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Aspekte der Erzähltextanalyse

KI-generierte Version der textnahen Interpretation in einem einfachen Stil

Franz Kafka, Der Kübelreiter

 
FAChbereich Deutsch
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 • Textnahe Interpretation (Primärtext)
Bausteine
 

Die nachfolgende Interpretation zu •  Franz Kafka Erzählung • Parabel Der Kübelreiter beruht auf der Originalinterpretation von Gert Egle unter dem Titel • Wenn Not nichts bewegt - Der Kübelreiter und seine Strategie. Aspekte zur Interpretation von Franz Kafkas Parabel (Primärtext).

Mit DeepL (Deep Learning), einem Online–Übersetzungsdienst, zu dessen Fähigkeiten es aber auch gehört im Copy & Paste-Verfahren oder manuell eingegebene Texte zu verbessern, wurde der Primärtext in einem einfachen Schreibstil neu formuliert (Sekundärtext). Texte, die länger als 1500 Zeichen sind, lassen sich nur mit einem kostenpflichtigen Abo verarbeiten.

Wenn Not nichts bewegt - Der Kübelreiter und seine Strategie
Aspekte zur Interpretation von Franz Kafkas Parabel

In drei Sätzen, die durch Semikola getrennt sind, wird im ersten Abschnitt von Franz Kafkas Erzählung „Der Kübelreiter” die Notlage eines Ich-Erzählers dargestellt. Der erste Satz ist ein Satz ohne Verb. Er zeigt, wie schlecht es dem Erzähler geht. Er hat kein Geld mehr und die Schaufel ist nutzlos. (Z 1) Das Ich registriert eine Lage, die trostlos ist. Die Sätze sind unverbunden und unvollständig. Die Lage ist schlimm. Das wird erst klar, wenn man die nächsten Sätze liest. Der Ofen im Zimmer „atmet” nämlich die Kälte ein, obwohl er doch Wärme ausstrahlen müsste. Kein Wunder, dass er vom Ich-Erzähler später „erbarmungslos” genannt wird. Das Zimmer ist voller Frost. Die Kälte kann ungehindert in das Zimmer eindringen. Es ist sinnlos, auf Hilfe oder Trost zu hoffen. Denn auch wenn der Erzähler zum Himmel schaut, sieht er nur das „silberne Schild”, das der Himmel vor sich hält. Damit will der Himmel sich vor dem Erzähler auf der Erde verbarrikadieren. Für den Erzähler ist alles verloren.
Und doch will er den Kampf ums Überleben aufnehmen. Das Erzähler-Ich weiß, dass es sich Kohle besorgen muss, um nicht zu erfrieren. Der Erzähler sagt mit der Abtönungspartikel „doch”, dass er sein Schicksal nicht einfach hinnehmen will. Auch wenn Ofen und Himmel gleich sind, kann man dem Schicksal entkommen. In der Mitte zwischen diesen beiden Polen liegt der Kohlenhändler, von dem er sich noch etwas erhofft.
Der mittellose Mann weiß, dass er beim Kohlenhändler keine Kohlen mehr bekommt, wenn er nicht bezahlt. Der Händler ist abgestumpft und gibt ihm keine Kohlen mehr. (Z 7). Der Mann will den Kohlenhändler unter Druck setzen, damit er ihm wieder Kohlen gibt. Er weiß, was er tun will. Er muss klar machen, dass er noch ein bisschen Kohle hat. Zweitens muss er anders bitten. Der Mann weiß, dass er nicht einfach sagen kann, dass er kostenlose Kohlen will, weil es so kalt ist und er kein Geld hat. Er muss auch die Beziehung zum Kohlenhändler verändern. Der Mann glaubt, dass er seinen Wunsch erfüllen kann, wenn er dem Kohlenhändler übermenschliche oder göttliche Eigenschaften zuschreibt. Der Mann glaubt, dass er den Kohlenhändler dazu bringen kann, das zu tun, was er will, indem er ihn idealisiert. So muss der Kohlenhändler den Wunsch des Mannes erfüllen, auch wenn er wütend ist. Der Mann denkt, dass