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Andreas Gryphius (1616-1664): Einsamkeit

Text

 
FAChbereich Deutsch
Glossar Literatur Autorinnen und Autoren Andreas Gryphius (1616-1664) Lyrische Texte
Es ist alles eitel Ebenbild unseres Lebens Abend Tränen des Vaterlands Menschliches Elende [ Einsamkeit Text Aspekte der Analyse und Interpretation Bausteine ] Thränen in schwerer Krankheit (Anno 1640) ... Schreibformen Operatoren im Fach Deutsch
 

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Andreas Gryphius wurde 1616 in »Groß-Glogau, dem heutigen Głogów, im »schlesischen »Herzogtum Glogau geboren. Schon im Alter von 15 Jahren ließ er ein Gedicht über den »Kindermord im biblischen Bethlehem drucken. 1638 beginnt er ein Jurastudium im »niederländischen Leiden, wo er später akademischer Lehrer wird. 1644 reist er nach Frankreich, Italien und Straßburg, ehe er 1647 nach Schlesien zurückkehrt. In Glogau ist er seit 1650 Syndikus der Stände des Fürstentums Glogau, wobei er in dieser Funktion vor allem die traditionellen Rechte der Stände gegenüber dem Kaiser vertreten musste. Die Konflikte, die sich aus diesem spannungsreichen Verhältnis der Herrschaftsinhaber ergaben, schlugen sich in etlichen Dramen und Lustspielen nieder, in denen er sich mit zeitgenössischen Fragen auseinandersetzte, christliche Regenten ermahnte, keine despotische Herrschaft auszuüben, sich aber auch gegen die Lehre von der Volkssouveränität und die »englische Revolution wendet, als er den 1649 hingerichteten »Karl I. (1600-1649) zu einem christlichen Märtyrer stilisiert. Besonders seine Lyrik ist von der christlichen Heilslehre geprägt
In seiner Kindheit und Jugend muss Andreas Gryphius schwere Schicksalsschläge verarbeiten: Sein Vater, ein lutherischer Geistlicher, stirbt 1621, seine Mutter 1628. Zudem erlebt er die Vertreibung der Protestanten aus dem Fürstentum, als Schlesien mit militärischer Gewalt rekatholisiert wird und macht Erfahrungen mit der Pest, die in dieser Zeit wütet. In Glogau konnte er die Schule nur mit Unterbrechungen besuchen, ging dann aber 1632 für zwei Jahre in das »polnische Frauenstadt, heute Wschowa, und von dort 1634 für weitere 2 Jahre an das Gymnasium in Danzig (heute: Gdańsk ), wo er zunächst anspruchsvolle Epen in lateinischer Sprache verfasste. Später schrieb er seine ersten »Sonette und verfasste »Gelegenheitsdichtung (Casualcarmina) (z. B. anspruchsvolle Leichenreden). Für seine dichterische Leistung wurde zum Poeta Laureatus (= Dichterkrönung) gekrönt. 1662 wurde er als "der Unsterbliche" in die »"Fruchtbringende Gesellschaft" aufgenommen.1664 stirbt Andreas Gryphius in Glogau.

Andreas Gryphius (1616-1664)
Einsamkeit

In dieser Einsamkeit, der mehr denn öden Wüsten,
Gestreckt auf wildes Kraut, an die bemooste See:
Beschau ich jenes Tal und dieser Felsen Höh',
Auf welchem Eulen nur und stille Vögel nisten.

Hier, fern von dem Palast; weit von des Pöbels Lüsten,                   5
Betracht' ich: wie der Mensch in Eitelkeit vergeh',
Wie, auf nicht festem Grund all unser Hoffen steh',
Wie die vor Abend schmähn, die vor dem Tag uns grüßten.

Die Höll', der rauhe Wald, der Totenkopf, der Stein,
Den auch die Zeit auffrisst, die abgezehrten Bein'                          10
Entwerfen in dem Mut unzählige Gedanken.

Der Mauern alter Graus, dies unbebaute Land
Ist schön und fruchtbar mir, der eigentlich erkannt,
dass alles, ohn' ein' Geist, den Gott selbst hält, muss wanken.

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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 27.01.2024

 
   Arbeitsanregungen:

Interpretieren Sie das Gedicht von Andreas Gryphius (1618 - 1664).

  1. Beschreiben Sie dazu die äußere Form des Gedichtes.

  2. Man hat behauptet, dass in diesem Gedicht ein gläubiges Sprecher-Ich dem Zuhörer/Leser den Erkenntnisweg eines Gläubigen vermitteln will.
    Welche Begründungen finden Sie für diese Interpretationshypothese?

  3. Das Gedicht ist "kein Landschaftsgedicht", behauptet Wolfram Mauser (1982). Setzen Sie sich mit dieser Interpretationshypothese auseinander.

  4. Zeigen Sie auf, welche typischen Gedanken und Motive der Barockliteratur von Gryphius verwendet werden.

 
 

 
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