Home
Nach oben
Zurück
Weiter
 

 

Karl Henckell (1864 - 1929)

Rückkehr zur Weltstadt

(1903)


 

Von stillen Bergeshöhen,
Seeufers friedlichem Haus,
Nahm ich mit Schwingenwehen
Meinen Flug zu der Weltstadt Gebraus.

Habe mit Felsen und Quellen
Jahrelang Zwiesprach getauscht,
Föhrensausen und Wasserfällen
Wie Bruder und Kind gelauscht.

Meine einsamen Pfade ging ich,
Im Herzen umspannend die Welt,
Die Krone der Kraft empfing ich
Vom schimmernden Sternenzelt ...

Nun geh ich im dichten Gewühle
Durch die menschenwimmelnde Stadt,
Doch im Getümmel fühle
Nimmer den Mut ich matt.

Was einst den Jüngling wie Klammer
Zusammengepreßt und erdrückt,
Greife ich heut als Hammer,
Wird nun zum Wurfspeer gezückt.

Ich werfe das Ungeheuer, –
Mein spähender Blick erkennt's –
Und singe durch Rauch und Feuer
In seinen Rachen den Lenz.

(Quelle: Karl Henckell: Gesammelte Werke. Band 1: Buch des Lebens, München 1921, S. 178-180,
http://www.zeno.org/nid/20005035449)

 

 
 
   Arbeitsanregungen:

Interpretieren Sie das Gedicht.

 
               
  Center-Map ] Überblick ] Multimediale Interpretation ] Textauswahl ] Bausteine ]  
    

          CC-Lizenz
 

 

Creative Commons Lizenzvertrag Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International License (CC-BY-SA) Dies gilt für alle Inhalte, sofern sie nicht von externen Quellen eingebunden werden oder anderweitig gekennzeichnet sind. Autor: Gert Egle/www.teachsam.de