die beiden eine klare Beziehung haben. Er ist der Chef und der andere ist sein Mitarbeiter. Die zwei Mal gebrauchte Formulierung „müssen” (vgl. Z. 9, 11) bei der Beschreibung der Beziehung, der starke Vergleich mit dem Bettler, der „verenden” (Z. 10) „will”. (Z 10) und der Vergleich mit dem Bettler, der „verenden” will. (Z 12) zeigt, dass der Ich-Erzähler die beiden Verhaltensweisen von Bettler und „Herr” miteinander verbindet. Der Kohlenhändler soll nicht nur aus Nächstenliebe handeln, sondern auch das christliche Gebot „Du sollst nicht töten” (Z. 12) beachten. Wenn ein Gläubiger dieses Gebot übertritt, muss er mit großer Strafe rechnen. Deshalb wird auch der Kohlenhändler zähneknirschend klein beigeben müssen. Der Kohlenhändler muss sich jetzt auch um den Mann kümmern. Denn wenn er das Nächstenliebegebot nicht befolgt, ist er nur passiv. Wenn er aber das Verb „töten” transitiv verwendet, wird er zum aktiven „Täter”. Er ist dann verantwortlich für den möglichen Erfrierungstod des Mannes.
Der Ich-Erzähler will seine Ziele erreichen. Dafür benutzt er eine bestimmte Taktik. Damit will er den Kohlenhändler dazu bringen, etwas Bestimmtes zu tun. Er muss den Kohlehändler erst überzeugen, damit er seine Bitte erfüllt. Was aber, wenn die Not des Einen nicht mehr ausreicht, um den Anderen zu überzeugen?
Die Antwort des Ich-Erzählers, auf einem leeren Kohlenkübel zum Kohlenhändler zu reiten, ist eine kühne, aber unrealistische Idee. Der Ritt auf dem Kübel ist eine Assoziation, die an das Verb „reiten” (Z. 14) anknüpft. Der Satzbau ist hypotaktisch und überwindet die düstere Statik der parataktisch-elliptischen Sätze. Der Ich-Erzähler hofft, dass er mit dieser seltsamen Bitte die nötige Aufmerksamkeit bekommt. Der Verweis auf seinen Ritt bei der ersten Ansprache an den Kohlenhändler ist eine Begründung für seine neue Bitte um Kohlen. Die Aussage „Mein Kübel ist schon so leer, dass ich auf ihm reiten kann“ (Z. 24) ist aber nicht logisch.
Der Ich-Erzähler hofft, dass seine Wünsche erfüllt werden. Deshalb sagt er, dass er auf einem Kamel geritten ist. Ein Kamel kann in der Wüste bei großer Hitze überleben. Der Kübelreiter muss also draußen der Kälte trotzen, um zum Kohlenhändler zu gelangen. Das ist eine sehr krasse Umdeutung der Realität. Die Idee mit dem Kübelritt war der Anfang vom Ende. Das Bild eines Mannes, der auf einem leeren Kohlenkübel reitet, ist jämmerlich. Es zeigt, dass die Hoffnungen absurd sind und das Unterfangen zum Scheitern verurteilt ist. Auch die Worte im inneren Monolog ändern nichts daran. Im Gegenteil, sie verstärken den Eindruck, dass er in seiner Notlage gänzlich getrübt ist.
In dieser Trübung des Bewusstseins, positiver: in diesen Traumfantasien, reitet der Kübelreiter zu seinem Kohlenhändler. Er hat keinen Kontakt zu anderen Menschen oder Dingen. Der Boden ist gefroren. Deshalb kann er nicht gehen. Er sitzt auf seinem Eimer. Er schwebt wie auf einer warmen Strömung. Die Entfernung zwischen ihm und dem Kohlenhändlerpaar im Kellergewölbe wird besonders deutlich, als der Kübelreiter eintrifft. Als der Ich-Erzähler am Kellergewölbe ankommt, schwebt er hoch, während der Kohlenhändler tief unten kauert. Der Ich-Erzähler hat sich so sehr in seine Fantasie hineingesteigert, dass er den Kohlenhändler in einem Kellerloch hausen lässt. Der Kohlenhändler hält die Türen im Keller offen, weil es so heiß ist (Z 21f.). Der kurze Hauptsatz beendet die euphorische Stimmung. Jetzt muss der Ich-Erzähler seine Strategie und Taktik in die Tat umsetzen. Jetzt beginnt der Überlebenskampf. Die Stimme des Ich-Erzählers klingt, als wäre sie vor Kälte hohl gebrannt. Er ruft den Kohlehändler. Das klingt nicht gut.
