▪ Übersicht
über die Transkriptionskonventionen
▪ Transkriptionssregelungen
und -symbole für nonverbales Verhalten bei der Gesprächsanalyse
Nonverbale Anteile bei der
▪
Kommunikation, die über den ▪
visuellen Kanal gesendet werden, sind sehr komplex und können
nicht ohne Weiteres umfassend dokumentiert werden. Sie können ohnehin nur
dann transkribiert werden, wenn eine audiovisuelle Aufnahme, z.B.
Videoaufnahme eines Gesprächs vorliegt. Und gerade diese sind bei ihren
scheinbar objektiven Aufzeichnungen dazu noch sehr vom gewählten
Kamerastandort und der
▪
Kameraperspektive abhängig.
Um die Übersichtlichkeit und Lesbarkeit des
▪
Feintranskripts zu bewahren, sollte man dabei die zu transkribierenden
nonverbalen Anteile sehr bewusst auswählen.
Im
▪
Transkriptionskopf werden, um die die ausgewählten nonverbalen
Merkmale der Kommunikation festzuhalten, neben der sozialen Situation und
anderen Merkmalen die räumlich-körperliche Ausgangskonstellation des
Gesprächs notiert. Dazu zählen
▪
Körperhaltung, Körperausrichtung, Sitzkonfiguration und Position der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Wenn es für das Gespräch von Bedeutung ist
kommen auch verschiedene andere
▪
Aspekte der äußeren Erscheinung hinzu (z.B.
▪Kleidung,
▪
Abzeichen und Schmuck u. ä.). Ändern sich im Verlauf eines Gesprächs
diese Zuständlichkeiten, dann werden sie zum Zeitpunkt ihres Auftretens
parallel zu den verschriftlichten lautlichen Äußerungen festgehalten.
Grundsätzlich wird das sichtbare Verhalten bei der
▪ Gesprächsanalyse
nur dann transkribiert, wenn es zur Eindeutigkeit (Monosemierung) oder
auch zur Uneindeutigkeit (z. B. bei
▪
inkongruenten
Botschaften) anderer
Aktivitätsebenen, insbesondere dem gesprochenen Wort beiträgt.
▪ Transkriptionssregelungen
und -symbole für nonverbales Verhalten bei der Gesprächsanalys
Im GAT-Feintranskript können folgende Merkmale nonverbalen Verhaltens,
das immer verhaltensorientiert und möglichst wenig
interpretierend notiert werden muss, Berücksichtigung finden:
-
Proxemik - Territorial- und
Distanzverhalten, z. B.
-
Kinesik - Körberbewegungen und
körperliche Aktivitäten
-
Gestik
- Zeigegesten, Illustratoren und Embleme (z. B. "Stinkefinger")
-
Mimik - eindeutige und weniger eindeutige Veränderungen des
Gesichtsausdrucks durch verschiedene Gesichtsmuskeln
-
Blickrichtung und Orientierung des Gesichts
in Videoaufnahmen Augenbewegungen aller Beteiligter kaum aufzeichenbar,
daher vornehmlich Ausrichtung des Gesichts
»Gesprächsanalytisches Modell (GAT) pdf-Dokument (=
Online-Version des Artikels "Gesprächsanalytische
Transkriptionssysteme" aus den Linguistischen Berichten 173, 1998,
S. 91-122)
▪ Übersicht
über die Transkriptionskonventionen
▪ Transkriptionssregelungen
und -symbole für nonverbales Verhalten bei der Gesprächsanalyse
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
18.12.2023