Die
von einer ▪ finiten Verbform ausgedrückte
grammatische Zeitform (▪
Tempus)
stellt etwas völlig anderes dar als die Uhr- bzw.
Kalenderzeit.
Sie ist in gewissem Sinne relativ. Denn
als eine Art Bezugszeit ist sie immer
bezogen auf die jeweilige Sprech- bzw. Textzeit.
Wer also die grammatische Zeitform der
▪
Verben,
das Tempus, begreifen will, muss sich über den Zeitbegriff Gedanken
machen, der dieser grammatischen Bezugszeit zugrunde liegt.
Man kann sich den Ablauf dieser Zeit in zwei Stufen
vorstellen:
-
Zeitabschnitte, die schon beendet sind
-
Zeitabschnitte, die noch andauern.
Mit der finiten Verbform
kann ein Sprecher genau ausdrücken, auf welche dieser beiden Stufen er sich bezieht.
Beispiele: er hat gefragt - er hatte gefragt - er wird gefragt
haben
Beispiele: er fragt - er fragte - er wird fragen
Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
04.05.2022