Die •
Fabel
ist in der Regel eine kurze Erzählung, die in Prosaform oder auch als
Verserzählung vorkommt. In ihrer Prosaform wird sie im Allgemeinen zu den
• epischen Kleinformen gezählt. Was sie im epischen Präteritum erzählt,
ist erfunden und soll den Leser bzw. Zuhörer belehren. Neben der
Beispielerzählung, dem
Spruchgedicht, dem
Gleichnis und der
Parabel wird sie
auch als eine der
parabolischen Formen der Beispieldichtung
verstanden. (vgl.
Braak 1969,
S.162ff.) Ordnet man die Fabel zu den parabolischen Formen, dann werden die
Grenzen zwischen Fabel und Parabel durchlässig, auch wenn dies in der
Literaturwissenschaft durchaus umstritten ist.
Die • Fabel
ist in der Regel eine kurze Erzählung die in Prosaform oder auch als
Verserzählung vorkommt. In ihrer Prosaform wird sie im Allgemeinen zu den
•
epischen Kleinformen gezählt. Man kann sie aber auch als eine
parabolische Form der Beispieldichtung
auffassen. (vgl.
Braak 1969,
S.162ff.)Die wichtigsten
Textsortenmerkmale der Fabel sind:
Von der Vielzahl der Textsortenmerkmale sei an dieser Stelle
das Merkmal der globalen Anthropomorphisierung herausgehoben, weil es die
Fabel von anderen Textsorten, bei denen durchaus auch "Vermenschlichungen"
von Dingen, Sachverhalten, Tieren oder Mischwesen vorkommen können, die den
engen Bereich der Personifikation überschreiten. In Fabeln ist diese
Anthropomorphisierung eben global, weil sie die gesamte dargestellte Welt
und ihre Figuren umfasst. Dies ist bei anderen Textsorten, die auch mit dem
Mittel der Anthropomorphisierung arbeiten, nicht in gleichem Umfang der
Fall. So kommt sie bei der
Parabel höchstens
als "allegorische Anthropomorphisierung" vor (Zymner
2006, S.117). Auch in Märchen, die oft zumindest eine global
anthropomorphisierte Figur enthalten, findet keine globale
Anthropomorphisierung des Figurals und der dargestellten Welt statt.
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
21.12.2023