegende Einteilung in verschiedene Arten von
Verben ist die Unterscheidung nach ▪
starken,
▪
schwachen und
▪
unregelmäßigen Verben. Dabei wird die Art, wie die Verben das Präteritum
und das Partizip II zum Kriterium der Klassifikation.
Daneben gibt es allerdings auch, je nach Aspekt und Erfordernissen,
andere Einteilungen (Verbklassifikationen). Für Verwirrung ist dabei
allenthalben gesorgt. Was dem einen Grammatikforscher ein so genanntes
Hilfsverb, ist dem anderen ein solches Gräuel, das er auf diese Kategorie
schlicht verzichtet. (vgl.
Engel 1996, S.391) So bleibt nur das Referieren z. T. doch sehr
unterschiedlicher und miteinander konkurrierender Klassifikationssysteme.
In traditionellen Grammatiken (vgl.
DUDEN - Deutsche Grammatik kurzgefasst, 2003, S.7,
Heringer 1989, S. 16,
Rötzer 1985 S. 87,
Hinze 1968, S.69) wird häufig unterschieden zwischen:
-
Vollverben: Verben, die eigenständig sind, und auch allein das Prädikat eines Satzes
bilden können. Beispiele:
▪
geben,
▪
fragen, rufen, kaufen - Ich
gebe dir das Buch. Wir haben
uns das auch gefragt. - Wen rufst du? - Kauf dir doch
dein neues Auto!
-
Hilfsverben: Verben, die anderen Verben dabei "helfen", bestimmte
▪ finite Verbformen zu bilden. Beispiele:
▪
sein,
▪
haben,
▪
werden - Wir
sind in Urlaub gefahren. - Ich habe
das Haus gebaut. - Wir werden erst morgen kommen.
-
Modalverben: Verben, sich mit dem Infinitiv eines anderen Verbs verbinden. Beispiele:
▪
sollen,
▪
müssen,
▪
können,
▪
dürfen,
▪
mögen,
▪
wollen - Wir
sollen losgehen. - Ihr müsst schlafen. - Sie
können bei uns arbeiten. - Du darfst
heute fahren. - Ich möchte meine Ruhe haben. - Sie
will heiraten.
-
Modifizierende Verben: Verben, die in Verbindung mit einem
Vollverb im Infinitiv mit zu dessen
Inhalt abwandeln (modifizieren). Beispiele: Es schien (hatte den Anschein) der Tag der Rettung
gekommen zu sein. - Es war kein einziger vernünftiger Spielzug zu
erkennen (man konnte nicht erkennen). - Wir haben noch die Zimmer
aufzuräumen (wir müssen noch).
-
Funktionsverben: Verben, die sich mit so genannten Verbalsubstantiven verbinden und dadurch
verbale Streckformen bilden. Die Hauptbedeutung liegt dabei allerdings
beim Verbalsubstantiv und nicht beim Funktionsverb. Beispiele: zum Ausdruck bringen, zur Sprache bringen, zu Ansehen kommen,
zur Geltung bringen - Ich möchte mein Bedauern zum Ausdruck bringen.
- Wir bringen diesen Punkt morgen zur Sprache. - Er ist
mit seinen Arbeiten zu hohem Ansehen gekommen. - Du
hast
dein Anliegen wirklich gut zur Geltung gebracht.
-
Zustandsverben geben Aufschluss
über den Zustand, in dem sich ein Subjekt befindet. Beispiele: Ich bin der Paul - Konstanz liegt am Bodensee.
-
Vorgangsverben drücken eine
Veränderung aus, die meist einen Prozess darstellt. Beispiele: Das Telefon läutet seit fünf Minuten ununterbrochen. - Die
Ferien vergehen immer wie im Flug.
-
Tätigkeitsverben (auch:
Handlungsverben genannt) drücken aus,
dass jemand etwas tut bzw. handelt. Beispiele:
▪
geben,
▪
fragen, machen, sagen
Persönliche und
unpersönliche Verben unterscheiden sich danach, in welchen
Personen
▪ finite Verbformen bei ihrer
▪ Konjugation vorkommen.
-
Persönliche Verben können
finite Verbformen in allen drei Personen bilden. Beispiel: Ich
▪
gebe - du gibst - er, sie, es gibt - wir geben - ihr gebt - sie
geben
-
Unpersönliche Verben
können sich nur mit es (3. Pers. Sg. Neutrum) verbinden. Beispiele: Es schneit. - Es nieselt. - Es scheint die Sonne. - Es
donnert. - Der Fußboden blitzt vor Sauberkeit.
-
Durative Verben heben den
linear andauernden Verlauf hervor und kommen häufig gemeinsam mit
Angaben über die Zeitdauer vor. Beispiele: schlafen, warten, reisen, fahren, wissen
-
Punktuelle Verben betonen den
sich gerade vollziehenden Übergang und kommen nicht so häufig gemeinsam
mit genauen Zeitangaben vor. Beispiele: schießen, finden, passieren, merken
-
Perfektive Verben (auch
resultative Verben genannt)
verbinden den durativen Aspekt mit dem punktuellen Aspekt, indem sie den
momentanen Übergang betonen, zugleich aber die vorangehende Handlung
oder das vorangehende Geschehen, das zu dem Ergebnis (Resultat)
geführt hat, als wichtig darstellen. Beispiele: verglühen, verbrennen, verschwinden, besteigen
-
Ingressive Verben (auch
inchoative Verben genannt) stellen
ebenso eine Art Kreuzung zwischen durativen und punktuellen Verben dar.
Sie betonen den augenblicklichen Übergang, stellen aber zugleich das
Nachfolgende als wichtig dar. Beispiele: einschlafen, aufwachen, erfahren, erblicken
Reflexive Verben verlangen stets ein
▪
Reflexivpronomen, das sich auf das Subjekt zurückbezieht.
Beispiele: sich weigern, sich grämen, sich verbeugen, sich enthalten
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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