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Die • Literaturepoche der •
Aufklärung, die
(1720-1785) ist wie alle anderen Epochenbegriffe ein Konstrukt. In der
älteren Literaturgeschichte dienten solche Epochenbegriffe allerdings "ohne
Einsicht in die Komplexität des Gegenstandes und ohne Reflexion der eigenen
Ordnungs- und Konstruktionsprinzipien" (Korte 2003/2012,
S.313) dazu, eine vermeintlich lineare Abfolge von Epochen zu behaupten, die
es so in Wirklichkeit nie gegeben hat. Gegen den unreflektierten Gebrauch
von Epochenkonstrukten in den traditionellen Epochenkonzepten wurden und
werden daher heute eine Vielzahl von •
Einwänden
vorgebracht, die auch den • Umgang mit
literaturgeschichtlichem Wissen im Literaturunterricht angehen.
Unbestritten ist, dass der epochenzentrierte Literaturunterricht vergangener
Tage heute auch dann passé ist, wenn man im Epochenwissen weiterhin ein sehr
wichtiges Element sieht, das zur ästhetischen Bildung und damit zur
ästhetischen Rezeptionskompetenz gehört. (vgl.
Zabka 2003, S.28)
Dennoch: Epochenkonstrukte können, ähnlich wie Gattungskonstrukte, sofern
man kritisch und reflektiert mit ihnen umgeht, durchaus hilfreich sein. Sie
können helfen, bestimmte Phänomene historisch einzuordnen und den Rahmen für
intertextuelle Vergleiche abzustecken. (vgl.
Kepser/Abraham
42016, S.59)
Unter solchen Prämissen steht auch die Betrachtung der maßgeblichen
Literaturtheorie der Aufklärung, die an dieser Stelle nur in einem kurzen
Überblick anhand der Auffassungen von »Johann
Christoph Gottsched (1700-1766) und
»Gotthold
Ephraim Lessings (1729-1781)
aufgezeigt werden soll.
Ihre aufklärerisch fundierten Theorien grenzen sich zunächst von der Regelpoetik ab, die in der
•
Literaturepoche
des •
Barock dominierte, und werden schließlich in der Auseinandersetzung mit
der Französischen Revolution (1789) in den Epochen der so genannten •
Kunstperiode (•
Weimarer
Klassik, • Romantik und •
Jakobinismus) von anderen Auffassungen über Wesen und Funktion der Kunst
und Literatur abgelöst.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
10.12.2024