▪
Sonett
▪
Überblick
▪
Grundtypen
▪
Textauswahl
▪
Bausteine
August Wilhelm Schlegel
(1767-1845), Schriftsteller der
romantischen Bewegung,
Kritiker und Sprachforscher, Mitarbeiter an
Schillers "Horen", später mit seinem Bruder
»Friedrich
Schlegel Herausgeber der
romantischen Zeitschrift "»Athenaeum", Reisebegleiter und lit. Berater der
»Madame
de Staël; als Dichter im Schatten seine Bruders und ehr unbedeutend,
Lyrik in der Nachfolge »Gottfried
August Bürger, vor allem Sonette. A. W. Schlegel stilisierte in der
deutschen Romantik (1790-1835) das Sonett zur idealen lyrischen Form,
indem er die formale Gliederung des Sonetts in Quartette und Terzette
dialektisch ausdeutete. (vgl.
Borgstedt
2007a, S.448)Mit seinem Widmungsgedicht, das er in seine Sammlung »"Gedichte"
unter den darin zusammengestellten 62 »Sonetten
aufgenommen hat, wollte Schlegel offenbar seiner Wertschätzung und
Bewunderung des fast zwanzig Jahre Älteren literarisch Ausdruck
verleihen.
August Wilhelm Schlegel (1767-1845)
Goethe
Bewundert nur die feingeschnitzten
Götzen,
Und laßt als Meister, Führer, Freund uns Goethen:
Euch wird nach seines Geistes Morgenröthen
Apollos goldner Tag nicht mit ergötzen.
Der lockt kein frisches Grün aus dürren
Klötzen,
Man haut sie um, wo Feurung ist vonnöthen.
Einst wird die Nachwelt all die Unpoeten
Korrekt versteinert sehn zu ganzen Flötzen.
Die Goethen nicht erkennen, sind nur
Gothen,
Die Blöden blendet jede neue Blüthe,
Und, Todte selbst, begraben sie die Todten.
Uns sandte, Goethe, dich der Götter
Güte,
Befreundet mit der Welt durch solchen Boten,
Göttlich von Namen, Blick, Gestalt, Gemüte.
▪
Sonett
▪
Überblick
▪
Grundtypen
▪
Textauswahl
▪
Bausteine
Gert Egle. zuletzt bearbeitet am:
03.12.2021