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Eine These aufstellen und begründen
Das
Grundprinzip der
Argumentation ist vergleichsweise simpel: Zu einem strittigen Sachverhalt wird eine
Behauptung aufgestellt. Diese Behauptung bezeichnet man auch als These. Um
die Gültigkeit dieser Behauptung herauszustreichen, wird die These mit
einer anderen Aussage begründet, deren Gültigkeit angenommen wird
(Referenzprinzip).
Die Begründung für eine These nennt man
auch Argument.
Die Grundstruktur einer Argumentation besteht daher aus einer
These und einem Argument.
Die nachfolgende Übersicht verdeutlicht den
Sachverhalt an einem Beispiel.
Einfache Argumentation ohne Stützungen
Eine Argumentation, die aus einer Behauptung (These) und einem oder
mehreren Argumenten besteht, bezeichnen wir als einfache
Argumentation.
Die einfache Argumentation in diesem Sinne umfasst also keine Elemente
zur Stützung des Argumentes bzw. der Argumente.
Sie spricht damit nicht aus,
warum gilt, was in der Argumentation behauptet und mit einem Argument
begründet wird.
Die einfache Argumentation in der Argumentationstheorie
Argumentationstheoretisch
gesehen handelt es sich bei der einfachen Argumentation um die in vielen Alltagsgesprächen
feststellbaren verkürzten Schlüsse (Enthymeme), denen aber eine bestimmte
▪ Schlussregel unausgesprochen zugrunde liegt.
Diese Schlussregeln geben an,
inwiefern die angeführten Argumente für die These relevant sind.
Dabei sagt das Relevanzprinzip allerdings noch nichts darüber aus, ob ein
solche Argumentation jemanden überzeugen kann oder nicht.
Dazu müssen ein
paar wichtige ▪
Voraussetzungen
erfüllt sein.
Und vor allem: Nur wenn der
Geltungsanspruch des vorgetragenen
Arguments vom jeweiligen Gegenüber anerkannt wird, kann eine Argumentation
auch überzeugen.
Das Ziehen von Schlussfolgerungen ist eher selten bei der einfachen
Argumentation
Bei der einfachen Argumentation werden zudem nur in
Ausnahmefällen Schlussfolgerungen aus der Argumentation selbst gezogen.
Dies
wäre im vorliegenden Beispiel z. B. die Schlussfolgerung: "Daher ist ein
generelles Alkoholverbot am Steuer anzustreben.“
In diesem Fall wird mit der
Formulierung dieser Schlussfolgerung aus der Argumentation zugleich eine
neue, weiterführende These formuliert, die selbst wieder Gegenstand einer
argumentativen Begründung sein könnte.
Im Interesse einer schematischen Unterteilung bezeichnen wir derart
ergänzte (einfache) Argumentationen aber mit dem Begriff der
▪ erweiterten Argumentation.
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Gert Egle, zuletzt bearbeitet am:
17.12.2023
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