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Petrarca und die
Überbietungspoetik des Barock
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Petrarkismus und barocke Liebesauffassung
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Petrarkismus, Manierismus und galanter Stil
Der epigrammatische
Text, den der Autor in seiner ▪
Vorschau über den
Sonettzyklus zu diesem Gedicht verfasst, lautet:
5. Die Schöne Hinkende.
Die/ deren lahmer Fuß sich nicht zum Laufen schicket/
Wird billig auch gelobt/ weil sie nicht so mit Eile
Ihr angenehmes Bild von unserm Auge entrücket.
Hans Assmann von Abschatz
5. Die Schöne Hinkende.
Muß dieses Wunder-Bild/ der Abgott
vieler Herzen/
Auf ungewissem Grund ungleicher Pfeiler stehn?
Was Pracht und Witz erhebt/ macht Demut noch so schön/
Was will uns denn an ihr derselben Bildnis Schmerzen?
Pflegt nicht die Königin der goldenen Himmels-Kerzen
Auch wechsels-weise sich zu senken/ zu erhöhen?
Der schönen Venus Wirt/ Vulkan/ muß hinkend gehen:
Man sieht sein schönes Feuer mit falschen Springen Scherzen.
Vielleicht wird sie dadurch/ Verliebte/ minder kühn;
Und wer auch dieses nicht/ so hilft doch solcher Mangel/
Daß sie euch nicht so bald kann aus den Augen fliehen.
Das kleinste Teil der Welt sieht die zwei Himmels-Angel
In gleichem Stande ruhn; je mehr sich einer neigt/
Jemehr sein Gegenteil dort in die Höhe steigt.
(Hans Assmann von Abschatz: Alexandri Adimari übersetzte
Schertz-Sonnette oder Kling-Gedichte über die auch bey ihren
Mängeln vollkommene und Lieb-würdige Schönheit des Frauenzimmers
in: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und
Gedichte. Leipzig, 1704., online verfügbar: In: Deutsches
Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/294>,
abgerufen am 21.03.2022)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
16.12.2023