Der Ich-Erzähler glaubt, dass er Erfolg haben wird, wenn der Kohlenhändler ihn wahrnimmt. Er muss nur so tun, als ob er auf dem Kübel sitzt und reitet. Dann wird der Kohlenhändler ihm helfen. Die „Rauchwolken des Atems” (Z. 23) – ein weiteres Wort, das zwei gegensätzliche Dinge miteinander verbindet – hüllen seine Bitte an den Kohlenhändler ein. Er bittet ihn um Hilfe und sagt, dass er das Geld bezahlen wird, sobald er kann.
Der Kohlenhändler will sich bei seiner Frau rückversichern, ob er etwas gehört hat. Seine Frau strickt auf der warmen Ofenbank. Sie sagt, sie habe nichts gehört.
Der Kübelreiter hört den kurzen Dialog des Kohlenhändlerpaares. Er ist froh, dass er überhaupt gehört wurde, aber auch besorgt, dass er nicht richtig wahrgenommen wurde. Er ruft noch einmal hinunter in den Keller. Dabei bestätigt er, dass er ein Kunde ist. Die Sätze sind kurz und atemlos. Der Erzähler ist aufgeregt. Er sagt, er sei dem Kohlenhändler „treu ergeben” (Z 30f.). Damit bittet er ihn noch mehr. Er weiß aber auch, dass sie geschäftlich miteinander zu tun haben. Er sagt, er habe kein Geld. Er hofft, dass er bald wieder welches hat.
Der Kohlenhändler glaubt, dass er oben auf der Gasse jemand hört. Er sagt seiner Frau, dass dort jemand sein muss. Er sagt, dass es sich um eine „alte, eine sehr alte Kundschaft” handelt. Denn nur so kann er verstehen, warum die Worte des Sprechers auf ihn eine Wirkung hatten. Der Sprecher hat ihm „zum Herzen gesprochen”, wie es eben nur sehr alte Kunden fertigbringen. Der Kohlenhändler hat damit bestätigt, was der Kübelreiter von Anfang an wollte. Er hat aber auch gezeigt, dass er nur rührt, wenn er Geschäfte machen kann. Ihr fehlt die religiöse Grundlage, auf die der Kübelreiter vertraut. Der Kohlenhändler hat eine besondere Beziehung zu seiner Frau. Deshalb folgt er nicht dem „Strahl des Gebots”, auf dem die Hoffnungen des Kübelreiters beruhen.
Auch dem Kübelreiter wird das langsam klar. Als er hört, dass die Frau sagt, dass sich niemand auf der Gasse befindet, und dass alle Kunden schon versorgt sind, ist er sehr besorgt. Und während er selbst traurig ist, ruft er hinunter, dass er doch hier auf dem Kübel sitzt. Er will nicht wahrhaben, dass seine Existenz von der Kohlenhändlerin geleugnet wird. Aber er geht doch auch auf ihr Argument ein, indem er es für sich und seine Interessen umdreht. Wenn die anderen Kunden schon bedient sind, glaubt er, dass der Kohlenhändler ihm eher helfen wird. Der Kohlenhändler will gerade gehen, als seine Frau ihn zurückhält. (Z 42) Sie sagt, ihr Mann riskiert in seinem „Eigensinn“ (Z 45) für jedes Geschäft seine Gesundheit und sein Wohlergehen. Sie will ihren Mann vor weiteren Gefühlsduseleien bewahren, auch wenn sie weiß, dass diese sich bei ihm nur nach den Regeln des Geschäftsverkehrs entfalten. Die Frau des Kohlenhändlers soll dem Kunden alle möglichen Angebote unterbreiten. Als sie oben auf der Gasse ankommt, sieht der Ich-Erzähler, dass sie ihn bemerkt. Er ist sich sicher, dass sie ihn sieht. Die Bemerkung „Natürlich sieht sie mich gleich” beruhigt ihn. Aber ob sie ihn wirklich sieht, weiß er nicht. Die