Als allgemein anerkannt und am weitesten verbreitet kann
wohl »Dieter Baackes
(1934-199) Definition von Medienkompetenz gelten. (vgl.
Baacke 1999a, S.34) Dabei werden vier Dimensionen von
Mediennutzung unterschieden: Medienkritik, Medienkunde,
Mediennutzung und Mediengestaltung.
Die Bedeutung der Medienkritik
Für Dieter Baacke
(1997, S.98) gehört die Fähigkeit zur
Medienkritik zu den
unverzichtbaren Bereichen der Medienkompetenz " und dies in dreifacher
Weise:
a) Analytisch sollten problematische gesellschaftliche Prozesse (z. B.
Konzentrationsbewegungen) angemessen erfasst werden können.
b) Reflexiv sollte jeder Mensch in der Lage sein, das analytische Wissen auf
sich selbst und sein Handeln anwenden zu können.
c) Ethisch ist die Dimension, die analytisches Denken und reflexiven
Rückbezug als sozialverantwortet abstimmt und definiert."
Medienkritik scheint indessen im schulischen Alltag heute eine
untergeordnete Rolle zu spielen. So konzedieren
Süss u.a. (2010, S.140) zwar ein zunehmendes Angebot an Aus-, Fort- und
Weiterbildungsangeboten für Lehrkräfte im Umgang mit Medien und insbesondere
ihrer technischen Handhabung, zugleich bemängeln sie aber, dass "Angebote
zur Mediensozialisation, zu Fragen der Medienerziehung und zur praktischen
Medienarbeit im Rahmen von Schule (…) dagegen noch vergleichsweise rar“
seien.
Allerdings ist davon auszugehen, dass auch der von Baacke Medienkritik
bezeichnete Bereich von Medienkompetenz in der schulischen Medienbildung, in
Bildungsplänen und Schul- oder spezifischen Mediencurriccula stärkeres
Gewicht erhalten wird.
(vgl. LKM-Positionspapier 2008,
KMK-Beschluss "Medienbildung in der Schule"
2012)
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
29.09.2013
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