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Literarische
Gattungen
▪ Textmusterwissen
▪
Textprozeduren
Im Alltag ordnen wir meistens ganz spontan - auf der Basis von Intuition
und/oder ▪ Textsortenwissen - Texte bestimmten Gruppen von Texten zu.
-
So
können wir meistens schon nach dem Lesen weniger Wörter oder Sätze
feststellen, dass es sich bei einem vorliegenden Satz um ein Kochrezept,
einen ▪
Leserbrief
oder eine
Gegenstandsbeschreibung
handelt.
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Ebenso gut gelingt es uns, zwischen nicht zusammenhängenden Sätzen
(z.B. Grammatikübungen) und einem zusammenhängenden Text zu
unterscheiden.
Die Bezeichnungen, die die Alltagssprache für Textsorten
bereithält, sind ungemein zahlreich. So hat
M. Dimter (1981, S.33f.) bei einer Untersuchung des Rechtschreibdudens
aus dem Jahre 1973 mehr als 1600 Textsortennamen gezählt. Von diesen
wiederum könnten allerdings "nur" ungefähr 500, meist Komposita, als
"grundlegend" angesehen werden. Bericht ist eine derartige
Bezeichnung, von denen andere Begriffe wie Arbeitsbericht,
Reisebericht oder Ergebnisbericht abgeleitet sind.
Linguistischer
Textsortenbegriff
Die Gruppen gleichartiger Texte, die wir voneinander
unterscheiden, nennt man
▪ Textsorten. Sie sind
also "Gruppen von Texten, die sich durch bestimmte Bündel von
Merkmalen auszeichnen" (Linke
u. a. 1994, S.248)
Eine allgemein verbindliche linguistische Klassifikation von
Texten
gibt es nicht. Daher kommt es auch, dass eine Vielzahl von Textbegriffen
und Bezeichnungen für einzelne
Textsorten,
Textklassen oder
Texttypen miteinander konkurrieren.
Im Deutschunterricht wird beim Umgang mit literarischen Texten oft ein
System von Begriffen verwendet, das sich an den Klassifikationen der
normativen
Gattungstheorie orientiert, bei sprachlichen Untersuchungen
werden dagegen häufig die linguistischen
Fachbegriffe verwendet.
Wie und nach welchen
Kriterien einzelne Texte bestimmten Textsorten
wissenschaftlich zugeordnet werden können, ist umstritten. Zwei
Hauptforschungsrichtungen konkurrieren in der linguistischen
Textsortenlehre miteinander.
Sprachsystematischer Ansatz
Der sprachsystematische Ansatz versucht über die Beschreibung und
Erfassung struktureller, insbesondere grammatischer Merkmale wie Formen
der pronominalen Verknüpfung von Sätzen usw. Textsorten voneinander
abzugrenzen.
Kommunikationsorientierter (pragmatischer) Ansatz
Der kommunikationsorientierte (auch: handlungstheoretisch oder
pragmatisch) fundierte Ansatz geht nach
Brinker (2001, S.135) von der folgenden Definition aus:
"Textsorten sind konventionell geltende Muster für komplexe sprachliche
Handlungen und lassen sich als jeweils typische Verbindungen von
kontextuellen (situativen), kommunikativ-funktionalen und strukturellen
(grammatischen und thematischen) Merkmalen beschreiben. Sie haben sich in
der Sprachgemeinschaft historisch entwickelt und gehören
zum Alltagswissen
der Sprachteilhaber; sie besitzen zwar eine
normierende Wirkung,
erleichtern aber zugleich den kommunikativen Umgang, indem sie den
Kommunizierenden mehr oder weniger
feste Orientierungen für die Produktion
und Rezeption von Texten geben."

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Der pragmatische Ansatz kann zu unterschiedlichen
▪ Klassifikationssystemen und -modellen
führen.
So haben Linke/Nussbaumer/Portmann (1994) eine hierarchische
Einordnung in ▪
textinterne und textexterne Kriterien zur
Textklassifikation
(Zuordnung von Texten zu Textsorten) vorgenommen, die zwar logisch stimmig
ist, aber im Deutschunterricht kaum Anwendung findet. (vgl.
Linke
u. a. 1994,S. 248)
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Textprozeduren
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
13.11.2022
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