Grundsätzlich kann man die
Unterscheidung zwischen • ergebnisorientierten
und prozessorientierten Schreibportfolios treffen, wobei
die schulische Portfoliopraxis wohl eher von Mischformen gekennzeichnet
ist.
Maßgeblich ist stets, was zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und
Schüler für die Portfolioarbeit vereinbart worden
ist.
Beiden Formen gemeinsam ist, dass sie dem Schreiber die Gelegenheit
geben, • zielgerichtet, selektiv, selbstreflexiv und mit Hilfe transparenter
Beurteilungskriterien die Ergebnisse und/oder den Prozess ihres
Schreibhandelns zu betrachten und zu beurteilen.
Zugleich geben beide
Formen der Lehrperson Gelegenheit, (Teil-)Ergebnisse und
Schreibprozessorganisation des einzelnen Schreibers im Rahmen der •
förderlichen Begleitung von Schreibprozessen zu reflektieren und zu
kommentieren und im Rahmen einer
•
bewertend-prüfenden
Beurteilung auch zu benoten.
Dabei kommt es nicht darauf an, sich starr an der letztlich doch sehr
schematischen Abgrenzung von ergebnis- oder prozessorientierter
Portfolioarbeit zu orientieren. Prozessorientierung im schulischen
Schreibunterricht ist schließlich keine Folge von Portfolioarbeit,
sondern eine der Modalitäten schulischen Lernens überhaupt.
Aus diesem
Grunde erhebt auch die nachfolgende Darstellung keinen Anspruch auf eine
kategorial-systematische Typologie verschiedener Schreibportfolios,
sondern versteht sich im Wesentlichen als Skizzierung von didaktischen
Handlungsoptionen im Rahmen des Portfolio-Ansatzes, die bewusst auf
Übergänge und Mischformen zielt, um das weite Feld der
Portfoliogestaltungen im Unterrichtsalltag nicht unnötigerweise zu sehr
einzugrenzen.
Zudem muss man die Portfolioarbeit stets auch im Zusammenhang mit den
dabei zu bewältigenden • Schreibaufgaben
sehen, die Leistungen in unterschiedlichen
Anforderungsbereichen und
Kompetenzstufen verlangen.
So lässt sich daher im konkreten
Einzelfall wohl am ehesten sagen, ob ein Portfolio als "Mappe" eher das
Ergebnis eines oder mehrerer umfassender Schreiprozesse oder eher den
vielverzweigten Prozess der Entstehung der darin enthaltenen Texte
dokumentiert.
Je
mehr es in die eine oder andere Richtung geht, nähert man sich
Prototypen
für das ergebnis- oder prozessorientierte Schreibportfolio an.
Dementsprechend lassen sich die nachstehend erwähnten
• Portfoliotypen auch mit
unterschiedlicher Akzentsetzung in der schulischen Praxis verwenden.