Kohlenhändlerin gibt ihm keine Kohle. Er verspricht, die Kohle nicht sofort zu bezahlen. Aber das Sechs-Uhr-Läuten der Kirchturmglocken macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Der Kübelreiter versteht nicht, wie sich seine Worte mit dem Glockenklang vermischen. Der Glockenklang der Worte des Kübelreiters ist nicht festgelegt. Er zeigt nur an, was in Zukunft passieren könnte. Das Abendläuten der Kirchenglocken ist dagegen konkret. Es bedeutet, dass der Kohlenhändler und seine Frau um 18 Uhr schließen müssen. Die Kirchenglocken scheinen über den Kübelreiter zu urteilen. Das Urteil ist endgültig. Damit entzieht es auch den von geschäftlichen Interessen getragenen, in moralische Form gekleideten Anrührungen des Kohlenhändlers die Grundlage. Dass dieses Signal dabei noch vom Kirchturm kommt, nimmt das Motiv vom Beginn der Erzählung wieder auf. In einer von Geld geprägten Welt haben andere Begriffe keinen Platz. Das zerstört die Illusionen des Kübelreiters.
Die Kohlenhändlerin erklärt ihrem Mann erneut, sie höre und sehe nichts. Sie sagt, sie schließt den Laden und erwartet, dass man wegen der Kälte draußen am nächsten Tag wieder gute Geschäfte macht. Damit beendet sie die Hoffnungen des Kübelreiters. Er muss im inneren Monolog feststellen: „Sie sieht nichts und hört nichts.” Dabei muss er erleben, dass sie etwas anderes tut, als sie sagt. Mit der abgenommenen Schürze kann sie ihn einfach wegblasen. Der Kübelreiter muss erkennen, dass sein Kübel nicht stark genug ist, um das zu verhindern. Der Kübel ist wieder leer und für den Kübelreiter damit genauso nutzlos wie am Anfang. Er hat keine Chance, sich festzuhalten.
Von dem starken Willen, nicht zu erfrieren, der am Anfang da war, ist am Ende nicht mehr viel übrig. Der Kübelreiter verurteilt die Kohlenhändlerin als „böse” (Z 62). Das wirkt trost- und hilflos wie die Situation zu Beginn der Geschichte. Der Kübelreiter nimmt sein Schicksal deshalb apathisch hin. Als die Kohlenhändlerin wieder in den Keller zurückkehrt, schlägt sie mit der Hand in die Luft. Damit zeigt sie, dass sie den Kübelreiter wahrgenommen hat. Trotzdem hat sie seinen Tod in Kauf genommen. Aber auch daran kann man zweifeln. Denn die Art, wie das weitere Schicksal des Kübelreiters erzählt wird, stellt der Wirklichkeitswahrnehmung des Kübelreiters in dieser Situation kein gutes Zeugnis aus. In diesem Fall wäre der Kübelritt und die Begegnung reine Fantasie. Ein Mensch, der um sein Überleben kämpft, erwartet seinen Tod und hat keine sozialen Beziehungen.
Die Erzählung hat einen parabolischen Charakter. Sie wird manchmal auch als Kurzgeschichte bezeichnet.
Das in sozialer Isolation lebende Individuum strebt nach Integration und Kontakt, um nicht den sozialen Tod zu erleiden. Die Gesellschaft und ihre Institutionen können ihm diese Wärme schenken, tun dies aber nicht. Wenn man enttäuscht ist und keine Wärme bekommt, wird man psychisch und physisch krank. Wer nicht genug Geld hat, um sich Dinge zu kaufen, wird von der Gesellschaft ausgeschlossen. Früher war es so, dass man durch gemeinsame Werte zusammengehalten hat. Heute ist es so, dass man durch Konsum zusammengehalten wird.

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 • Textnahe Interpretation (Primärtext)
Bausteine
 

Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 10.07.2024

   
 

 
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