In der Kurzgeschichte "Im Schwenkkreis des Krans" von Josef Reding,
erschienen in "Zwischen den Schranken, Signal-Verlag Baden-Baden, geht
es um Ausländerfeindlichkeit und Rassismus in unserer Gesellschaft.
Erzählt wird, wie auf einer Baustelle ein italienischer Arbeiter mit
einem deutschen Kollegen in eine Auseinandersetzung gerät, weil er von
diesem immer wieder herabsetzend behandelt wird. (52 W.)
Auf einer Baustelle für einen Flugzeughangar werden zwei Tage vor
Weihnachten bei klirrender Kälte Stahlträger verlegt. Der italienische
Arbeiter Rocco bleibt beim Arbeiten mit einer seiner Handflächen am
eisigen Stahl kleben. Als er von Lüpsen, dem Kranführer der Baustelle,
aufgefordert wird weiterzuarbeiten und dabei von diesem "Itaker" genannt
wird, reißt er seine angefrorene Hand vom Stahl los und verletzt sich
dabei äußerlich. Innerlich ist er aber durch die Herabsetzung als
"Itaker" sehr gekränkt, lässt sich das jedoch kaum anmerken. Sein
trauriger Gesichtsausdruck bleibt Lüpsen, der zu einer kurzen Pause vom
Kran heruntersteigt, aber nicht verborgen. Während der knappen
Zigarettenpause gelingt es Rocco aber aus Zeitgründen im Gespräch mit
Lüpsen nicht, von einer knappen Andeutung abgesehen, sein Problem zur
Sprache zu bringen. So steigt Lüpsen die Leiter zu seinem
Kranführerhäuschen wieder hinauf und beide wollen ihre Arbeit wieder
aufnehmen. Doch beim Hinaufsteigen verliert Lüpsen den Halt und stürzt
aus fast sechs Metern Höhe herunter. Rocco kann den Sturz gerade noch
etwas abfangen und wird mit dem Kranführer zu Boden geworfen. Rocco
bewahrt Lüpsen damit zumindest vor schweren Verletzungen. Als Lüpsen,
der wie Rocco und dank dessen Hilfe unverletzt geblieben ist, sich
daraufhin bei Rocco bedankt, ist dieser in Gedanken schon wieder bei den
vergangenen und künftigen Herabsetzungen. Er fürchtet, dass Lüpsen ihn
weiter als Itaker bezeichnet und ihn ohne Gespür für die Herabsetzung in
einem Atemzug als Dank für die Rettungstat zu Weihnachten einlädt. Als
es so, wie Rocco befürchtet, kommt, schlägt er Lüpsen ins Gesicht. Unter
den fassungslosen Blicken der umstehenden Monteure und den
verständnislosen Beschimpfungen Lüpsens verlässt Rocco mit seinen Sachen
die Baustelle, um Weihnachten dort zu feiern, wo er es sich selbst
wünscht. (327 W. insg.)
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