Die Wiedergabe von etwas Gesagtem
Die direkte Wiedergabe ist stets eine wörtliche Wiedergabe von Sätzen oder
auch Satzstücken im Wortlaut.
Wörtliche Wiedergaben geben unverfälscht
und wortgetreu wieder, was gesagt, gedacht oder geschrieben worden ist.
Dementsprechend gehören dazu:
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die Wiedergabe einer
wörtlichen (direkten) Rede
-
die wörtliche Wiedergabe
eines Gedankens oder einer Botschaft, die nicht ausgesprochen worden ist
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die wörtliche Wiedergabe
einer bestimmten Stelle in einem Text, einem Buch, Brief o .ä. (= Zitat)
-
die wortgetreue Wiedergabe
einer Aufschrift auf einem Plakat, einem Schild o. ä.
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die originalgetreue
Wiedergabe eines Spruchs, Sprichworts, Slogans, einer bestimmten Stelle
aus einem Lied, einer Schlagzeile oder Parole
Was zur direkten Wiedergabe zählt, lässt sich im Grunde genommen auf zwei verschiedene Äußerungen
beziehen:
Direkte und indirekte Rede
Bei der direkten. d.h. originalgetreuen Wiedergabe von solchen
Äußerungen spricht man in beiden Fällen von der
wörtlichen Rede bzw.
der direkten Rede. Im Gegensatz dazu steht die
indirekte
Rede als eine
Form
der indirekten Wiedergabe.
Werden Primäräußerungen originalgetreu, also genau in dem Wortlaut wiedergegeben, in dem sie
gemacht werden bzw. gemacht worden sind, müssen sie in
▪
Anführungszeichen
("Gänsefüßchen") eingeschlossen
werden. Das Anführungszeichen ist in diesem Fall Signal für den
Anspruch, dass es sich um eine authentische und unverfälschte Wiedergabe
handelt.
In der belletristischen Literatur wird auch auf das
Anführungszeichen oft bewusst verzichtet
In der Literatur findet man dagegen zahlreiche Texte, die auf die
Kennzeichnung der direkten wörtlichen Rede verzichten. Dieser bewusst
vorgenommene Verzicht steht dann im Dienst einer bestimmten Intention
des Verfassers und einer von ihm absichtlich vorgenommenen Steuerung der
Textwirkung auf den Leser. Damit verschwinden z.B. die klaren Trennungen
zwischen Gesagtem und Gedachtem, werden die Übergänge zwischen
verschiedenen
▪
Darbietungsformen des Erzählens fließend gestaltet. Stets ist dieser
Verzicht ein Element der sprachlich-stilistischen Gestaltung eines
literarischen Textes und muss als solches in die
▪
Interpretation miteinbezogen werden.
Beispiele:
Besondere Bedeutung besitzt die wörtliche Rede
aber auch bei der
Arbeitstechnik des
Zitierens.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
28.06.2020
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