Nicht-hermeneutische bzw. •
antihermeneutische Modelle werden oft auch als
poststrukturalistisch bezeichnet werden.
Allgemein
stellt der Terminus »"Poststrukturalismus" einen Sammelbegriff
für zahlreiche unterschiedliche Denkansätze, Theorien und
Strömungen in der Philosophie und den anderen
Geisteswissenschaften dar, die sich auf vielfältige Art und
Weise von einander unterscheiden, aber in ihrer
antihermeneutischen und gegen den •
Strukturalismus gerichteten Ausrichtung einen gemeinsamen
Nenner besitzen.
Zu ihren Vertreterinnen und Vertretern zählen (vgl.
Beressem (32004, S.544)
Während der •
Strukturalismus, vereinfacht gesagt, behauptet, dass es alle
Phänomene (einschl. aller Objekte der Literaturwissenschaft, wie
Texte, Gattungen, Epochen etc.) stets einen inneren Zusammenhang
besitzen (vgl.
Titzmann 2007, S.536), der sich als Struktur bzw. System
auffassen und beschreiben lässt, lehnt der interdisziplinär
aufgestellte Poststrukturalismus eine solche Betrachtungsweise
ab.
Die Grundannahme der Hermeneutik, "die Präsenz des Sinnes im
Text" (Fohrmann
2007, S.140) zu behaupten, wird vom Poststrukturalismus, der
von einem weiten Textbegriff ausgeht, negiert.
Auf der Grundlage seiner "grundsätzliche(n) Negation
philosophischer und sprachwissenschaftlicher Begriffe" (Rusterholz
1996b/82008, S. 161) kritisiert der
Poststrukturalismus Begriffe und Kategorien wie den der
geschlossenen Struktur oder der Einheit des Textes, lehnt die
Feststellung einer einheitlichen und stabilen Bedeutung ebenso
ab wie die Generierung eines Sinns. (vgl.
ebd.)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.02.2025