Im Gegensatz zum ▪ schriftlichen Erzählen
in der Schule erzählen wir im Alltag meistens nur mündlich.
Zugleich sind die Übergänge zum Berichten oder Beschreiben mehr
als fließend.
In unseren ▪ Erzählungen erzählen wir
eben nicht nur, sondern erklären auch etwas, beschreiben Personen,
Dinge oder Sachverhalte, berichten über Ereignisse und Vorgänge oder
argumentieren, indem wir zu bestimmten Sachverhalten Stellung
nehmen. (vgl.
Ehlich 1980)
Im Unterschied zum
schriftlichen Erzählen, bei dem man, wenn die
Schreibaufgabe dies
nicht anders formuliert, ohne äußeren Adressaten schreibt, besteht
zwischen Erzähler und Zuhörer(n) beim mündlichen Erzählen ein
direkter Adressatenbezug.
Dabei ist es bis zu einem
gewissen Grad unerheblich, ob dies von Angesicht zu Angesicht als
Face-to-face-Kommunikation
in einem realen oder virtuellen Raum erfolgt. Dies schließt bis zum gewissen Grade auch bildgebende Medien wie Skype u. ä.
ein oder auch Medien, die nur akustisch (z. B. per Telefon)
funktionieren.
In der direkten Kommunikation miteinander gestalten Erzähler und
Zuhörer die kommunikative Situation gemeinsam und senden ihre
Signale auf verbalem und
nonverbalem (▪
körpersprachlichem) Weg. Auf nonverbalem Weg kann man so
Unter ▪
kommunikationspsychologischem Aspekt spielen beim mündlichen
Erzählen dementsprechend nicht nur der Inhaltsaspekt sondern auch
der Beziehungsaspekt zwischen den beiden Kommunikationspartner eine
bedeutende Rolle. (vgl. Reich, K. (Hg.): Methodenpool. In: URL:
http://methodenpool.uni-koeln.de 2007, S.44 ff.)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
30.12.2023